Werwolf - das Blinzelmädchen

By darkred_diary

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"Jede und jeder von euch bekommt eine Karte. Eine Karte, die euch eure Rolle vorgibt. Eure zweite Identität... More

Prolog
Kapitel 1.
Kapitel 2.
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 11.
Kapitel 12.
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Kapitel 16.
Kapitel 17.
Kapitel 18.
Kapitel 19.
Kapitel 20.
Kapitel 21.
Kapitel 22.
Kapitel 23.
Kapitel 24.
Kapitel 25.
Kapitel 26.
Kapitel 27.
Kapitel 28.
Kapitel 29.
Kapitel 30.
Kapitel 31.
Kapitel 32.
Kapitel 33.
Kapitel 34.
Kapitel 35.
Kapitel 36.
Kapitel 37.
Kapitel 38.
Kapitel 39.
Kapitel 40.
Kapitel 41.
Kapitel 42.
Kapitel 43.
Kapitel 44.
Kapitel 45.
Kapitel 46.
Kapitel 47.
Kapitel 48.
Kapitel 49.
Kapitel 50.
Kapitel 51.
Kapitel 52.
Kapitel 53.
Kapitel 54.
Kapitel 55.
Kapitel 56.
Kapitel 57.
Kapitel 58.
Kapitel 59.
Kapitel 60.
Kapitel 61.
Kapitel 62.
Kapitel 63.
Kapitel 64.
Kapitel 65.
Kapitel 66.
Kapitel 67.
Kapitel 68.
Kapitel 69.
Kapitel 70.
Kapitel 71.
Kapitel 72.
Kapitel 73.
Kapitel 74.
Kapitel 75.
Kapitel 76.
Kapitel 77.
Kapitel 78.
Kapitel 79.
Kapitel 80.
Kapitel 81.
Kapitel 82.
Kapitel 83.
Kapitel 84.
Kapitel 86.
Kapitel 87.
Kapitel 88.
Kapitel 89.
Kapitel 90.
Kapitel 91.
Kapitel 92.
Kapitel 93.
Kapitel 94.
Kapitel 95.
Epilog
Nachwort
Fragen an die Charaktere

Kapitel 85.

77 16 4
By darkred_diary

Ophelia saß mit geschlossenen Augen auf ihrem Bett.

Sie hatten einen Plan.
Einen logischen, guten, sicheren Plan.

Das Problem war nur, dass alles ... so unfassbar gut lief.

Manare hatte sie doch verraten, Informationen preisgegeben, um ihr eigenes Leben zu retten, also warum hielt die Spielleiterin sie nicht auf?! Wieso ließ sie sie frei herumlaufen, ließ sie den Plan weiterhin verfolgen?!

Der Grund, nach dem sie suchte, flog in Ophelias Kopf herum wie ein bunter Schmetterling, aber er schien einerseits zu einfach und gleichzeitig zu beunruhigend.

Was, wenn die Spielleiterin einfach nicht die Macht hatte, sie aufzuhalten?

Die Spielleiterin war ein einziger Mensch, eine einzige Person.
Ja, sie war eine Meisterin darin, Menschen zu manipulieren. Sie hatte sie alle in den letzten Monaten so kontrolliert, wie eine Marionettenspielern ihre kleinen Puppen, den Faden immer so straff gehalten, dass gerade genug Angst vorhanden war.

War es wirklich nur die Angst gewesen, die sie zu all dem getrieben hatte?
Die pure Angst vor den Konsequenzen?!

An dem Punkt musste dann das Spiel ins Spiel kommen.
Etwas Übernatürliches, das sie gefangen hielt, ihnen die Möglichkeit, zur sicheren Flucht nahm.

Ihre Angst hatten sie (zumindest in Teilen) besiegt.
Jetzt besiegten sie das Spiel: Und die Spielleiterin hielt sie nicht auf.

Entweder, sie wusste also, dass sie einfach verloren hatte, oder ihr war klar, dass es nicht möglich war, das Spiel überhaupt aufzuhalten.

Ophelia hörte, wie die Tür geöffnet wurde und James das Zimmer betrat.

„Was ist los?", fragte er leise.

„Was ist, wenn wir das Spiel nicht besiegen können?", fragte Ophelia tonlos.

„Was?!
Aber, Ophelia: Wir besiegen es gerade! Wir haben Feuer, wir können die Schablonen verbrennen, wir können unsere Rollen ablegen und wieder einfach nur normale Menschen sein!", entgegnete James und setzte sich neben Ophelia.

„Normale Menschen?! James, wir werden nie wieder normale Menschen sein!", flüsterte Ophelia eindringlich. „Außerdem: Ja, ich weiß, dass wir aktuell etwas zerstören. Etwas beenden. 

Aber ... ich glaube nicht, dass es das Spiel ist. Ich glaube, wir beenden ... das hier: Ich glaube, dass wir eine Chance haben, die aktuelle Art des Spiels zu überwinden, die Art, die unsere aktuelle Spielleiterin geschaffen hat."

„Was meinst du?"

„Die Sache mit dem Feuer ist doch eigentlich total unlogisch! Wieso sollte man etwas Übernatürliches mit etwas Natürlichem besiegen können?!

Ich glaube, dass erst die aktuelle Spielleiterin das Feuer eingebaut hat."

„Ich habe aktuell wirklich keine Ahnung, wovon du sprichst."

„Ich -"

„Ophelia: Wie wäre es, wenn wir bei der Sache bleiben? Wir wissen, wie wir das Spiel zerstören können! Es wird funktionieren!"

„Aber es ergibt alles keinen Sinn! Es funktioniert alles zu gut -"

James drehte sich zu Ophelia, legte seine rechte Hand an ihre Wange.

„Wieso sind deine Hände immer warm?", wisperte Ophelia. James lächelte und Ophelia nahm seine Hand von ihrer Wange.

„Weißt du, wie wir bemerken werden, ob das Spiel wirklich beendet ist? Sollte ich sterben -", sagte Ophelia langsam.

„Okay, dann: Bitte stirb nicht.", meinte James. „Egal, ob das Spiel dann beendet ist oder nicht - stirb nicht!"

„Aber was ist, wenn wir alle sterben? Wenn das Spiel uns umbringt? Was, wenn die Spielleiterin von dem Spiel im Stich gelassen wird, wir sie und das Waisenhaus zerstören, aber das Spiel bestehen bleibt?"

„Das kann gar nicht sein, weil wir es nämlich beenden werden! Wir werden dieses Spiel endlich beenden, wir werden das Waisenhaus für immer verlassen!"

Ophelia nickte, doch ihre Gedanken drehten sich weiterhin im Kreis, so wie kleine Kinder auf einem Karussell.

Es klopfte leise an der Tür, dann stieß Wyatt die Tür schwungvoll auf: „Ach, hier seid ihr!"

„Wo hast du die Kanister versteckt?", fragte Ophelia.

„Unter meinem Bett."

„Was für ein absolut unauffindbares Versteckt!", meinte James trocken.

„Wir haben leider nicht allzu viele Möglichkeiten, Jimmy.
Aber ich bin eigentlich hier, um alles noch einmal durchzusprechen -"

„Können wir noch nicht. Es fehlen Informationen.

Aber der grobe Plan ist folgender:
Vermutlich werden wir bei der Versammlung noch jemanden umbringen müssen -", fing Ophelia an, doch Wyatt unterbrach sie: „Wieso? Wieso müssen wir noch jemanden opfern?"

„Weil die anderen jemanden opfern werden. Außerdem kann es passieren, dass das Spiel noch weitergeht -"

„Aber wir wissen doch sowieso, wer gewinnt, oder?", meinte James schulterzuckend.

„Wir schon. Aber die anderen nicht. Wie sollen wir so schnell alle aktuellen Spielerinnen und Spieler davon überzeugen, bei unserer Revolution wirklich mitzumachen? Die Meisten hier finden doch langsam gezwungenermaßen Gefallen am Töten!", sagte Ophelia scharf.

„Revolution?!", fragte Wyatt belustigt.

„Ein radikaler sozialer Umsturz. Revolution.", meinte Ophelia.

Wyatt lachte kurz auf: „Aber wenn wir dann doch jetzt offiziell eine "Revolution" starten, wieso lassen wir uns weiterhin unterdrücken?"

„Was meinst du?", fragte James stirnrunzelnd.

Wyatt zog die Augenbrauen hoch, deutete zuerst auf seinen eigenen, schwarzen Pullover, dann gleichzeitig auf die farblose Kleidung von James und Ophelia: „Tragen wir etwa freiwillig diese wunderschönen Farben?!"

„Wir könnten uns damit umbringen.", warnte Ophelia.

„Hä?", machte James.

„Der Vorschlag, den ich soeben eingebracht habe, ist, wieder bunte Sachen zu tragen. Bei der Versammlung. Um die Spielleiterin einzuschüchtern.", erklärte Wyatt langsam. „Verstehst du?"

„Das ist quasi Selbstmord.", flüsterte James. „Wieso sollten wir das tun?! Wir planen gerade, wie wir hier lebendig herauskommen!"

„Es geht darum, ein Zeichen zu setzten! Bisher hatte die Spielleiterin die komplette Macht über uns! Sie hatte die Waffen, sie hatte die Macht.

Dabei haben wir die ganze Zeit Messer auf unseren Zimmern versteckt! Wir waren diejenigen, die sich Nachts in Monster verwandelten! Und trotzdem haben wir uns unterdrücken lassen! Es ist Zeit dafür, das Ganze umzudrehen!", zischte Wyatt, in seinen Augen stand die pure Wut, Erinnerungen durchzogen seine Iris wie feine Fäden.

„Es ist zu früh.", meinte Ophelia nach ein paar Sekunden Stille.

„Zu früh?!"

„Ja, zu früh!", fauchte Ophelia, überraschend barsch. „Wir riskieren damit alles, Wyatt!"

„Ich weiß!", rief Wyatt und erschreckte sich selbst vor der Lautstärke seiner Stimme. James und Ophelia sahen ihn beide mahnend an und er redete zwar deutlich leiser, aber nicht minder eindringlich weiter. „Aber Risiko ist das einzige, was uns jetzt vorwärts bringt!"

„Ich habe kein Problem mit Risiko generell, sonst hätte ich nämlich nicht vorgeschlagen, dieses Haus abzufackeln! Wir können sehr gerne Farben tragen, aber wie wäre es, wenn wir das als eine Art finale Tat tun? Und damit meine ich nicht die Abstimmung, ich rede von dem Feuer am Ende. Lass uns bei der Abstimmung noch das meiste verstecken. Zu unserer eigenen Sicherheit."

Wyatt öffnete den Mund, bereit für den nächsten wütenden Satz, aber dann senkte er doch den Kopf: „Okay. Okay! Aber bei dem Feuer tragen wir Farben!"

„Bei dem Feuer tragen wir Farben."


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