Ich wusste einfach nicht, was ich zu der ganzen Sache sagen sollte. Ich war einfach nur geschockt. Niemals hätte ich Emily sowas zugetraut. Doch eins wusste ich. Auch wenn Emily und Ashton unsere Geburtstage nicht vermiesen wollten, hätten sie Luke und mich nicht anlügen dürfen.
"Mel! Was sollte das?" beschwert sich Ashton lautstark, nachdem ich ihm mit voller Kraft gegen seinen Oberarm gehauen habe. Naja für mich war es mit voller Kraft, für ihn wahrscheinlich nicht so, aber das ist jetzt auch völlig unentscheidend. "Für das Anlügen?" kontere ich und schaue ihn für einen Moment böse an. Doch lange halte ich dies leider nicht aus. "Wir wollten nur das Beste, aber naja wir sehen ja beide was daraus geworden ist. Also hab ich es wahrscheinlich verdient" entgegnet Ashton und schenkt mir ein kleines, aber entschuldigendes Lächeln.
"Ist jetzt auch egal. Dinge kommen immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Jetzt kann auch keiner mehr etwas daran ändern" sage ich schließlich. Ich erlebte im Moment einfach einen achtzehnten Geburtstag auf eine andere Art und Weise. Nicht jeder kann von sich behaupten, an seinem Ehrentag so etwas durchgemacht zu haben.
"Du kennst die Geschichte mit James und Luke, oder?" will Ashton daraufhin von mir wissen. "Natürlich" antworte ich sofort und damit wurde auch meine Frage, ob Ashton von der Geschichte Bescheid wusste, von alleine beantwortet.
"Das war ein weiterer Grund von uns beiden die Klappe zu halten. Es würde Luke fertig machen. Emily wusste zwar anfangs nicht, dass es sich bei "ihrem" James um genau den Jungen handelt, der mit Luke befreundet war, aber irgendwann ist es ihr auch klar geworden. Eigentlich in dem Moment , in dem ich ihr Vorwürfe gemacht habe, wie sie nicht nur mich, sondern auch ihren Bruder so hintergehen konnte" erzählt mir Ashton daraufhin.
Ich musste einmal tief durchatmen. Ich wollte wirklich nicht wissen, was im Moment bei den Hemmings Zuhause los war. Wenn Emily es ihm erzählt hat, wird er alles wissen. Dass sie und James, genau der James, der ihm vor knapp zwei Jahren das Leben zur Hölle gemacht hat, etwas am Laufen haben. Aber ob sie es ihm wirklich erzählt hat ist die andere Frage.
"Sind die beiden jetzt überhaupt ein Paar?" frage ich Ashton und sehe in seinen Augen für einen Moment die Verletztheit. Dies ist auch völlig verständlich, nachdem man nach gut drei Jahren Beziehung so hintergangen worden ist. Wenn man eine Person liebt, ist das ganze nicht von heute auf morgen komplett verschwunden. Nur Zeit kann die Wunden heilen, die dabei entstanden sind.
"Ich weiß es nicht, ich habe von Emily nie etwas herausbekommen. Wir haben immer nur wieder von vorne angefangen, bis der Streit eskaliert ist und wir lieber getrennte Wege gegangen sind" antwortet Ashton. "Hm. Aber ich glaube du wirst eure Trennung trotz allem jetzt öffentlich bekannt geben, oder?" hacke ich weiter nach. Ashton nickt zustimmend. "Natürlich. Jetzt ist es sowieso raus. Die Personen, die es vor der Öffentlichkeit erfahren sollten, wissen nun Bescheid. Auch wenn es nicht so gelaufen ist, wie wir es wollten, ist es jetzt nunmal raus. Es gibt keinen Grund mehr den Schein zu trügen" meint Ashton und nun bin ich diejenige, die zustimmend nickt.
Ich schaue zu Ashton und sehe, wie er emotionslos den Boden ansieht. "Ash?" frage ich ihn leise. "Hm?" ist alles, was von ihm zurückkommt, bevor er mich ansieht. "Wie geht es dir?" frage ich ihn. Die ganze Zeit über hat er nur an Luke und mich denken wollen. Das es uns beiden bei der Sache gut geht, doch er ist derjenige, der im Moment das Schlimme durchmacht.
"Naja, wie soll es mir schon gehen. Betrogen, Hintergangen, Verletzt" meint er schulterzuckend. "Aber keine Sorge, ich bin gut darin solche Dinge zu verarbeiten. Habe ich in den letzten Tagen gemerkt. Wenn ich mich hinsetzt und einfach schreibe, fällt dir irgendwie eine Last von den Schultern. Natürlich wird das ganze ein wenig Zeit in Anspruch nehmen und nicht alles von jetzt auf gleich wieder in Ordnung sein, aber jetzt da ihr Bescheid wisst, wird es besser werden" sagt Ashton und lächelt mich leicht an. Ich schenke ihm ebenso ein Lächeln, bevor ich aufstehe und ihn zu mir hochziehe.
"Du weißt, dass ich immer für dich da bin" sage ich und halte ihn fest in meinen Armen. Ash war für mich einfach mein großer Bruder. Und ich würde diesen mit Leib und Seele beschützen. Genauso wie er es mit mir macht. "Ich weiß, danke" erwidert er und hält mich ebenso in seinen Armen.
Nachdem wir uns beide wieder voneinander gelöst hatten, meint Ashton "Du solltest nun aber wirklich mal nach Luke sehen. Falls Emily ihm die Wahrheit gesagt hat, dann braucht er dich bestimmt im Moment noch mehr als ich. Wenn du bei ihm bist, ist er ausgeglichen. Und in solchen Situationen braucht er dieses Gleichgewicht um nicht auszurasten". Ich nicke verständlich. "Kannst du mich zu ihm bringen, oder soll ich lieber ein Taxi rufen?" frage ich daraufhin.
"Ich fahr dich" sind Ashtons Worte, bevor wir beide uns auch schon auf den Weg zurück zum Auto und zurück zum Hause der Hemmings machen.
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Ashton musste mir hoch und heilig versprechen, dass er mich anrufen würde, wenn er jemanden zum Reden bräuchte. Doch da ich wusste, dass er dieses Versprechen nicht einhalten würde, weil er mich an meinem Geburtstag nicht noch weiter "belasten" wollte, dauerte es keine Minute, bis ich Michael am anderen Ende der Leitung hatte.
"Wir gemacht. Ich sammle Cal auf dem Weg zu ihm noch ein. Und du lass dir den Tag nicht vermiesen. Genieß ihn mit deinem Freund. Aber denk daran, immer schön verhüten" sagt Mike und bevor ich etwas entgegnen kann, hat er auch schon mit einem Lachen aufgelegt. Oh Junge.
Ein paar Sekunden später stand ich vor der Haustüre und hatte geklingelt. "Bitte lass Emily nicht Zuhause sein" sind meine letzten Gedanken, bevor die Türe geöffnet wurde. Bei meinem Glück stand natürlich genau die Person da, die ich im Moment nicht wirklich sehen wollte. "Ach das Prinzesschen ist zurück. Und wie war es mit Ashton im Bett?" fragt sie mich und sieht mich mit diesem richtig hinterhältigem, falschen Grinsen an.
Doch anstatt auf eine Diskussion mit ihr einzugehen, beschließe ich sie einfach zu ignorieren. Ignoranz ist doch schließlich die schlimmste Strafe. Deswegen gehe ich einfach an ihr vorbei, nach oben in Richtung Lukes Zimmer. In der Hoffnung, dass sich dieser genau dort befinden würde.
Und ausnahmsweise war das Glück mal auf meiner Seite. Mein Freund lag mit Kopfhörern auf den Ohren auf seinem Bett und war mit seinem Handy beschäftigt. In dem Moment in dem ich die Türe hinter mir geschlossen hatte, sah er mich, setzte sich auf und legte Handy und Kopfhörer beiseite.
Ehe ich mich versah hing ich mit meinen Lippen auf seinen und küsste Luke liebevoll, währenddessen er mich fest in seinen Armen hielt. Für diesen einen Moment waren alle Sorgen vergessen und ich dachte an nichts außer an meinen Freund und mich. Wie glücklich wir beide miteinander waren. Wie perfekt einfach alles zwischen uns war.
"Ich liebe sich so sehr" sage ich zu ihm, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. "Ich liebe dich noch viel mehr" erwidert Luke und gibt mir noch einen kurzen Kuss auf die Stirn.
"Ich hab einen Vorschlag und bitte akzeptiere ihn. Lass uns das ganze Drama hier für heute vergessen. Lass uns nicht darüber nachdenken. Lass uns keine Sekunde daran verschwenden. Dafür ist morgen noch genügend Zeit. Lass uns deinen Geburtstag feiern. Du wirst nur einmal im Leben volljährig. Es soll ein besonderer Tag werden, an dem du dich später gerne mal zurück erinnern wirst. Lass uns heute Spaß haben und lass uns morgen ausführlich darüber reden, was jetzt eigentlich los ist. Auch wenn es uns beide irgendwie betrifft, sind wir nicht die Hauptpersonen. Und die Nebenpersonen haben das Recht sich für einen Tag zurückzunehmen" sagt Luke und wäre wahrscheinlich noch länger nicht fertig mit seiner kleinen "Rede", wenn ich ihn nicht damit unterbrochen hätte, meine Lippen auf seine zu legen.
"Alles klar, ich hab dich verstanden" sage ich und lache leicht. Bei ihm fühle ich mich so unbeschwert. Und kann einfach alles um mich herum vergessen. Wenigstens für ein paar Stunden. Für diesen einen Tag. Und morgen würden wir reden. Reden, wie jetzt alles weitergehen sollte.
Luke hatte schließlich recht. Wir waren nur "Nebenpersonen" in diesem Drama. Und auch wenn es unsere Freunde waren, mussten wir uns nicht von der Sache fertig machen lassen. Nicht heute. Luke hatte recht. Ich sollte meinen Geburtstag genießen. Und genau dies würde ich mit meinem Freund jetzt auch machen.
"Danke" sage ich einfach zu ihm bevor ich ihm noch einen kurzen Kuss gebe. Wir beide lächeln in den Kuss hinein.
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Emily auf unserem Weg nach draußen gekonnt ignoriert, stiegen wir beide nun in Lukes Auto und fuhren davon. Weg von den Problemen. Wohin jedoch konnte ich nicht sagen, denn Luke meinte nur es sei eine Überraschung. Mein Geburtstagsgeschenk um genau zu sein.
Und wie durch ein Wunder hatte Luke es geschafft, dass ich nicht mehr darüber nachdenken musste, was jetzt mit Ashton, Emily und unserer Freundschaft sein würde. Luke schaffte es mich abzulenken, sodass ich ein paar Minuten später wirklich überhaupt keinen Gedanken mehr an die Sache "verschwendete". Alles was jetzt zählte waren Luke und ich. Wenigstens heute. Wenigstens für den restlichen Tag.
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"Nur ein kleiner Tipp?" hacke ich grinsend nach, als wir immer noch fuhren und uns bald dem Ende der Stadt näherten. "Zu deinem Geburtstagsgeschenk" meinte Luke grinsend. "Luke!" beschwerte ich mich lachend. "So weit waren wir schon" meinte ich und schaute ihn mit meinem Welpenblick an. "Das zieht leider nicht, ich kann dich nicht solange anschauen, dass ich schwach werden könnte, da ich mich auf die Straße konzentrieren muss" entgegnete Luke und grinste mich für einen Moment frech an.
"Weißt du, was mir gerade auffällt?" wechsle ich das Thema, da ich sowieso nichts aus Luke herausbekommen werde. "Was?" will er von mir wissen. "Meine Eltern haben sich noch gar nicht bei mir gemeldet und wir haben mittlerweile schon Mittag" sage ich und mit meinen Worten wird mir bewusst, dass meine Eltern mich wahrscheinlich vergessen haben. "Ich meine bei ihnen ist es schon nachts aber damit bald auch nicht mehr mein Geburtstag" füge ich nachdenklich hinzu.
"Als ob dich deine Eltern vergessen haben. Deine Mutter hat dich vor achtzehn Jahren auf die Welt gebracht, Babe!" meint Luke daraufhin. "Und warum haben sie dann noch nicht angerufen, geschweige denn eine Nachricht geschrieben?" will ich daraufhin von meinem Freund wissen. "Süße, deine Eltern wissen bestimmt, dass du heute nicht in deinem Zimmer rumsitzen wirst und nichts zutun hast. Ihnen wird klar sein, dass wir etwas unternehmen werden. Und außerdem von der Zeitverschiebung wissen sie auch bestens bescheid, also werden sie sich schon noch während deinem Geburtstag bei dir melden. Mach dir doch keine Gedanken, alles ist erklärbar" entgegnet Luke.
Wo der Junge recht hat, hat er recht. Womit hab ich meinen Schlaumeier nur verdient?
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Kurz bevor wir dabei waren Sydney zu verlassen, biegt Luke rechts ab. Die letzte Straße, auf der man abbiegen konnte. Wo zur Hölle fahren wir hin? Meine Antwort bekomme ich auch immer noch nicht, als wir vor einem wunderschönen Haus stehenbleiben, das abseits von den anderen Häusern am Ende der Straße steht.
"Wer wohnt hier?" frage ich Luke neugierig. "Wir müssen nur mal schnell da klingeln, ich muss was abholen" entgegnet mein Freund ohne auf meine Frage einzugehen. Na danke auch. "Aha" sage ich verwirrt. Aber dennoch steige ich gemeinsam mit Luke aus dem Auto.
Hand in Hand gehen wir Richtung Eingangstor. Luke öffnet dieses ohne dabei meine Hand loszulassen. Ich schließe das Tor hinter uns wieder und spare mir weitere Fragen. Antworten würde ich von Luke sowieso nicht bekommen. Ich würde ja gleich wissen, wer in so einem tollen Haus wohnt. Wenn ich mal älter bin und genug Geld verdient habe, möchte ich auch in so einem Haus leben.
An der Haustüre angekommen klingelt Luke sofort und wir beide stehen da und warten darauf, dass die Türe geöffnet wird. Und als genau dies passiert, ist alles wozu ich in der Lage bin, geschockt die Person vor mir anzusehen.
(auf dem Bild ist das Haus zusehen, von hinten logischerweise)
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Gut zwei Monate später, hab ich es mal geschafft weiterzuschreiben.
Es tut mir wirklich leid, aber ich hab im Moment einfach wirklich keine Ideen und bin auch nicht wirklich zufrieden mit meiner Geschichte, aber ich will mich nicht beklagen und euch volljammern.
Wer lesen will, der soll lesen. Ich bin euch von Herzen dankbar dafür. <3
Wer nicht lesen will, muss nicht. Keiner wird gezwungen :P
xx Mel. :)