wild (bxb)

By Cupid42hearts

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Marlon versucht ein ganz normaler Junge zu sein und ein ganz normales Leben zu führen. Er lebt bei seiner Ta... More

*Vorwort*
*(1) Ein Blick*
*(2) Schwachstelle*
*(3) Lächeln*
*(4) Abweisung*
*(5) Maske*
*(6) Fühlen*
*(7) Herausforderung*
*(8) Schreie*
*(9) Lästern*
*(10) Zuhause*
*(11) Hand*
*(12) Augen*
*(13) Verletzt*
*(14) Kontrolle*
*(15) Keine Erklärung*
*(16) Weitermachen*
*(17) Unmenschlich*
*(18) Reden*
*(19) Seiten*
*(20) Herzschläge*
*(21) Farben*
*(22) Gerechtigkeit*
*(23) Aufwachen*
*(24) Abgefuckt*
*(25) Zuhause*
*(26) Rätsel*
*(27) Ausnahme*
*(28) Frust*
*(29) Schlamm*
*(30) Lady und Lord*
*(31) Angriff*
*(32) Blut*
*(33) Gefühle*
*(34) Bleiben*
*(35) Illusion*
*(36) Verwandlung*
*(37) Beschützen*
*(38) Liebe*
*(39) - D*
*(40) Turteltauben*
*(41) Öffentlich*
*(42) Duft*
*(43) Allein zuhause*
*(44) Biest*
*(45) Urteil*
*(46) Sinn*
*(47) Ohne ihn*
*(49) Gefahr*
*(50) - D*
*(51) Davonlaufen*
*(52) Auslösen*
*(53) Mühe*
*(54) Unerwartet*
*(55) Party*
*(56) Hier bei mir*
*(57) Probleme*
*(58) Bleiben*
*(59) Reden*
*(60) Vereint*
*(61) Ärger*
*(62) Vergangenheit*
*(63) Besuch*
*(64) Gesundheit*
*(65) Provokation*
*(66) Auftritt*
*(67) Lecker*
*(68)-D*
*(69)-D*
*(70)-D*
*(71)-D*
*(72)-D*
*(73) Aufwachen*
*(74) Wissen*
*(75) Gebrochen*
*(76) Kälte*
*(77) Zurück*
*(78) Flucht*
*(79) Schuld*
*(80) Ignoranz*
*(81) Symptome*
*(82) Besuch*
*(83) Schnell*
*(84) Klartext*
*(85) Entscheidung*
*(86) Mächtig*
*(87) Gewinnen*

*(88) Kategorien*

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By Cupid42hearts

In einer Schublade wachsen keine Blumen.

~~~

Als wir bei Spences Hütte ankamen, war es bereits dunkel. Das einzige Licht kam vom Markus' Auto. Er schaltete den Motor aus, ließ das Licht aber an.

„Habt ihr einen Termin?", fragte Markus, mit misstrauischem Blick zur Hütte.

„Wir haben Spence vorhin angerufen und er meinte, wir sollen herkommen. Wieso?"

„Es sieht nicht so aus als wäre er hier. Am besten wir warten im Auto, sonst werden wir vielleicht in die Luft gesprengt."

Markus sagte das so nüchtern, dass ich kaum glauben konnte, was ich da hörte.

Durch einen Blick in den Spiegel erkannte er den Schock in meinen Augen und erklärte: „Er ist nicht nur ein Experte für Verwandlungen, sondern erfindet auch gern mal Waffen und Fallen. Als ich das erste Mal unangekündigt aufgetaucht bin und er nicht da war, habe ich auf dem Weg vom Auto zur Haustür irgendetwas aktiviert, das mich vergiftet hat. Ich lag stundenlang halbtot auf seiner Veranda, bis er aufgetaucht ist. Bevor er mir das Gegengift gegeben hat, hat er mich erstmal ausgelacht, mich nach allen Symptomen gefragt, wollte, dass ich meine Schmerzen auf einer Skala einordne und hat gewartet, bis ich bewusstlos geworden bin, damit er weiß wie potent die Dosis ist. Er behauptet zwar, er macht das, um sich und sein geistiges Eigentum zu schützen, wenn er nicht hier ist, aber ich glaube, unangekündigte Besucher sind seine nächste Testphase nach Tierversuchen..."

Wow.

Das war... wow.

Alles, was Markus über Spence sagte, ergänzte das Bild, das Damian schon vor Monaten von seinem Ex gezeichnet hatte. Als ich ihn kennengelernt hatte, war ich davon überzeugt gewesen, Spence hatte auch gute, ja gar sensible Seiten. Dabei sprachen seine Taten eindeutig für sich: Spence nutzte jede Gelegenheit, seine Forschungen voranzutreiben. Solange wir ihm dabei behilflich waren, konnte er es sich leisten, nett zu sein. Sobald wir eine Gefahr darstellten, wurde er selbst zur Gefahr.

Ich wollte Markus gerade fragen, woher er Spence überhaupt kannte. Ob er ebenfalls eine Rolle in der Vereinigung spielte und wenn ja, welche. Ich kam nicht dazu, da Damian meinen Namen murmelte.

„Marlon..."

Mein Blick fiel auf die Veranda der Hütte, den Ort, an dem ich gekauert und gefroren hatte, nachdem Damian vor einer Woche im Wald verschwunden war. Allein die Erinnerung daran sorgte dafür, dass mir ein kalter Schauer über den Körper jagte.

Er ist hier, erinnerte ich mich. Er ist bei mir. Wir sind zusammen.

Ich schaute zu Damian. Er wich meinem Blick aus. „Bis Spence kommt, sollte ich dir vielleicht was sagen..."

Seine Hand löste sich von meinem Bein und er legte sie, zu einer Faust geformt, in seinen Schoß.

Ich verfolgte die Geste aufmerksam. „Das klingt so als hättest du etwas angestellt."

Er lachte, ohne Belustigung „Ich habe einiges angestellt, aber dafür kann ich ausnahmsweise nichts. Glaube ich."

„Damian, hey." Markus drehte sich zu uns, sodass er zwischen den Vordersitzen zu uns nach hinten sehen konnte. „Das klingt so als gäbe es etwas, wofür man irgendwem die Schuld geben müsste oder könnte. Denk nicht so über dich. Du bist du und du bist gut so. Marlon wird das genauso sehen. Und wenn nicht, dann tut es mir leid, aber dann bist du besser ohne ihn dran."

„Hey, langsam!", stieß ich aus, obwohl ich Markus zustimmte. Damian war gut so wie er war. Ich liebte ihn genau so. Nur, der Gedanke, dass wir ohne einander besser dran wären, jagte mir einen Schrecken ein und sorgte dafür, dass ich Markus beinahe aus Reflex ins Gesicht schlug.

Die Tatsache, dass ich keine Ahnung hatte, worüber Markus da redete, half nicht unbedingt, mich zu beruhigen. Er hatte ein Geheimnis mit meinem Freund. Eines, das Damian solche Angst machte, dass Markus, ausgerechnet Markus, ihn beruhigen musste.

Bisher hatte ich immer eine Distanz von ihm ausgehen spüren. Seit er mir von der Vereinigung erzählt hatte, noch mehr als sonst. Aber so wie er gerade klang und so wie er Damian ansah, war davon nichts mehr übrig. Er war sanft, ja richtig einfühlsam.

Gleichzeitig war da eine Stimme in mir, die sagte, dass er das nicht sein konnte. Dass niemand das sein konnte, nachdem er erlebt hatte, was Markus erlebt hatte: Erste Söhne, die die Verantwortung einer Familie für die nächste Generation übernahmen, Ja, die rumpelstilzchenlike der Organisation verpflichtet waren, bevor sie überhaupt auf der Welt waren. Die Organisation, die einen Anspruch auf diese ersten Söhne erhob. Die ersten Söhne, die bei dieser Organisation aufwuchsen, trainiert wurden und beweisen mussten, dass sie nützlich waren, um nicht als Fußabtreter zu enden.

Markus, der genau das durchgemacht haben musste und der jetzt mit uns im Auto saß und Damian Sicherheit gab. Oder es zumindest versuchte.

Damian nickte, doch schien nicht überzeugt. Dennoch wandte er sich zurück zu mir. „Vorhin am Telefon hast du gehört, dass Spence und ich einen Deal haben?"

Ich nickte. Ich hatte mich bereits gefragt, was es damit auf sich hatte, doch war zu feige gewesen, eine Antwort zu verlangen. Hatte zu große Angst davor gehabt, dass ich Damian dadurch wieder von mir stoßen könnte. Ich wollte ihm nicht mehr hinterherrennen. Er musste auch auf mich zugehen, von sich aus, wenn auch nur einen kleinen Schritt.

Genau das tat er, indem er mir von diesem Deal erzählte, obwohl ich ihn nicht dazu aufgefordert hatte. Er wollte, dass ich wusste, was da vor sich ging. Ohne dass ich dafür betteln oder es heimlich herausfinden musste.

„Es geht darum, mich von ihm untersuchen zu lassen." Er starrte zwischen uns auf die Sitze, wohl wissend, wie ich mein Gesicht verzog, als ich begriff, was er mir damit sagen wollte.

„Ihr macht Experimente?"

„Nein. Ja.... Nicht, um irgendwas zu ändern. Nur, um etwas rauszufinden."

„Damian."

Ich war entsetzt. Besorgt. Wütend.

Damian war sicherlich nicht in der Lage gewesen, so einen Deal zu machen. So eine Entscheidung zu treffen. Kein Mensch mit dem Hauch eines Gewissens würde jemanden, der so aufgewühlt war, wie Damian es zur Zeit meiner Verwandlung gewesen sein musste, zu so etwas zustimmen lassen.

Damian hasste es, dass Spence Faszination an ihm gefunden hatte. Er hatte mir selbst gesagt, er hatte Angst davor gehabt, wie weit Spence bereit gewesen war zu gehen. Er hatte sich unwohl gefühlt, hatte sich ihm ausgeliefert gesehen, und war erleichtert gewesen, als Spence seine Wohngruppe verlassen hatte.

Dass er trotzdem zugestimmt hatte, wieder zum Subjekt von Spences Experimenten zu werden, bedeutete nur, wie verzweifelt er gewesen sein musste und wie unsensibel Spence mit der Verzweiflung anderer umging, solange es ihm nutzte.

Wer wusste schon, was er Damian eingeredet hatte, um ihn davon zu überzeugen, an ihm forschen zu dürfen?

Das war etwas komplett Anderes, als ihm ein paar Proben hierzulasse, mit denen er herumspielen konnte.

„Ich weiß, wie das klingt", sagte Damian. „Aber ich... Ich brauche das."

„Wofür?"

Ich hielt es eine Sekunde länger aus, so weit weg von ihm zu sein. Deshalb schnallte ich mich ab und rutschte in die Mitte der Sitze, um einen Arm um Damians Schultern zu legen und meine andere Hand auf seine geschlossene Faust.

„Um zu verstehen, was passiert ist", murmelte er zu seinem Schoß. „Als ich dich verwandelt habe. Dass ich dich verwandelt habe."

„Passiert das normalerweise nicht, wenn ein Gestaltwandler einen Menschen beißt? Ich dachte, das wäre so eine Werwolf-Sache."

Damian schüttelte leicht den Kopf und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Sein Atem kitzelte meine dünne Haut und die Nähe zu ihm tat ihr übriges, um für ein warmes Kribbeln in meinen Lenden zu sorgen, doch ich versuchte mich zusammenzureißen und ihm zuzuhören.

„Ich sollte nicht dazu im Stande sein, jemanden zu verwandeln. Ich sollte mich auch nicht in katzenartige Raubtiere verwandeln können."

„Was soll das bedeuten?"

Damian brauchte eine Weile, um zu antworten. Ich wollte ihm Zeit lassen, die richtigen Worte zu finden. Schließlich lachte er und schüttelte den Kopf, ohne ihn von meiner Schulter zu heben.

„Ich habe keine Ahnung, warum es mir so schwerfällt, darüber zu reden. Ich denke die ganze Zeit darüber nach. Aber es auszusprechen ist irgendwie... Keine Ahnung. Da ist eine Blockade."

Ich schloss auch meinen zweiten Arm um ihn und rieb fest über seine Seite. „Bei welcher Farbe bist du? Gelb?"

„Keine Ahnung", murmelte er. „Vielleicht Grüngelb? Ich kann schon noch klar denken, aber irgendwas... Keine Ahnung." Er seufzte frustriert.

Das reichte mir, um seinen Zustand einzuschätzen. Alles, was kein klares Grün war, bedeutete für mich, auf die Bremse zu treten und dafür zu sorgen, dass es ihm besserging. Und fuck, war ich glücklich, dass er das zu ließ. Dass er mich bei sich sein ließ. Dass er versuchte mir zu sagen, was in ihm vor sich ging.

„Was brauchst du?", fragte ich. Was er versuchte, mir zu sagen, wurde zweitrangig. Wie es ihm ging, war das wichtigste für mich. „Eine Pause? Einen Kuss? 100 Gründe, warum ich dich liebe?"

Ich meinte meine Fragen todernst. Trotzdem brachten sie Damian zum Lachen, auch, wenn es erschöpft klang. „Ich wäre beeindruckt, wenn du so viele Gründe findest, ohne dich 98 Mal zu wiederholen."

„Ohhh, höre ich da eine Herausforderung?" Ich drückte ihn so fest, dass er einen erstickten Laut keuchte, der mich zum Grinsen brachte. Stark sein hatte auch seine guten Seiten.

„Ich habe Angst, dass du wirklich anfängst irgendetwas aufzuzählen, wenn ich jetzt ja sage. Markus ist mit im Auto."

Den hatte ich zwischenzeitlich tatsächlich vergessen. Ich drehte den Kopf zu ihm und er drehte sich sofort nach vorne und tat so als hätte er uns nicht die ganze Zeit über beobachtet.

„Ich meditiere", behauptete er. „Da kriege ich nichts von meiner Umgebung mit. Ist der ganze Sinn davon. Geistliche Erleuchtung."

„Uh-huh."

Wer's glaubt.

Als ich den Kopf zurückdrehte, um meine Wange an Damians flauschige Haare zu lehnen, empfingen mich seine Lippen. Er hatte sich aufgerichtet und drückte mir einen Kuss auf den Mundwinkel.

„Sag mir, dass wir zusammengehören", flüsterte er und lehnte seine Stirn an meine Wange.

Ich drehte das Gesicht, um ihm meine Lippen auf die Stirn zu drücken. „Wir gehören zusammen. Egal, was passiert, wir bleiben zusammen."

Er atmete tief ein, eine Mischung aus dem Versuch, meinen Geruch zu inhalieren und sich zu beruhigen. Ich drückte ihn so fest an mich, dass er nicht mehr zittern konnte und drückte meine Lippen solange auf seine Stirn, bis er bereit war weiter zu reden.

„Ich spreche es jetzt einfach aus und du musst das erste sagen, was dir dazu in den Kopf kommt, okay? Ich will keine durchdachte Antwort. Ich will wissen, was du denkst."

„Gerade denke ich, dass du dir edging fürs Bett aufheben solltest."

Wir beide ignorierten Markus' schockierten Laut. Er war offensichtlich nicht am Meditieren, aber zumindest so tat als wäre er bereit, uns etwas Privatsphäre zu geben. Selbst, wenn sein Versuch, sich in geistlicher Erleuchtung zu verlieren, scheiterte.

„Du hast keine Ahnung, wie sehr ich es hasse, derjenige zu sein, der darum flehen muss, endlich kommen zu dürfen", flüsterte Damian mir zu.

„Nein, habe ich tatsächlich nicht. Auf mich hast du immer so gewirkt als wärst du sehr glücklich damit."

„Ich bin glücklich mit dir", gab er leise zurück. „Ich liebe alles, was du mit mir machst. Selbst das, was ich hasse. Nur manchmal bin ich traurig, weil ich dich gerne mehr verwöhnen würde. Aber mir ist wichtiger, dass du sicher bist."

„Hast du-" Ich schaute kurz zu Markus und erkannte, dass er schon wieder durch den Rückspiegel zu uns lugte.

Ich warf ihm einen finsteren Blick zu und wandte mich zurück zu Damian. „Lass uns später darüber reden, okay? Markus ist, glaube ich, kurz davor, sich dich nackt vorzustellen und das gönne ich ihm nicht."

Damian lachte, im gleichen Moment, als Markus empört der Mund aufklappte.

„Entschuldigung? Unter keinen Umständen würde ich mir deinen Freund nackt vorstellen. Und ich habe keine Ahnung, warum du davon ausgehst, so ein Bild würde mir gefallen. Ich stehe nicht auf Typen. Wieso muss ich das bei euch immer wieder klarstellen?"

„Es macht einfach so viel Spaß, jemanden, der allen heteronormativen Erwartungen entspricht, zum reverse coming out zu zwingen", gab Damian grinsend zurück.

Markus kratzte sich mit dem Mittelfinger die Schulter.

Ich schüttelte den Kopf über diese seltsame Konversation und richtete meine Aufmerksamkeit zurück zu Damian, der noch immer in meinen Armen saß, nun aber weniger verzweifelt wirkte.

„Besser?"

Er nickte sofort. „Du bist immer das, was ich gerade brauche."

„Stets zu Diensten", lächelte ich.

Er erwiderte es, auch, wenn etwas seiner Sorge sich zurück in seine Augen schlich. „Der Grund, warum ich mich von Spence untersuchen lasse ist, dass ich Eigenschaften eines weiblichen Gestaltwandlers habe. Wir versuchen rauszufinden, wie das sein kann."

„Da gibt es Unterschiede?", fragte ich dümmlich.

Zu meiner Verteidigung: Ich wusste nur das über diese Welt, was Damian mir erzählte. Alle anderen - Spence, meine Tante und Markus - waren bisher sehr geheimnisvoll gewesen.

„Anscheinend schon. Männer können sich nur in Wölfe verwandeln. Frauen verwandeln sich in katzenartige Raubtiere und Wölfe. Frauen haben auch als Menschen noch tierische Fähigkeiten. Sehr viel bessere Sinne, eine bessere körperliche Konstitution. Sie müssen sich öfter verwandeln und die Verwandlung ist viel mehr mit Emotionen verknüpft als bei Männern. Die Trennung zwischen Tier und Mensch ist weniger extrem. Es geht eher ineinander über. Und der Stein, der diese ganzen Erkenntnisse ins Rollen gebracht hat: Nur weibliche Gestaltwandler können Menschen durch Bisse verwandeln."

„Du wolltest hören, was ich denke, aber mein Kopf ist leer", gestand ich. „Ich habe extrem viele Fragen und ich denke ihr macht diese Experimente, weil ihr die nicht beantworten könnt, aber mich interessiert erstmal, wie du dich damit fühlst."

Damian schaute mich ein paar Sekunden regungslos an. Die Anspannung wich dabei langsam aus seinen Schultern und er ließ sich wieder an mich sinken. „Seltsam. Es könnte sein, dass ich einfach nur ein... besonderes Exemplar bin. Spencers Theorie ist, dass ich bei der Verwandlung irgendwie mein Geschlecht ändere, aber er konnte mich als Tier nicht untersuchen, weil er dazu nicht nahe genug an mich rangekommen ist. Und als Mensch findet er keine Anzeichen darauf, dass irgendetwas an oder in mir weiblich sein könnte. Er meinte, er muss sich mehr mit Intergeschlechtlichkeit befassen, bevor er mehr dazu sagen kann."

„Mhm", machte ich verstehend. „Ist ein bisschen schwer für mich, mir vorzustellen, wie das für dich ist. Ich weiß, dass ich anders denke als andere, was Kategorien angeht."

„Auf Sexualität bezogen, wusste ich das. Ich war mir nur nicht sicher, ob es bei Geschlecht auch so ist." Damian hob den Kopf von meiner Schulter und sah mich an.

Ich erwiderte seinen suchenden Blick offen. Ich wusste nicht, war er versuchte in meinen Augen für Antworten zu finden, doch war bereit, meine Seele vor ihm auszubreiten und ihn alles sehen zu lassen, was ich in mir trug.

Ich hatte nichts zu verstecken. Nicht vor Damian.Genauso wenig wie er vor mir.


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