|Wenn Hass regiert|

By Atsizim_

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„Heute ist dein Todestag, du wirst heute seelisch sterben, Nefes Kaya. Die Tochter von Yılmaz Kaya, eines Mör... More

Prolog
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Epilog

Kapitel 19

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By Atsizim_

Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und schmiege mich an ihm.
Das sollte ich schon längst machen, er ist so schön weich, dazu auch noch sehr warm.

„Es tut mir sehr leid, dass mit deiner Mutter. Bestimmt hat sie einen Grund dafür, weshalb sie so reagiert hat."

Er schüttelt nur mit dem Kopf und legt einen Arm um mich.

„Es ist mir jetzt auch egal, es ist Vergangenheit."
Dazu sage ich nichts mehr und schließe meine Augen, da ich Kopfschmerzen bekomme.

„Was sagt Vatan dazu?"
„Er ist der gleichen Meinung."
Ich nicke nur und denke an Canan.

„Hätte ich ihre Nummer, dann würde ich ein Foto von uns machen und es ihr schicken."

„Damit sie dich das nächste Mal umbringt?"
Ich zucke zusammen und schaue ihn an.
„Habe ich das laut gesagt?"

Nickend grinst er und umarmt mich fester.
„Warum bist du eifersüchtig?"
„Ich versuche dich von der Schlange zu beschützen."
Lüge.

Er schaut mich einen Augenblick an und schaut weg, ich schließe meine Augen.

Plötzlich bemerke ich ein Blitz und erschrecke mich. Sofort öffne ich meine Augen und sehe Kayahan's Handy vor meiner Nase.

„Und? Wie ist es geworden?"
Er hat ernsthaft ein Bild von uns gemacht, es sieht so aus, als würde ich auf seinem Schoß schlafen und Kayahan grinst wie ein kleines Kind. Das schaut so süß aus.

„Schick mir mal dieses Bild."
„Hab deine Nummer nicht"

Ich gebe ihm meine Nummer und er schickt mir das Bild. Sein Profilbild ist das Bild von uns.

„28.02. 2016", ist sein Status, ehrlich gesagt frage ich mich, was dieses Datum zu bedeuten hat.

„Was bedeutet dein Status?", frage ich ihn und beiße mir auf die Unterlippe. Kurz sieht er mich an und grinst.

„An dem Tag wurde mein Leben auf den Kopf gestellt."

Dieser Antwort hier, ist absolut der Knaller! Ich verdrehe die Augen und stöhne genervt.
„Was?"
„Ist egal"

Er nickt und steckt sein Handy in die Hosentasche seiner Joggingshose, er atmet tief die Luft in sich hinein und pustet es wieder heraus. Seitlich beobachte ich ihn, er sieht so gut aus.

„Ich will Montag wieder arbeiten."
„Du solltest dich ausruhen."

„Habe ich schon genug getan, bald schmeißt er mich raus und ich bleib wieder arbeitslos."

„Ich versorge dich."
„Ich komme mir wie eine Asoziale vor."

„Das bist du. Wer weiß, ob du schon im Entzugsklinik gelandet bist."
Geschockt schaue ich ihn an, bevor ich aufstehe und bedrückt rein laufe.

„Ey Nefes!", schreit er mir hinterher.

Ich ignoriere ihn und lege mich auf das Bett des Gästezimmers. Ich höre wie die Balkontür zugeschlagen wird und Kayahan kurz meinen Kopf hochhebt, sich hinsetzt und meinen Kopf auf seinen Schoß legt.

Er streicht mir sanft durch die Haare und spielt mit meinen Haarsträhnen.

„Es tut mir leid", flüstert Kayahan.
„Soll es nicht."

„Warum!", fragt er mich und höre einen Moment auf mit meinen Strähnen zu spielen.
Ich nehme einen tiefen Atemzug und stehe auf.

„Ich werde dir meine Vergangenheit erzählen, aber du musst davor schwören, niemanden davon zu erzählen! Niemanden!"

„Es kann niemals so schlimm sein Nefes, übertreib es nicht."
„Schwöre es."
„Okey, ich schwöre, dass ich niemanden etwas davon erzählen werde. Indianerschwur."

Er streckt mir seinen kleinen Finger, ich hacke lachend meinen Finger in seinen und wir schütteln es dreimal.

„Indianerschwur", flüstere ich und wir lösen unsere Finger auseinander.

„Mein Vater hasste mich und tut es bestimmt jetzt auch noch, meine Mutter ebenso, den Grund weiß ich bis jetzt immer noch nicht. Ich wurde Tag und Nacht von ihm geschlagen."

Ich schlucke laut, ein dicker Kloß steckt in meinem Hals. Die einzelne Szene laufen vor mir, als wäre es wie gestern. Meine Hände fangen das Schwitzen an und zitterten wie verrückt. Kayahan sieht mich besorgt an.

„Nefes, du bist ziemlich blass geworden, es ist mir egal was alles passiert ist, du musst es mir nicht erzählen", schreit er hektisch auf.
Er fasst mich an meinem Arm, ich zucke stark zusammen und schaue ihn mit gefüllten Augen an.

„Ich werde es schon schaffen, Kayahan."
Er lässt meinen Arm los und hält danach meine Hände fest.
„Mein Bruder versuchte mich wie jedes Mal zu beschützen, die meisten Schlägen bekam er auch davon ab, meine Mutter lehnte sich wie immer an den Türpfosten und sah sich es grinsend an. Es hat ihr Spaß gemacht, mich leiden zu sehen. Sie liebten nur ihre Söhne. Meinen älteren Bruder und den Kleineren und angeblich soll mein älterer Bruder mein Stiefbruder sein, ob es wahr ist, weiß ich nicht."

Ich sehe von unseren Händen zu seinen Augen. Er hat seinen Körper angespannt und schaut mir traurig in den Augen. Seine dunklen Augen werden immer dunklerer und strahlen Besorgnis aus.

„Meine Brüder und meine Mutter hauten eines Tages ab, ich kam nach Hause und suchte nach ihnen. Sie waren nirgendwo. Das werde ich ihnen niemals verzeihen. Mein- Mein Vater kam nach Hause u- und schlug mich-"
Ich schlucke, die Tränen fangen das Fließen an.

„Er gab mir die Schuld, dass sie wegen mir abgehauen sind. Ab dem Tag an, schlug er mich immer heftiger und spritzte mir irgendwelches Zeug in den Adern. Ich wurde immer süchtiger danach, es wurde immer schlimmer. Mein Vater bräuchte viel Geld, um seine Schulden zu bezahlen. Ich musste dealen, bei seinem alten Freund. Auch er schlug mich, wenn ich nicht alles verkaufen konnte"
Kurz schaue ich zur Kayahan, er wird blass.

„In der Schule wurde ich sehr oft von irgendwelchen gehänselt, weil ich so fett war. Sie schlugen mich, zogen an meinen Haaren, warfen meine Schulsachen durch die Gegend"
Ich schüttele meinen Kopf und fange mit Tränen an zu lachen.

„Eines Tages hatte ich eine zu hohe Dosis zu mir genommen, ich brach auf der Straße zusammen und landete im Krankenhaus. Ich lag für zwei Monate im Koma. Ich wachte auf und mir war an dem Tag klar, in welcher Sache ich mich hineingeritten hatte. Aber ich war so süchtig danach", murmele ich den letzten Satz.

„Ich habe mich gewehrt, doch er tat es weiter. Einmal als ich mich gewehrt hatte, hat er eine Glasscheibe genommen und stach mir in den Bauch"

Kayahan zuckt zusammen und steht schwer atmend auf, er läuft hin und her, geht ich durch die Haare und öffnet schließlich das Fenster. Ich weiß es, auch er würde meine Hand loslassen. Ich wische mir die Tränen weg und stehe auf.

„Kayahan, ich-"
„Sei still!", brüllt er plötzlich.

Ich zucke zusammen und gehe einen Schritt nach hinten. Er sieht mich schnell atmend an und schüttelt seinen Kopf. Ich schaue zu Boden und spiele mit meinen Fingern.

Einen Augenblick sehe ich die Szene vor mir spielen. Das Blut, dass sich auf meinen T- Shirt verbreitet und auf den Boden fließt. Das warme Blut auf meiner Haut zu spüren, bringt mir die Säure und ich eile zum Bad. Bückend und mit den Händen an den Kloschüssel stützend, lasse ich alles von mir raus.

„Nefes!", schreit plötzlich Kayahan.
„Nefes!", schreit er wieder.
Ich weine vor mich hin und stehe auf, um mir den Mund zu waschen. Als ich das Wasser ausspucke, sehe ich mich im Spiegel an.
Meine Augen sind rot und ich bin sehr blass, sehe aus wie eine Mumie.

Schaue vom Spiegel aus Kasyahan zu mir kommen. Als er meine Tränen sieht, werden seine Gesichtszüge sanfter, zart wischt er mir meine Tränen weg, indem er vor mir stehen bleibt.

„Wein bitte nicht", flüstert er. Es bereitet mir Gänsehaut aus, mein Körper ist wie vom Blitz geschlagen. Sanft sieht er mich an und lässt seine Hand auf meiner Wange ruhen.

„Nefesim, Es tut mir unendlich leid. Ich weiß, ich bin ein mieses Arschloch"

Ich schluchze und meine Augen füllen sich wieder, dabei nicke ich, um seine Aussage zu bekräftigen. Ja, er ist ein mieses Arschloch, leicht lacht er.

„Lass alles raus, ich halte deine Hand für immer fest"

Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und presst mich gegen seine Brust. Kayahan hält mich fest, als würde ich für immer verschwinden. Ich weine mir aus der Seele und umarme ihn fest.

„Kayahan, bitte tue es mir auch nicht an"
„Pscht, ich werde es niemals tun. Ich habe es dir versprochen."

Ich nicke, er hebt mich hoch und legt mich auf das Bett im Gästezimmer.
„Diese Narbe, er hat das angerichtet?"

„Ja. Sie musste genäht werden."
„Wie hast du aufgehört Spritzen zu dir zu nehmen?"
„Ich musste den Kalten Entzug machen"

Er nickt bedrückt, ich fühle mich immer freier in meinem Körper. Endlich, endlich kennt jemand meine Vergangenheit, ich muss sie nicht vor jemanden verstecken.

„Es ist unfassbar, ich hätte niemals gedacht, dass du so etwas durchmachen musstest"
„Die Mauern sind es, die einen verstecken."

Er schaut mich an und umarmt mich plötzlich, ich erwidere es und schmiege mich an ihn.

Langsam schließen sich meine Augen und ich träume diesmal von etwas Schönem.

Mein Oberkörper hebt sich hoch und runter, ich spüre das warme Atem an meinem Hals abprallen. Ich schmiege mich immer näher an die warme, weiche Decke und lächele sanft.

„Guten Morgen", flüstert eine Stimme in mein Ohr.

Ich zucke zusammen und öffne langsam meine Augen. Kayahan's Augen bleiben an meinen hängen. Ich strecke mich und schließe meine Augen.
„Möchtest du weiterschlafen, Prinzessin?"

Ich nicke und fühle mich von ihm beobachtet. Die Blicke brennen auf meiner Haut.

„Hör auf"
„Mit was?"
„Mich zu beobachten."

Er lacht und sein Körper vibriert unter mir, ich schlage ihn leicht und stehe auf. Schlendere zum Bad und wasche mir mein Gesicht und putze meine Zähne.
In seinem Zimmer ziehe ich mein Shirt aus und ziehe mir einen dunkelroten Adidas Shirt an, darunter eine schwarze Riderhose. Meine Haare binde ich zu einem unordentlichen Dutt. Wieder laufe ich in die Küche und bereite das Frühstück vor, sowie schwarzer Tee. Ohne schwarzer Tee, kein Tag!

„Nefes, lass uns später zum Krankenhaus"
„Was willst du dort?"
„Dich untersuchen lassen."

Ich drehe mich um und stemme sauer meine Hände an meine Hüften, bevor ich anfange mit ihm zu schimpfen.

„Falls du denkst, dass ich-„
„Nein, denke ich nicht"
Er seufzt und verdreht seine Augen.

„Du musst dich noch einmal untersuchen lassen wegen deiner Wunden."
„Mir geht es schon gut", versuche ich ihn zu überreden.

„Wir gehen, keine Widerrede"
„Tuen wir nicht"
„Nefes, spann mich nicht-"

Plötzlich klingelt die Tür und somit wird Kayahan unterbrochen, er hebt seine Zeigefinger hoch.

„Wir werden später darüber diskutieren, Madam."

Er steht auf und läuft zur Tür, ich grinse und murmele leise vor mich hin ein Lied.

„Ich spür deine Liebe, ich spür sie überall. Egal wo du auch hingehst, ich fühl deine Liebe, ich fühl sie überall.

Egal wo du auch bist. Ich habe so viel verloren doch, ich kenn den unterschied. Ich kann nur diese Stimme in mir vertrauen, weil sie die Wahrheit liebt."

„Es lässt mich nicht mehr los auch wenn jetzt alles dunkel wird"
Das warme Atem prallt an meinem Ohr ab wodurch ich zusammen zucke.

Ich drehe mich um und sehe ihn fragend an.
„Wer war's?"
„Canan"

Er hebt eine Karte hoch und grinst.
„Hör auf zu grinsen, zische ich und ziehe meine Brauen zusammen.

„Aber du liebst es"
„Tue ich nicht", rufe ich eingeschnappt und reiße die Karte aus seiner Hand, bevor ich lesen konnte, was die Schlange will.

Habe ich der nicht verdeutlicht, dass sie von ihm fernhalten soll? Macht die es mit Absicht?

„Morgen Abend ab 21:00 Uhr Geburtstagsparty. Liebe Grüße Canan"

Darunter ist ein dicker roter Knutschfleck auf der Karte.
Ich will kotzen.

Ich knirtsche mit den Zähnen und reiße die Karte auseinander. Kayahan lacht eiskalt neben mir. Ein Blick und er ist schon still.

„Ach komm, bis du jetzt sauer?"
„Nein"

„Nefes!"
„Maul", zische ich.

„Ich geh hin"
Ich zucke nur mit der Schulter und brate Sucuk an.
„Heute ist Freitag, also Freitagsgebet. Kommst du mit zur Moschee?", fragt er mich.
Wie ein kleines Kind nicke ich mit dem Kopf.

„Ich kann nicht einmal Suren"
„Ich kann sie dir beibringen", sanft lächelnd nicke ich.

-

„Selamün Aleyküm. (Der Friede Allah's soll auf dir sein.)"
„Ve aleyküm selam", begrüßt mich Vatan.

Vatan, Mete, Ilkay, Sonay, Kürsat und Cihan sind auch da. Kayahan begrüßt sie und läuft kurz zu mir.

„Du musst die Treppen hoch, dort ist es für die Frauen"

Dankend lächele ich ihn an und sprinte die Treppen hinauf. Meine Gebetswaschung habe ich Zuhause mit Kayahan zusammen gemacht. Es ist ein wunderschönes Gefühl. Man fühlt rein.

Ich öffne die Tür und der schöne Duft steigt mir in die Nase. Der Raum ist leer, also kann ich entspannt mit dem Beten anfangen.

Meine Schuhe ziehe ich aus und ziehe mir ein Pullover an, einen Rock und Kopftuch. Als ich den Gebetsruf höre, breitet sich eine Gänsehaut auf meinem Körper. Schnell begebe ich mich zum Gebetsteppich und knie mich hinunter.

„Allahu akbar. Allahu akbar. Allahu akbar . Allahu akbar", hallt die Stimme von dem Hoca im Raum.

-

„As selamün aleyküm ve selem"

Ich drehe meinen Kopf zu meiner linken Schulter und packe meine Sachen zusammen, plötzlich wird mir schwarz vor den Augen, da mir schwindelig geworden ist. Rechtzeitig halte ich mich am Stuhl fest und warte, bis der Kreislauf wieder in Ordnung ist.
Ziehe meine Alltagsklamotten an und schlendere danach die Treppen runter.

Wenn ich nur wüsste, was alles passieren würde. Hätte ich mich von allem ferngehalten. Am meisten von Kayahan.

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