Moon Howl - bis(s) zum Ende

By Kingdomlaw

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Seit Uhrzeiten ist es die Aufgabe der Werwölfe die Menschen vor den bissigen Vampiren zu schützen. Sira ist e... More

Piep
Zwing mich doch
Umkreisen
Die erste Prüfung

Watte Drohung

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By Kingdomlaw

Protzend und gestärkt laufe ich schnellen Schrittes zum Haupthaus der Trainingsschule. Das große Steinhaus glitzert vom Tau getränkt und an einigen Stellen ist es bereits mit Moos bewachsen. Viele kleine Fenster thronen über der großen Eichtür, an deren Seite zwei Säulen mit eingeschnitzen Mustern sind. Das große Panoramafenster mit dem Balkon liegt im zweiten Stock. Das Fenster hat Eisenstangen vor dem Glas, die mit einigen silbrigen Ornamenten durchzogen sind. Auch ein paar Kratzspuren schmücken die Wand, Erinnerungen aus länst vergangen Zeiten. Obwohl ich dieses Gebäude schon mehrere Male gesehen habe, wirkt es immer noch prunkvoll und gruselig zugleich. Ich schlucke und putze mich nochmal so gut wie möglich heraus.

Der Lautsprecher unterbricht meine kleine Ordnungsaktion rapide und ich halte etwas erschrocken ein

Die nächsten Absolventen haben sich zur Prüfung zu begeben.

Cari! Wie es wohl lief?, doch die Ansage ging weiter

Die bereits geprüften Absolventen sollen sich in den Wald begeben und können jagen.

Resigniert stöhne ich auf, wobei ich die Schmerzen in meinen Rippen spüre. Dieser Dreckskerl! Wenn ich wegen ihm auch nur einen minimalen Nachteil habe, schwöre ich, wird er seine Rippen bald nicht mehr brauchen! Schlecht gelaunt knurre ich auf. Dafür habe ich jetzt keine Zeit

Mit dem Taschentuch von Fan Klirr wische ich mir ein wenig Dreck und Blut aus dem Gesicht und spucke auf den Boden

"Dann mal los"

Meine Knie zittern als ich die große Tür aufstoße. Trotz meiner Nervösität atme ich einmal laut auf um wenigstens von außen hin ein wenig Sicherheit auszustrahlen. Mein Stolz als Wolf lässt es nicht zu, Schwäche zu zeigen vor allem nicht gegenüber des Alphas. Meine nassen Hände wische ich schnell an meiner Hose ab und trete in den kühlen Gang. Um mich herum tausende von alten Bildern auf den meisten von ihnen sind verschiedene Wälder mit geheimnisvoll glitzernden Seen zu sehen. Mit großen Augen betrachte ich die Werke, auf denen selbst kleine Details wie Bienen eingezeichnet sind. Auf meiner linken Seite befinden sich zwei Türen die wie das Eingangstor wahrscheinlich aus Holz bestehen. Schleichend laufe ich meine ersten Schritte, die in der großen Halle wiederzuhallen scheinen. Die Decke selbst ist nochmal mit dem Symbol unserer Schule bemalt, mit dabei auch die ersten Werwölfe.

Hakune - der schwarze Wolf ausgezeichnet durch seine mürrische, loyale und grausame Art.

Mira - die weiße Wölfin ausgezeichnet durch ihre Güte, ihr Geschick und ihre phänomenale Kampftechnik.

und schließlich Opal - ein grauer Wolf, der "Unsterbliche" Meister aller Wölfe, der so gut wie absolut perfekt war. Ich drehe mich herum und sehe ihnen in die aufgemalten Augen. Die blutroten Hakunes, die eisblauen Miras und den goldenen von Opal. Vor allem Opals halten mich gefangen, sie bewegen mich schon seit ich von ihm zum Ersten Mal gehört habe, seine Stärke und doch die Weitsicht. Als Kind konnte ich nicht genug von seinen Geschichten bekommen und weiß die meisten immer noch auswendig. Wie er ein Komplott im Alleingang auslosch, die Funken des Misstrauens der Menschen mit seiner freundlichen Art löschte. Sein Fingerspitzengefühl im Umgang mit den anderen Wölfen. Ich fühle mich allein schon geehrt so ähnlich auszusehen wie er. Auch wenn diese Augen nur aufgezeichnet sind, fühle ich mich sicher und geborgen. Hakune hatte mich jedoch auch verzaubert. Er hatte eine grausame Art, die schon fast hypnotisierte. Hakune tötete auf den Befehl seines Alphas, was aber nicht heißt er würde nicht selber denken. Manchmal soll er selbst Zweifel an den Menschen gehabt haben, und wäre fast auf die Seite des Schattens gewechselt. Es war hoffentlich nur eine Legende. Doch diese Helden sind jetzt schon seit mehr als 3000 Jahren tot. Betrübt sehe ich wieder auf den Boden, versuche mich auf dass, was vor mir liegt zu konzentrieren. Im Vergleich zu Opal kommt mir Firo nicht mehr so mächtig vor, schließlich ist er nur der Leiter dieses Gebiets. Bedächtig laufe ich die alte, knarrige Treppe hoch. Die Temperatur hier scheint sich um mindest sechs Grad erkaltet zu haben. Mit meiner Hand streife ich über das Treppengeländer das selbst wieder golden Ornamente hatte. Die Stimmung ist eher gedämpft. Bisher ist mir noch kein anderer begegnet, was mich etwas misstrauisch macht. Die Vorhänge schließen jedes Sonnenlicht aus dem Gebäude, in den einzigen Strahlen die durchkommen sieht man den Staub. Vorsichtig luke ich um jede ecke um mich zu vergewissern das alles in Ordnung ist. Nachdem ich die treppe hoch und den Gang gefolgt bin, stehe ich schließlich vor der größten Tür des gesamten Hauses. Von von innen höre ich bereits Besteckklappern und sehe noch mal an mir herunter, ich sah etwas schäbig aus, was mich sehr nervös macht.

Wie kann ich Firo nur so entgegentreten? ? Peinlich berührt krampfe ich die Hände zusammen. Mit lauter Stimme - um meine Angst runterzuspielen -sage ich
"Prüfling Sira"
Sofort hörte dass Geklapper im Inneren des Raumes auf.
"Tritt ein ", schnurrte eine sanfte Stimme auf der anderen Seite der Tür. Etwas verwundert hörte ich die vollkommen veränderte Stimme von Firo. Sein voriges militäres, strenges Auftreten war wie weggeblasen. Ich stemme mich gegen die große Tür und staune nicht schlecht. Der Raum war viel wärmer als der Rest des Hauses. Ein schwarzer Arbeitstisch stand hinten mit vielen Blättern, die dort fröhlich vor sich hin stauben. Eine Couch mit einem schwarzen Blumenmuster war auf einem kristallblauen Teppich, davor befand sich auch noch ein kleiner schwarzer Tisch auf dem Tee und Kekse Platz gefunden hatten. Das Panoramafenster taucht alles in das heiße Licht der Vormittagssonne. Die Stimme der Schüler klangen gedämpft durch. Auf der Couch sitzt Firo in seinem flotten weißen Shirt, auf dem sich die Muskeln perfekt abzeichnen. Ein einfacher silberer Gürtel hielt seine locker sitzende schwarze Stoffhose an ihrem Platz. Er hatte die Arme vor dem Körper verschränkt. Seine honigfarbenen Augen durchbohren mich bereits jetzt und ich schrecke etwas zusammen. Der Moschusartige Geruch, der das gesamte Zimmer einhüllt, riecht vollkommen anders wie der der andere Jungs. Irgendwie autoritärer, strenger.

"Darf ich eintreten?", frage ich und setze meinen bösen, zielorientierten Blick auf.

"Sonst hätte ich dich doch nicht rufen lassen, oder?", erwiderte er jetzt wieder mit schneidender Stimme. Ich konnte dieses Knurren in seiner Stimme geradezu fabelhaft wahrnehemen. Sollte ich wahrscheinlich auch, da gefiel es jemanden wohl nicht, dass ich nicht absolut unterwürfig angekrochen komme.

Langsam schritt ich durch das Zimmer auf die geblühmte Couch zu und blieb vor Firo und seinem eisigen Blick stehen. Ich versuche keine Miene zu verziehen, wobei ich spüre wie er mich mustert. Es läuft mir eiskalt den Rücken runter aber ich versuche nicht zu sehr zu zittern.

"Setz dich doch", sagt er ohne den Blick von mir zu wenden mit einer einladenden Handbewegung. Ich setze mich auf die Couch ihm gegenüber. Mein Blick schweift durch den Raum. Da war ja gar kein Stuhl am Arbeitsplatz.

"Wieso befindet sich dort kein Stuhl, Firo?", frage ich mit dem Zeigefinger auf die Stelle zeigend.

"Wie hast du mich zu nennen!!", knurrte er mir lautstark ins Gesicht.

Erschrocken setze ich mich kerzengerade hin, meine Hände zu Fäusten geballt. Der springt mir ja gleich ins Gesicht! Ich schlucke, die Nervosität kriecht mir in den Hals und stopft meine Kehle. Was will der denn ??? Hat der seine Tage, oder was.?
"Ich habe gefragt, wie du mich nennen sollst SIRA ", fährt er mich weiter an.
Alles in mir streubte sich, mich zu beugen, zuzugeben dass er stärker ist als ich.
Ich beiße mir auf die Lippe
"Alpha ", kauere ich leise wobei ich geistig meine Ohren zurücklege und den Schwanz einziehe heraus, wobei ich auf meine Füße gucke.
"Wie war das ?", hakt er nach
Ich sehe ihm in die Augen.
"Alpha "
Er lässt sich nach hinten fallen und denkt kurz nach. Auch ich lehne mich an und atme froh aus.
"Dann können wir ja Tee trinken ", sagt er auf einmal blumig.
Sein kalter Blick ist plötzlich offen und freundlich. Seine abweisende Haltung war herzlich geworden.
"Trinkst du lieber weißen oder Grünen Tee ?", fragt er mich,
verwirrt über diese Charakterveränderung fehlen mir die Worte.
"Ähhhh..."
"Der Grüne solls also sein, gute Wahl obwohl ich die milde süße des Weißen bevorzuge. Dafür entwässert der Grüne ja den Körper und hält einen ja mit Teein wach, das brauchst du sicherlich vor der anstehenden Prüfung. Du musst kaum geschlafen haben, so kaputt und dreckig wie di aussiehst ", plappert er los.
"Ähhh...", kriege ich nur heraus während er mit Teeblättern hantiert. Er stopft sie in ein silbernes Ding mit Löchern und übergießt dieses dann mit kochheißen Wasser. Fasziniert sehe ich zu wie er alles geschickt mit der weißen Porzellankanne verknüpft. So hochwertigen Tee bin ich gar nicht gewohnt, sonst gibts immer nur die Pads. Zucker und Milch stehe bereits auf dem Tisch. Nachdem er fertig ist lächelt er mich warm an.
"Da drüben ist kein Stuhl, weil ich am liebsten auf der Couch arbeite, der ganze Tisch ist eigentlich unnötig. Und die Arbeit ", er lachte auf.
"Was guckst du denn so erstaunt? ", fragt er mich, während mir die Kinnlade runterklappt.
"Nichts, Nichts....aber warum sollte ich kommen ?", frage ich ihn auch freundlich. Ich hatte mich jetzt bequem hingesetzt, meinen Blick entschärft und lache ihn freundlich an.
"Wie du weißt haben wir ihm Rudel verschiedene Kategorien..", fängt er bedächtig an während er den Tee vorsichtig einschenkt und einen Schuss Milch reintut.
"Rima
Calmo
Fan
Beta
Alpha ", sage ich ruhig,
"Danke für den Tee ", füge ich hinzu und rühre darin herum bis die Milch den Tee weiß gefärbt hat.
"Gern doch ", antwortet er und nimmt einen Schluck von seinem Weißen.
Seine Züge entspannen sich, dann fährt er fort.
"Richtig, doch nicht alle sind danach zu beurteilen "
Etwas verwirrt nehme ich die warme Tasse in die Hand.
"Inwiefern ?"
"Ganz einfach, manche von uns haben eine bekannte Blutlinie, die macht sie einschätzbar. Dann gibt es die, deren Blutlinie beunruhigend ist aber dann können wir Maßnahmen ergreifen doch das eigentliche Problem sind die ohne"
"Ohne? ",
"Ja, Findelkinder zum Beispiel. Sie tragen ungeahnte Kräfte in sich. Gute oder Böse "
"Aha, und was soll mir das sagen ?", frage ich und kaue auf meiner Lippe. Ich bin nämlich ein Findelkind.
"Gar nichts, ich wollte nur ausdrücken wie nervös wir alle bei solchen Kindern sind ", schnurrt er und sieht mir tief in die Augen.
"Woran wollt ihr solche Vermutungen festmachen ?!", frage ich deutlich gereizt.
"Woran, Ha es gab immer diese unbekannten Wölfe. Manche verloren den Verstand, töteten Menschen helfen Vampiren. Man muss immer darauf vorbereitet sein, einen Wolf von dem man nichts weiß zu töten. ", seine honigaugen lassen mich erstarren.
"Verscherz es dir hier mit keinem du weißt nicht wen davon du brauchen wirst Sira. Du hast dich schon sehr oft geprügel, wolltest Autorität, doch dass kann dich wahnsinnig machen "
"Du sprichts so als ob du hunderte Jahre Erfahrung hättest...", beiße ich zurück.
"Du weißt rein gar nichts darüber, sich seinen Platz erkämpfen zu müssen, anerkannt zu werden im Rudel !"
Er schüttelt langsam den Kopf.
"Da hast du recht, mit sowas kenne ich mich aus. Aber wenn jemand mein Rudel bedroht, zögere ich nicht "
Pah, das war ne Drohung! Verpackt in Allgemeinheit!
Sauer führe ich den Tee an meine Lippen. Das warme Getränk füllt mich aus, schmeckt angenehme süß bitter und verdampft meine Wut. Genüsslich trinke ich aus und lasse mich auf die Couch fallen.
"Deine Leistungen sind wahrhaft erstaunlich ", fängt er nach drei Minuten Pause an.
"Du wirst heute deinen Platz als Fan sichern, wo doch die meisten immer nur Calmo dein werden, ihr Leben lang und du schaffst es mit 16 zum Fan "
"Danke, aber ohne diese Schule hätte ich es nicht geschafft ", schnorre ich rum. Seit seiner in Watte verpackte Drohung werde ich vorsichtig.
"Das ist unser Ziel, Sira. Aber du weißt was du nach dem Abschluss machst oder ?"
Ich rutsche hin und her
"Natürlich, Menschen beschützen, Vampire jagen und dem Rudel dienen "
"Schön auswendig gelernt ", funkelt er mich grinsend an.
"Nochmal zurück zum Anfang, warum bin ich hier ?"
Dieses Gespräch macht mich verrückt!
"Entschuldige, wir sind abgekommen.....du bist hier weil ich dich beauftragen will." Man kann nicht abkommen, wenn man da Thema nicht mal anspricht, denke ich genervt.
Fragend neige ich den Kopf
"Aufgrund deines jungen Alters und deinen Leistungen, wollen wir dich -nach bestandnenen Abschluss- zum Schutz einer Skira ordern.
Meine Augen weiten sich, mein Puls rast.
"Eine Skira ?"

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