Skythief

By wolkenbonbons

281K 28.5K 2.5K

~ ✨ ~ Eine Vogelfreie mit der Stimme eines Engels. Ein Kronprinz, der Intrigen zu einer Kunstform erhoben hat... More

Hello (again)
playlist + visuals
I - Khaos
1 - Farblos
2 - Geister
3 - Fliegen
4 - Wolkenmädchen
5 - RedLipRoulette
6 - Sternenprediger
7 - Halbmenschen
8 - Flügel
9 - Kreuzkarten
10 - Dampf und Tequila
11 - Eine Hinrichtung
12 - Ein stiller Krieg
13 - Rote Augen
14 - Schneeblüten
15 - Hochverrat
16 - Versagen
17 - Schlaflos
18 - Morgensonne
19 - Das stille Haus
20 - Fremde
21 - Ein Schimmer
22 - Tinte und Blut
23 - Ungnade
24 - Masken
25 - Verschwunden
26 - Gewitter
27 - Pläne
II - Apollon
28 - Wein und böse Blicke
29 - Ein Tanz
30 - Diamonds
31 - Dice
32 - Abschied
33 - Wunder
34 - Herzschlag
35 - Zerbrochene Puppe
36 - Der Tänzer
37 - Lektionen
38 - Nacht und Tag
39 - Eisstatuen
40 - Abgründe
41 - In der Höhle des Löwen
42 - Der Kronprinz
43 - Teegespräche
44 - Spiel
45 - Probleme im Schlepptau
46 - Unheilige Gabe
47 - Den Himmel lesen
48 - Schattengeschäfte
49 - Illegal
50 - Bodenlos
51 - Nachtelster
52 - Wahnsinnig
53 - Sterben
III - Achlys
54 - Heiß und kalt
55 - Treue
56 - Verraten
57 - Vor einem Abendessen
58 - Süßigkeiten und Ponys
59 - Mensch unter Menschen
60 - Sterne und Welten
61 - Eskalation
62 - Asche
63 - Salz
64 - Glasherz
65 - Läufer und Springer
66 - Dunkelheit
67 - Rechenfehler
68 - Totenwache
69 - Rotkehlchen
70 - Prinz und Diebin
71 - Kettenreaktion
IV - Icarus
72 - Freund
73 - Instinkte
74 - Marionetten
75 - Schmerz verlangt Schmerz
76 - Von gleichem Blut
77 - Geschlagen
78 - Akzeptanz
79 - Überlebende
80 - Nebel
81 - Mörderin
82 - Farbverräter
83 - Flucht
84 - Delirium
85 - Auf der Kippe
86 - Wut und Stille
87 - Hearts
88 - Götter
89 - Prinz und Greis
90 - Unterwelt
Epilog

0 - Prolog

11.1K 654 133
By wolkenbonbons

~ ♤ ~

Die Sterne sahen zu, wie die Sonne über einer toten Welt aufging.
Sie schienen höhnisch zu funkeln, als würden sie sich im Geheimen über all die Zerstörung freuen, deren einzige Zeugen sie waren.
Wo gläserne Paläste gestanden hatten, wo Städte erblüht waren und Generationen gelebt hatten, war nur ödes Land zurückgeblieben, das sich leblos bis zum Horizont erstreckte.
Wenn die Erde eine Stimme gehabt hätte, hätte sie schon lange nicht mehr vor Schmerz schreien können.

Stumm wie das verbrannte Land um sie her, bewegte sich eine Gestalt durch die Ruinen. Sand wehte um den Saum ihres schweren Mantels.
Eine metallene Maske, in der sich das Licht der aufgehenden Sonne spiegelte, blitzte für einen Moment unter der Kapuze hervor, bevor sie wieder in den Schatten verschwand. Sie bewegte sich wie Rauch und Schatten durch den Sand einer jungen Wüste, über die ein rauer Wind fuhr.

Die Gestalt blieb auf einer Anhöhe stehen, während der aufkommende Sturm mit ihrem dunklen Mantel spielte, und hob langsam den Kopf, um sich in der Einöde umzusehen. Wie aus dem Wüstensand selbst geboren trat eine zweite Gestalt aus ockerfarbenen Schatten zu der Fremden in diesen Gefilden.

„Sie sind angekommen", flüsterte sie in die Kühle über dem Sand, die so bald vor Hitze flirren würde, „Sie haben sie in Empfang genommen."

Die Stimme war weder als weiblich, noch als männlich auszumachen. Sie war leise, hallte aber scheinbar kilometerweit durch die Stille. Regungslos standen die beiden auf der Düne, sahen zu, wie die Sonne über den Horizont kroch und die Minuten verstrichen.
Sie hatten einen Stein ins Rollen gebracht, der Stunden und Jahre brauchen würde, um eine Lawine auszulösen.
Doch es war bereits Bewegung in die Geschicke dieses einst so prachtvollen Planeten gekommen.

„Du weißt, was geschieht, wenn Laureline Verdacht schöpft", merkte die zweite Gestalt im gleichen fremdartigen Flüsterton an.

„Niemand wird Verdacht schöpfen", antwortete es unter der Metallmaske hervor, „Bis es zu spät ist."

Wäre Freude etwas gewesen, das diese beiden fühlen konnten, wäre diese Emotion sicher durch ihre Adern geströmt.

„Dann ist es getan", die Erste wandte sich der Zweiten zu, „Wir kehren zurück."

Der Sturm hatte an Fahrt gewonnen. Und hätten sie Schmerz gespürt, wären sie vor den Sandkörnern geflohen, die um sie her wehten und die Luft zunehmend trübten.

„Unsere Wette gilt nach wie vor?", war die letzte Frage der Ersten. Die Zweite hätte wohl gelacht, wenn sie dazu fähig gewesen wäre.

„Du wirst sehen, wie sie sich erheben."

„Ich fürchte, du wirst zusehen, wie sie fallen", entgegnete das Wesen unter der silbernen Maske.
Sie reichten sich inmitten der Wüste die Hände, um die Wette zu besiegeln, als ginge es um den Ausgang eines Kartenspiels.

Die beiden namenlosen Wesen sahen zu, wie der Sand sich blutig rot färbte, als würde der Planet selbst fühlen, dass etwas Unheilvolles über ihn kommen würde.
Langsam, aber unaufhaltsam, wie die den Himmel emporsteigende Sonne und das Verblassen der letzten Sterne in ihrem Licht. Kinderaugen sahen den ersten Sonnenaufgang ihres Lebens, unwissend, dass alte Mächte ihrerseits ein Auge auf sie gerichtet hatten.

Continue Reading

You'll Also Like

191K 17.2K 62
𝐄𝐢𝐧𝐞 𝐛𝐥𝐮𝐭𝐢𝐠𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞𝐬𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 𝐢𝐦 𝐩𝐨𝐬𝐭𝐚𝐩𝐨𝐤𝐚𝐥𝐲𝐩𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐃𝐞𝐮𝐭𝐬𝐜𝐡𝐥𝐚𝐧𝐝... 𝐦𝐢𝐭 𝐌𝐨𝐧𝐬𝐭𝐞𝐫�...
260K 14.5K 32
Die siebzehnjährige Marie hatte sich so sehr auf die Kursfahrt mit ihrem Englisch-Leistungskurs gefreut, der sie dieses Jahr in die USA führen würde...
26.5K 3.3K 56
Anas Psychologin hat eine sehr gute Erklärung dafür, dass sie Dinge sieht, die eigentlich nicht da sind. Diese Erklärung scheitert allerdings an der...
1.7M 124K 157
Fünf Elemente. Eine Schule. So heißt es zumindest. Was kaum einer weiß: Auf dieser Welt gibt es so viel mehr. Und es hängt mit der Vergangenheit der...