Caeth-Die Rebellen || #Wattys...

By AliceMontrose

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Vorweg eines noch - das ist mein erstes Buch und ich verstehe mittlerweile selbst nicht mehr alles, was ich h... More

Rezensionen
Prolog
1.Kapitel
2.Kapitel
3.Kapitel
4.Kapitel
5.Kapitel
6. Kapitel
20 facts about me (Stan preis)
7.Kapitel
8.Kapitel
9.Kapitel
10.Kapitel
11.Kapitel
12.Kapitel
13.Kapitel
14.Kapitel
15.Kapitel
16.Kapitel
17.Kapitel
18.Kapitel
19.Kapitel
20.Kapitel
21.Kapitel
22.Kapitel
23.Kapitel
Ein paar Fragen an euch ;)
24.Kapitel
25.Kapitel
26.Kapitel
27.Kapitel
28.Kapitel
29.Kapitel
30.Kapitel
31.Kapitel
32.Kapitel
33.Kapitel
34.Kapitel
35.Kapitel
36.Kapitel
37.Kapitel
38.Kapitel
39.Kapitel
40.Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
Ich brauche eure Hilfe xD
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
Wattys2015
60. Kapitel
61. Kapitel
62. Kapitel
Uuuuuumfrage!
63. Kapitel
64. Kapitel
65. Kapitel
66. Kapitel
67. Kapitel
68. Kapitel
69. Kapitel
70. Kapitel
71. Kapitel
72. Kapitel
73. Kapitel
74. Kapitel
76. Kapitel
77. Kapitel
78. Kapitel
79. Kapitel
80. Kapitel
81. Kapitel
82. Kapitel
83. Kapitel
Nachwort
Leseprobe
Ich brauche schon wieder eure Hilfe...
"Der Fluch der Hexen" - Veröffentlichung

75. Kapitel

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By AliceMontrose

Jubeljubiläum xD.

Umringt von unseren emotionslos nach Vorne sehenden Begleitern durchquerten wir einen langgestreckten Gang. Zu meiner Enttäuschung hatte ich nicht die geringste Chance, nach möglichen Fluchtwegen oder zumindest Hinweisen, um mir den Weg zu merken, Ausschau zu halten, da mir die Männer ununterbrochen die Sicht versperrten. Nicht einmal ein paar Fenster, die zumindest zeigen würden, in welchem Stadtteil wir uns genau befanden, waren vorhanden.
"Präsident Stewart erwartet Sie nun. Sollten irgendwelche Anzeichen auf einen möglichen Anschlag oder sonstige gegen die Vereinbarung verstoßende Handlungen zu erahnen sein, werden wir nicht zögern, Sie zu töten", erklärte eine junge Frau uns lächelnd, als hätte sie uns nicht gerade mit Mord gedroht.
Und dann nannte sie diesen Anthony Stewart auch noch Präsident. So viel zum Thema 'niemand hat die alleinige Macht'.
Innerlich den Kopf schüttelnd folgte ich gemeinsam mit Damon und Colin Christina in den nächsten Raum. Unsere Eskorte blieb zu meiner Erleichterung zurück, dafür erwarteten uns vier weitere Soldaten schweigend im hinteren Teil des Zimmers. Anders als ich erwartet hatte, war es eher schlicht eingerichtet. Ein großer, runder Tisch dominierte, neben einigen wenigen Regalen an den Wänden, den Raum.
Die Rückwand wurde vollständig durch Fenster ersetzt und zeigte einen Ausblick auf den klaren Himmel und mehrere Wolkenkratzer. Nicht zuletzt dadurch wirkte alles sehr hell und keinesfalls düster.
Verblüfft über diesen unerwarteten Anblick hätte ich fast den Mann, der bisher an dem Tisch gesessen hatte und nun aufgestanden war, übersehen. Nun riss ich meinen Blick von den Büchern in den Regalen los und musterte Anthony Stewart.
Wie auch der Verhandlungsraum überraschte er mich. Ich hatte mit einem älteren, verbitterten, aggressiv aussehenden Mann gerechnet, doch stattdessen standen wir einem etwa 30jährigem, elegant wirkendem und zugegebenermaßen attraktiven Mann mit hellbraunen Haaren und einem gewinnenden Lächeln gegenüber.
"Ich danke Ihnen, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind. Ich hoffe, es gab nicht zu viele Unannehmlichkeiten, meine Männer sind immer sehr darauf bedacht, keine falschen Gegenstände in dieses Gebäude zu lassen", begrüßte er uns. Im ersten Moment wirkte er überaus freundlich, doch ich spürte, dass sein charmantes Lächeln täuschte. Seine kalten, grauen Augen musterten jeden Einzelnen berechnend, ehe sie kurz bei mir verweilten und mich unwillkürlich erschaudern ließen.
Mir wurde klar, dass dieser Mann vielleicht nett und hilfsbereit zu sein schien, aber in Wirklichkeit skrupellos genug war, für seine Ziele über Leichen zu gehen.
"Ich habe zu danken. Die Chance auf eine friedliche Einigung konnten wir uns doch nicht entgehen lassen", entgegnete Christina ebenso liebenswürdig. Auf ein Zeichen Stewarts hin setzte sie sich ihm gegenüber, während wir anderen stehen blieben.
Unsicher, ob und falls ja was, ich tun sollte, beobachtete ich aus den Augenwinkeln Damon, der jedoch vollkommen damit beschäftigt zu sein schien, abzuwägen, ob wir im Notfall die vier anderen Soldaten rechtzeitig ausschalten könnten. Colin suchte unauffällig den Raum nach Kameras oder Ähnlichem ab, so dass ich mich schließlich dazu entschied, Stewart im Auge zu behalten.
Er lehnte sich scheinbar entspannt zurück und warf einen kurzen Blick auf einige Papiere vor sich. "Ich bin sicher, Sie verstehen es, wenn wir uns nicht mit unnötigen Dingen aufhalten. Ich habe Sie hierher gebeten, weil ich Ihre offensichtliche Vorbereitung auf eine Revolution nicht länger dulden kann. Wenn mich dieser unfähige Newton schon früher über die Geschehnisse und sein Versagen informiert hätte, hätte ich sie schon im Keim erstickt, aber nun ja. Wie sagt ein Sprichwort so schön: lieber spät als nie."
Mit einem hatte er definitiv Recht: er kam gleich zum Punkt. Was jedoch den Rest betraf, so zweifelte ich. Er wusste garantiert, was Newton getrieben hatte. Wenn schon nicht von diesem persönlich, dann von einem seiner unzähligen Spione. Warum er dennoch so lange mit der Niederschlagung des Aufstands gewartet hatte, blieb rätselhaft.
"Nun, wenn Sie das tatsächlich so sehen frage ich mich, warum Sie überhaupt mit mir sprechen wollten. Sie rüsten sich seit Monaten zu einem Krieg von nicht unbeträchtlichen Ausmaßen, obwohl Sie uns mit ein paar gut platzierten Bomben innerhalb von Sekunden vernichten könnten", konterte Christina ruhig.
Anthony Stewart reagierte mit einem taktierendem Lächeln, das mich unwillkürlich Hoffnung schöpfen ließ. Er wusste nicht so viel über uns, wie wir über ihn. Er hatte keine Ahnung, mit wie vielen Aufständischen er es tatsächlich zu tun hatte oder wie gut wir ausgerüstet waren, andernfalls hätte er nicht so umfangreiche Kriegsvorbereitungen getroffen.
"Ich töte nicht willkürlich, wissen Sie. Es würden zu viele Menschen umkommen, die noch dazu gar nicht wirklich hinter der Rebellion stehen, sondern aus anderen Gründen beigetreten sind. Dazu kommt noch, dass ich nicht gewillt bin, meine eigenen Städte zu zerstören. Ein Krieg ist nur selten wirklich profitabel, deswegen habe ich Sie zu diesem Gespräch gebeten. Ich hoffe, dass wir uns irgendwie anders einigen können."
"Das wäre durchaus erwünschenswert, niemand von uns will einen Krieg, wenn er zu vermeiden ist", antwortete Christina. "Darf ich fragen, was Sie uns im Gegenzug für das Unterlassen einer Rebellion anzubieten gedenken?"
Das war doch jetzt hoffentlich nicht ernst gemeint, oder? Sie konnte doch nicht wirklich in Erwägung ziehen, mit diesem Typ einig zu werden und alles weg zuwerfen. Natürlich wollte ich auch keinen Krieg, aber wofür hatten wir das alles gemacht, wenn wir jetzt mit irgendetwas Geringeren als einer neuen Verfassung abgespeist werden würden? Dass Stewart seinen Posten nicht aufgeben würde, war offensichtlich.
"Wie wäre es mit Ihrem Leben? Wenn jegliche kriegerischen Handlungen eingestellt, alle Waffen, sowohl mechanische als auch chemische, abgeben und die Köpfe Ihrer Organisation sich freiwillig stellen würden, würden alle anderen Beteiligten begnadigt werden", schlug er vor und betrachtet interessiert einen Kratzer in der marmornen Tischplatte, ehe er Christina abwartend ansah.
"Diesbezüglich würde ich mich gerne kurz mit meinen Begleitern beraten, wenn Sie erlauben", antwortete Christina stirnrunzelnd. Sie schien tatsächlich ernsthaft darüber nachzudenken, dem Vorschlag zuzustimmen. Als ob dieser Mann sein Wort halten würde, also ehrlich. Und selbst wenn, ich bezweifelte, dass der Großteil der Rebellen sonderlich begeistert von der Vorstellung, wieder nach den Regeln der Regierung leben zu müssen, wäre.
"Natürlich, Hannah wird Sie in einen Raum bringen, in dem Sie ungestört reden können", zeitgleich mit Christina stand Stewart auf und deutete auf die junge Frau vom Empfang, die durch eine unscheinbare Tür eingetreten war. "Eine Bedingung hätte ich jedoch noch; während Ihrer Besprechung würde ich mich gerne mit Ihrer jungen Begleiterin unterhalten."
Damit war doch hoffentlich nicht ich gemeint, oder? Scheiße, natürlich war ich damit gemeint, wer auch sonst. Verunsichert sah ich zu Christina, die bereits nach kurzem Überlegen nickte. Nein, kommt schon, ihr könnt mich doch nicht mit diesem machtgierigen Kerl allein lassen, flehte ich innerlich, doch abgesehen von Damon, der mir ermutigend zulächelte, tat niemand etwas.
Bevor ich doch noch protestieren konnte, hatten sie gemeinsam mit dieser Hannah und weiteren Bewaffneten den Raum verlassen.
"Täusche ich mich oder fühlen Sie sich in meiner Gegenwart unwohl, Lola?", fragte er mich schmunzelnd und setzte sich auf die Tischkante, während ich vorsichtshalber stehen blieb.
"Woher wissen Sie, wer ich bin?", stellte ich die Gegenfrage und umging die seine somit. Es stimmte zwar, dass ich mich alles andere als wohl fühlte, aber das wollte ich nicht unbedingt zugeben, wenn es sich vermeiden ließ.
"Ich hatte Ihre Akte schon oft genug in der Hand, um das zu wissen, glauben Sie mir. Es ist wirklich eine Schande, dass Newton Sie entkommen lassen hat, Telekinese ist eine überaus nützliche Fähigkeit, finden Sie nicht?"
"Nicht, wenn offenbar jeder scharf darauf ist, nein. Wenn es nach mir ginge, wäre ich völlig normal", erwiderte ich misstrauisch. Ich verstand nicht, worauf er hinaus wollte.
Meine Antwort entlockte ihm ein amüsiertes Lachen. "Das stimmt allerdings. Wenn Sie nicht die bisher einzige bekannte Person wären, die diese Fähigkeit besitzt, wäre das vermutlich nur halb so dramatisch. Unsere Wissenschaftler haben inzwischen bedeutende Fortschritte darin gemacht, anderen Menschen übernatürliche Kräfte zu übertragen, wahrscheinlich wären Sie bereits innerhalb weniger Wochen die Verantwortung, als Einzige Telekinese zu beherrschen los."
Es war durchaus möglich, dass er diesmal die Wahrheit sagte, doch die Frage war, welchen Preis ich dafür zahlen müsste. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es beispielsweise bei einer simplen DNA-Entnahme bleiben würde. Andererseits war es wirklich verlockend, wenn es tatsächlich so einfach und schnell für mich - Moment mal, dachte ich gerade ernsthaft darüber nach, irgendwelche Wissenschaftler an mir herum experimentieren zu lassen?!
Ich schüttelte unwillig den Kopf und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Stewart. "Kann es sein, dass Sie gerade versuchen, mich abzuwerben?"
"Funktioniert es denn?", fragte er und legte den Kopf leicht schief. "Ich weiß, dass Sie eigentlich nicht kämpfen wollen. Schließen Sie sich mir an und Sie müssen sich nicht mehr mit der Angst herumquälen, den nächsten Tag möglicherweise nicht mehr zu erleben."
"Ich ... nein. Es gibt zwar Momente, in denen ich Ihr Angebot lieben gern annehmen würde, doch dann erinnere ich mich wieder daran, warum ich so begeistert von der Idee einer Rebellion war. Ich will nicht in einer Welt leben, in der andere mein Leben kontrollieren und wenn ich dafür sterben muss, ist es eben so", antwortete ich nach einigen Sekunden des Schweigens.
Er schien noch etwas erwidern zu wollen, doch im selben Augenblick ertönte ein verhaltenes Klopfen, gefolgt von Christina, Damon und Colin, die zurück kamen. Ich spürte Damons Blick zwischen Stewart und mir hin und her wandern, reagierte jedoch nicht.
"Wir haben uns entschieden, Ihr Angebot abzulehnen", verkündete Christina mit fester Stimme. Augenblicklich war die Stimmung angespannter, jeder wartete auf Stewarts Reaktion. Unruhig verdrängte ich den Gedanken, sicherheitshalber schonmal mein Messer bereit zu halten. Die anderen Soldaten machten nicht gerade den Eindruck, als würden sie lange zögern zu schießen.
Doch entgegen meiner Befürchtungen nickte Stewart nur, als hätte er bereits damit gerechnet. "Das ist bedauerlich, aber ich verstehe Ihre Entscheidung. Ich hoffe nicht für Sie, dass Sie sie später bereuen."
Und ob er das hoffte.

***

"Ich weiß nicht, wie's euch geht, aber irgendwie war mir der Kerl nicht geheuer", sagte Colin nachdenklich. Den ganzen Weg zurück hatte jeder schweigend in den eigenen Gedanken verbracht, doch jetzt schien die Anspannung nicht nur von mir abzufallen.
"Immerhin hat er uns ohne Stress zu machen gehen lassen, das ist doch schon mal was", erwiderte ich schulterzuckend und verstaute die Waffen, die wir zum allgemeinen Erstaunen zurück bekommen hatten, in dem erstbesten dafür vorgesehenen Schrank.
"Trotzdem. Der wird uns noch einige Probleme bereiten, darauf wette ich. Was wollte er überhaupt von dir?"
"Er hat versucht, mich zu überreden, zu ihm überzulaufen. Es wundert mich eigentlich, dass er mich einfach gehen lassen hat", antwortete ich. "Und was ich noch loswerden wollte: wenn ich das nächste Mal zu irgendeinem Einsatz mit soll, wäre es toll, wenn ich etwas früher darüber informiert werden würde."
"Reichen fünf Minuten früher als bisher?" Er versteckte sich grinsend hinter einem weiteren Schrank, bevor ich die Gelegenheit hatte, mit irgendetwas nach ihm zu werfen. Was wahrscheinlich auch gut so war, da ich gerade noch die restlichen Handgranaten festhielt.
Augenverdrehend packte ich sie zu den anderen in den Schrank und verließ beinahe fluchtartig den Raum. Gerade hatte Damon zwar noch mit Christina gesprochen, doch ich hatte wenig Lust, dass er plötzlich auf die Idee kam, mir ein Gespräch aufdrängen zu müssen, also versuchte ich lieber rechtzeitig zu verschwinden.
"Lola!" Hatte ja mal wieder hervorragend funktioniert.
Seufzend drehte ich mich um und prallte beinahe gegen Damon. War ein bisschen Abstand wirklich zu viel verlangt?
"Was?", murmelte ich genervt.
"Ich hatte gehofft, endlich mal mit dir reden zu können", antwortete er und fügte auf meinen abweisenden Gesichtsausdruck hinzu: "Gib mir nur zehn Minuten, bitte."
"Und dann lässt du mich in Frieden? Versuchst nicht mehr ständig, mich dazu zu bringen, mit dir zu sprechen?", fragte ich skeptisch, woraufhin er zögernd nickte. "Gut, von mir aus."
Unsicher wohin ich sehen sollte, starrte ich abwechselnd zwischen der Wand und dem Boden hin und her, während ich Damons Blick auf mir spürte. Ich fragte mich, ob er sich bewusst war, dass seine zehn Minuten bereits abliefen.
"Lola, ich weiß, dass Scheiße gebaut habe. Ich kann dir nicht oft genug sagen, wie leid es mir tut und wie sehr ich es bereue, aber ich kann es nicht rückgängig machen, so gern ich es auch tun würde. Und ich verstehe es, dass du mir nicht so einfach verzeihen kannst und Abstand willst, aber ... ich will mich nicht ununterbrochen von dir fernhalten."
Sein Tonfall brachte mich nun doch dazu, ihn anzusehen. Er fuhr sich unsicher durch die, ohnehin schon verstrubelten, Haare und übernahm es an meiner Stelle, den Boden zu betrachten. Er wirkte beinahe verzweifelt und irgendwie ... traurig?
Ich hatte das Gefühl, irgendetwas sagen zu müssen, doch noch während ich darüber nachdachte, was, begann Damon wieder zu sprechen. "Beantworte mir eine einzige Frage ehrlich, okay? Hast du noch Gefühle für mich?"
Ich hätte ihm sagen können, dass diese Frage ziemlich weit gefasst war, doch ich entschied mich, meinen Sarkasmus diesmal wegzulassen.
"Ich weiß es nicht", murmelte ich und widerstand dem Drang, wieder den Boden anzustarren, als Damon überrascht aufsah. Sein schiefes Lächeln durchdrang jede Faser meines Körpers, schien mich von Innen zu wärmen. "Das ist weder die Antwort, die ich mir erhofft, noch die, mit der ich gerechnet hatte."
"Du hast erwartet, dass ich nein sagen würde?" Seine Augen strahlten eine solchen Freude aus, dass ich den Blickkontakt nach wenigen Sekunden wieder abbrach. Ich bereute meine Antwort. Sie war zwar ehrlich gewesen, doch ich wollte keine Hoffnung wecken, wo es keine gab.
"Ist das so verwunderlich?", erwiderte er leise.
"Nein, eigentlich nicht", sagte ich und trat unsicher von einem Fuß auf den anderen. "Ich ... sollte dann lieber gehen." Bevor ich noch irgendetwas Blödes tun konnte.

Ohne auf eine Antwort zu warten drehte ich mich um, wurde jedoch bereits nach einem Schritt aufgehalten. Leicht verblüfft starrte ich auf meine Hand - wohlgemerkt Hand, nicht Handgelenk - die Damon blitzschnell ergriffen hatte.
"Lola, ich weiß, dass ich nicht der perfekte Traummann bin, aber ich kann mich ändern", er sah mich eindringlich an, ehe er mich wieder losließ. "Du musst mir nur sagen, was. Sag mir, was ich tun muss, damit du nicht mehr ununterbrochen die Flucht vor mir ergreifst. Bitte."
"Es gibt nichts, was du tun könntest", murmelte ich und versuchte die Enttäuschung, die sich in seinen Augen spiegelte, zu ignorieren. Es zeriss mir fast das Herz, ihm auch diese letzte Hoffnung zu rauben, doch es musste sein. Auch wenn ich mich tief im Inneren danach sehnte, einfach alles Geschehene zu vergessen und einen Neuanfang mit Damon zu wagen - es war klüger, wenn ich mich von ihm fern hielt. Der Schmerz hatte in den letzten Wochen bereits nachgelassen und spätestens in ein paar Monaten würde er völlig verschwunden sein. Doch das würde nur funktionieren, wenn ich Damon nicht tagtäglich über den Weg lief oder gar längere Zeit mit ihm verbrachte.
"Es tut mir Leid, aber ich ... ich kann das einfach nicht. Dafür hast du mich zu sehr verletzt, und das nicht nur körplich."
Ich schluckte die aufsteigenden Tränen herunter und ermahnte mich selbst, dass das die einzig richtige Entscheidung war. Zu meinem Erstaunen widersprach Damon mir auch nicht oder versuchte, mich dazu zu überreden, noch einmal darüber nachzudenken. Er stand einfach nur mit hängenden Schultern und tief in den Taschen vergrabenen Händen da.
"Also willst du nicht leben, weil du den Tod fürchtest?", sagte er schließlich leise, konnte den Schmerz jedoch nicht vollständig aus seiner Stimme verbannen.
"Das ist nicht das Gleiche", widersprach ich zaghaft, merkte aber im selben Moment, wie unglaubwürdig das klang.
"

Wenn du das sagst." Die Worte waren nicht viel mehr als ein Windhauch, ließen mich allein und zweifelnd zurück.

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