Fake

By 100Memoriae

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Eine kleine Stadt, irgendwo im Europa der Zukunft. Um die Ordnung in der Gesellschaft zu wahren, werden die M... More

Prolog
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Cover #2
Fancover :D
Veröffentlichung!

7

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By 100Memoriae

Wir gehörten zu den letzten, die im Esssaal eintrafen. Einen kurzen Moment betrachtete ich die drei Tische, Alpha, Beta und Gamma, alle in der Kleidung ihrer Klasse. Einige unterhielten sich, andere starrten die Wand an und versuchten vergeblich, ihre Nervosität zu verbergen. Ein selbstsicheres, beinahe arrogantes Lächeln zierte die Gesichter der meisten Alphas.

In dem Moment, als ich und Caitlyn uns neben Lia und Savannah setzten, die schon an einem der langen Tische saßen, betrat Crystal Pervaya die kleine Bühne. Schon ihr Anblick nervte mich. Die kleinen, funklenden Edelsteinohrringe. Das Kleid, das sich so perfekt an ihren Körper schmiegte als sei es extra für sie geschneidert worden. Diese hohen Schuhe, bei denen jedes Mal ein leises Klacken ertönte, wenn sie damit ging. Und ihr Lächeln. Ihr Lächeln, das so vor Geringschätzung und Falschheit triefte, dass mir schlecht davon wurde.

Wieder einmal überdachte ich meinen Entschluss, eine Alpha zu werden. Wollte ich wirklich...

Ja. Schnell schob ich den Gedanken beiseite. Für meine Mutter.

"Willkommen zum ersten Test: Dem Test des Aussehens. Bitte folgt mir", sagte Crystal. Unsere Schritte übertönten das Klacken ihrer High heels, als wir ihr durch die Eingangshalle in einen großen, - Überraschung - ganz in weiß gehaltenen Raum folgten. Einzig die grüne Plastikpflanze, bei der jedes kleinste Blatt an Ort und Stelle saß, spendete ein wenig Farbe.

An drei der Wände standen Stühle, in der vierten uns gegenüber konnte ich die Linien von Türen erkennen. Vier an der Zahl, eine für jeden Test.

"Das ist der Warteraum. Hier werdet ihr warten während die Tests durchgeführt werden. Setzt euch bitte auf die Stühle, ich werde euch der Reihe nach aufrufen. Zuerst die Alphas, dann die Betas, dann die Gammas, jeweils nach dem Alphabet. Alicia Moaie darf gleich mit mir mitkommen", erklärte Crystal. "Wer den Test hinter sich hat, darf gehen."

Wir setzten uns hin, bis auf Alicia, ein grosses Mädchen mit strahlenden blauen Augen und glänzenden blonden Haaren, die sie mit goldenen Haarklammern zu einem ordentlichen Dutt hochgesteckt hatte. Eine Alpha wie sie im Buche stand, und sie würde immer eine Alpha bleiben. Sie folgte Crystal mit einem arroganten Lächeln auf den Lippen durch die Tür ganz links.

Kurz darauf kam sie wieder heraus und der nächste Alpha wurde aufgerufen.

Doch auch wenn der Test bei jedem nur zwei oder drei Minuten brauchte, schien es ewig zu dauern, bis endlich Gamma dran war. Wer den Test hinter sich hatte, durfte gehen. Super. War ja klar, dass auch hier Alpha mal wieder bevorzugt wurde.

Lia neben mir war eingeschlafen. Wie auch immer sie in einer Situation wie dieser schlafen konnte. Aber das war meine beste Freundin. Wenn sie einen Platz in einer höheren Klasse bekommen würde, dann wegen ihrer Ausgeglichenheit.

Ich konnte nicht schlafen, weswegen ich die Zeit damit verbrachte, die Leute um mich herum zu beobachten. Besonders interessant war das aber auch nicht, wie ich nach kurzer Zeit feststellen musste. Bei den Alphas war es nämlich fast immer dasselbe: Blonde Haare, blaue Augen, selbstgefälliges Lächeln nach dem Motto Ich bin so schön, ich muss keine Angst haben, in eine niedrige Klasse eingeteilt zu werden.

Ganz selten mal dunkle Haare. Oder braune Augen. Aber nie beides.

Erst als ein gewisser Jase Ryan aufgerufen wurde, schreckte ich kurz aus meinem von der Langweile verursachten Dämmerzustand hoch. Nicht wegen des Namens, der war bei weitem nichts Besonderes. Sondern vielmehr wegen des Jungen, der jetzt aufstand. Weder blonde Haare noch blaue Augen. Stattdessen schwarze Haare. Unübertrieben. Nicht dunkelbraun, sondern schwarz. Dazu grüne Augen, die für einen kurzen Moment meine trafen, bevor wir beide den Blick abwandten.

Jase verschwand hinter der Tür und kam wenig später wieder heraus, genau wie alle anderen zuvor. Und genau wie die anderen Alphas wirkte er kein bisschen nervös, trotz seines Aussehens.
Nur, dass das selbstgefällige Grinsen fehlte.

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