Ich saß mit einer Tasse Tee und angezogenen Knien auf der Bank. Vorsichtig nahm ich einen Schluck aus der Tasse und klappte meine Beine etwas zur Seite. Ich hatte ein eher kurzes schwarzes Kleid angezogen, während Levi duschen gegangen war. Davor hatte er noch Tee gemacht und ich hatte mir erlaubt eine Tasse davon zu nehmen. Er schmeckte gut. Schnell nahm ich noch einen Schluck. Dann strich ich mir die Blonden Haare aus dem Gesicht. "Ich finde immernoch das dir die längeren Haare besser gestanden haben.'', Levi stand in der Tür zum Bad und hatte ein Handtuch auf dem Kopf, angezogen hatte er ein schwarzes Shirt und eine graue Hose. Ich blinzelte und senkte meine Hände in meinen Schoß:"Aber so ist es viel praktischer." Er rieb sich über den Kopf mit dem Handtuch:"Ach egal... Du bist auch so hübsch." Ich wurde rot und nahm schnell einen Schluck Tee. Er lächelte und setzte sich neben mich:"Ist das nicht mein Tee?" Ich nickte:"Jap." Er stand wieder auf und holte sich ebenfalls eine Tasse:"Und?" "Schmeckt echt gut!", antwortete ich und folgte ihm, da meine Tasse leer war. Er reichte mir die Kanne und ich schenkte mir ebenfalls ein:"Danke." Dann stellte ich sie wieder hin und ging wieder zurück auf meinen Platz. Auf dem Weg schnappte ich mir noch mein Lieblingsbuch und setzte mich dann wieder hin. Mit einer Hand schlug ich das Buch auf und wollte anfangen zu lesen, doch plötzlich umarmte mich jemand von hinten. Er legte seine Arme um meinen Hals und legte seinen Kopf auf meine Schulter:"Was liest du eigentlich immer die ganze Zeit?" "Ähm...", ich schloss leicht verwirrt das Buch und zeigte ihm den Buchrücken: Are me Tilaru. Ich las es ihm vor:"Der Himmel des Tilaru." "Wer ist Tilaru?", fragte er mich. "Tilaru bedeutet, Himmelsblüte...", erklärte ich:"Und was machst du da eigentlich?" "Mich für gestern revanchieren...", er blies mir ins Ohr. Ich quietschte leise auf und schob meine Hände nach hinten. Sodass ich seinen Hinterkopf halten konnte:"Das gibt ein Nachspiel..." Er blies nur nochmals und ich drückte ihm einen Finger ins Genick:"Au!" Ich grinste breit:"Selber Schuld." Er ließ mich los und tätschelte mir den Kopf:"Du bist echt..." "Seltsam?", wiederholte ich was er am Vortag gesagt hatte. "Nein. Süß.", er küsste mich auf die Wange. Ich wurde rot und starrte ihn verwundert an:"W-wa-?!" Er lächelte nur und sprang über die Lehne der Bank, danach setzte er sich neben mich. Ich blinzelte noch ein paar Mal, ehe ich mich wieder meinem Buch zuwenden konnte...
Nach einiger Zeit ging die Tür auf. Ich saß mit dem Rücken an Levi gelehnt da, er hatte seinen rechten Arm hinten auf die Lehne gelegt und hatte die Augen geschlossen. Ich las noch immer. "Hallo ihr zwei.", kam es von der Tür. Ich sah nicht auf, Levi öffnete ein Auge und nickte. "Ein herzlicher Empfang...", murmelte Erwin von der Tür aus. Ich sah immer noch nicht hoch, stattdessen blätterte ich um. Dann sah ich doch auf:"Du siehst müde aus..." Er nickte und lächelte ebenso:"Es war nicht so leicht und ich kann auch nur ein paar Stunden hier bleiben..." Ich nickte und wandte mich wieder meinem Buch zu:"Levi?" "Hm?", machte er:"Was ist?" "Wolltest du nicht Mal diese Sprache lernen?", ich legte den Kopf in den Nacken und sah ihn an. Er nickte:"Schon, wieso?" "Wie wär's?", ich deutete auf das Buch. Er zuckte mit der Schulter, an der ich nicht lehnte...
Ich stand auf und klappte das Buch zu:"So... Machen wir Schluss?" "Sie ist echt schwierig...", murmelte er und legte sich hin. Ich nickte:"Aber mit der Zeit wird es einfacher." Dann legte ich das Buch wieder in das Regal und ging zurück. "Wenn du nicht willst das ich mich auf dich drauf setzte, dann rutsch rüber.", meinte ich und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht. Er reagierte nur indem er ein Auge öffnete und wieder schloss. Also setzte ich mich auf seinen Bauch:"Du hast es so gewollt..." Er hingegen ignorierte meine Bemerkung, legte einen Arm um meinen Hals und mit der Anderen zog er mich am Kragen herunter. Dann lag ich schief auf ihm:"Hmpf...." Seine Brust vibrierte als er leise lachte und er tätschelte meinen Kopf:"Du machst es einem zu einfach..." Ich drehte mich auf den Bauch, er sah mich überrascht an und ich kniff ihn einfach in die Wange. Ehe ich mich wieder sinken ließ und den Gegenangriff erwartete, doch er kam nicht. Er ließ seine Hände wo sie waren, auf meinem Rücken. Ich seufzte und drehte mich auf den Rücken. "Hey...", machte Levi unter mir, doch ich nuschelte nur ein 'Selbst Schuld...' zurück. Anscheinend waren meine Haare direkt in seinem Gesicht, ich kicherte leise und er strich sie sich weg. "Ihr Beiden versteht euch ja echt gut.", bemerkte jemand der in der Tür stand. Ich musste die Augen verdrehen um einen Blick auf die Person zu erhaschen, es war wieder mein Onkel. Ich seufzte:"Was dagegen wenn ich schlafe?" "Nope.", murmelte Levi und fing an mit meinen Haaren zu spielen. Ich gähnte und winkte Erwin noch zu...
Als ich wieder aufwachte lag ich alleine auf der Chouch und rieb mir müde die Augen, draußen wurde es schon dunkel... Ich gähnte und streckte mich, ich hatte gut geschlafen und war wieder voll da! Ich lächelte und ging zum Fenster um es aufzumachen. Die letzten Sonnenstrahlen fielen über die Mauerzinnen und erleuchten mich. Ich schloss die Augen und dann waren sie auch schon weg. Ich seufzte und öffnete ein Auge: Scheißmauer... Leicht genervt wollte ich schon dazu ansetzen sie in Stücke zu schlagen, aber das schien mir dann doch 'etwas' übertrieben... Ich knurrte, dann drehte ich mich um und marschierte in die Küche. Von Levi fehlte jede Spur, aber im Moment war es mir auch irgendwie Recht... Ich spritze mir Wasser ins Gesicht und trank dann einen Schluck davon. Ich sah zur Decke auf, sie war immer noch milchig gestrichen... Ich verdrängte die Erinnerungen aus meinem Kopf und richtete mich wieder auf. Dann ging ich in mein Zimmer um mich für den nächsten Kampf zu rüsten, ich zog wieder meine 'normalen' Sachen an und legte den Umhang der Aufklärungslegion darüber. "Was hast du vor?", fragte mich auf einmal eine Stimme. Ich sah auf:"Ich dreh' nur schnell eine Runde. Aber ich hab ein ungutes Gefühl, darum will ich lieber bereit sein." "Du erholst dich wohl ziemlich schnell.", meinte Levi und zog sich sein Shirt über den Kopf. "Was soll das wieder werden?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. "Ich komme mit.", erklärte er mir. "Du weißt was das letzte Mal passiert ist?", fragte ich nach. Er nickte und suchte sich seine Sachen unter meinem Bett heraus, er hatte sie dort in einem Sack versteckt. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich ins Fenster.
"Fertig.", kam es nur 2 Minuten später. "Gehen wir!", ich sprang aus dem Fenster und wartete, Levi kam durch die Tür. Nachdem er Beide Fenster geschlossen hatte. Ich stand mit verschränkten Armen da und wartete:"Kommst du?" Er schüttelte nur den Kopf und sprang an mir vorbei auf ein Dach. Ich folgte ihm und holte ihn locker ein. Geschickt schlug ich einen Salto und landete auf dem nächsten Dach, kaum 5 Minuten später waren wir auch schon auf der Mauer. Ich wollte gerade einen Schritt vorwärts machen, doch plötzlich rief uns jemand:"Hey!" Ich drehte den Kopf und erkannte den Typen, den ich ganz am Anfang gerettet hatte. Fa...Fa...Ro... Nein... "Was gibt es?", fragte Levi nach und Fa...irgendwas erschreckte sich:"Hauptmann! I-ich hab Sie gar nicht gesehen!" Ich blinzelte:"Wie kann man ihn übersehen?" "Wie meinst du das jetzt wieder?", fragte Levi mich. "Ok, wahrscheinlich liegt es nur an mir.", ich tippte ihm gegen die Stirn:"Also was gibt es Fannon?" Mir war sein Name wieder eingefallen. Yessss!!! Ok, war jetzt ja auch egal. "I-ich, wusste gar nicht das du wieder da bist.", erklärte er:"Und das hat mich ziemlich gewundert." Ich schüttelte den Kopf:"Ist ja auch egal... Man sieht sich." Ich machte einen Schritt nach vorne über die Mauer hinweg und fiel. Levi folgte mir. Ich schloss die Augen und ein paar Meter über dem Boden öffnete ich sie wieder, stieß mich von der Mauer ab und rollte mich dann, nach einem Salto ab. Wie am ersten Tag... Levi landete nicht unweit von mir und steckte dann die leeren Schwertgriffe weg, die er ja zum 'fliegen' brauchte. Ich zog die Drähte wieder ein und sah dann zum Himmel auf:"Es sieht aus als würde er brennen..." Levi sah mich an. "Er sieht aus wie damals...", flüsterte ich und eine Träne rann meine Wange hinab. Er sagte nichts, er wusste was ich meinte. Ich wischte mir über die Augen:"Vergiss es wieder." "Schon gut...", meinte er und legte mir eine Hand auf den Kopf. Ich kniff ein Auge zu:"Wieso machst du das immer?" "Es ist lustig Mal jemanden zu haben der Kleiner ist als ich.", grinste er. Ich stöhnte und lief los:"Du. Bist. Nervig."
Ich saß auf einem Ast und lehnte gegen den Stamm... Das letzte Mal als ich hier war, hatte ich mir mit Eren, Mikasa und Armin eine Schneeballschlacht geliefert... Bald würde es wieder soweit sein und dann würde ich 30 werden... Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. Levi stand am Boden und versuchte sich mit einem Titanen zu unterhalten, dieser saß gegenüber von ihm. Ich lachte hin und wieder wenn Levi etwas vollkommen unverständliches sagte und erklärte es dem Großen. Dieser schien sich mit mir prächtig zu amüsieren. "Ihr seid jetzt ja schon die dicksten Freunde...", murrte Levi zwischendurch. Ich grinste und legte den Kopf schief:"Kontota Urumu." Er sah mich unverständlich an:"?" Ich lächelte:"Diesen Namen hast du erhalten." "Du meinst er hat ihn mir gegeben?", fragte er nach. Ich nickte:"Du bist Urumu. Blitzklinge." Er nickte und blickte wieder den Titanen an:"(Es ist komisch... Sie greifen mich gar nicht mehr an, seit ich diese Sprache spreche...)" "(Sie sehen dich als einen der Ihren, sie sehen nicht so gut, weißt du. Sie wollen auch nur überleben.)", erklärte ich und sprang hinunter:"(Wir verabschieden uns hier, Titanaru.)" Ich verbeugte mich leicht und zog Levi hoch. "(Kontota, pass gut auf Urumu auf. Urumu ist Kontota wichtig und Kontota ist Urumu wichtig...)", sagte er zum Abschied. Wir beide verstanden es und ich wurde etwas rot:"(Kontota dankt dem Titanaru.)" Er ging jedoch schon davon und sah uns nicht mehr an. "Kann man Worten von Titanen glauben?", fragte Levi nach. Ich nickte:"Ja, sie können nicht lügen." "Sie können nicht lügen?", fragte er nach. Ich nickte:"Ja, das ist wahr. Sie können nicht lügen, dass ist das was sie am meisten von den Menschen unterscheidet, finde ich." "Außer ihrer Größe...", murmelte Levi sarkastisch. Ich seufzte:"Wenn du meinst, aber ich meinte eigentlich ihre Geistlichen Unterschiede..." "Mh-hm...", machte er und stand ebenfalls auf. Ich lächelte und lief dann los. "Wo willst du hin?", fragte Levi mich:"Gehen wir zurück?" "Eigentlich wollte ich draußen bleiben...", murrte ich und zog einen Schmollmund. "Wir sollten lieber wieder zurück, sonst dreht dein Onkel doch durch...", meinte Levi und boxte mir freundschaftlich gegen die Schulter. Das überraschte mich, dann musste ich auf einmal grinsen:"Heh, heh!" Ich lachte leise. "W-wa-?", wollte Levi fragen, doch ich lächelte einfach weiter und dann umarmte ich ihn. "A-Ann?", fragte er leicht verunsichert. Ich lächelte und drückte ihn fester an mich:"Danke..." "F-für was?", er schien total überrascht, legte aber trotzdem vorsichtig einen Arm um mich. Ich ließ ihn wieder los und grinste ihn fröhlich an:"Also gehen wir rein oder bleiben wir draußen?" "Wir sollten hinein gehen.", meinte er. Ich seufzte:"Gut..."
Ich hatte meine Drähte an 2 Stellen an der Decke befestigt und saß auf ihnen, für normale Augen sah es jedoch so aus als würde ich in der Luft schweben. Levi lief unter mir durch, ich blickte kurz hinunter:"Was hast du vor?" "Ach, da bist du...", er sah erstaunt hoch. Ich legte den Kopf schief und nickte leicht:"Ja, wieso?" "Nur so, kann ich auch hoch?", fragte er. Ich lächelte und richtete einen Finger auf ihn:"Klar." Dann wurde er auch schon hochgehoben und landete neben mir:"Wirklich unglaublich, deine Drähte..." Ich lächelte:"Ja, dass sind sie..." Er berührte ein paar von ihnen, dann hielt er sich plötzlich den Kopf. Ich legte mein Buch zur Seite und griff nach seinen Schultern:"Was ist los?" Er zitterte, ich griff fester zu und schüttelte ihn ein wenig:"Hey!" Plötzlich hörte er auf sich zu bewegen und drohte hinunter zu fallen. Schnell zog ich ihn zu mir und bemerkte gleichzeitig, dass seine Augen geschlossen waren. Leicht überfordert sah ich ihn an, sein Kopf lehnte ein meiner Schulter. Ich ließ mich von meinen Drähten hinunter tragen und legte ihn auf der Bank ab, dann setzte ich mich an das Kopfende und legte seinen Kopf auf meinen Schoß, bevor ich seinen Kopf auf neue Drähte untersuchte... Es waren tatsächlich ein paar dünne zu spüren, doch sie waren so dünn, dass ich sie wohl übersehen hatte. Schnell übernahm ich sie und untersuchte seinen Körper auf jeden kleinsten Millimeter... Aber ich konnte nichts mehr finden. Müde lehnte ich mich zurück und fluchte leise:"Ich bring diesen Typ um...!" "Wen?", ich öffnete meine Augen. Levi war aufgewacht und richtete sich auf. Ich blinzelte:"Den Puppenspieler..." "Konntest du ihn denn schon aufspüren?" "Nein...", seufzte ich und ließ mich zur Seite fallen. Ich lehnte jetzt schief an seinem Rücken:"Man..." Als er aufstand, fiel ich zur Seite:"Du solltest liegen bleiben..." "Wieso?", fragte er und ich verdrehte die Augen, ehe ich ihn mit einer Handbewegung einfach dazu zwang sich hinzulegen, während ich aufstand. "Hey!", machte er, doch ich ignorierte ihn einfach und beendete die Kontrolle wieder. Sofort wollte er sich aufsetzen und diese Mal stoppte ich ihn einfach, indem ich mich auf seinen Bauch setzte:"Bleib liegen." Er ließ sich wieder nach hinten fallen und schloss die Augen. Ich rutschte von ihm runter und setzte mich bei seinen Füßen hin. Dann zog ich meine Knie an und legte meinen Kopf auf sie. Leise murmelte ich:"Entschuldige..." "Was meinst du?", fragte er und richtete sich schon wieder auf. "Der Typ hat es auf mich abgesehen... Entschuldige, dass du ins Kreuzfeuer geraten bist.", ich biss mir auf die Innenseite der Wange. Er berührte jedoch einfach meinen Kopf mit einer Hand, während er mich mit der Anderen an seine Brust zog:"Er wäre sicher auch so aufgetaucht... Außerdem ohne dich wären schon so viele Menschen gestorben." Ich reagierte nicht und er drückte mich fester. "Den wievielten haben wir heute?", fragte ich, da die Zeit immer schnell zu vergehen schien. "Mitte Oktober... Wir sind ja erst im September zurück gekommen. Wieso?", Levi griff nach meinen Schultern, doch ich sah einfach nur nach unten. "Was. Ist. Los?", er schüttelte mich etwas:"Rede mit mir!" Ich schüttelte nur den Kopf:"Es ist nichts." "Ann!", er packte mich fester. "Lass mich!", sagte ich und riss mich los. Ehe ich so schnell ich konnte in mein Zimmer rannte und die Tür mit Drähten verschloss...