Feis (I) - Feuer und Eis

De sam_pak

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Best Ranking in Fantasy: #3 "Ihr wisst nicht wer ich bin oder woher ich komme" , sagte sie mit einer sanften... Mai multe

Who is Xa?
Arrival
Who is he?
My first day
You don't like to talk?
Who does he think he is?
Partytime
Red eyes tell the truth
Strange dreams
2. Part
Confusion
You have a problem? Search for a solution.
Your thoughts should remain yours
Time goes on
Welcome back
Happy X-Mas
Who am I ?
Being Human
Finintis
Tell me
But why?
Kidnapped
3. Part
Train me
Time is running out
I only told her the truth
No options
Who said that thoughts are not real?
Another place
Scotland
Mysteries
What if dreams come true?
You owe me answers
Bryan
The countdown is on
Nothing but training
Danke <3
I wish
Three days left
The last two days
They are coming
4. Part
Forgive me, my love
Danksagung
Info
Wörterbuch
Feis 2 - Info
Feis 2 - Veröffentlichung
Feis-Xas Rückkehr
Wattys 2016

The Dagger

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De sam_pak


>> Gibt es keinen anderen Weg? <<, fragte Dzares sie.

>> Nein. <<

>> Ich kann Euch nicht verlieren. <<, sagte er mit leicht zitternde Stimme. >> Ich kann es einfach nicht. <<

>> Ihr verliert mich nicht. <<, sagte sie mit ihrer ruhigen sanften Stimme, an die Dzares nun so gewohnt war. >> Ich werde nicht für immer gehen. <<

>> Was wenn doch? Was wenn sie Euch nicht gehen lassen? <<

>> Sie werden mich gehen lassen. <<, versicherte sie ihm ruhig.

>> Woher wisst Ihr das? <<, fragte er aufgebracht und sah sie an. Sie blickte ihn seelenruhig an.

>> Nichts ist für immer Dzares. <<, sagte sie lächelnd. >> Nichts ist auf Ewig. Genauso wenig wie ich. Selbst wenn ich bleiben würde, würde ich eines Tages aus diesem Leben scheiden. <<

>> Aber anders. <<, wandte er ein. >> Nicht so. Nicht auf diesem Wege. <<

>> Es ist mein Schicksal. Und dagegen könnt Ihr nichts machen, auch ich nicht. <<

>> Doch! Ihr könntet es verhindern! Euch widersetzen. <<

>> Und dann? <<, fragte sie ihn. >> Krieg auf Ewig? Soll jeder sterben den Ihr je geliebt und gekannt habt? <<

Dzares blieb still. Er wusste nichts zu sagen. Er würde sie nicht umstimmen können. Niemand würde das schaffen. Er spürte Xas Blicke auf sich ruhen und fühlte sich dabei ein wenig unwohl. Was sah sie in ihm? Einen schwachen Mann, der nicht bereit war wieder alleine gelassen zu werden? Einen erwachsenen Mann der seine Schwächen zeigte?

>> Ihr seid nicht schwach. <<, hörte Dzares sie sagen. Er wunderte sich jedes Mal wie sie das schaffte. Las sie seine Gedanken oder war es eine andere Gabe?

>> Ihr seid einer der Stärksten den ich je kennengelernt habe. Und das wird sich auch niemals ändern. <<

>> Aber ich zeige Schwäche. <<

>> Das tun wir alle. Das Entscheidende dabei ist, dass es der richtige Zeitpunkt ist. <<

Er sah Xa verwundert an.

>> Wenn Ihr in den Kampf zieht, ist es der falsche Zeitpunkt Schwäche zu zeigen Dzares. Jedoch jetzt, ist es verständlich. <<

>> Warum habt Ihr es mir erzählt, wenn Ihr doch wusstet wie ich empfinden würde? <<

>> Weil es schwerer für Euch gewesen wäre, wenn ich es Euch nicht gesagt hätte. <<, antwortete sie.

Xa hatte recht. Es wäre schwerer für ihn gewesen.

>> Wie wollt Ihr es tun? <<, fragte Dzares sie schließlich.

>> Ich möchte es Euch nicht noch schwerer machen, als es schon ist. <<, sagte sie.

Das bedeutet sie wird es mir nicht sagen, dachte Dzares sich ein wenig enttäuscht. Er hatte sich zu viele Hoffnungen gemacht, dass sie ihm ausgerechnet diese Frage beantworten würde. Aber innerlich hatte er eigentlich gewusst, dass es so kommen würde.

>> Ich verstehe. <<, meinte er. >> Ich wollte nicht aufdringlich sein. Verzeiht mir. <<

>> Ihr wart nicht aufdringlich. <<, erwiderte sie. >> Ich verstehe, dass Euch all das zu schaffen macht. Aber bleibt stark, bitte. <<, sagte sie. >> Dieses Volk und das Volk der Frangwrr müssen wieder vereint werden, sonst werden beide Seiten sehr bald schon ausgelöscht sein. Und zwar durch sie selbst. Also helft mir. <<, bat sie Dzares.

Er sah sie mit einem traurigen Blick an. >> Ich werde Euch immer zu Diensten stehen. <<, versicherte er Xa.

>> Ich weiß das zu schätzen. <<, erwiderte sie. >> Bloß versprecht mir eins. <<

>> Alles was Ihr wollt. <<

>> Es wird eine Zeit geben in der ich nicht ich selbst sein werde. Ich werde zu mir selbst finden müssen, ohne jemandes Hilfe. Das ist die Voraussetzung. Also um was ich Euch dann auch bitte, was dies anbelangt, bitte sagt mir nichts. Ich muss mich selbst erinnern können. <<

>> Ich verstehe nicht ganz was Ihr meint. <<, sagte Dzares.

>> Ihr werdet es verstehen, wenn die Zeit gekommen ist. Aber bis dahin, gibt es noch viel zu tun. <<

>> Ich werde Euch nicht enttäuschen. <<

>> Da bin ich mir sicher, Dzares. Ihr habt mich bis jetzt nie enttäuscht und ich weiß, dass es auch in der Zukunft nicht dazu kommen wird. <<

>> Ihr seid Euch sehr sicher. <<

>> Das bin ich. <<

Dzares nickte mit einem leichten Lächeln. >> Ich hoffe darauf. <<

Xa sah ihn wissend an. So viel Verborgenes gab es an ihr. So viele Geheimnisse die sie mit sich trug. Dzares würde wahrscheinlich nie erfahren wer Xa wirklich war. Eine mysteriöse Frau mit vielen Geheimnissen. So eine Autorität, die er noch nie in seinem Leben bei jemand anderem gesehen oder gespürt hatte. Er war sich sicher. Er würde so lange er lebte für sie dienen.

>> Ich werde alles tun, um mein Versprechen zu halten Xa. Egal was es koste. <<, versicherte er ihr schließlich.

Xa lächelte ihn an. >> Ich danke Euch. <<

>> Ich danke Euch. <<, erwiderte er und betonte dabei das >Euch<. >> Ihr habt mein Leben

gerettet. <<

>> Das ist nichts, wofür Ihr Euch bedanken müsstet. <<, sagte sie. >> Denn jemand der das Leben eines anderen nicht rettet, obwohl er die Möglichkeit dazu hat, besitzt kein Herz. <<

Als ich aufwachte war mein einziger Gedanke der Dolch. Der Dolch den ich gefunden hatte, bevor ich mit Jack aus dem Himmel gefallen war. Ich hatte ihn total vergessen! Wo war er jetzt? Hatte Zundr ihn mir abgenommen? Was würde er damit tun? Oder hatte ich ihn im Wald vergessen?

Nein...ich weiß dass ich ihn nicht im Wald vergessen habe, er muss hier irgendwo sein, ging es mir durch den Kopf.

Sofort stieg ich aus dem Bett und suchte wie eine Verrückte danach. Dabei bemerkte ich überhaupt nicht, dass ich beobachtet wurde.

Als ich eine Gestalt neben meinem Bett sitzen sah, erschrak ich zutiefst. Ich schrie kurz auf und legte mir dann die Hand auf mein Herz. So als würde ich es dadurch beruhigen können.

Finintis, dachte ich mir um die Gestalt genauer erkennen zu können. Was ich an diesen Räumen komisch fand war, dass sie eine unnatürliche Dunkelheit hatten. Ich meine, bevor ich erfahren hatte was für Fähigkeiten ich besaß und durch Finintis noch besser sehen konnte, hatte ich eigentlich auch so ohne große Probleme jedes kleinste Detail in der Dunkelheit erkennen können. Aber hier, in diesen künstlichen dunklen Räumen, funktionierten meine natürlichen Sinne nicht so wie sie sollten.

>> Kim, ist alles in Ordnung? <<, fragte mich Jack als ich ihn immer noch erschrocken anstarrte. >> Ich wollte dich nicht erschrecken, aber als du so plötzlich aufgestanden und durch das Zimmer gehetzt bist, wusste ich nicht was ich machen sollte. <<

>> Egal. Kein Thema Jack. <<, meinte ich und klang völlig außer Atem. Warum war ich außer Atem?

Ich versuchte mich zu beruhigen.

>> Jack...ich...hat Zundr dir gegenüber schon mal erwähnt, dass er vielleicht etwas von mir bei sich hat? <<

>> Was meinst du? <<

>> Na, ob er vielleicht etwas was eigentlich mir gehört mitgenommen hat? <<

>> Nicht dass ich wüsste. <<, antwortete er. >> Aber ich kann ihn fragen wenn du willst. <<

>> Nein, nein...schon in Ordnung. Aber danke. <<

>> Keine Ursache. <<, entgegnete er, aber klang dabei ein bisschen skeptisch.

>> Was ist eigentlich passiert? <<, fragte ich ihn als ich mich an Bruchstücke des Geschehnisses erinnerte.

>> Wir wissen es nicht ganz genau, aber du hattest starke Schmerzen im Kopf und bist ohnmächtig geworden. <<, erzählte er. >> Dein Herzschlag hat sich enorm verlangsamt. Deshalb mussten wir dich durch Magie... naja...mehr oder weniger wiederbeleben. <<

Schockiert starrte ich ihn an. Meinte er das etwa ernst? Ich bin dem Tod entkommen, ging es mir durch den Kopf. Du kannst jetzt nicht daran denken, flüsterte mir eine andere Stimme in meinem Inneren zu. Der Dolch ist jetzt wichtiger.

>> Jetzt geht es dir definitiv besser. Alles ist wieder in Ordnung. <<, versicherte Jack mir, als er meinen Gesichtsausdruck sah.

Ein wenig erleichtert atmete ich aus und kam dann wieder auf meine vorherige Frage zurück.

>> Habe ich nichts gesagt oder getan als ich Schmerzen hatte? <<

>> Doch du hast geschrien, dass wir verschwinden sollen und dass es endlich aufhören soll. <<

>> Wieso schaust du mich so komisch an? <<, fragte ich ihn schließlich, als ich es nicht mehr aushielt. Er sah mich beobachtend und ein bisschen abschätzend an. Stimmte etwas nicht?

>> Wie kommst du darauf, dass ich dich komisch anschaue? <<

>> Weil du mich nie so anguckst. <<, sagte ich. >> Du guckst entweder ernst, traurig oder streng, aber nie so... <<

Jacks Mundwinkel hoben sich leicht. >> Entschuldigung, ich...es ist nur...ich hatte vorhin über etwas nachgedacht und deshalb vielleicht... <<

>> Hm...und über was wenn ich fragen darf? <<

>> Nichts...ich...habe mich an ein Gespräch mit jemandem erinnert, das ist alles. <<

>> Ach so... okay. <<

>> Ja...ich... ja...was hast du so geträumt? Du hast was gemurmelt, aber es war nicht verständlich genug. <<

Na zum Glück, dachte ich mir. Was wenn ich etwas total Peinliches gesagt hätte?

>> Um ehrlich zu sein, weiß ich es gar nicht mehr. <<, antwortete ich.

>> Und nach was hast du so hektisch gesucht, gleich nachdem du aufgewacht bist? <<

>> Nach etwas das ich...ähm, das ich... was mir gehört. <<, stammelte ich.

Jack sah mir direkt in die Augen. So als wollte er meine Gedanken lesen. Ich vertraue dir, hörte ich seine Stimme plötzlich klar und deutlich in meinem Kopf.

Es ist lange her, dass wir uns telepathisch unterhalten haben, sagte ich.

Du hast recht, stimmte er mir zu.

Plötzlich erinnerte ich mich wieder an das was passiert war. Was der Grund für meine Ohnmacht gewesen war.

Jack, sagte ich. Ich weiß jetzt wieder was passiert ist.

Er stand sofort auf und kam auf mich zu. Er sah mich erwartungsvoll an.

Ich habe einen Frangwrr gesehen der mit Kirz geredet hat. Kirz war außer sich vor Wut. Er wollte, dass man etwas findet und meinte sie hätte es nicht mitnehmen können. Ich weiß nicht wovon er gesprochen hat oder von wem. Was ich bloß noch weiß war, dass er über einen Dolch gesprochen hat. Plötzlich änderte sich der Ausdruck auf Jacks Gesicht. Seine Augen verrieten mir, dass er wusste wovon ich sprach. Was wusste er noch alles?

Der Frangwrr hat es aber nicht finden können, redete ich weiter. Und...dann ist Kirz noch mehr ausgerastet und hat geschrien...und ich hatte diese schrecklichen Schmerzen in meinem Kopf, jedes Mal als sie geredet haben.

Kannst du dich daran erinnern wo es stattgefunden hat? , fragte er mich und betonte dabei das wo.

Ja...es... es war ein riesiger Raum mit hohen Wänden. Graue Wände aus so...eine Art verschiedener Steinarten...irgendwie...und es war kalt. Es war ein wenig unheimlich da drin. Und Kirz saß auf so etwas wie einem Thron. Auf diesem...Righ oder so...wie du es mir einmal erzählt hast.

Ich verstehe, sagte Jack nur und sah nachdenklich durch den Raum. Was denkst du warum du das gesehen hast? , fragte er mich dann.

Ich weiß es nicht, antwortete ich. Ich sehe solche Dinge immer wieder. So Bruchstücke aus...aus irgendwelchen Ereignissen...

Jack sah wieder nachdenklich durch das Zimmer. Ich denke nicht, dass es etwas Aktuelles ist, meinte Jack dann. Dieses Gebäude das du mir beschreibst gibt es nur in Elvordan. Diese verschiedenen Steine sind nämlich nur dort zu finden. Also mach dir keine Sorgen, ich hoffe einfach nur, dass du das nächste Mal nicht solche Schmerzen erleiden musst.

Was meinst du mit >das nächste Mal<? , fragte ich ihn, obwohl ich bereits wusste was er damit sagen wollte.

Es wird wieder geschehen, sagte er schließlich. Wir wissen nur nicht wann.

Nachdem Jack aus dem Zimmer gegangen war um, wie ich vermutete, Zundr weiterzuleiten was ich ihm erzählt hatte, wartete ich einige Minuten bis ich anfing das ganze Zimmer zu durchsuchen.

Ich wusste, dass ich den Dolch in meine Hosentasche gesteckt hatte, bevor wir hier, in Schottland, gelandet waren, doch wo war es jetzt hin? Ich trug jetzt nämlich andere Klamotten, meine alten waren in der Garderobe die in die Wand eingebaut war. Auch da sah ich nach, aber es war nirgends zu finden. Warum?!

Ich suchte wahrscheinlich eine halbe Stunde lang, bis ich irgendwann aufgab und mich auf den Boden setzte. Ich lehnte mich gegen das Bettgestell und seufzte.

Wo war das Ding bloß hin? Ich hatte es seit dem Tag nicht mehr gesehen.

Wie dumm ich doch bin, schimpfte ich mit mir selbst, warum ist es mir nicht schon an dem Tag eingefallen?

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und ließ ihn schlaff herunter hängen. Ich seufzte noch einmal und schloss die Augen. Wie viel Zeit hatte ich noch bis Kirz mich fand? Das Zeitfenster das Bryan uns gegeben hatte, war schon längst überschritten. Was nur bedeuten konnte, dass Kirz uns hier nicht finden konnte. Oder?

Als ich wieder die Augen öffnete bemerkte ich plötzlich einen dünnen viereckigen Schlitz im Boden. Ich sah genauer hin und kroch auf allen Vieren darauf zu. Was ist das? , fragte ich mich und berührte es dann. War dieser Schlitz schon immer hier gewesen?

Ich suchte nach einer Möglichkeit es irgendwie aufzukriegen. Es musste ein Versteck sein, aber wie konnte ich den Deckel heraus heben? Ich suchte nach irgendeiner Schwachstelle, aber fand keine. Ich drückte immer wieder dagegen, doch es lockerte sich nicht. Ob die anderen von diesem Versteck wussten?

Plötzlich hörte ich mich irgendetwas murmeln und meine Hand sanft über den Boden streichen, als der Deckel sich auf einmal von alleine hob und zur Seite rutschte. Was war eben passiert? War ich das gewesen? Ich schaute überrascht auf den sich selbst bewegenden Deckel und dann wieder zurück. Im Boden war eine viereckige Form ausgegraben oder hinein gebohrt worden, worin nun etwas lag. Es war in ein weißes Tuch gehüllt, aber ich wusste schon was es war. Es war als flüsterte es mir zu, als würde es mich anziehen. Ich hob es heraus und wickelte das Tuch auf.

Ich grinste vor Erstaunen. Ich fühlte mich glücklich als ich es ansah. Es war der Dolch.

Ich hatte ihn gefunden.

Die erste Frage die mir durch den Kopf ging war, wer den Dolch hier drin versteckt hatte. War ich es gewesen oder Zundr? Und wie hatte ich diese in den Boden eingeritzte Form bis jetzt übersehen können? Mir fiel doch sonst alles immer ziemlich schnell auf.

Ich wusste, dass dieser Dolch derselbe war den Kirz vergeblich gesucht hatte. Wie also hatte ich ihn finden können?

Plötzlich hörte ich wie sich Schritte meinem Zimmer näherten. Hektisch sah ich mich um. Wo konnte ich den Dolch verstecken? Dieses Versteck hier hatte ich nur per Zufall öffnen können.

Ich entschied mich für meine Garderobe. Niemand würde dort nach irgendetwas suchen, denn es wäre respektlos. Und Zundr legte sehr viel Wert auf Respekt, genauso wie ich.

Ich versteckte den Dolch zwischen meinen Klamotten und als ich jemanden an der Tür klopfen hörte, legte ich den Deckel wieder in seine Form hinein und sah zu wie es sofort mit dem Boden verschmolz, und nicht mehr zu sehen war. Jetzt verstand ich warum ich das Versteck erst vorhin bemerkt hatte. Es war unsichtbar.

>> Kim, darf ich hereinkommen? <<, hörte ich Jack fragen und setzte mich schnell auf mein Bett. Ich versuchte meine Atmung und mein Herzschlag zu beruhigen, sonst würde es Jack hören.

>> Einen Moment. <<, rief ich und atmete tief ein und aus. Als ich spürte wie meine Atmung und mein Puls sich wieder normalisierten, rief ich Jack herein.

>> Ist irgendwas vorgefallen? <<, fragte er mich als er hereinkam und sah sich um.

>> Nein, wieso? <<

>> Du hast vorhin so...aufgeregt geklungen. <<

>> Nein, ach was. Wie kommst du darauf. <<, sagte ich und lächelte ihn ein wenig an. Er sah mich, genau wie vorhin, abschätzend an und kam auf mich zu.

>> Hast du wieder Stimmen gehört? <<, fragte er mich dann mit einer besorgten Stimme.

>> Nein...nein. <<, sagte ich und schüttelte dabei leicht den Kopf.

>> Hm. <<, machte er bloß und stellte sich dann vor das Fenster. Er sah nach draußen. Ich hörte seinen Atem. Ruhig und regelmäßig.

Mir fiel plötzlich die Nacht ein, an dem Jack am Strand eingeschlafen war und wie ich ihn später beobachtet hatte, als er auf seinem Bett gelegen hatte. Wie sein Körper von innen heraus geleuchtet und sich das Feuer in seiner Brust gesammelt hatte, um schließlich zu verschwinden.

>> Jack. Ist irgendetwas? <<, fragte ich ihn.

>> Nein, bloß... Zundr möchte dich sehen. <<

>> Wieso hast du es mir nicht gleich gesagt? <<

>> Ich weiß es nicht. <<, sagte er. >> Ich wollte... <<, setzte er an, aber verstummte dann.

>> Du wolltest was? <<, hakte ich sanft nach.

>> Nichts. Ich...es ist nicht wichtig. Zundr erwartet dich, ich wollte dir bloß Bescheid geben. Das ist alles. <<

Ich sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. >> Wenn du meinst. <<, sagte ich und stand auf. >> Ich gehe dann mal. Danke für' s Bescheid geben. <<

Jack nickte bloß und drehte sich noch nicht einmal um, als ich das Zimmer verließ.

Was hat er bloß? , dachte ich mir und schnaubte leise. Ich hatte Kopfschmerzen. Ich wollte raus hier, aber zuerst musste ich zu Zundr.

>> Zundr? Darf ich rein? <<, fragte ich als ich an seine Tür klopfte und auf eine Antwort wartete. Aber es kam keine.

>> Zundr? <<, fragte ich nochmals und drückte leise die Klinke runter. Als ich das Zimmer betrat war es dunkel. Zundr saß auf dem Boden im Schneidersitz und hatte die Augen geschlossen.

Wir versuchen es noch einmal, hörte ich plötzlich seine Stimme in meinem Kopf. Versucht meine Gedanken zu finden. Meine Gedanken zu lesen.

Okay, erwiderte ich und schloss die Tür hinter mir. Ich setzte mich ihm gegenüber und schloss die Augen.

Ich konzentrierte mich wie beim letzten Mal darauf, seine Spur zu verfolgen. Irgendwie musste ich ihn doch erreichen können. Also folgte ich genau wie das letzte Mal seinem Gedankenpfad den er in meinem Kopf hinterließ und verfolgte ihn.

Ich spürte plötzlich, dass diesmal etwas anders war. Ich fühlte mich stärker, lebendiger, energiereicher und vor allem aber spürte ich etwas Mächtiges in jeden meiner Fasern. Es war unbeschreiblich wie so etwas Machtvolles durch meinen Körper ging und mich zittern ließ. Ich spürte wie etwas in mir wuchs und es hörte nicht auf. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und vor meinem inneren Auge zuckte eine Art Blitz, den ich nicht zuordnen konnte.

Und auf einmal sah ich ihn vor mir. Zundrs Gesicht erschien vor meinem inneren Auge und wies mir selbst den Weg zu seinen Gedanken. Voller Erstaunen folgte ich ihm, bis ich vor einer hohen Mauer stand. Ich hatte es geschafft! Es war Zundrs Gedankenmauer um sich vor Gedankenlesern zu schützen! Jetzt musste ich nur noch hinein gelangen.

Ich sah wie sich meine Hand von alleine ausstreckte und blaues Feuer in meiner Handfläche aufflammen ließ. Ungewollt richtete ich diese Flamme auf Zundrs Mauer und schoss es ab. Es gab einen großen Knall weshalb ich mir die Ohren zuhielt. Große Steinbrocken wurden in die Luft geschleudert und ich rannte davon, damit mich keines von ihnen erwischte. Staub und Sand wirbelten auf. Ich musste husten.

Ich hatte mich flach auf den Boden geschmissen und reflexartig einen magischen Schutzschild um mich herum geschlossen. Es dauerte ein paar Minuten bis alle Steinbrocken auf dem Boden lagen und der Sand nicht mehr in der Luft herum flog.

Sie hat es geschafft, hörte ich plötzlich Zundrs Stimme sagen. Sie hat es geschafft. Sie kann es wieder! Jetzt müssen wir es noch ein paar Mal üben, dann ist sie stärker. Ob sie wohl meine Gedanken gerade hören kann?

Schockiert sah ich mich um. Ich konnte ihn hören? Ich konnte Zundrs Gedanken hören? Hatte ich es wirklich geschafft?

Öffnet Eure Augen, hörte ich Zundr plötzlich sagen und tat wie geheißen.

Kann ich nun wirklich Ihre Gedanken hören? , fragte ich ihn.

Das werden wir sehen. Sagt mir einfach woran ich gerade denke.

Jetzt muss sie nur noch lernen, wie man tiefer eindringt. Wie man auch Erinnerungen lesen kann, wie man anderen seine Gedanken zeigen und verbildlichen kann. Wie man gegenseitig Erinnerungen zeigen kann. , hörte ich Zundr denken. Ich musste grinsen.

Sie haben daran gedacht, dass ich jetzt nur noch üben muss wie man tiefer in Gedanken eindringt und wie man gegenseitige Erinnerungen austauschen kann, gab ich seine Gedanken kurz wieder.

>> Ganz richtig. <<, sagte er. >> Um tiefer in Gedanken einzudringen müsst Ihr meine Mauern betreten. Ihr habt zwar meinen Gedankenschutz gesprengt, aber das war nur meine erste Mauer. Es gibt eine zweite, eine festere...die meine Festung umgibt. Wenn Ihr schafft auch diese zu überwinden, dann könnt Ihr in meine Festung und meine Erinnerungen lesen und sehen. <<, erklärte er.

>> Ist es aber nicht gefährlich so etwas zu tun? Was wenn es außer Kontrolle gerät und ich Euch dadurch außer Gefecht setze? <<

>> Das wird nicht passieren. <<, versicherte er mir. >> Ich vertraue Euch. Ihr seid nicht einer der Bösen. Ihr gehört zu den Guten. <<

>> Hm. <<, sagte ich. >> Muss ich jedes Mal von neuem Ihre erste Mauer überwinden um Ihre momentanen Gedanken lesen zu können? <<

>> Nein. Es sei denn ich baue Sie nochmals auf um Euch draußen zu halten. <<

>> Das heißt also man hat die Wahl? <<
>> Ja. <<, antwortete er. >> Wenn Ihr jemanden aus Euren Gedanken verbannen wollt, müsst Ihr bestimmte magische Wörter verwenden die die jeweilige Person für immer verbannt. Es sei denn, Ihr lässt es wieder zu. Aber die Person kann trotzdem Eure Erinnerungen lesen, wenn er es schafft tiefer einzudringen. <<

>> Aber wie soll das gehen wenn die Person nicht mal meine erste Schutzmauer überwinden kann? <<

>> Sie hängen nicht miteinander zusammen. <<, erklärte. >> Demnach ist es sehr wohl möglich dies zu schaffen. Ich werde es Euch zeigen. <<

Es ist nun der zwölfte Tag an dem ich mit Zundr lerne. Er zeigt mir Vieles was ich vorher nicht konnte. Was mich glücklich macht ist nur die Tatsache, dass ich schnell lerne. Zundr scheint jedoch nicht überrascht darüber zu sein. Im Gegenteil. Es ist als würde er das alles schon wissen.

Ich habe ihn bislang nach meiner Vergangenheit nicht gefragt. Wer ich bin und warum diese seltsamen Dinge ausgerechnet mir passieren. Etwas in mir drin hält mich davon ab. Oder sollte ich lieber sagen jemand? Eine Stimme in mir. Womöglich Xa? Ich versuche zu verstehen was uns beide verbindet. Wer sie war. Naja, ob ich sie als war bezeichnen kann ist fraglich, da sie ja immer noch da ist. Bloß...nur ich kann sie hören. Ich bilde mir das alles wahrscheinlich nur ein. Wahnvorstellungen.

Nach all dem was passiert ist hätte ich auch nichts anderes erwartet. Ich wäre eher überrascht wenn ich immer noch normal wäre.

Ich weiß nicht warum Zundr mir dieses Heftchen gegeben hat damit ich hineinschreibe. Er meinte nur es würde mir gut tun. Naja, das wird sich ja noch zeigen. Ich würde einfach nur gerne wissen, was sie auch wissen...ich habe große Fortschritte gemacht. Ich kann nun auch Erinnerungen lesen und jemand anderem meine Erinnerungen zeigen. Es ist faszinierend so etwas zu können. Vor Monaten hätte ich mir das nicht einmal erträumen lassen. Das Gute ist; ich fühle mich stärker. Denn ich weiß, dass ich nun etwas kann. Gedankenkontrolle ist das Wichtigste, scheint mir. Kirz darf nicht in meine Gedanken hinein. Ich weiß nicht ob ich schon stark genug bin um ihm Widerstand leisten zu können wenn es so weit ist, aber ich bin auf jeden Fall besser vorbereitet als vorher. Ich habe täglich gekämpft...in meinem Zimmer...im Trainingsraum. Jedes Mal drücke ich auf den Knopf, der mich mit Leuten aus meiner Vergangenheit kämpfen lässt, aber es sind Leute die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Jedes Mal sehe ich Bryans Bruder vor mir. Aber...ist er es wirklich? Was ist mit ihm geschehen und woher soll ich ihn gekannt haben? Und er sagt mir seinen Namen nicht. Nie. Jedes Mal schweigt er oder ignoriert meine Fragen. Jedes Mal will er mich umbringen oder greift mich an, schafft es aber nicht. Ich halte ihn immer wieder auf. Auch wenn ich nicht weiß wie das geht. Ich sehe mich etwas machen, was ich nicht will. Ich sage Dinge...magische Wörter die ihn hin und her schleudern und seine Gefährten. Er ist mir nicht gewachsen scheint mir. Er beherrscht nicht genug Magie, wie ich...aber wie? Zundr hat mir an keinem einzigen Tag unseres Unterrichts Magie beigebracht. Natürlich durfte ich meine Kräfte benutzen, wie Feuerbälle zu werfen oder Wasser zu kontrollieren. Aber ich spreche von richtiger Magie! Magie mit Wörtern! Dinge bewegen...nur durch den Geist. Nur durch den Willen. Im Training schaffe ich es ohne es zu wollen. Ohne Absicht...aber in der Realität...wenn ich mit Ilfrryaes kämpfe, vor Zundr, geschieht nichts. Ich kann es nicht...weil es mir einfach nicht gelingt. Zundr meinte etwas würde mich blockieren, aber weiter auch nichts.

Jedoch abgesehen davon bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Ich habe schnell gelernt wie man kämpft. Körperlich und seelisch. Gedankenkämpfe trage ich mit Zundr selbst aus, da er wahrscheinlich der Mächtigste zwischen all den Ilfrryaes hier ist. Und den echten Kampf...also ich meine den körperlichen Kampf...trage ich nicht mit Jack aus. Ich hatte es Zundr vorgeschlagen, aber er hielt es nicht für eine gute Idee. Warum eigentlich? Vielleicht weil... Oh Gott...es fällt mir sogar schwer es aufzuschreiben, wenn ich bloß daran denke...was wenn jemand das hier findet? Wenn Jack meinen...naja...Tagebucheintrag -sage ich jetzt mal dazu- liest? Nein...ich sollte es nicht aufschreiben...jemand kommt...es ist Jack...na wenn man vom Teufel spricht, haha. Ich muss mit...

>> Hallo Jack. <<, sagte ich als er in mein Zimmer trat und mir zunickte.

>> Wie geht es dir? <<, fragte er mich.

>> Bestens..und dir? <<

>> Auch, danke. Was hast du gerade gemacht...habe ich dich gestört? <<

>> Nein...nein, ganz und gar nicht. Setz dich doch. <<, antwortete ich und zeigte auf den Sessel der neben meinem Bett stand. Er war neu, ich hatte einen gewollt und sofort bekommen. Ich hoffe Jack bemerkt nicht, dass ich etwas unter der Bettdecke versteckt habe, dachte ich mir und versuchte dabei meinen Gesichtsausdruck ganz gelassen wirken zu lassen. Ich wusste nicht, ob Jack wirklich ohne meine Erlaubnis etwas Privates von mir lesen würde. Ich wusste es nicht...

>> Danke. <<, sagte er und setzte sich hin. >> Fühlst du dich wohl hier? <<, fragte er mich plötzlich.

Ich sah ihn ein wenig verwirrt an. Warum fragte er mich so etwas?

Er merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. >> Ich...ich habe dich das gefragt weil... <<, begann er doch hörte mitten drin auf. Ich hob meine linke Augenbraue. Er sollte weiterreden. Ich hatte seine Stimme vermisst. Wir hatten tagelang nicht miteinander geredet. Ich wusste nicht einmal was er den ganzen Tag so trieb.

>> Weil? <<, fragte ich nach.

>> Weil ich dich fragen wollte, ob du mit mir raus gehen willst. An die frische Luft. <<

Ein wenig überrascht sah ich ihn an. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich lächelte.

>> Gern. <<, sagte ich und stand auf. Ich ließ die Bettdecke, so zerknirscht wie sie war, liegen. >> Ich muss mich noch umziehen...also... <<

>> Oh ja natürlich. Entschuldige, wie rücksichtslos von mir. <<

>> Ach was. Keine Ursache, ich komme gleich...okay? <<

>> Ja, klar. Bis gleich. <<, sagte er und ging raus. Als er die Tür hinter sich schloss, ging ich sofort zu dem Heftchen und versteckte es in meinem Schrank.

Als ich meine Kleidung nahm die ich anziehen wollte, blitzte der Dolch auf. Ich sah ihn an. Du bist etwas ganz Besonderes...nur weiß ich nicht, wie du mir helfen kannst, dachte ich mir und strich mit meinen Fingern darüber. Die eingravierten Schriftzeichen, die ich nicht entziffern konnte leuchteten leicht als ich über sie strich. Ich legte meinen Pyjama darüber und schloss die Schranktüren, bevor ich mich anzog und das Zimmer verließ um mit Jack rauszugehen.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, dass ich draußen gewesen war. Obwohl mich niemand hier in diesem Gebäude festhielt. Sie hatten mir nie verboten rauszugehen. Warum sollten sie auch?

>> Wohin gehen wir? <<, fragte ich Jack lächelnd.

>> Raus. <<, antwortete er und grinste mich dabei leicht an.

>> Das klingt gut. <<, sagte ich und musste dabei schmunzeln. Nach langer Zeit, fühlte ich mich wieder wie ein normaler Mensch.

>> Du bist also wirklich da runter gesprungen? <<, fragte ich Jack lachend. >> Das ist unglaublich. Wieso hast du dir dabei nichts gebrochen? <<

>> Ich habe mir ausgerechnet in welchem Winkel ich landen würde, wenn ich mich fallen lasse. Es stand zu meinen Gunsten, also habe ich es getan. <<, erklärte er.

>> Ausgerechnet? <<, fragte ich ihn unglaubwürdig. >> Bitte sag mir du sprichst gerade von Magie, und nicht von der ekelhaften Mathematik die wir in der Schule lernen. <<

>> Ich rede leider über Mathematik. <<, sagte er grinsend. Seine weißen Zähne leuchteten in der Dunkelheit.

>> Du bist widerlich. <<, sagte ich gespielt angeekelt und versuchte mir das Grinsen zu verkneifen.

>> Wieso? Nur weil ich Mathe mag? <<

>> Nein, weil du es auch noch in deiner Freizeit praktizierst. <<, antwortete ich und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen grinsend an.

Jack lachte. Ein heiseres etwas leises Lachen, das wunderschön klang. Ich betrachtete sein hübsches Gesicht. Seine Wangenknochen, seine gerade Nase, seine Narbe, die selbst in der Dunkelheit herausstach.

>> Was ist los? <<, fragte mich Jack grinsend als er sah, dass ich ihn beobachtete.

>> Nichts..ich...ich habe dich nur angesehen. <<

Er hob die Augenbrauen. >> Und was hast du gesehen? <<, fragte er mich lächelnd.

>> Dich. Was denn sonst? <<, sagte ich lächelnd und setzte mich auf den gefällten Baum, der hinter mir lag. Da er ein wenig feucht war, trocknete ich ihn mit meiner Hand, indem ich meine Feuerkräfte einsetzte.

>> Wie läuft es eigentlich mit dem Training? <<, fragte er. >> Wir haben schon lange nicht mehr darüber gesprochen. <<

>> Ziemlich gut eigentlich. Besser als erwartet. <<, antwortete ich. >> Zundr scheint zwar nicht so überrascht darüber zu sein warum ich so schnell lerne, aber ich bin es sehr wohl. Ich frage ihn nur nicht danach. << Ich sah Jack an und er erwiderte meinen Blick. Ich spürte, dass er etwas wusste. Ich konnte es fühlen.

>> Das ist doch sehr schön. <<, sagte er jedoch bloß. >> Das ist eine tolle Nachricht. Je schneller du lernst, desto besser. <<

>> Ja. <<, erwiderte ich und sah ihm forschend in die Augen. Ich hätte seine Gedanken lesen können. Vielleicht sogar ohne dass er es merkte. Aber ich tat es nicht. Ich wollte nicht hinterhältig sein. Ich wollte meine Kräfte nicht missbrauchen.

In Jacks Augen zuckte etwas das ich nicht einordnen konnte. Es war, als hätte ich in seinen Augen Menschen gesehen die sich bewegten. Die etwas taten. Ich sah genauer hin, aber als er blinzelte war es verschwunden.

Ich sah Jack ein wenig irritiert an und drehte mich nach hinten um, um sicherzugehen ob da jemand war. Vielleicht hatte ich ja nur gesehen was sich hinter mir abspielte?

Aber es war hell gewesen, ging es mir durch den Kopf. Die Szene die seine Augen widergespiegelt haben war in einer Wüste gewesen...und nicht hier im Dunkeln... im Wald.

Als ich mich wieder zu Jack umdrehte, sah er mich mit einem ernsten Blick an.

>> Was ist passiert? <<, fragte er mich.

>> Nichts. <<, antwortete ich. >> Nichts Wichtiges. <<

>> Willst du es mir nicht erzählen? <<, fragte er mich.

>> Was soll ich dir denn erzählen? Es war nichts. <<

>> Kim, ich möchte dass du ehrlich zu mir bist. Du sahst plötzlich ganz anders aus. Hast mich angestarrt und...jetzt sagst du es sei nichts gewesen? <<

Ich spürte wie Wut in mir aufstieg. Es war eine schlechte Idee gewesen mit ihm rauszugehen. Denn jedes Mal wenn wir uns unterhielten passierte etwas, dass mich wütend werden ließ. Und diesmal war es die Tatsache, dass er ernsthaft wollte, dass ich ihm antwortete. Obwohl er derjenige war der mir so viele Antworten schuldete. Ich hatte so vieles getan ohne ihn danach zu fragen. Ich hatte ihm immer vertraut, obwohl er mir nie die ganze Wahrheit erzählt hatte. Über mich. Über all das. Und immer noch war ich hier und trainierte. Aber diesmal war es nicht wegen Jack, sondern wegen mir. Ich wollte mich beschützen können. Teak Wan Do reichte da nicht aus. Das hier war eine andere Liga.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich Jack die ganze Zeit über stumm anstarrte bis er meine Gedanken unterbrach.

>> Kim, willst du mir nicht antworten? <<

Ich lächelte ihn bitter an. >> Und du Jack? <<, fragte ich ihn. >> Willst du mir nicht antworten? <<

Er sah mich fragend an. >> Du weißt, dass ich dir nichts sagen darf. Ich habe es dir doch erklärt. <<

>> Ja, hast du. <<, stimmte ich ihm zu. >> Deshalb weigere ich mich, dir die Antwort auf deine Frage zu geben. <<

>> Kim, das ist doch nicht das Gleiche. <<

>> Natürlich ist es das. <<, erwiderte ich und stand auf. Ich spürte wie ich vor Wut kochte. Ich musste mich beherrschen.

>> Aber mit deiner Antwort könnte ich dir vielleicht helfen. <<

>> Ja und mit deiner Antwort könnte ich mir ebenfalls helfen. <<, erwiderte ich verbittert. >> Aber du gibst mir auch nie Antworten über Dinge, über die du mit mir eigentlich reden könnest. Stimmt' s? <<

Jack sah mich etwas verwundert an.

>> Du dachtest ich weiß es nicht oder? Du dachtest ich würde nicht wissen, dass du mir auch Sachen verheimlichst über die du mit mir eigentlich sprechen könntest. Die du mir nicht, durch einen Schwur dem du jemandem gegeben hast, verheimlichen musstest. <<

>> Kim... das verstehst du nicht... das ist... <<

>> Ich verstehe es nicht? <<, fragte ich ihn wütend. >> Ich verstehe es sehr wohl. Nur du verstehst mich nicht, Jack! <<

>> Kim... <<, setzte er an, aber ich unterbrach ihn.

>> Ich habe dir immer blind vertraut, obwohl ich dich nicht einmal kannte Jack. Ich habe alles getan was du von mir verlangt hast und du hast mir kein einziges Mal eine Antwort gegeben die mich zufrieden gestellt hat. Und jetzt erwartest du immer noch, dass ich da mitmache? Aber das kannst du vergessen. Wenn du mir nichts erzählst, werde ich es auch nicht tun. <<

>> Kim. Es tut mir leid, aber... <<

>> Nichts aber! <<, rief ich und sah plötzlich wie meine Hände anfingen zu brennen. Feuer erhellte die Dunkelheit und warf Schatten auf Jacks Gesicht. Das war mir bis jetzt noch nie passiert. Ich starrte auf meine Hände und sah dann wieder Jack an.

>>Du schuldest mir Antworten. <<, sagte ich leise. Jack starrte mich überrascht und traurig zugleich an. Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen und bevor Jack sie sehen konnte, drehte ich mich um und ging zurück ins Gebäude. Während ich mich beruhigte und dabei das Feuer in meinen Händen erlosch.

PS: Leute scheut euch nicht vor Kommentaren :DD Ich freue mich nämlich immer wieder über aktive und unterstützende Leser. Und ich finde es toll eure Meinungen und Gedanken lesen zu können :D Ich danke euch für's Lesen! Voten nicht vergessen, please :** <3


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