|Wenn Hass regiert|

By Atsizim_

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„Heute ist dein Todestag, du wirst heute seelisch sterben, Nefes Kaya. Die Tochter von Yılmaz Kaya, eines Mör... More

Prolog
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Epilog

Kapitel 17

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By Atsizim_

Der Wind zischt an mir vorbei, meine Haare flattern hin und her. Ich spüre jede einzelne Wunde an meinem Körper. Das Luft einatmen macht meine Brust schwerer, umso schlecht kann ich atmen.

Meine Augen sind an einem Punkt fixiert.
An den schwarzen Augen.
An die, von Ümit.

Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter, Gänsehaut macht sich an meinen Körper zu schaffen. Ich schließe die Augen und versuche die Kontrolle nicht zu verlieren.

Ümit läuft paar Schritte auf mich zu, ich bekomme Angst, doch kann mich nicht bewegen. Ich will wegrennen, flüchten. Mein Herz klopft stark gegen meinen Brustkorb.

Er bleibt stehen, sieht mich an, läuft mit hastigen großen Schritten auf mich zu.
Es ist ein minimaler Abstand zwischen uns und ich kann mich immer noch nicht bewegen.

Er studiert mein Gesicht und nimmt vorsichtig eine Haarsträhne von mir, der hin und her flattert von dem Wind, und legt sie zart hinter meinem Ohr. Von da aus streift er mit den Daumen über meine Lippe.
„Ich habe dich vermisst", flüstert er.

Ich will nicht von ihm angefasst werden, noch seine Stimme hören. Es widert mich an.
„Endlich habe ich dich"

Er schaut von meinen Lippen zu meinen Augen. Ich ziehe scharf die Luft ein und gehe einen Schritt zurück.

„Fass mich nicht an!", fauche ich Ümit an.
„Nefesim- (Meine Nefes-)"
„Wag es ja nicht mich so zu nennen!", kreische ich.

„Lass uns das vergessen und neu anfangen!"
Er streckt mir seine Hand entgegen.

„Verpiss dich!"
„Nefes!", warnt er mich.

„Man was verstehst du nicht daran? Ich will dich nicht sehen!"
„Aber ich will dich sehen!"

Er betont ich und dich worauf er einen Todesblick eingesteckt bekommt.

„Es geht nicht immer um dich! Frag mich doch ein einziges Mal ob ich Lust auf dich habe!"

„Das muss ich gar nicht! Ich weiß doch das du mich liebst, so wie ich dich!"

„Nicht dein Ernst!"
Ich lache und gehe mir durch die Haare.
„Du bist doch ein Psychopath!"
Aufgebracht gehe ich mir durch die Haare.

„Nefes", er spricht meinen Namen so vorsichtig aus, als könnte sich jede Sekunde zerbrechen.
„Bitte, lass uns das einmal versuchen"

Ich schüttele den Kopf und grinse schief.
„Weißt du noch? Du wolltest mich damals seelisch umbringen und jetzt willst du eine Chance?"
Er seufzt, dreht sich um und läuft weg.

Er hat mir meinen letzten Nerv geraubt, sauer laufe ich die Treppen hinauf und stolpere plötzlich.
Noch rechtzeitig kann ich mich an der Treppengelände festhalten und fange das Weinen an.

Ich weine vor Wut, Schmerz und Verzweiflung aber am meisten weine ich wegen meiner Verlorenheit.
Ich bin verloren in dieser kalten Welt, sie ist dunkel und kaltherzig.

Manchmal frage ich mich, wann ich gerettet werde. Jemand der mir seine Hand reicht und mich aus dieser kalten Welt rauszieht. Eine Hand, der mein Leben auf den Kopf stellen wird, mein Herz sich erwärmen wird, mein Leben mir schöner erscheinen wird und ich sie niemals für etwas weggeben würde. Eine Hand- ist das zu viel verlangt?

Ich setze mich auf die Treppen und weine lautlos. Sogar das Weinen habe ich verlernt. Die Tränen fließen an meinen Wangen hinunter zu meinem Kinn und tropfen ab dort nacheinander auf mein Oberteil. Vor Wut beiße ich auf die Unterlippe und wische mir die Tränen weg, ich halte meine Luft an und steige hoch, laufe die Treppen hinauf.
An der Haustür klingele ich, es wird von Vatan geöffnet.
„Oh, du bist aber schnell wieder zurück"

Einen kurzen Augenblick sehe ich ihn an und laufe, ohne etwas zu sagen rein. Dort ziehe ich meine Schuhe und die Jacke aus und werfe sie in die Ecke.

Ich laufe in die Küche und hole meine Schmerztabletten aus dem Kühlschrank. Trinke sie mit einem Glas Wasser aus.

„Aşkım? (Meine Liebe?)", ruft Kayahan mich aus dem Wohnzimmer.

Ich gehe ins Wohnzimmer und sehe Kayahan an der Wasserpfeife rauchen. Ohne etwas zu sagen laufe ich zu ihm und reiße ihm den Schlauch weg.

Er will gerade etwas sagen, bis ich den Kopf schüttele und das Rauchen anfange.
Tief atme ich den Rauch ein und genieße es, wie ich mich langsam lockere.

Ich merke wie Kayahan und Vatan in einem Gespräch vertieft sind und ich Kayahan von der Seite betrachte.

Seine Lippen kommen so schön zur Geltung, sein süßer Duft, den ich bis zu mir riechen kann, seine Haare sind verwuschelt und das sieht äußerst süß aus und erst recht seine Wangen.

Er hat Hamsterbacken, obwohl er so trainiert ist, ich würde sie gerne beißen. Bei dem Gedanken muss ich jedoch grinsen und betrachte ihn weiter, bis er den Kopf zu mir dreht und mich erwischt.
Ups!

Schnell drehe ich meinen Kopf weg und tue so, als wäre ich mit dem Schlauch beschäftigt.
Er lacht leise und unterhält sich weiter mit ihm, mein Grinsen behalte ich den restlichen Abend und werde oft von ihm gefragt, warum ich grinse, daraufhin bekommt er nur einen Kopfschütteln.

-

„Kayahan!"
Keine Antwort.

„Kayahan!", kreische ich.
Keine Antwort.

„Kayahan!", brülle ich.

„Was?"
„Komm sofort her!"

Er schreit sauer auf und stampft zu mir ins Zimmer und stemmt seine Hände an seine Hüften ab.
Ich fange das Grinsen an, weil es so lustig aussieht und lache darauf hin los.

„Was lachst du?"
„Du bist so süß!"
Ich laufe zu ihm und kneife ihm in die Wangen.

Diesmal grinst er auch und macht eine weibliche Haltung indem er mit seinen Wimpern klimpert und mit der Hand wedelt. Wir lachen los und frage ihn nach den Salben.

„Die sind irgendwo"
„Im nirgendwo"
„Genau."
Er grinst und läuft auf mich zu, als er vor mir stand packt er meine Beine und wirft mich auf seine Schulter.

Ich kreische und schlage ihm auf den Rücken.
„Was soll das?"
„Wirst du gleichsehen!"

„Kayahan! Lass mich sofort runter!", kreische ich wütend.
„Nö, ich habe eine Überraschung für dich"

„Was denn?"
„Eine Überraschung"

Er zieht sich seine Schuhe an und bückt sich gerade, mit mir auf seiner Schulter, nach unten und schnappt sich meine Schuhe. Ohne die Jacke angezogen läuft er gechillt nach unten.

„Wann lässt du mich runter?"
„Zick nicht so rum und genieße meinen heißen Körper, nicht jede Frau bekommt die Ehre von mir getragen zu werden"
„Du Spargel, ich habe bessere gesehen"

„Ich auch. Gegensatz zu deinem, haben die anderen einen weiblicheren Körper, du Mannzweib"
„Wie lustig du mal wieder bist", zische ich.

Er öffnet die Beifahrertür und setzt mich rein.
„Sei endlich leise und binde den Schal um deinen Kopf und pass auf das man da nichts durchsieht"

„Wohin fahren wir?"
„Lass dich überraschen"

„Lass dich überraschen", äffe ich ihm nach.
Kayahan setzt sich nach vorne, schnallt sich an und fährt los.

„Mund zu daneben!"
„Kayahan?", rufe ich ihn.

„Ja?"
„Mir ist langweilig"
„Es sind einmal zwei Minuten vergangen und du nervst jetzt schon. Das nächste Mal hole ich mir ein Klebeband."

„Wie nett du bist"
„So bin ich nun mal"

„Göt. (Arsch.)"
„Ja du hast einen, sogar einen knackigen, aber musst du es präsentieren?", provoziert er mich.

„Perversling!", kreische ich.
Sein wunderschönes Lachen hallt im Auto und ich grinse leicht. Ich habe alles um mich vergessen und höre nur dieses Lachen. Es klingt so schön, so ohne Sorgen, ein friedliches Lachen.

Ich seufze und denke nach, denke nach an den letzten Monaten, es ist so- als würde jede einzelne Szene vor meinen Augen ablaufen.

Wie ich zur Arbeit fahre, Ümit begrüße, Elmas umarme, Cem mir auf den Hinterkopf schlägt und ich mich darüber aufrege, Aylin, Can und alle anderen. Ich könnte heulen, wenn ich an sie denke.

Wie kann ich nur so herzlos sein und mich mit Kayahan abgeben und die anderen währenddessen sorgen um mich machen?

„Ich bin so egoistisch", flüstere ich leise.

„Das bist du wirklich"
„Klappe da daneben", murmele ich und lege meinen Kopf an die Fensterscheibe, da meine Augen zugebunden sind, kann ich sowieso nichts sehen.

Soll mich wohl mit meinen Fehlern abgeben und sie bereuen. Das machen alle mit Absicht!

Can, Can, Can. Was er wohl gerade tut?
Was will er mit mir am Abend besprechen, bevor ich die Treppen runterfliege?

Wieder seufze ich und denke an die letzte Woche, da hat es sich vieles verändert. Das Beste ist, ich darf seine weichen Lippen berühren.

Dieser Gedanke schiebe ich schnell bei Seite und höre wie Kayahan bremst und den Motor ausschaltet. Er öffnet die Beifahrertür und fasst meinen Arm an.
„Komm, wir sind da"

Ich halte seinen Arm und steige langsam aus, ich spüre die warmen Sonnenstrahlen und genieße es, bis Kayahan es wie immer zerstören muss.

Ich stöhne auf und spüre wie er mich am Arm zieht. Da ich keine Schuhe anhabe, Dank Kayahan, muss ich barfuß laufen.

„Kayahan mach mal langsamer, außerdem habe ich keine Schuhe an!"

Plötzlich spüre ich einen Arm unter meinem Knien und der andere an meinem Rücken, bis er mich in Brautstyle hochhebt.

„Gib einfach meine Schuhe, dann musst du mich nicht rumschleppen."

„Nö"
„Dann verreck halt", zische ich augenverdrehend.

Ich verstehe ihn einfach nicht... Danach heißt es immer, Frauen sind kompliziert! Na klar!

Ich spüre seine muskulösen Körper an meinem, seinen Duft und ich darf seine Brust anfassen! Ist das zu fassen?
Ich schüttele einfach den Kopf.

„Was schüttelst du den Kopf?", fragt er mich, „innerer Monolog"
Leise lacht Kayahan, wobei seine Brust vibriert.

„Du bist komisch im Kopf", gibt er seinen nutzlosen Kommentar ab.

"Und du besitzt nicht einmal einen Gramm Hirn, du Hirnloser!"
„Der war schlecht"
„So wie deine Visage?", „Oh Gott, es wird ja immer schlechter!"

Ich seufze und er lässt mich nach einer Weile auf den Boden.
Ich spüre das weiche Gras an meinen Füßen, sie kitzeln mich.
Kayahan zieht plötzlich das Tuch von den Augen weg und ich sehe endlich wo wir stehen.

Ich sehe nichts außer Bäume, Blumen und ein Picknick- Korb. Es ist wunderschön hier, verschiedene Blumenarten, Vögel, die rumfliegen und singen. Es ist atemberaubend.

„Wow!"
„Genau das habe ich auch gesagt, als ich hier zum ersten Mal war"

„Wie hast du es hier denn gefunden?"
„Setzt dich auf die Decke, sonst erzähle ich es dir nicht"
„War das gerade eine Erpressung?"
„Vielleicht"

Er grinst mich an, bevor wir uns hinsetzen und er den Korb auspackt.

Er hat Sandwiches zu bereitet, Erdbeeren, Kirschen und alles andere. Er gibt mir das Sandwich und schnappt sich auch einen.

„Ich habe diesen Platz hier gefunden, als ich von meiner Mutter ausgezogen bin und nach Köln kam. Das erste Tagen war ich so wütend, dass ich mit dem Auto hin und her gefahren bin, bis ich plötzlich an diesen Ort ankam. Seitdem komme ich immer hier her, wenn es mir schlecht geht", spricht er den letzten Satz aus, bevor er in sein Sandwich hineinbeißt.
Ich nicke nur und esse es fertig.

„Kayahan?"
„Mhm?"
„Ich mag dich", gebe ich ehrlich zu, „Ich dich auch"
Er schenkt mir sein wunderschönes Lächeln.

Atsizim_

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