Uralte Fassung (1): Twos - Di...

By MaraPaulie

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Achtung: Alte Fassung. Neue ebenfalls auf Account zu lesen. Nicht jedes Märchen beginnt mit »Es war einmal... More

Vorwort
Prolog
Kapitel 1 - Ticket der Freiheit
Kapitel 2 - Home Sweet Home
Kapitel 3 - Die Tallos
Kapitel 4 - Die verrückte Tanja
Kapitel 5 - Tränen aus Eis
Kapitel 6 - Verräter und Bruder
Kapitel 7 - Das Wintermädchen
Kapitel 9 - Grosser, böser Wolf
Kapitel 10 - Vom Märchen in rot
Kapitel 11 - Von Schnee im Haus und Rosen aus Feuer
Kapitel 12 - Erbe der Toten
Kapitel 13 - Von Verrückten und dem Labyrinth
Kapitel 14 - Der Bruder mit dem Schuppenkleid
Kapitel 15 - Des Winters Blut
Kapitel 16 - Der Junge, der mit der Sonne tanzt
Kapitel 17 - Augen ohne Liebe
Kapitel 18 - Die Völker aus den Büchern
Kapitel 19 - Trauriger Mörder, lass mich gehen
Kapitel 20 - Feuerraben
Kapitel 21 - Der Löwe und der Wolf
Kapitel 22 - Der Traum von Familie
Kapitel 23 - Der Pirat und die Prinzessin
Kapitel 24 - Von Barbaren und Märchen aus der Besenkammer
Kapitel 25 - Von toten Jungen und Mädchen aus Licht
Kapitel 26 - Der Lichterlord und die Antwort zum Hass
Kapitel 27 - Rote Raben und Bücher voller Schicksal
Kapitel 28 - Wer lauert in der Dunkelheit?
Kapitel 29 - Von Schläfern und Schlüsseln
Kapitel 30 - Geheimnis ohne Zeit
Kapitel 31 - Namen von Macht
Kapitel 32 - Zum Lied des irren Geigers der Dämon mit dem Teufel tanzt
Kapitel 33 - Vom Meer zu den Wolken
Kapitel 34 - Geschichten, die ein Vöglein zwitschert
Kapitel 35 - Sturmgläser, tanzende Piraten und Jungen, die vom Himmel fallen
Kapitel 36 - Klyuss' Kinder
Kapitel 37 - Blau wie der Mohn, grün wie die Hoffnung und rot wie Blut
Kapitel 38 - Das Schicksal der Verfluchten
Kapitel 39 - Gejagte der Vergangenheit
Kapitel 40 - Blut fremder Brüder
Kapitel 41 - Spiel der Könige
Kapitel 42 - Es jagt und tanzt der Geistesblitzt
Kapitel 43 - Die Wahrheit wurde von einem Lügner erschaffen
Kapitel 44 - Vom Mörder, der die schwarze Orchidee fand
Kapitel 45 - Von Herrschern mit dem Flammenhass und Helden kleiner Klingen
Kapitel 46 - Wer wir sind und was wir tun
Kapitel 47 - Einmal Monster, immer Monster
Kapitel 48 - Das Versprechen von niemals und immer
Kapitel 49 - Das Wort 'böse'
Kapitel 50 - Der Herzkasper
Kapitel 51 - Freund oder Feind, alt oder neu, beide bleiben ewig treu
Kapitel 52 - Das Gedicht des Todes
Kapitel 53 - Die Reise der Wahrheit und des Sinns hinter allem
Kapitel 54 - Von Geschwisterbanden und letzten Zeilen
Kapitel 55 - Der Tempel der Orakel
Kapitel 56 - Mondkind
Kapitel 57 - Die erste aller Schöpfungen
Kapitel 58 - Vom Intrigieren, Dechiffrieren, Konferieren und fiesen Viren
Kapitel 59 - Glücksjagd und Königsmord
Kapitel 60 - Schattenlicht und Bernsteingold
Kapitel 61 - In der Schwebe
Kapitel 62 - Patron und Paladin
Kapitel 63 - Von Luftschlössern und Monstern unterm Bett
Kapitel 64 - Deine wunderschönen Lügen
Kapitel 65 - Von Namen und Masken
Kapitel 66 - Das blinde Recht
Kapitel 67 - Das blinde Herz
Kapitel 68 - Das blinde Glück
Kapitel 69 - Verfluchtes Kind mit Gold gekürt
Kapitel 70 - Als niemand schlief
Kapitel 71 - Der Gewissenlose
Kapitel 72 - Phönix
Kapitel 73 - Ein Goldstück für deine Gedanken
Kapitel 74 - Kriegsherr Regen
Kapitel 75 - Der Herrscher über alle Macht
Kapitel 76 - Alles ist gut
Kapitel 77 - Die Feinde des Schicksals
Kapitel 78 - Und wenn sie nicht gestorben sind...
Kapitel 79 - Lucky Strike
Kapitel 80 - ...dann leben sie noch heute
Epilog
Authornotes
Charakterverzeichnis
Illustrationen

Kapitel 8 - Die Herrscher der Gezeiten

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By MaraPaulie

Kapitel 8

Die Herrscher der Gezeiten


~Sabrina~

Sabrina öffnete die Augen. Es war stockdunkel und unangenehm warm im Zimmer. Total stickig. Kein Wunder, denn der Raum war klein und das Fenster vergittert und winzig. Nicht einmal kippen konnte man das bescheuerte Ding.
Sie stand auf um das Minifenster zu öffnen. Die Scharniere des Fensters kreischten, dann blies ihr die kühle Nachtluft ins Gesicht - Wunderbar!
Ein Wolf jaulte in der Ferne.
Wölfe?
Gab es in diesem Teil von Deutschland eigentlich Wölfe? Anscheinend schon...
Sabrina blickte hinaus, in den Park, der das Anwesen umgab.
Der Vollmond spiegelte sich in dem Teich, der direkt unter ihrem Fenster lag. Trotz der winterlichen Temperatur war er nicht gefroren.
Eis. Sabrina seufzte.
Nachdem sie Mile die Ereignisse des Vortages geschildert hatte, hatte der nur den Kopf geschüttelt.
»Kontrolle über Kälte und Wärme? Sabrina! Ich dachte, du glaubst nicht an Märchen!«
Dabei hatte er es doch gesehen! Ihre bleiche Haut, die unnatürlich weinrot gefärbten Wangen und Lippen, ihre glühenden, eisblauen Augen und dieses Leuchten, das von ihr auszugehen schien... Das alles hatte sie fast umgehauen, als sie sich im Spiegel der Mädchentoilette in der Schule angesehen hatte.
Und Randall! Sie hatte den Kerl beinahe tiefgefroren!
Eisprinzessin!
Und Mile hatte auch nicht normal ausgesehen.
Seine Kupferroten Haare waren ihm wild vom Kopf abgestanden und hatten sein Gesicht wie ein Flammenring umkränzt. Seine grünen Augen hatten Funken gesprüht und seine Wangen einen roten Schimmer angenommen. Er hatte geglüht vor Energie und Hitze!
Das war nicht normal!
Aber Mile hatte das alles als „Optische Täuschung" oder so was abgetan.
Er hatte den restlichen Tag nur noch in der Bibliothek der Tallos verbracht und in jedem Märchenbuch, das er hatte finden können, nach irgendetwas gesucht.
Doch nun hatte Sabrina eine Idee. Sie würde Mile beweisen, dass das, was dort in den Gängen der Schule passiert war, keine Lichtspiegelung oder so was gewesen war!


~Mile~

»Mile! Mile! Wach auf! Ich habe... Das war so was von cool! Ich... ich muss dir was zeigen! Mile! Mile!«
Die Stimme seiner Schwester drang dumpf durch das Holz seiner Zimmertüre. Sie sprach leise, was eigentlich gar nicht nötig war, da die Gemächer der Tallos ja auf der anderen Seite des Anwesens lag. Trotzdem war sie laut genug, um ihn aus seinem Schlaf zu reisen.
Mile grunzte und tastete blind mit der rechten Hand seinen Nachttisch ab. Schliesslich stiessen seine Fingerspitzen gegen etwas Hartes und Kaltes. So schnappte er sich den alten Wecker.
Er hatte ihn an seinem ersten Schultag von seinem Dad geschenkt bekommen. Ein alter, quietschroter Wecker aus Metall. Auf dem Ziffernblatt war eine tanzende Mickey Mouse abgebildet, dessen behandschuhte Zeigefinger auf die Ziffern deuteten. Natürlich war er zu alt für Mickey Mouse, doch er konnte sich einfach nicht von dem Ding trennen.
Nun war der alte Wecker zwar schon etwas ausgeblichen, das Metall zerdellt und die Zeiger etwas verbogen, doch er tat noch immer seinen Dienst.
Der rechte, kürzere Arm Mickys schwebte kurz vor der zwei, der andere, um circa drei Grad verbogene, über der zehn. Kein Wunder, dass er so müde war.
Scheppernd landete der Wecker wieder auf dem Nachttisch und Mile murrte: »Lass mich! Ich will schlafen! Es ist fast zwei Uhr morgens!«
»Mile! Komm schon!«
Er stöhnte und presste sich sein Kopfkissen auf die Ohren.
Es half nicht. Sabrina hatte begonnen, leise mit den Fingerknöcheln gegen seine Tür zu klopfen. Hoffentlich würde sie nicht auf die Idee kommen, die Klinke hinunter zu drücken, um zu prüfen, ob abgeschlossen war. Das war nicht der Fall, denn Mile hasste abgeschlossene Räume, selbst wenn er einen Schlüssel besass...
Tja, als hätte sie seine Gedanken gelesen schwang im nächsten Moment die Türe auf und seine Schwester wirbelte herein.
»Mile! Bitte! Das... das ist Wahnsinn! Ich glaub wir haben... Superkräfte oder so was!«
Sabrina lachte. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung.
Nun war Mile hellwach, denn Sabrina war selten so aus dem Häuschen und wenn sie es dann doch war, musste das etwas bedeuten. Ausserdem schien sie nun tatsächlich etwas durchzudrehen. Verrückte, kleine Schwester...
»Superkräfte? Sabrina, das... das hast du geträumt! Das in der Schule... das war eine Lichtspiegelung! Eine optische Täuschung!«
»Luftspiegelung?! Luftspiegelung am Arsch!«
»Sabrina!«
»Ist doch wahr!«
Mile seufzte ergeben: »Was ist eigentlich los? Ich weiss nicht, wie du auf diesen Superheldenmist kommst. Du hast nur zu oft X-Men gesehen. Die Welt ist kein Marvel-Comic. Was gestern passiert ist, war nur irgendeine Sinnestäuschung, nichts weiter...«
»Und der gefrorene Teich draussen? Ist der auch eine optische Täuschung?«
»Von was redest du?«
»Komm mit!«
Mit diesen Worten raste seine kleine Schwester aus dem Zimmer.
»Wehe, wenn sie mich jetzt verarscht!«, grummelte er und krabbelte aus seinem Bett. Schlaftrunken wankte er Sabrina hinterher.


Die kalte Nachtluft kroch durch den dünnen Stoff seines Pyjamas und brachte ihn zum Zittern. Sabrina hätte ihn doch warnen können! Woher sollte er wissen, dass sie ihn um zwei Uhr morgens in den Garten mitschleppen würde!
Mile ärgerte sich. Es war saukalt, er hatte kaum geschlafen und ausserdem trug er keine Schuhe, wodurch seine Füsse den spitzen Kieseln der angelegten Wege hilflos ausgeliefert waren.
Sabrina hingegen schien sich pudelwohl in der Kälte zu fühlen, obwohl sie nur ein altmodisches, weisses Nachtkleid trug, das. Mrs. Tallo ihr gegeben hatte. Na ja, aufgezwungen war das treffendere Wort. Nachdem die Alte Sabrinas Lieblings-Baggy gesehen hatte, hatte sie diese augenblicklich konfisziert und das Smiley-World Top, das sie als Pyjamaoberteil benutzt hatte, gleich mit. Dann hatte Mrs. Tallo ihr dieses weisse Monstrum von Nachthemd aufgezwungen. Erst hatte Sabrina das altmodische Kleidungsstück zur Gardine umfunktionieren wollen, doch anscheinend hatte sie sich doch umentschieden.
»Sabrina! Was soll denn das? Mrs. Tallo bringt uns um, wenn sie uns hier findet! Schon vergessen? Sie hat doch diese Nachtruhe-Regel...«
Sabrina drehte sich zu ihm um. Ihr Blick sagte alles.
Drauf geschissen!
»Hör auf zu motzen! Sonst bin ich doch immer die Griesgrämige von uns!«, knurrte sie mit vorwurfsvoll hochgezogenen Augenbrauen.
Dann eilte sie weiter. Mile hinterher.
Blöde Kiesel, blöde Kälte!
Schliesslich wurde Mile von seinem Leid erlöst, denn Sabrina blieb stehen. Sie schien ihr Ziel erreicht zu haben.
Der Teich. Er lag direkt unter Sabrinas Zimmerfenster. Die Kälte hatte das Wasser in hartes Eis verwandelt. Der Vollmond spiegelte sich auf der starren Oberfläche. Es begann gerade zu schneien und die flaumigen, kalten Flocken bleiben auf dem Eis liegen.
»Und? Was ist jetzt besonders daran? Ein gefrorener Teich! Wow! Das müssen wir sofort dem F.B.I, der Presse und S.H.I.E.L.D. melden!«, murrte er genervt. Für das hatte ihn seine Schwester geweckt? Missmutig drehte er sich um, er wollte zurück ins Haus, unter die weiche Decke seines Betts...
»Wer hat hier zu viel Marvel-Comics gelesen?«
»Trotzdem ist das nur ein oller Teich. Ich geh jetzt schlafen. Mach doch, was du willst. Für mich war das gestern eine verdammte Lichtspiegelung. Basta!«
Sabrina hielt ihn zurück.
»Mile! Das... das hört sich jetzt komisch an, aber... das war ich! Ich habe den Teich zum Gefrieren gebracht! Ich!«
Mile drehte sich stirnrunzelnd um.
Sabrina blinzelte ihn mit ihren blauen Augen an und strahlte über das ganze Gesicht.
Sofort änderte sich seine Stimmung. Mile liebte ihr Lächeln. Momente, in denen sie so glücklich war, waren selten und unglaublich wertvoll. Ihr Lächeln liess einfach überall die Sonne auf zu gehen...
Doch trotzdem war am Horizont kein Anzeichen eines Sonnenaufgangs zu erkennen. Es war und blieb Nacht. Kalt und dunkel.
Mile konnte nicht anders, als zurück zu lächeln. Doch er war müde, wollte nur schlafen und diese Sache auf sich beruhen lassen und nur...
Miles Lächeln erstarb.
Sabrina... Sie sah wieder aus, wie gestern...
Gut, ihr Mund war nicht mehr missmutig verzerrt, doch der ganze Rest... Ihre Wangen und Lippen hatten sich weinrot gefärbt, was einen krassen Kontrast zu ihrer bleichen Haut bildete. Schneeweisse Haut...
Ihre dunkelblonden Haare wirkten gegen die weisse Haut fast braun. Sie standen auch nicht mehr so wild in alle Richtungen ab wie sonst immer. Schneeflocken hingen in den Strähnen und glitzerten wie Diamanten im Mondlicht.
Sie sah hübsch aus, aber auch irgendwie gruselig.
Ihre Augen leuchteten blau. Und das weisse Nachthemd, die ebenso weisse Haut... Wie ein Geist... oder eine Eisprinzessin!
Eisprinzessin... Klang zwar wie so ein bescheuerter Barbiefilm, aber dieses Wort hatte irgendetwas zu bedeuten. Klar, es war der verhasste Spitzname seiner Schwester. Er kannte dieses Wort natürlich. Und doch... Hier, im Garten der Tallos, hier, in dem Par des Anwesend neben diesem gefrorenen Teich... Eisprinzessin... Dieses Wort ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf...
»Sabrina, lass... lass uns wieder ins Bett gehen! Das hast du geträumt.«
Sabrinas Miene verfinsterte sich und Mile fühlte sich schuldig, ihr glückliches Lächeln verscheucht  zu haben...
»Ich beweise es dir!« , fauchte sie grimmig.
Sie schloss die Augen und breitete die Arme aus.
»Sabrina! Lass das!« Seine Stimme zitterte. Ihm klapperten die Zähne. »Hör auf!«
Sie reagierte nicht. Sie stand da wie zu Stein erstarrt. Hochkonzentriert... Was tat sie da?
Das war alles so... verrückt! Sie hatten doch nun endlich ein relativ normales Leben. Endlich hatten sie ein richtiges zu Hause! Und Sabrina? Seit wann glaubte sie an Märchen? Er spürte, wie er langsam wütend wurde.
Er wollte das hier nicht! Klar, das in der Schule... das war irgendetwas sehr Seltsames gewesen. Auch wenn er es als Lichtspiegelung abgetan hatte, so war es ihm sehr wohl bewusst, dass mehr dahinter steckte.
Aber er wollte es nicht wahr haben! Sie hatten es verdient, endlich ein Leben zu haben. Dieses Leben. Die Tallos waren eigenartige Leute und bestimmt nicht die Eltern des Jahres, aber sie hatten Sabrina und ihn gerettet. Sie hatten sie aus dem Waisenhaus befreit! Welche Gründe sie auch gehabt haben mussten, wie diese Adoption auch von statten gegangen war, jetzt waren sie hier! Dieses Leben war gut! Sie hatten eine Chance bekommen. Ein Ort, wo sie hingehörten, Freunde... Sie hatten jetzt eine Zukunft!
Mile wollte all das nicht aufs Spiel setzen. »Sabrina, ich gehe jetzt. Ich glaube diesen Unsinn nicht. Ich gehe jetzt!«, warnte er sie und wartete auf ihre Reaktion.
Nichts. Sie stand noch immer wie Jesus am Kreuz vor diesem blöden Teich!
»Ich habe gesagt, du sollst das lassen! Du... wieso willst du diese Hirngespinste wahr habe? Lass es!«, brüllte er sie an. Er war... wütend! Wieso wollte Sabrina ihr Leben verkomplizieren?
Hitze schoss durch seinen Körper. Sein Blut fühlte sich an wie glühende Lava... Wut...
Sabrina merkte nichts. Sie hatte noch immer die Augen geschlossen. War sie mittlerweile etwa eingeschlafen?
Mile kämpfte gegen seine Wut an. Es gab keinen Grund, wütend zu sein. Sabrina hatte ganz einfach geträumt und die Sache in der Schule war nichts weiter als eine Lichtspiegelung gewesen. Ganz bestimmt! Er musste nur daran glauben, an diese optische Täuschung...
»Komm schon, Kleine«, murmelte er, nun wieder ruhiger.
Keine Reaktion.
Mile beobachtete sie noch eine Weile, dann schüttelte er den Kopf. Was war nur los mit Sabrina?
Schliesslich seufzte er und wandte sich zum Gehen. »Du kannst ja hier bleiben und die was abfrieren, ich gehe jetzt wieder rein und...«
Knack!
Mile erstarrte. Er lauschte.
Erst war es ganz ruhig. Doch auf einmal war da noch einmal so ein Geräusch... Ein leises, gezogenes Knirschen...
Mile wirbelte herum. »Was war das?«, zischte er seiner Schwester zu.
Jetzt reagierte sie. Sie lächelte. »Pass auf«, flüsterte sie.
Es knirschte wieder. Nur lauter.
Mile starrte seine Schwester an. Ein zarter, feiner, kaum wahrnehmbarer, bläulicher Schimmer zitterte über ihre Haut. Kalter Wind riss an ihrem Kleid. Ihre Haare flatterten im Wind.
Wieder schoss ihm dieses Wort durch den Kopf... Eisprinzessin...
Es knallte.
Das Eis im Teich explodierte. Die Splitter flogen in alle Richtungen. Glitzernde Scherben im Licht des Mondes...
Mile taumelte rückwärts. »Pass auf!«, rief er seiner Schwester zu, doch diese tat keinen Wank.
Erst jetzt realisierte Mile, dass irgendetwas nicht stimmte... Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben...
Tausende Eiskristalle schwebten vor Sabrina durch die Luft. Sie war eingehüllt von ihrem eigenen Universum der Kälte. Eissplitter wie die Sterne...
Sie riss die Augen auf. Die Iris wie zwei geschliffene, runde Eiskristalle...
Als würde sie aus einer Trance erwachen, blinzelte sie erst einmal leicht verwirrt, dann sah sie sich um. Sie erblickte ihr Werk, diese fliegenden Scherben...
»Wie wunderschön!«, hauchte sie.
Die Kristalle schwebten, wie an unsichtbare Bänder geknüpft, weiter schwerelos in der Luft.
Sabrina lachte. Lachte wie der Sonnenaufgang...
Auch Mile war hingerissen. Er glotzte seine Schwester an, die in Mitten dieses Wunders stand... Er hätte da noch Stunden liegen können. Vollkommen verwirrt und perplex, doch etwas lenkte ihn ab. Es war irgendwie... warm... Dabei war er zuvor beinahe erfroren. Woher kam die Wärme?
Sabrina beantwortete ihm diese Frage in dem Moment, als sie sich zu ihm umdrehte, erstarrte, auf ihn deutete und rief: »Mile! Du... du... Deine Haare... Du...«
Ohne nachzudenken griff er sich ins Haar. Tatsache... Seine Haare waren richtig warm!
»Du brennst!«, schrie Sabrina und rannte auf ihn zu. Sie besann sich zum Glück schnell genug, um stehen zu bleiben. »Was soll ich tun? Mile! Du...« Sie stockte und runzelte die Stirn. »Sag mal, spürst du überhaupt, das deine Birne brennt?«
Mile lachte. Sie wollte ihn wohl mal wieder veralbern!
Mit einem Grinsen liess er seine Hände wieder sinken. Er machte den Mund auf, um ihr zu sagen, dass er ihren Trick durchschaut hatte - Also bitte! Jetzt hatte sie es übertrieben - doch die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er seine Hände sah...
Feuer!
Seine Hände brannten!
»Ach du Scheisse!«, entfuhr es ihm.
Goldene Flammen tanzten über seine Haut. Das Feuer züngelte an seinen Fingern entlang, seinen Arm weiter hoch... Auf einmal stand sein ganzer Oberkörper in Flammen! Sein Pyjamaoberteil hatte sich in Windeseile zu Asche verwandelt...
»Mile? Geht... es dir gut?«, fragte Sabrina.
Mile blinzelte und sah seine Schwester an. Er war völlig von der Rolle.
»Es... es tut nicht weh! Es... ist warm...«, murmelte er. »Ich glaube... mir geht es total gut!«
Er lachte. Vollkommen perplex starrte er die zitternden Lichter an. Auf seiner Haut. Er brannte! Feuer! Feuer! Wie war das möglich?
»Kannst du das... irgendwie steuern? Das wäre nämlich echt super, denn wenn du so weitermachst, hast du jeden Moment keine Hose mehr. Ganz ehrlich, wie nahe wir uns auch stehen, Bruderherz, darauf würde ich gern verzichten!«, murmelte sie mit ernstem Gesicht.
Mile nickte. Er... wusste selbst nicht genau, wie er es anstellte, aber das Feuer begann nicht weiter auf seinen Körper überzugreifen. Bis zu seinem Bauchnabel war er nun in Flammen gehüllt. Dies war ein Feuer, wie er es noch nie gesehen hatte. So hell und strahlend. Goldenes Feuer...
Mile konzentrierte sich noch stärker. Er versuchte die Wärme um sich herum zu absorbieren, in sich auf zu nehmen und dort einzuschliessen.
Tatsächlich gelang ihm das nach einer Weile. Das Feuer wurde schwächer. Als würde seine Haut die tanzende Hitze aufsaugen, wie eine Hautcreme... Als das Feuer gänzlich weg war, pulsierte es unter seiner Haut. Licht, dass mit seinem Herzschlag über seine Haut flimmerte.
Sabrina kam auf ihn zu. Ihr Gesicht war völlig verzückt. Sie war so von seiner leuchtenden Haut fasziniert und abgelenkt, dass sie wohl die Kontrolle über das noch immer schwebende Eis nicht länger halten konnte. Die Kristalle wurden wieder zu Wasser und pflatschten auf den Boden. Sabrina bemerkte es nicht.
»Sieh nur, Mile! Das ist... unglaublich!«
Sie streckte ihre Hand nach ihm aus, um ihn zu berühren...
Eine heftige Welle aus Schmerz durchzuckte ihn, als ihre Haut auf die seine traf. Schneidend kalte Finger! Kälter als alles, was er jemals erlebt hatte...
Sabrina schrie auf und zuckte zurück als hätte sie sich verbrannt. Sie landete einen Meter vor ihm auf dem Hosenboden.
»Autsch! Du bist total kalt!«, rief er und rieb sich über die Stelle, wo ihre Finger ihm einen Kälteschock verpasst hatten.
»Und du bist so was wie menschliches Bügeleisen für Metallklamotten oder so! Auf dir könnte man Glas schmelzen!«, knurrte sie und steckte sich die schmerzenden Finger in den Mund.
Mile sah an sich herab und bemerkte, dass das Licht unter seiner Haut fast vollständig verschwunden war. Es pulsierte nur noch ganz leicht, kaum wahrnehmbar. Wenige Sekunden später war es ganz weg...
»Was ist das?«, fragte er Sabrina verwundert.
Sie lächelte ihn an und antwortete schulterzuckend, als wäre es das normalste auf der Welt: »Keine Ahnung. Das ist wie dieses Eis bei mir. Du hast es auch. Nur mit der Hitze!«
»Lass mich es auch einmal versuchen!«, rief er, plötzlich vor Begeisterung sprühend.
Er stellte sich, wie Sabrina zuvor, vor den Teich.
Er schloss die Augen und horchte tief in sich hinein.
Nun musste er die Hitze in sich finden... Himmel! Klang das dämlich... Trotzdem, er musste es versuchen. Was seine kleine Schwester konnte, zu dem musste er doch auch fähig sein!
Wo war sie, die Hitze? Er suchte nach ihr, durchforstete seinen Geist... Nur wo fand man so was? So eine... Superkraft? Wo sollte er nach ihr suchen?
Mile tat, was er in jeder Situation, in der er völlig ahnungslos und unschlüssig war, tat. Er horchte auf sein Herz.
Wie immer war das auch richtig gewesen. Da war sie. Die Hitze...
In seinem Herzen schlummerte eine wohlige Wärme. Pulsierend, wie das Blut, das durch seien Körper strömte...
Er begann sie herauszuziehen und sie zu verteilen. Als er ein heisses Kribbeln auf seiner Haut spürte, machte er die Augen auf.
Er glühte noch heller. Seine Haut strahlte ein warmes, goldenes Licht aus.
»Wow«, hauchte er und Sabrina nickte heftig. Ihre Augen waren weit aufgerissen.
Dann hatte er eine Eingebung, wie immer, wenn er plötzlich wusste, was er zu tun hatte.
Als würde er einem Instinkt folgen,  rubbelte er seine Handflächen aneinander. Erst langsam, dann immer schneller.
Mit einem lauten Fauchen, wie von einer Raubkatze, flammten seine Hände plötzlich auf. Aber er empfand keinen Schmerz. Nur pure Lebensfreude, als ob er plötzlich ganz wäre. Als ob er das letzte, lange verloren geglaubte Puzzleteil endlich wiedergefunden hätte. Er war vollständig!
Er liess die Flammen tanzen, liess sie grösser werden und wieder zu einem kleinen Feuerchen seine Finger umzüngeln.
»Es ist unglaublich, nicht wahr?«, fragte Sabrina, die dicht neben ihn getreten war.
»Lass mich etwas versuchen!«, sagte Mile, einer erneuten Eingebung folgend.
Er liess die Flamme nur noch in seinen Handflächen tanzen, dann legte die eine auf die andere und machte eine kreisförmige Bewegung. Er bewegte die Hände auseinander und wieder näher zusammen. Zwischen ihnen schwebte nun eine Feuerkugel. Sie rotierte, wirbelte die zischenden Flammenzungen herum. Das Feuer war ein Teil von ihm, es tanzte zu dem Rhythmus, den er vorgab, brannte so hell, wie er es wollte.
Er hielt sich die Hitzekugel vors Gesicht und hauchte die Flammen an. Wie eine Kanonenkugel schoss der Feuerball von seiner Hand. Er traf auf einen kahlen Holunderbusch, der sofort zu Asche zerfiel.
Ein Moment des stillen Schreckens folgte, doch dann jubelte Sabrina: »Cool! Du hast das hässliche Gestrüpp abgefackelt!«
»Hoffentlich weiss Mrs. Tallo nicht, dass hier einmal ein Busch gewachsen ist...«, grummelte Mile, aber seine Augen leuchteten von Entzücken und Aufregung.
»Das muss ich auch probieren!«, zischte Sabrina und begann bereits bläulich zu leuchten, doch Mile packte sie am Arm. Er liess sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht los.
»Shit! Sabrina du bist eiskalt!«
Sie rümpfte die Nase und rieb sich den Arm. »Und du bestehst aus flüssiger Lava!«
Er zuckte die Schultern und meinte. »Entschuldigung, aber warte einen Augenblick: Hast du dich nicht gewundert, wieso du das kannst? Ich... ich habe, nachdem du das mit Randall gemacht hast, ein paar Nachforschungen gemacht. In der Bibliothek! Ich habe nach allem gesucht, was mit diesen Temperaturschwankungen zu tun hat. Ich hatte ja, wie du weisst, all das für eine bescheuerte Lichtspiegelung gehalten und dementsprechend habe ich vor allem über Sinnestäuschungen geforscht, doch beim Stöbern hatte ich mich schliesslich doch irgendwie verloren und Bücher entdeckt, die rein gar nichts mit Sinnestäuschungen zu tun hatten... Ich will dir da etwas zeigen, bevor die Tallos aufwachen! Ausserdem dürfen wir den Park nicht verwüsten! Wir dürfen Tanjas Werk nicht verwüsten.«
Sabrina stemmte die Hände in die Hüften und tadelte ihn gespielt beleidigt: »Gib es zu! Am Ende hast du kein Bisschen mehr über deine bescheuerten Luftspiegelungen geforscht! Du hast dich in den Büchern verloren und konntest nicht mehr mit dem lesen aufhören...«
»Du kennst mich zu gut«, antwortete er lächelnd. Er nahm seine Schwester an der Hand und zusammen gingen sie zurück zum Haus der Tallos.
Eis und Feuer...
War das der Anfang ihres eigenen Märchens?


~Sabrina~

Die grosse Flügeltür der Bibliothek knarzte. Die Scharniere waren bestimmt seit mindestens dreihundert Jahren nicht mehr geölt worden!
Mile knipste das Licht an und die Glühbirnen der Kronleuchter über ihnen leuchteten auf.
Schnurstraks eilte Mile auf eines der gigantischen Regale zu, liess eine Hand über die Rücken der dort stehenden Bücher streichen, bis er fand, was er suchte. Er zog eines der, mit Worten gefüllten, Wunderwerke heraus.
»Komm. Hör dir mal an, was da drin steht. Das... das ist einfach unglaublich...«
Sabrina trabte zu ihm. Anders als Mile fand Sabrina die gigantischen Bücherregale etwas erdrückend. So, so viele Geschichten, die sich wünschten, gelesen zu werden...
Sie stellte sich neben ihren Bruder und sah sich das Buch in seinen Händen genauer an.
Klar war; es war wirklich alt. Der Einband war aus braunem Leder, in das ein Baum geritzt worden war. Das Papier war fleckig und grau-gelb. Die Buchstaben waren mit einer breiten Feder geschrieben worden und die Schrift war altmodisch. Sehr verschnörkelt, für Sabrina kaum lesbar. Doch Mile hatte damit anscheinend kein Problem, denn er begann sogleich mit dem Lesen:

»Es war einmal vor langer, langer Zeit ein kleines Dorf namens Wolfsbach.
Dieses Dorf hatte unter der Herrschaft seines Herzogs sehr zu leiden. Eine schreckliche Dürre plagte die Menschen. Die Sonne schickte ihre Hitze erbarmungslos vom Himmel und verbrannte das Korn der Bauern zu Asche. Die Seen und Flüsse waren vertrocknet und der rettende Regen wollte nicht kommen.
Die Einwohner des Dorfes waren verzweifelt.
Als selbst Gott ihnen nicht helfen wollte, klammerten sich die Menschen an das Einzige, was ihnen geblieben war.
Märchen.
Sie erzählten sich die tollsten Geschichten, von schönen Jungfrauen, mutigen Rittern, bösen Kreaturen und dem Sieg von Gut, gegen Böse.
Schliesslich erinnerte sich ein weiser Mann im Dorfe an eine uralte Legende, die Geschichte der Herrscher der Gezeiten, die aus einer anderen Welt kamen, um den Menschen zu helfen. Der Alte glaubte sich zu erinnern, dass die Herrscher nur einmal im Monat angerufen werden konnten, und zwar, wenn der Mond voll war.
So begaben sich die Bauern des Nachts, als der Mond voll war, in den Wald und riefen die Herrscher an.
»Oh Herrscher der Märchen, zeige dich! Bring Tür und Schwelle hinter dich!«, schrien die Männer in den Wald.
Da traten zwei Gestalten aus dem dunklen Walde. Die eine gross, die andre klein.
Sie waren beide sehr schön.
Die Frau war kälter als die Arktis, ihre Haut war aus Schnee und die Augen aus Eis.
Der Mann war heisser als die Sonne, seine Haare brannten und in seinen Adern floss heisse Magma.
Es waren die Herrscher der Gezeiten.
Die Eisprinzessin und der Lichterlord.
Sie hörten die Gebete der Bauern an und halfen ihnen in ihrer Notlage.
Der Lichterlord schnitt die Sonne in zwei Teile und steckte sich eine Hälfte in die Tasche. So konnte die Sonne nicht mehr ganz so heiss brennen, wie zuvor.
Die Eisprinzessin reiste zu einem Ort, der so kalt war, dass selbst die Luft dort vor Kälte erstarrte.
Die Eisprinzessin brach einen Eisberg aus den vereisten Klippen, die dort zu finden waren, und brachte ihn nach Wolfsbach. Dort brachte der Lichterlord das Eis zum Schmelzen und das Wasser floss in die vertrocknete Erde.
Die Menschen jubelten und wollten die Herrscher einladen, bei ihnen zu bleiben, doch die Herrscher wollten nicht.
Sie mussten zurück in ihre Welt, denn ohne sie, würde dort das Chaos regieren.
Die Menschen baten sie, wenigstens für einen Mond zu bleiben, doch die Herrscher wollten nicht.
In ihrer Welt verging die Zeit anders, denn ein Monat hier war dort ein ganzes Jahr.
So verabschiedeten sich die Menschen von den Herrschern und feierten allein.
Seitdem gab es niemals wieder eine Dürre in Wolfsbach.
Man sagt, dass noch heute jeden Monat bei vollem Monde, sich die Pforte in die Märchenwelt öffne.
Wehe dem, der sie durchschreitet, denn jene, die nicht mit der Gabe der Magie gesegnet sind, werden beim Wechsel in die andere Welt zerrissen. Selbst wenn es jemand überleben würde, durch die Welten zu reisen, so ist die Gefahr schrecklich gross, denn in der Welt der Märchen lauert Schreckliches. So gibt es keinen Menschen, der derartig Böses, was dort lauert, bezwingen vermag.«

Sabrina starrte ihren Bruder fassungslos an.
Ihr Blick huschte zu einem kleinen Fenster an der Wand.
Klar und hell hing der Vollmond am Himmel.
Ein Wolf heulte.
Sabrina lief ein Schauer über den Rücken.
Zögernd murmelte ihr Bruder: »Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir... aus dieser Welt...« Er brachte den Satz nicht zu Ende.
Sie sah ihn lange an. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Da sie wusste, ihre Stimme würde nicht mitmachen und nicht mehr als ein heiseres Krächzen zu Stande bringen, versuchte sie erst gar nicht zu sprechen. Stattdessen nickte sie.
Doch!
Wieder heulte in der Ferne ein Wolf. Ein langer, gequälter Klagelaut...
Mile liess das Buch fallen. Die Augen weit aufgerissen.
Er packte seine Schwester an der Hand, die wieder eine, für ihre Verhältnisse, normale Temperatur angenommen hatte, und zusammen rannten sie aus der Bibliothek.


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Hallo liebe Leser, 

So langsam nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ich hoffe, ihr bleibt dran und lest weiter ;P

Alles Liebe,
Eure Dreamtravel

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