Smells Like Teen Spirit

By Jean_Marauder

33.5K 2.4K 970

Rose Weasley wurde gerade frisch zur Vertrauensschülerin ernannt, muss zu ihrem Ärger aber mit Scorpius Malfo... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28

Kapitel 20

1K 80 25
By Jean_Marauder

Halt stopp! Nicht wundern, das ist noch immer "Smells Like Teen Spirit", bloß mit einem neuen Cover! ;) Ich finde es viel besser als das alte, es ist tausend Mal hübscher und springt einem gleich ins Auge. Wie gefällt es euch? Schreibt es mir bitte in die Kommentare, denn schließlich seid ihr die Leser und so weiß ich, ob es auch auf neue Leser ansprechend wirken könnte. ❤️

Lysander Scamander P. o. V.

Montag, erste Stunde, ich bin gerade erst aufgestanden. Und wir haben Verteidigung gegen die dunklen Künste, das verschissenste Fach überhaupt. Ernsthaft, ich verstand den ganzen Hype um dieses Zauberstabgefuchtel echt nicht. Ich war noch total fertig vom Wochenende und da musste mir Professor Blackbird - die junge Hexe war seit diesem Schuljahr die Hauslehrerin von Slytherin - natürlich mit diesem bescheuerten Patronus-Zauber ankommen. Als hätte ich nicht schon genug Probleme mit den anderen Zaubersprüchen! Am liebsten hätte ich es ja nach der fünften Klasse abgewählt, aber dann hätte ich zusammen mit Lorcan Zauberkunst gehabt. Dann verzichtete ich doch lieber auf meinen Bruder und Flitwick, diesen alten Opa, und schlug mich stattdessen mit den Gryffindors und der Blackbird rum. Sie sah wenigstens heiß aus, immerhin etwas. Das Wochenende war hart gewesen, hart und aufwühlend. Samstagnacht hatte die Halloween Party stattgefunden und ich hatte mein verdammtes Gehirn ausgeschaltet und Roxanne flachgelegt. Großartig, ich war wahrlich ein Arschloch. Ein verfickt dummes Arschloch. Im Nachhinein hatte ich selber meinen Kopf gegen die Wand schlagen wollen. Ich moche Roxanne, sie war ganz cool und ziemlich geil. Aber nicht anders als all die anderen Mädchen zuvor auch, in meinen Augen hob sie sich kaum von meinen ganzen giggelnden Verehrinnen ab. Trotzdem, ich hatte es verdammt nötig gehabt. Vor allem hatte ich den sicheren Beweis gebraucht, dass ich nicht schwul war. Wer eignete sich dafür besser als die kleine Schwester von . . . Ja, was war Fred denn jetzt eigentlich für mich? Nicht  mein Schwarm, ganz sicher nicht. Ich weigerte mich standhaft, so etwas auch nur zu denken. Lysander Scamander stand nicht auf Männer. Lysander Scamander brauchte heiße Weiber. Lysander Scamander brauchte Brüste. Ich wiederholte diese Worte in meinem Kopf wie ein Mantra, doch bedauerlicherweise half es nicht wirklich und führte lediglich zu der Einsicht, dass ich feige war. Während ich mit Roxanne auf der Toilette gewesen war, hatte ich dauernd an ihn denken müssen. Im Geiste hatte ich die beiden ununterbrochen miteinander verglichen und ein neues Verlangen in mir gespürt. Ein Verlangen, das ich nicht wahrhaben wollte. Ein Verlangen, das nicht da sein sollte. Roxanne musste wohl gespürt haben, dass ich nicht so richtig bei der Sache war, denn irgendwie war es ihr peinlich gewesen. Mit einem Mal war das selbstbewusste, coole Mädchen mit dem Nasenpiercing verschwunden und übrig geblieben war lediglich eine zitternde Hülle ihrer äußerlichen Fassade. Das wiederum hatte mir Unbehagen bereitet und ich hatte mirt selbst die Schuld gegeben. Hatte ich es etwa verlernt? Ging das überhaupt? Und da ja allgemein bekannt war, dass ich ein Arschloch war, hatte ich mir das zum tausendsten Mal selber beweisen müssen. Im Nachhinein glaube ich, dass meine Männlichkeit das gebraucht hat. Ich hatte einfach wissen müssen, dass ich nicht schwul war und eine Frau wollte, nicht Fred oder sonst einen Kerl. Tja, dumm gelaufen. Es hatte nicht funktioniert und ich war noch unentschlossener und verwirrter als zuvor. An Roxanne fand ich keinen Gefallen mehr, dafür hatte ich mich auf eine alberne, verliebte und unsinnige Art von Fred angezogen gefühlt, als dieser mir in der Eingangshalle begegnet war. Und abgesehen von einem Arschloch war ich auch ein Dummkopf, ein riesiger Dummkopf, der es nicht lassen konnte, sich alles zu verbauen. Aus Wut auf mich und meine Gefühle hatte ich all das natürlich an Fred ausgelassen. Er war doch Schuld! Meine Fresse, mit ihm hatte alles angefangen, weil er sich so schwul verhielt und - und mich das total anturnte. Mein ganzes scheiß Leben über hatte ich verdammt nochmal geglaubt, auf Frauen und Brüste zu stehen, nicht auf Männer. Es hatte mir gefallen, ich wollte mehr davon. Warum konnte er nicht einfach wieder aus meinem Leben verschwinden, damit ich weiter vorgeben konnte, hetero zu sein?

Lustlos und aggressiv zugleich betrat ich das Klassenzimmer. McGonagalls Ankündigung beim Frühstück hatte mir Hoffnung gemacht, vielleicht nicht mehr mit Fred Weasley in einem Kurs zu sein, auch wenn sich ein winziger, unbedeutender Teil in mir heftig gegen diese Vorstellung sträubte. Ich wurde enttäuscht, denn er und seine Freunde waren bereits an ihren Plätzen. Das beknackte Schicksal hatte also entschieden, dass ich weiter in Freds Gegenwart gefangen war und ich war mir nicht ganz sicher, ob das ein Grund zum Freuen oder Heulen war. Ich drängte meine Empfindungen beiseite und biss die Zähne zusammen. Es war Zeit, meine kühle Maske anzulegen. Es musste ja nicht gleich jeder wissen, wie es mir ging. Mit betont unbeteiligter Miene drängelte ich mich an den Gryffindors vorbei und verschwand unter gezischten Beleidigungen an meinem Platz ganz hinten. Hinten saßen die coolen Kids, das hatte ich schon in der Muggelschule gelernt. Kein Wunder, dass Lorcan immer in der ersten Reihe gesessen hatte . . . Fast schon peinlich genau achtete ich nun darauf, nie mit ihm zusammen Unterricht zu haben. Dafür waren natürlich ein paar andere Ravenclaws und Hufflepuffs dabei, die mir jetzt schon auf die Nerven gingen. Molly Weasley, die Schulsprecherin, war ebenfalls in meinem Kurs gelandet und kam mit suchendem Blick meinem Tisch gefährlich nahe. Warnend sah ich sie an und machte eine drohende Bewegung mit dem Kopf. Irritiert zuckte sie zurück, doch bevor ich irgendetwas Abwertendes sagen konnte, ertönte die Stimme von Fred Weasley: "Du kannst hier rüber kommen, Molly!", rief er und beachtete mich nicht. "Neben Teddy ist noch ein Platz frei." Dankbar entfernte Molly sich mit schnellen Schritten zu ihrem Cousin und seinen Freunden. Ohne ein weiteres Wort hatte Fred sich wieder umgedreht. Aha, das war also sein Plan: Mich zu ignorieren. Gut. Meinetwegen. Trotzdem verspürte ich den seltsamen Drang, irgendetwas Auffälliges zu tun, egal wie bescheuert es war, nur um seine Aufmerksamkeit zu ergattern. Verdammt, was war bloß los mit mir? Mit auf- und abwippendem Bein sah ich mich in dem Klassenzimmer um. Außer Fred, Molly und Teddy waren nicht viele mir bekannte Gesichter hier, Victoire und James wurden wohl dem zweiten Kurs zugeteilt. Sollte mir Recht sein. Professor Blackbird betrat den Raum und es ging los mit dem Patronuszauber. Gleich nach der Schlacht von Hogwarts hatte Harry Potter dafür gesorgt, dass jeder Schüler der siebten Klasse diese Art der Verteidigung beherrschte. Jeder feierte diesen Zauber so krass, ich war die absolute Ausnahme. Mich interessierte der ganze Müll wegen den Dementoren einfacch nicht, außerdem - und das war der deutlich schwerwiegendere Grund - konnte ich es schlichtweg nicht. Aber das musste ja niemand wissen. Gelangweilt starrte ich aus dem Fenster, vor dem Fred saß, wobei meine Augen immer wieder zu dem braunen, lockigem Wuschelkopf huschten. "Mr Scamander, wären Sie so freundlich uns zu erklären, wovon die Form eines Patroni abhängt?" Professor Blackbirds durchdringende Stimme drang in mein Ohr und riss mich aus meinen Tagträumen. Meine Fassade begann zu bröckeln und ich merkte, wie ich rot wurde. Alter, ich musste mich zusammenreißen! "Keine Ahnung?", gab ich genervt zurück, doch meine Stimme schwankte. Mollys Arm schoss in die Höhe, doch zu meiner Genugtuung ignorierte unsere Hauslehrerin sie. "Nun, dann sagen Sie mir wenigstens, was für eine glückliche Erinnerung Sie nehmen würden. Das kann ja nicht so schwer sein!" Herausfordernd wartete sie meine Antwort ab, während ich fiebrig anfing, mein Gehirn nach einer positiven Erinnerung abzusuchen. Eine wirklich gute, schöne Erinnerung, die mich glücklich machte. Scheiße. Mir fiel nichts ein. Wie konnte mir nichts einfallen? War ich denn nicht glücklich? Ich hatte doch ein beneidenswertes Leben, war beliebt und hatte Freunde. Nur hatte ich keine aufrichtigen, ehrlichen Momente mit diesen Freunden, die mir Freude bereiten könnten. Wenn ich an meine Familie dachte, kamen mir nur deprimierende und niederschmetternde Eriegnisse in den Sinn. Die ganzen Mädchen, die ich im Bett hatte, bedeuteten mir nichts. Gab es denn nichts anderes, was mich glücklich machen konnte? Der Schweiß tropfte mir beinahe von der Stirn umd die Stille wurde langsam unangenehm. Ich hatte keine Kraft für eine sarkastische Bemerkung, geschweige dann für die offen gestandene Einsicht, dass es keine zufrieden stellende Antwort auf ihre Frage gab. Professor Blackbird bemerkte, wo das Problem lag, und ihr Blick wurde unmerklich sanfter. "Kommen Sie nach der Stunde zu mir, Scamander", sagte sie dann bestimmt. Normalerweise hätte ich dreckig grinsend erwidert: "Ich dachte, Sex zwischen Lehrer und Schüler wäre verboten, aber wenn Sie darauf bestehen . . .", aber jetzt konnte ich nur betäubt nicken. Ich wagte es nicht, den anderen in die Augen zu schauen und sah den Rest des Unterrichts verbissen auf meine Aufzeichnungen. Zum Ende hin war ich unwahrscheinlich wütend auf mich selbst und hätte am liebten die Zeit zurück gedreht. Weshalb hatte ich mir meine Schwäche auch noch so offensichtlich anmerken lassen müssen? Ganz klar: Sie hatte mich in einem ungünstigen Moment überrumpelt, ich war nicht genug vorbereitet gewesen. Wenn ich nicht komplett untergehen wollte, sollte ich mich wohl besser zusammen reißen. Lässig schulterte ich meinen Rucksack und schlenderte zum Lehrertisch. "Weasley, auf ein Wort!", rief Blackbird gerade Fred nach, der sich verwirrt von der Tür wieder umdrehte. In einem höflichen Abstand wollte ich warten, bis sie mit ihm gesprochen hatte, doch zu meiner Verwunderung winkte sie mich ebenfalls heran. Fred beachtete mich noch immer nicht, aber ich sah, dass er genau wie ich keinen blassen Schimmer hatte, was hier abging. "Lysander, deine Noten sind in letzter Zeit drastisch in den Keller gegangen. Wir beide wissen, dass sie mit ihren jetzigen Leistungen nie im Leben ihre UTZ-Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste bestehen und mit Volltempo durchrasseln werden", meinte Blackbird direkt heraus. Abwehrend hob ich die Hände: "Ich krieg' das schon wieder hin, wirklich-", doch sie nahm mich nicht ernst und schüttelte lediglich unwirsch den Kopf. "Nicht ohne Hilfe. Daher will ich, dass Fred dir Nachhilfe gibt." Erst jetzt ließ Fred seine alberne Ignoranz mir gegenüber sein und riss überrascht den Mund auf. "Was? Nein! Nein, Professor, das können Sie nicht so meinen, ganz sicher gebe ich diesem Deppen keine Nachhilfe, niemals!", protestierte er voller Abscheu. Ich erwiderte nichts und bewahrte meinen kühlen Blick. Der von Blackbird jedoch gefror förmlich zu Eis und sie schnauzte Fred wütend an: "Oh doch, das wirst du! Du bist mit Frank der Beste in diesem Jahrgang und aus reiner Solidarität solltest du das von dir aus machen! Gerade in diesen Zeiten müssen wir zusammen stehen, egal aus welchem Haus wir sind." Fred schien den Tränen nahe. "Sie verstehen das nicht! Man, kann nicht Frank diesem Arschloch hier Nachhilfe geben und ich übernehme Dominique?" Professor Blackbird sog scharf Luft ein und Fred verstand, dass er zu weit gegangen war und blieb still. Währenddessen durchbohrte ein hinterhältiger Schmerz mein Herz. Was denn?, fragte eine Stimme in meinem Kopf. Du verhältst dich stets wie ein Arschloch, da musst du dich nicht wundern, wenn andere dich so bezeichnen! Aber nicht Fred. Doch Fred. Böse funkelnd fuhr ich mir wortlos durch das Haar. "Es bleibt dabei", sagte Professor Blackbird eisern und in einem Ton, der keinen weiteren Widerspruch dulden würde und eher etwas aussagte wie: 'Jetzt erst Recht.' "Ich stelle euch diesen Raum zur Verfügung, jeden Donnerstagabend. Und jetzt Abmarsch." Mit diesen harschen Worten schickte sie uns vor die Tür. Schweigend gingen wir den Gang entlang. Unsere stampfenden Schritte hallten laut auf dem leeren Korridor und gab der Situation etwas Mystisches. Plötzlich wandte Fred sich finster blickend zu mir: "Ich hasse dich. Und mir ist es scheißegal, was Blackbird sagt, die muss mir gar nicht mit Häusersolidarität kommen! Du bist doch derjenige, der so beschissen mit mir und meiner Schwester umgeht." Fred spuckte mir vor die Füße. Ich lächelte spöttisch, obwohl es mir weh tat. "Danke für das Kompliment, weiß ich sehr zu schätzen", grinste ich und ging ein paar Schritte rückwärts. "Wir sehen uns am Donnerstag, Darling!" Beim letzten Wort machte ich eine tuntige Handbewegung und spielte so auf seine Homosexualität an, die meinen Augen nicht entgangen war. Ich lachte ein letztes Mal befreit auf und und drehte mich um. Beim Weggehen hörte ich noch sein Knurren in der Dunkelheit.

Continue Reading

You'll Also Like

15K 454 54
Maisie Alatore hatte alles: ein unbeschwertes Leben, ein gut bezahlten Job und einen liebenswerten Freund. Als sie eines Tages einen schweren Fehler...
52.9K 3K 84
Naruto wird für ein Verbrechen verurteilt was er nicht begannen hat. Am Rande seines Todes wird er von Akatsuki gerettet. Können sie es schaffen Naru...
310K 18.4K 81
Frischer Wind an der Shiratorizawa! Die 17-jährige Y/N besucht ab dem neuen Schuljahr die Eliteschule Miyagis. Ihr Plan sicherheitshalber Abstand zum...
5.6K 1.4K 16
»οиgοιиg« Es ist ein heißer Sommer und das Ende der 1970er in Korea. Jimins Eltern haben einen Freund der Familie für besagten Sommer aufgenommen, da...