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By crazytastyhazel

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𝐒𝐜𝐡𝐰𝐚𝐫𝐳𝐞𝐬 𝐒𝐜𝐡𝐚𝐟 𝐭𝐫𝐢𝐟𝐟𝐭 𝐇𝐢𝐫𝐭𝐞 - 𝐅𝐚𝐦𝐢𝐥𝐢𝐞 𝐤𝐚𝐧𝐧 𝐦𝐚𝐧 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐚... More

Prolog | Johannes 3:11
1. Kapitel | Wie war das nochmal mit den Zeigern? (Archie)
2. Kapitel | Korinther 4:18 (Matteo)
3. Kapitel | Thessalonicher 5:15 (Matteo)
4. Kapitel | Was kriegt man nochmal von Softeis? (Archie)
5. Kapitel | Jesaja 41:10 (Matteo)
6. Kapitel | Wem gehört eigentlich dieser Revolver? (Archie)
7. Kapitel | Lukas 8:16 (Matteo)
8. Kapitel | Mose 1:12 (Matteo)
9. Kapitel | Psalm 112:5 (Matteo)
10. Kapitel | Sprüche 12:16 (Matteo)
11. Kapitel | Wie trinkt man Espresso mit einem Zahnstocher im Mund? (Archie)
12. Kapitel | Johannes 16:22 (Matteo)
13. Wie hießen diese gelben Kirschen nochmal? (Archie)
14. Kapitel | Korinther 9:7 (Matteo)
15. Kapitel | Was darf so ein Pfarrer eigentlich? (Archie)
16. Kapitel | Matthäus 6:26 (Matteo)
17. Kapitel | Warum bin ich eigentlich so ein Arschloch? (Archie)
18. Kapitel | Epheser 4:26 (Matteo)
19. Kapitel | Wo wachsen eigentlich Melonen? (Archie)
20. Kapitel | Sprüche 3:13 (Matteo)
21. Kapitel | Es kann in meinem Kopf auch leise sein? (Archie)
22. Kapitel | Psalm 19:15 (Matteo)
23. Kapitel | Ich wusste gar nicht, dass ich so viele Gedanken habe (Archie)
24. Kapitel | Schon wieder eine Beerdigung (Archie)
26. Kapitel | Korinther 10:31 (Matteo)
27. Kapitel | So viel hab ich noch nie geredet (Archie)
28. Kapitel | Matthäus 6:34 (Matteo)
29. Kapitel | Irgendwas ist komisch (Archie)
30. Kapitel | Jakobus 3:16 (Matteo)
31. Kapitel | Die Lage ist verdammt ernst (Archie)
32. Kapitel | Psalm 143:8 (Matteo)
Epilog | Ich hab einfach den besten Job der Welt (Archie)

25. Kapitel | Hebräer 13:1-2 (Matteo)

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By crazytastyhazel


Bleibt fest in der brüderlichen Liebe. Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

Archie dort auf dem Friedhof auf der Bank zu entdecken, hat mich sämtliche Mühe gekostet, meinen Gesichtsausdruck neutral und mitfühlend zu belassen. Am liebsten hätte ich vor Freude laut aufgeschrien, auch wenn ich gerade Zeuge einer Beerdigung war.

Auch Pastor Fulson hatte ihn entdeckt und offenbar erkannt, denn als die Trauernden sich wie in einer Prozession vom Friedhof entfernten, legte er seine Hand auf meine Schulter und sah mich mit Besorgnis in seinen Augen an.

Ich lächelte und flüsterte nur: »Er ist ein Guter.«
Er drückte kurz wortlos meine Schulter und folgte der Menschengruppe.

Am liebsten wäre ich Archie um den Hals gefallen, als ich vor ihm stand. Er sah so drollig aus, wie er vollkommen konzentriert auf sein Handy starrte und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als seine grünen Augen wieder zu mir aufschauten und das Lächeln sein Gesicht erhellte.

Jetzt gehen wir schweigend und grinsend nebeneinander her, sind auf dem Weg zu meiner Wohnung und ich lasse meine Hände absichtlich hinter dem Rücken verschränkt, weil ich befürchte, dass sie anderenfalls nach seiner Hand greifen würden.

Und schließlich darf uns niemand sehen.

Ihn zu mir einzuladen war eine Art Kurzschlussidee gewesen. Der Herbst ist nun gänzlich eingezogen und ein längerer Aufenthalt im Garten wäre schlichtweg ungemütlich. Und Kirchenbänke sind auf Dauer auch nicht besonders bequem.

Erst jetzt, beim längeren Nachdenken, fällt mir auf, wie meine Einladung auch noch auf ihn wirken könnte. Ich hoffe, er fasst es nicht so auf, dass ich ihn ... verführen möchte.

Während unseres Frage-Antwort-Küssen-Kennenlern-Spiels bei unserer letzten Begegnung hatte er mir von seinem Erlebnis mit diesem Mädchen berichtet und wie ihn dieses sowohl verstört als auch wachgerüttelt hat.

Ich möchte auf keinen Fall, dass er glaubt, dass ich ähnliche Pläne wie dieses Mädchen habe, denn–

»Ähm ... willst du dann gleich Sex mit mir haben?«, fragt Archie plötzlich neben mir, als hätte er meine Gedanken gehört.

Fast bin ich etwas stolz auf mich, dass ich nicht wieder stolpere, so wie beim letzten Mal, als er mir eine unerwartet prekäre Frage stellte. Allmählich erwarte ich das beinahe schon von ihm.

Trotzdem stoppt mein Herz für eine Sekunde, um sogleich mit doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen.

Er räuspert sich laut neben mir und kratzt sich den Nacken. »Weil ... hm ... ich weiß nicht, ob–«

»Nein«, unterbreche ich ihn. »Das würde mir viel zu schnell gehen.«

Erleichtert atmet er aus und lässt die starken Arme hängen. »Mir auch! Oh Mann, ich hatte gerade voll Panik.«

Ich entscheide mich für einen Themenwechsel und frage deshalb: »Also ... wie geht es dir, Archie?«

Ein Lächeln erhellt sein Gesicht und unwillkürlich muss auch ich schmunzeln. Archies Lächeln ist einfach unglaublich ansteckend.

»Richtig gut«, antwortet er. »Jetzt, wo ich dich wiedersehe.« Das Lächeln verschwindet wieder, stattdessen zieht er die dichten Augenbrauen zusammen. »Vorher war es ... hm ... du hast mir gefehlt. Ich hab viel nachgedacht und damit ich nichts vergesse, hab ich mir ganz viele Sachen auf dem Handy aufgeschrieben. Aber so, dass man nicht weiß, dass es um dich geht.«

Er plappert ganz aufgeregt weiter und meine Mundwinkel wollen gar nicht wieder nach unten kommen, weil es einfach so niedlich ist, wie er gestikuliert und sein Gesicht konzentriert verzieht.

» ... weil, wenn Hugo mal in mein Handy gucken sollte, denkt er bestimmt, es geht um Hailey. Er denkt nämlich, ich bin mit Hailey zusammen, darum war es auch leichter, einfach zu gehen.« Archie bleibt stehen und hält meine Schulter fest, so dass ich fragend die Augenbrauen hebe. »Aber ich bin nicht mit Hailey zusammen. Ich hab sie seit dem Abend nicht mehr gesehen, Matteo. Das weißt du, oder?«

Lächelnd nicke ich und lege meine Hand auf seine. »Ich glaube dir, Archie«, gebe ich zurück. »Aber wir sollten uns trotzdem etwas überlegen. Denn wenn Hugo sie darauf ansprechen sollte, könnte deine Lüge auffliegen.« Langsam setze ich mich wieder in Bewegung und deute auf den Block, der unmittelbar vor uns liegt. »Dort drüben wohne ich übrigens.«

Archie folgt mir und ist plötzlich ungewöhnlich schweigsam. Als wir die Treppen nach oben zu meiner Wohnung gehen, drehe ich mich um und er steht auf dem letzten Treppenabsatz.

»Ich hab nicht gelogen«, sagt er. »Ich hab es nur nicht aufgeklärt. Bist du jetzt sauer auf mich?«

Seufzend schüttle ich den Kopf und gehe die Stufen zu ihm nach unten, lege meine Hände an seine Wangen und zwinge ihn so, mich anzusehen. »Es ist eine Notlüge und ich verstehe deine Beweggründe sehr gut. Und nein, ich bin ganz bestimmt nicht sauer auf dich. Kommst du jetzt mit rein? Ich bin wahnsinnig neugierig auf deine Notizen.«

Kurz darauf schließe ich die Tür zu meiner winzigen Wohnung auf und deute Archie an, einzutreten.

Wir stehen quasi sofort in meiner Küche, die aus einer Spüle und zwei Herdplatten auf einem Schrank und einem kleinen Kühlschrank besteht. Links von uns befindet sich die Tür zu meinem kleinen Badezimmer und gegenüber erwartet uns mein einziges Zimmer.

Die Wohnung ist winzig, gerade einmal zwanzig Quadratmeter groß, aber für mich allein hat sie immer genügt. Jetzt, wo der riesige Archie hier steht, bin ich fast etwas beschämt über meine einfachen Verhältnisse.

»Es ist leider alles sehr klein, aber–«, setze ich an, doch er schüttelt den Kopf, ein begeistertes Lächeln auf seinen Lippen.

»Ich find deine Wohnung total cool! Du hast nur dein eigenes Zeug und es sieht viel ordentlicher aus als bei uns.«

Erleichtert atme ich auf und deute auf meine winzige Küchenzeile. »Kann ... kann ich dir was anbieten? Ich habe leider nicht so viel da, weil ich nicht mit dir gerechnet hatte. Ich hoffe, das ist nicht schlimm.«

Archie schmunzelt und seine Hand greift vorsichtig nach meiner. »Überhaupt nicht schlimm. Aber darf ich dich jetzt küssen?«

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