The One

By Vuluna90

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Meine erste FanFiktion, die ich veröffentliche. Es ist eine Vampire Diaries FanFiction, die bei Ende Staffel... More

Der Beginn
Erste Begenung
Ein erster Toter
Eine Beerdigung mit Erkenntnissen
Ein unerwartetes Geburtstagsgeschenk
Geburtstag mit Zwischenfällen
Geständisse und ein erster Streit
Die Wahrheit der vergangenen Zeit
Rettung in letzter Sekunde
Bedenkzeit
Ein erster Kuss
Unerfahren
Unerwarteter Besuch
Albtraum
Eine falsche Entscheidung?
Verzweiflungstat
Manege frei!
Kraft der Liebe
Brüche
Tödliche Diagnose
Krankenbesuch mit Albtraum
Ausgeschlossen
Dirty Talk
Ein großes Geschenk
Blutiger Zwischenfall
Vorbereitungen
Der Winterball
Nach dem Ball
Verdächtigungen
Angriff
Blut
Die Teufelin kehrt zurück
Herzstillstand
Rückkehr
Trennung
Folter
Geburt
Italien
Keller der Vergangenheit
Macht der Eifersucht
Schreckliche Träume
Eissee
Allein in Italien
Jagd auf die Teufelin
Zu spät?
Mangelnde Genesung
Wut
Verlust und Trost
Silvester
Verrat
Sie ist weg?
Unheimlicher Besucher
Recherche
Tod eines Ursprünglichen
Das Gefühl des Betrugs
Ausritt
Großvater's Wunsch
Ausflug nach Florenz
Zauber
Emanuele Francesco Falcone
Versuch der Normalität
Menschlicher Vampir
Eindrang in die Gedanken
Letztes Gefecht
In der Hölle
Verlust

Klärendes Familienessen

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By Vuluna90

Melissa's PoV

Etwas kratzte an der Türe. Im Zimmer war es eiskalt. Zwei feste Arme waren um mich geschlungen, die mich kaum mit Wärme erfüllten. Ich konnte es nicht anders beschreiben. Ich fror in meinem dünnen Nachthemd. Behutsam drehte ich mich zu Damon. Seine Augen waren fest geschlossen und er wirkte glücklich und ruhig. Seine engelsgleichen Züge waren entspannt. Sanft strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Du beobachtest mich!“, stellte er mürrisch fest. Auf seiner Stirn bildete sich eine Falte, die ich mit meinem Finger nach fuhr. „Du siehst so glücklich und ruhig aus, wenn du schläfst. Fast so, als wärst du noch ein Kind, was nie etwas Böses erfahren hat.“ Er zog mich auf sich. „Du weißt doch, ich bin das Böse.“ Als ich zitterte zog Damon die Decke über uns. Behutsam strich er meinen Rücken hinab. Ich genoss seine elektrisierenden Berührungen. Die Türe wurde aufgerissen und Care stand in einem Flanellbademantel in der Türe. Blue stürmte auf das Bett zu und erklomm es mit einem großen Sprung. „Oh Gott, ich glaube wir sind eingeschneit.“, kreischte Caroline. Damon stöhnte auf und zog die Decke vollständig über unsere Köpfe. „Ihr könnt knutschen, wenn ihr mir gesagt habt, was das da draußen ist!“ Sie war völlig außer sich. „Schnee, vermute ich!“, nuschelte Damon. „Witzig,“ äffte Caroline. „Wie sollen wir zur Uni kommen? Ich habe keine Winterklamotten. Oh Gott und was ist mit dem Ball?“ Damon rieb sich mit der Hand über das Gesicht, während Blue maunzend unter die Decke zu uns kroch. „Hallo?“, schrie Caroline. „Mann Barbie, verpiss dich, der Schnee ist gleich auch noch da!“ Caroline zischte und knallte die Türe so fest zu, dass ein Bild von meiner Wand fiel. Ich musste kichern und Damon stöhnte genervt auf. „Siehst du, das ist ein Grund, warum ich keine Freunde habe. Sie stören nur.“ Er küsste mich sanft auf die Wange. Ich drehte meinen Kopf so, dass er meine Lippen küsste. Drängend klammerte ich mich an ihn. Das süße Flattern in meinem Bauch wurde zunehmend schneller und intensiver. Doch nach einiger Zeit löste Damon sich von mir und sah mich an. Seine Haare standen wirr vom Kopf ab. Er wirkte dadurch viel jünger, als er war. Glücklich strahlte ich ihn an. „Na gut Prinzessin. Mein Vorschlag: Du gehst jetzt duschen und ich schaue, was Vampir-Barbie mit eingeschneit meint.“ Lächelnd nickte ich und hauchte ihm noch einen letzten Kuss auf die Lippen. Ich drückte meinen Oberkörper hoch, wobei mein Unterkörper auf ihm blieb. Er fasste meine Hüften an und schloss entspannt die Augen. „Oder du bleibst einfach da sitzen!“ Ich wurde rot und sagte sanft: „Damon, jetzt nicht.“ Er machte ein trauriges Gesicht, aber er ließ mich passieren. „Ich warte noch ein paar Minuten,“ grinste er und zog die Decke über seinen Unterleib. Kopfschüttelnd ging ich ins Bad und duschte. Als ich in meinem Bademantel zurück ins Zimmer kam, war das Bett gemacht und Blue, sowie auch Damon verschwunden. Ich zog mir eine schwarze Jeans an, mit einem roten Pullover. Je näher ich der Küche kam, desto mehr roch es nach Kaffee. Caroline saß eindeutig beleidigt am Küchentisch. Blue fraß aus seinem Napf, aber wo war Damon? „Er macht den Weg aus dem Haus frei und flattert rüber zum Anwesen, um den X5 zu holen.“ Ich nickte und goss Kaffee in meine Tasse. „Und warum bitte, bist du jetzt so schlecht drauf?“ „Weil ich mir nur Gemeinheiten von Damon anhören durfte. Und schau dir das da draußen mal an, wie sollen wir mit Pumps, geschweige denn Riemchensandalen zum Ball gehen?“ „Aber da kann weder Damon, noch Klaus, noch wir beide was dafür.“ Und schmunzelnd fügte ich hinzu, als ich mein dampfendes Ei pellte. „Außerdem denke ich, dass Klaus dich auch vom Auto bis in den Tanzsaal tragen wird, wenn du ihn bittest.“ Caroline starrte mich mit offenem Mund an, dann lächelte sie souverän. Weitere zehn Minuten vergingen, bis die Haustür aufschwang und ein Damon mit klatschnassen Haaren ins Haus trat. „Leute es ist nass und kalt. Und wir sollten los. Ich kann nämlich bei dem Wetter keine 70 fahren und einen Unfall verursachen, bei dem aufjedenfall eine von uns stirbt.“ Er schmiss Caroline noch eine Jacke zu, die sie dankbar annahm und half mir dann in meine eigene. „Weiß steht dir.“, murmelte ich. „Du hast ja keine Ahnung.“, flüsterte er nahe bei meinem Ohr. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah, das bereits meine Einfahrt und der Weg zu meiner Haustüre, sowie der Gehsteig davor weitgehend vom Schnee befreit waren. Ich zog mir meine Mütze tief ins Gesicht und eilte zum Auto, wo Damon mir die Beifahrertüre aufhielt. Auf den letzten Metern passierte das, was passieren musste. Ich rutschte und fiel nach hinten. Aus Angst schloss ich meine Augen, doch ich schlug nie auf. „Gott sei Dank, ist es zu kalt dafür, dass die Nachbarn draußen stehen und uns begaffen.“ Natürlich hatte Damon mich aufgefangen. Er stellte mich vor sich auf die Füße. Ich klopfte ihm auf die Brust, die in einer dicken Armeejacke steckte und küsste ihn kurz. „Danke.“ „Gern geschehen. Und nun mach, das du ins Auto kommst, aber vorsichtig.“ Im Auto war es mollig warm, leise lief Musik, von Rihanna und Neyo. Also konnte es nicht Damon's Musik sein. Konzentriert und vorsichtig fuhr Damon uns zur Uni, so langsam war er, glaube ich noch nie gefahren.

Damon's PoV

Als ich die beiden sicher an der Universität abgesetzt hatte fuhr ich bei Matt vorbei. Mir war durchaus bewusste, dass er noch schlief, aber dafür hatte er später auch noch Zeit. Ich klingelte Sturm. Nach einigen Minuten klang es verschlafen aus der Gegensprechanlage: „Ja, wer ist da?“ „Geht das auch was freundlicher? Ich bin es, Damon!“ Ich konnte sein Stöhnen hören, doch er drückte auf. In Windeseile war ich oben. „Oh bitte, zieh dir etwas an.“ Matt stand in einer schwarzen Boxershort, sich die Augen reibend vor mir. „Ich hatte nicht mit Besuch gerechnet, schon gar nicht mit einem von dir.“ Ich musste zugeben, wenn auch sehr vorsichtig, dass er einen beeindruckenden Körper hatte, den man unter seiner Kleidung nicht vermutete. Klar, hatte er trainierte Oberarme, aber der Rest bestand ebenfalls aus puren Muskeln und roher Kraft. „Ich hätte damals mehr Football spielen sollen.“, bemerkte ich nüchtern. Matt lachte und kam mit einer Jeans in der Hand und bereits bedecktem Oberkörper zurück. „Vielleicht!“, entgegnete er. „Was gibt es so früh, Damon?“ „Wir haben heute was vor. Du und ich. Schritt 1! Wir verkaufen den halbwegs reparierten Z3! Schritt 2: Wir gehen den neuen wundervollen, bereits mit Winterreifen versehenen BMW abholen!“ Matt staunte. „Sie nimmt ihn an? Ich dachte, sie würde dir den Kopf abreißen und ihn vergraben.“ Achselzuckend und seine Pokale begutachtend sagte ich: „Nun gut, sie war nun wirklich nicht begeistert. Und sie will den Kaufpreis mit Nutzungsraten ab stottern, deswegen will ich den Z3 möglichst gewinnbringend verkaufen, um die Nutzungsraten zu kürzen.“ Matt nickte. „Aber er ist doch nicht repariert!“ „Doch, das habe ich gestern gemacht. Zumindest so, dass er läuft und Tüv bekommt.“ Seufzend erhob Matt sich und schlüpfte in seine Stiefel. „Das heißt wir suchen jetzt jemanden der den Z3 kauft und dann darf ich den X5 zurück fahren?“ „Natürlich. Wir wollen ja nicht, dass an das wunderschöne Geschenk direkt ein Kratzer kommt!“, sagte ich zwinkernd. Wir verkauften den Z3 wirklich erstaunlich schnell. Der zweite Händler kaufte ihn. Für 2.500,00 Dollar, da konnten wir echt nicht meckern. „Wow, das hat gut funktioniert.“ Die glatte Fahrbahn ließ uns nur schlecht voran kommen. Die meisten Leute konnten beim Schnee einfach nicht fahren, es waren andere Lichtverhältnisse. Wohingegen ich so schnell fahren konnte, wie wenn die Sonne schien. Falls jedoch was passieren würde, hätte ich Matt auf dem Gewissen gehabt und mit dieser Schuld, hätte ich Melissa nicht mehr unter die Augen treten können. Beim Händler erwartete uns bereits der Verkäufer. „Wir dachten schon, dass Sie nicht mehr kommen würden.“ „Doch, leider sind nicht alle so souveräne Schneefahrer.“ Wir regelten die Formalitäten und lösten das Finanzielle. „Die Winterreifen sind aufgezogen und wie gewünscht, haben Sie die extra-lange Garantie und alle weiteren Unterlagen befinden sich im Handschuhfach.“ Mittlerweile war es schweinekalt. Matt pustete sich Luft in die Hände. „Hier!“, rief ich und warf ihm die Schlüssel für den X5 zu. Er nickte und stieg ein. Ich schüttelte dem Verkäufer kurz die Hand und stieg in den BMW. Er roch in der Tat noch neu. Gut, 2.000 Kilometer waren nun wirklich nichts. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und schnurrend sprang der PS-starke Motor an. Matt fuhr voran und ich schloss mich ihm an. Mit diesem kleinen wendigen Hecktriebler, war der Schnee besonders lustig und ein paar Mal musste ich mich zügeln, um den Motor nicht zu hoch zu drehen. Wir würden ihn in der Garage vor ihren Augen verstecken. Das würde super werden. Bei ihrem Haus angekommen, spulten wir den Plan ab. Ich musste noch schnell etwas einkaufen, also bat ich Matt, Melissa von der Uni zu holen.

Melissa's PoV

Es war eiskalt. Der Wind blies heftig und wirbelte den bereits wieder fallenden Schnee umher. Caroline war schlecht gelaunt. Auch Stefan und Elena schienen nicht wirklich gut drauf zu sein. Der X5 fuhr auf den Parkplatz und alle eilten wir die Treppe hinunter. Doch am Steuer saß nicht, wie erwartet Damon, sondern Matt. „Hi, alle miteinander. Egal, was ihr geplant habt, vergesst es. Krisensitzung, bei dir zu Hause, Melissa.“ Wir stöhnten auf. „Was ist los?“ „Keine Ahnung.“ Nach guten 20 Minuten kamen wir bei meinem Haus an. Damon's Camaro parkte in der Einfahrt, also stellte Matt den X5 an der Straße ab. Im Eingangsbereich meines Hauses lag eine Matte, die offensichtlich dazu dienen sollte, den Schnee aufzufangen und dazu aufzufordern, die Schuhe auszuziehen. Es war dunkel, nirgendwo brannte Licht. „Damon?“, rief ich. Keine Antwort. Blue kam nicht wie sonst auf mich zugelaufen. Was ging hier vor? Als sich die Türe hinter uns schloss, war es endgültig stockfinster. „Was,“ wollte ich grade fragen, als das Licht gleißend von der Decke strahlte und den Blick auf einen festlich gedeckten Tisch freigab, sowie einen Damon, der in einem schwarzen Pullover, mit aufgerollten Armen in der Küche stand. „Familien-Essen!“, rief er und lächelte. Wir sahen uns alle vollkommen sprachlos an. „Damon?“, fragte Stefan. „Ja, Bruder. Ich bin es.“ Ein heiseres Lachen ertönte vom Treppenaufgang. Jeremie, Alaric, Klaus und Elijah traten heraus. „Wir haben gedacht, wir lassen Tyler mal aussen vor.“, fügte Matt achselzuckend hinzu. „Du warst eingeweiht?“, kreischte Bonnie. Er grinste nur breit. „Würdet ihr euch nun bitte setzen, bevor der Truthahn aus dem Ofen flieht?“, sagte Damon genervt. Klaus schob den Stuhl für Caroline zurück, Stefan für Elena und so weiter. Damon verbeugte sich vor mir, als ich zu meinem Stuhl ging und mich setzte. Misstrauisch beäugte ich ihn. Es duftete herrlich, aber ich verstand den Sinn hinter diesem Essen nicht. Damon reichte zur Vorspeise eine Karaffe mit Weißwein herum. Er selbst trank Bourbon. Hektisch setzte er sich und trank sein Glas in einem Zug leer. Irgendetwas stimmte hier nicht. Still aßen alle. Klaus stand auf und räumte das Geschirr vom Tisch. Damon grinste ihn schief an und folgte ihm in die Küche. Es schien fast so, als wolle niemand etwas sagen. Verwirrt sah ich zu Stefan und Elena, die vermieden sich anzusehen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Caroline hatte die Stirn gerunzelt. Als Klaus mit zwei Tellern voll Hauptspeise zum Tisch zurückkehrte sagte er grollend: „Hier ist eine Stimmung, wie auf einer Beerdigung, könnt ihr mir mal sagen was hier los ist?“ Er trommelte mit der Faust auf den Tisch und Elena, sowie auch Caroline zuckten zusammen. Blue kam aus der Küche und strich um Klaus Beine herum. Nacheinander sah Klaus jedem ins Gesicht, dann schmiss er seine Serviette auf seinen Platz und rief: „Damon. Es tut mir Leid, aber ich gehe. Vielleicht solltest du mit kommen. Irgendwie ist die Luft hier raus.“ Damon kam aus der Küche. Auf seiner Stirn hatte sich eine tiefe Falte gebildet. „Vielleicht hast du recht.“ Matt erhob sich ebenfalls und schmiss seine Serviette auf den Tisch. „Tschüß! Und vielen Dank, dass ihr Mühe zu schätzen wisst.“ Damon krempelte die Arme seines Pullovers herunter. Als er am Tisch vorbei ging, zog er ein Päckchen aus der Gesäßtasche seiner Jeans, und ließ es auf den Tisch fallen. Ohne ein weiteres Wort, nahmen Klaus, Matt und er ihre Jacken und verließen das Haus. Stefan atmete aus. Ich war vollkommen verwirrt. Langsam griff ich nach dem Päckchen. Als ich es öffnete fand ich darin einen Schlüssel und ein Mäppchen mit Papieren. Ohne ein Wort sprang ich auf und lief ohne Schuhe und Jacke nach draußen, durch den hohen Schnee, zur Garage. Ich konnte es kaum abwarten. Da stand er. Er war quietschsauber, hatte ein schwarzes Faltdach und ansonsten war er leuchtend rot. Behutsam drückte ich auf den Knopf, der sich auf dem Schlüssel befand. Das Licht des Wagens ging an und mit einem Blinken signalisierte er, dass die Türen nun unverriegelt waren. „Was ist denn in dich gefahren?“, fragte Bonnie, die mit Jeremie und Elijah hinter mir standen. „Damon, hat meinen Z3 verkauft und mir mein neues Auto geholt!“ Meine Stimme klang brüchig. Und ich war endlos traurig, dass ich ihn hatte gehen lassen. Ich schloss den Wagen wieder ab. „Kommt rein, jetzt will ich wissen, was hier los ist!“

Damon's PoV

Ich weiß nicht was los war. Ehrlich nicht. Meine Freunde, nein meine Familie, sie war wie ausgewechselt gewesen. Ich hatte gedacht, dass dies ein unbeschwerter Abend werden würde, nur die Familie, ein gutes Essen und viel Spaß. Als Krönung, das Enthüllen von Melissa's neuem Auto. Stattdessen glich das Essen einer Trauerfeier. Niemand hatte auch nur ein Wort gesagt, ich war zu nervös gewesen, hatte bereits viel getrunken. Ich war Klaus unendlich dankbar für seine Hilfe und auch Elijah. Er wollte dort bleiben und Spitzel spielen. Es herrschte eine solche Anspannung. Caroline, die sonst unbeschwert und fröhlich war, war nur verstimmt und stumm gewesen. Zwischen Elena und Stefan musste etwas schwerwiegendes vorgefallen sein und Bonnie und Jeremie waren eingeschüchtert von meiner Freundlichkeit. Frustriert ließ ich den gut zwanzigsten Bourbon meine Kehle hinunter gleiten und warf den Dartpfeil auf die Scheibe. „Du wirst schlechter! Wie viel hast du heute zu dir genommen?“, fragte Klaus. Seine Stirn war gerunzelt. „Zu wenig!“, knurrte ich. Klaus rieb sich über das Gesicht. „Ich würde ja sagen: Lass uns um die Häuser ziehen und gemeinsam einen Drink zu uns nehmen. Aus der Quelle, warm und pulsierend. Aber das machst du ja nicht mehr.“ Matt brachte mir unaufgefordert einen neuen Whisky. „Das ist auch gut so.“, fügte er hinzu, als er auch Klaus' Glas füllte. Ich fühlte mich müde und ausgelaugt. Und dort, wo mein Brustkorb vor kurzem noch geöffnet war, brannte es leicht. Ganz zart, war immer noch die Narbe zu sehen. „Lass uns eine Runde im Wald drehen.“, sagte ich zu Klaus. Seufzend trank er seinen Bourbon und wir verließen den Grill. Wir gingen durch den dunklen Wald. Es roch nach Tannenbäumen und frischem Gras. Überall zirpten Grillen und kleine Tiere huschten durch das Unterholz. „Was tun wir hier?“ „Ich will jemanden besuchen.“ Klaus nickte und geräuschlos gingen wir weiter. In einer bestimmten Tiefe des Waldes, war es mucksmäuschen-still. Plötzlich bracht sich etwas großes, rechts von uns durch das Unterholz. Klaus machte einen Satz nach vorne und bleckte seine Hybriden-Zähne, doch ich legte ihm eine Hand auf die Brust, um ihn zu beruhigen. Ein riesiger Grizzly-Bär stand vor uns und brüllte. „Goliath!“ Der Bär setzte sich und hielt mir seinen Kopf hin. „Du ahnst nicht, wie unnatürlich das aussieht.“ Ich lachte und meinte: „Doch, ich kann es mir vorstellen, aber noch ungewöhnlicher wäre es, wenn ich ihn im Haus wohnen lassen würde. Wobei das auch ginge, nicht wahr?“ Die Luft um Goliath herum waberte und seine Gestalt wurde deutlich zierlicher. Ein riesiger schwarzer Labrador stand nun vor uns. Die Größe seines Kopfes glich einem Reifen an unserm X5. „Du bist ein toller Hund.“ Ich kraulte ihm hinter dem Ohr. „Damon es ist verdammt kalt, lass und gehen.“ Klaus rieb sich über die Arme. Er, als Hybrid, spürte die Kälte wieder mehr. „Komm zu mir ins Haus, wenn du magst.“, sagte ich an Klaus gerichtet. Er nickte nach kurzem überlegen. „Ja, lass uns Playstation spielen und Fast Food essen.“ Er lachte bitter. „Du kannst auch nachkommen, Goliath.“ Der Hund bellte tief und verschwand in den Wald. „Hieß das ja?“, fragte Klaus, als ich zu ihm aufschloss. „Ich habe keine Ahnung. Wir werden sehen.“ „Jap, genauso, wie wir sehen, ob wir beim Ball erwünscht sind oder nicht. Ich meine, es ist nur noch ein Tag und ich wollte mit Caroline vorher noch essen gehen.“ Er schüttelte den Kopf. Ich klopfte ihm auf den Rücken. „Frauen!“, sagte ich. Er nickte und wir traten den Weg zum Anwesen an.

Melissa's PoV

„So, ich will jetzt wissen, was hier los ist! Und ich bin nicht so leicht abzuschütteln, wie Klaus!“ Zuerst schwiegen alle. Dann sagte Caroline. „Tyler kommt mit dieser Schlampe zum Ball!“ Tränen traten in ihre Augen. „Oh Care, warum hast du denn nichts gesagt?“ Bonnie rief: „Woher weißt du das und seit wann?“ Jeremie sah pikiert zu Boden. „Was?“, schrie Bonnie ihn an. „Du hast ihr das gesagt und mir nichts davon erzählt?“ „Es ist mir so raus gerutscht.“ „Halt!“, rief ich. Caroline schniefte und ich reichte ihr eine unbenutzte Serviette. „Lasst Caroline zu Ende erzählen. Dann geht es ihr gleich besser.“ Sie sah mich an und erzählte weiter, während sie die Serviette langsam zerrupfte. Elena tätschelte ihren Rücken. „Also ich war im Grill, gestern. Und Jeremie hatte telefoniert, mit Tyler. Und ich hab ihn quasi überrascht und ich kann ja sehr überzeugend sein. Dann hat er es mir erzählt. Ja und ich habe Tyler eine Hass-SMS geschrieben, dass das nicht der richtige Weg sei mich wieder zu gewinnen. Woraufhin er heute Nacht geschrieben hat, dass ich ja bereits Ersatz habe.“ Wieder kullerte ein Schwall Tränen aus ihren Augen. Ich hockte mich neben sie und legte eine Hand auf ihr Bein. „Vielleicht hättest du besser wieder bei mir im Bett geschlafen, was?“ „Ja klar, zwischen dir und Damon!“, schnaubte sie. Elena weinte mittlerweile ebenfalls und Stefan war aufgestanden, um sich ein Glas von Damon's gelagertem Bourbon zu nehmen. Ich sah die Szene von heute morgen noch deutlich vor mir, das musste Caroline regelrecht verletzt haben. „Es tut mir Leid.“ „Nein,“ rief sie und nahm meine Hände. „Ich bin paranoid und eifersüchtig, das war ich schon immer, das ist nur einfach sieben-fach verstärkt und ich war nur eifersüchtig auf eure Liebe. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass Damon so süß sein könnte.“ Sie lächelte kläglich und ich küsste sie auf die Wange. „Aber du hast recht, mir geht es jetzt besser und ich rufe gleich Klaus an, um ihm zu sagen, dass es mir Leid tut, wie ich mich verhalten habe und dass ich mich sehr darauf freue mit ihm auf den Ball zu gehen.“ „Er hat sein Handy aus. Also wirst du das verschieben müssen,“ erwiderte Elijah. „Außerdem scheint es hier noch mehr Bedarf zu geben.“ Caroline wischte sich über die Augen und sah zu Elena, die Sturzbäche weinte und dann zu Stefan, der trinkend an der Theke lehnte. „Was ist bei euch bitte los?“ Beide sagten nichts, bis Elena rief: „Ich habe gestern einen Menschen getötet und Stefan mache ich deshalb Vorwürfe.“ Wir sahen einander schockiert an. „Wen? Warum?“, fragte Jeremie. Alaric, der bisher kein Wort gesagt hatte stand auf. „Zu ihrer Verteidigung, der Mann, war ein Schwerverbrecher auf der Flucht. Und Stefan hat sie einfach gelassen.“ „Ich konnte nicht näher heran. Sonst hätte mich mein Hunger überfallen.“ Ich hörte mir die lautstarke Diskussion an. Das war also meine neue Familie! Auch hier gab es Streit, wie in einer normalen Familie. Nur die Themen waren etwas anders. „Was ist mit der Leiche passiert?“, fragte ich ruhig. Alle starrten mich an. „Wie kannst du so ruhig bleiben?“ Ich sah Bonnie an, die mir diese Frage gestellt hatte. „Nun ja, ich sagte ja bereits einmal, dass ihr meine komplette Vergangenheit nicht kennt. Mein Vater hätte gesagt: Wir haben viele Leichen im Keller. Was wortwörtlich nicht stimmt, aber in der Art etwa hin kommt. Ich habe gut 70 Leichen verschwinden lassen.“ Nun hatte ich eine private Bombe platzen lassen, die jeder anders aufnahm. Bonnie schlug sich die Hände vor den Mund, Jeremie hingegen pfiff kurz durch die Zähne, Stefan reagierte gar nicht und Elena starrte mich an und vergaß sogar zu weinen. Elijah hingegen lachte. „Mein Bruder hatte Recht. Du scheinst verborgene Talente in dir zu haben.“ „Also du meinst, dass es in Ordnung war, ihn zu töten und dann zu verscharren.?“, fragte Elena erstickt. Kurz dachte ich nach. Dann nickte ich und fügte hinzu: „Ja, das denke ich! Es ist sogar in dieser Weise eine gute Tat. Und Stefan trifft überhaupt keine Schuld. Du musst Verständnis haben und kennst seine Vergangenheit. Er will kein Ripper mehr sein. Und deswegen hält er sich fern.“ Bonnie sah uns an. „Ja der Grund, warum Jeremie und ich so still sind ist, dass ich wahrscheinlich schwanger bin.“ Stefan prustete den Bourbon ins Waschbecken, Elijah klatschte begeistert in die Hände, wohingegen Alaric sich über das Gesicht strich und alle anderen starrten Bonnie mit offenem Mund an. „Wollt ihr es behalten?“, fragte Elena. „Natürlich. Ich für meinen Teil, werde für alles grade stehen. Ich werde ein guter Vater sein, oder?“, endete er verunsichert. „Schon, Jeremie, aber ein Kind, in der Gesellschaft?“ „Quatsch, wenn die beiden das Kind wollen, werden alle dafür sorgen, dass ihm nichts passiert. Und Jeremie wird ein toller Vater.“ Ich stand auf und drückte die beiden. Alaric nickte. „Okay, dann werde ich Opa und das Kind hat direkt auch eine Oma. Ich werde Meredith heiraten. Hab ihr einen Antrag gemacht, als ich zurück kam und sie hat ja gesagt.“ Nun war die Freude endgültig groß. Alle herzten sich und lachten. Wenn Tränen fielen, dann nur noch aus Freude. „So und nun fahren wir zu eurem Anwesen.“, schloss ich und alle nickten.

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