The good Times and the bad On...

By Catloverqwm

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Verfolgt von ihrem Ex und beschützt von ihrem Sandkastenfreund. Leonie Filler hatte schon immer Probleme sich... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16

Kapitel 11

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By Catloverqwm

Ich schlug die Augen auf. Mit wunden und geröteten Augen sah ich mich in dem kleinen Schlafzimmer um. Für einen Moment fragte ich mich, wo ich überhaupt war. Die Antwort, ganz leicht. Mein Vater hatte mich zurückgelassen und nun wohnte ich bei Daemon, dem Jungen der mich mit jedem Tag schwächer machte und seinem Dad. Der Dad der jeden Tag aufs Neue, stolz seinen Sohn in die Arme nahm und ihm sagte wie lieb er ihn hat. So etwas werde ich wohl nie wieder bekommen.

Vor meinen Augen verschwamm wieder alles, da ich erneut in Tränen ausbrach. Er hat alles und ich habe nichts.
Obwohl nein. Das war garnicht mal wahr. Er hatte seine große Liebe verloren. Sarah. Meine Schwester. Für immer. Und ich auch.

Langsam, wie ihn Zeitlupe schälte ich mich aus den Klamotten und zog mir eine Jogginghose und ein Top an. Eine teuflische Mischung, passend zu meiner Laune.
Mein Unterleib schmerzte und ich warf mich zurück auf mein Bett, nachdem ich es ordentlich zurecht gemacht hatte.
Und jetzt?
Ein Blick auf die Uhr genügte und ich stand wieder auf den Beinen. Etwas benommen, aber doch wieder mit einem klaren Kopf.
Fuck.
Nachdenken.
Warum hat mich keiner geweckt???
Ich stürmte in den Flur und rempelte direkt in Daemons Dad hinein. Jamie. Ich hatte beschlossen ihn einfach bei seinem Vornamen zu nennen.
"Joo. Nicht so eilig. Wohin willst du?"
Er hob eine Augenbraue und hielt mich am Arm fest.
"Hä?", blaffte ich, bekam mich aber schnell wieder in den Griff, "ich muss zur Schule. Der Unterricht hat schon lange begonnen."
Er nahm mich beiseite.
"Ich habe dich krank gemeldet.", sagte er mit ruhiger Stimme, die mich auf irgendeine Weise an Daemon erinnerte.
Klar Leo. Er ist ja auch sein Sohn.
"Warum?", fragte ich.
Jamie musterte mich mit Misstrauen und Besorgnis zugleich. Wenn das überhaupt möglich war.
"Du sahst heute morgen so elend aus, da wollte ich dich nicht wecken. Daemon meinte außerdem, dass es dir gestern nicht gut zugehen schien."
Stimmt. Mir ging es nie gut.
Doch die falsche Fassade, die ich immer aufsetze, brach in sich zusammen. Mein Vater hätte mich bedingungslos zur Schule geschickt. Wahrscheinlich sogar gefahren, um sicher zugehen das ich nicht schwänzte.
Eine Träne rollte mir die Wange hinunter, Jamie fing sie auf und nahm mich in den Arm.
Vor ihm musste ich mich nicht verstellen. Er kannte mich gut. Er war es auch, der anfangs immer auf mich und Sarah aufgepasst hatte, als meine Mom abhauen ist damals. Und mein Vater zu trinken angefangen hatte und wir nichtmehr sicher bei ihm waren.
Kein falsches Lächeln, das nach wenigen Minuten eh wieder zusammenfiel. Nur das Wissen, das ich jemanden hatte der sich um mich sorgte und sich kümmerte.
Das tat, was Daemon gestern Abend hätte tun müssen. Und mein Vater sowieso. Wut keimte in mir auf. Ich war immernoch etwas sauer, das er mich gestern Abend so hat stehen lassen.

Wir redeten ein wenig über die aktuelle Situation. Und ich vertraute ihm sogar an, das ich glaubte, mit Daemon würde etwas nicht stimmen.
Sein Vater sah mich verwundert an.
"Also ich weiß von nichts. Er schien mir gestern nur etwas abweisender dir gegenüber als sonst.", gab er zu.
"Wie meinst du das?", fragte ich, obwohl ich ganz genau wusste, was er damit andeuten wollte.
"Er wird bei dir weicher. Als Sarah..", er räusperte sich, "als der Unfall geschah, habe ich ihn garnicht mehr wieder erkannt. Daemon war nichtmehr er selbst. Und mit dir hat er auch kaum noch geredet. Und seit dem Abend, an dem ihr hier gemeinsam von der Schule hergelaufen seid, ist er anders. Anders als er mal war, aber trotzdem anders. Seine Maske legt er dir gegenüber zur Seite und verbringt unglaublich gerne Zeit mit dir. Das sieht jeder Blinde. Hätte er deine Schwester nicht so geliebt, könnte ich mir schwören, da liefe was zwischen euch."
Sein letzter Satz versetzte mir einen einzigen Stich. Direkt ins Herzen.
Sofort entschuldigte er sich als er meine Miene sah, wobei ich mir sicher war, das er nicht einmal wusste, wofür er sich entschuldigte.
Als ich mich anwandte um mich zurück in mein Zimmer zu verkriechen, wurde die Tür aufgerissen.
Daemon steht mit wutverzerrtem Gesicht in der Tür. Hinter ihm Chris und Steve. Als er mich entdeckt, verfinsterte sich sein Blick.
Na vielen Dank auch.
"Hey Leonie"
Steve winkte mir vorsichtig zu und Chris setzte auch zu einem >Hallo< an, aber Daemon zerrte die Beiden schon mit sich nach Oben.
Was zum Teufel ist mit ihm?
"Wow. Was ein Auftritt.", hörte ich Jamie neben mir brummen.
Er sprang die Treppe hinauf und riss oben die Zimmertür von seinem Sohn auf.
Ich hörte wie er die Jungs fragte, was sie hier zusuchen hatten, um diese Zeit. Die Antworten konnte ich allerdings nicht mehr verstehen. Also setzte ich meinen Weg fort und ging auf mein Zimmer zu. Wenig später hörte ich Jamie die Treppe hinunterpoltern und wütend fluchen. Was ging denn jetzt ab?
Einen Moment später flog auch die Haustür zu.

Eine ganze Weile verging und nichts passierte.
Als ich fast eindämmerte und mich die Müdigkeit beinahe überrollte, nahm ich ein leises Klopfen wahr.
Ich fuhr nach oben.
"Ja?"
Chris schälte sich aus der Gestalt, die sich durch die Tür zwang und auf mich zukam.
"Hey"
"Hi."
"Man, du siehst furchtbar aus."
"Na danke. So fühle ich mich auch."
Ohne ein Wort kam er auf mich zu, setzte sich an die Bettkante und drückte mich zu sich. Ich suchte nach Halt, fand aber keinen. Die Wärme die Daemon mir bei jeder Umarmung schenkte, war hier nicht vorhanden. Als wäre sie garnicht von dieser Welt. Ich schluckte und schluchzte auf, als ich realisierte das hier nicht Daemon, sondern sein Gott verdammter Freund neben mir saß und mich in die Arme schloss. Selbst er hatte gemerkt, das es mir nicht so super ging, wie ich es gerne aussehen ließe.
"Du vermisst ihn, oder?", fragte er leise in mein Ohr.
"Wen?", fragte ich scheinbar Ahnungslos.
"Du weißt genau wen ich meine." Er sah mich mit diesem undurchdringlichen Blick an, den Sarah jedes Mal aufgesetzt hatte, wenn sie etwas aus mir heraus quetschen wollte.
Ich nickte langsam. Zaghaft. Ob er es ihm erzählen würde?
"Jede Sekunde."
Er lächelte an meinem Ohr.
"Er dich auch. Er würde wirklich alles auch nur Erdenkliche tun, damit du glücklich wärst. Aber er kann es dir nicht geben. Und das wissen er und du ganz genau."
Mein Kopf flog grade zum Mars. Er hatte sich genau in diesem Moment abgemeldet und begann zu qualmen.
"Kannst du ihn runter schicken?"
Ich sah ihn zögerlich an.
Er begann zu grinsen.
"Halte ich für eine schlechte Idee. Geh zu ihm. Steve und ich verpissen uns."

***

Nun stand ich unentschlossen vor seiner Tür. Steve und Chris hatten sich bereits verabschiedet und Daemon machte jetzt wahrscheinlich Hausaufgaben oder so.
Nein, wohl kaum. Niemals würde er freiwillig etwas für Schule tun. Ich musste dennoch grinsen,bei dem Gedanken, ihn an seinem Schreibtisch zu sehen und Hausaufgaben zu erledigen. Garnicht seine Art.
Von Innen hörte ich Schritte. Grade als ich abhauen wollte, wurde die Tür aufgerissen und jemand packte mich am Handgelenk.
"Lass den Scheiß.", knurrte Daemon.
Niemals.
Er zog mich in sein Zimmer.
"Was ist los mit dir?", fragte ich stattdessen ihn.
"Was los ist mit mir? Was ist los mit dir!?"
Ich möchte ihn unterbrechen aber er redete weiter.
"Ständig machst du hier einen auf unschuldig und kränklich. Und wenn du in der Schule bist, bist du die beliebte Fröhliche und Aufgeschlossende. Eine Augenweide für die Jungs. Was dir ja Scheinbar nicht zu entgehen scheint. Du scheinst es ja regelrecht auszunutzen. Bitte, mit einer Nutte möchte ich nicht zusammenwohnen."
Er ist stinksauer. Das konnte man von Weitem sehen.
Aber was? Wo hatte er denn sowas aufgeschnappt?
Mein erster Gedanke jedoch:
Melissa.
Fuck.
Ich atmete tief ein. Ein Zittern durchfuhr mich. Unglaublich was er sich erlaubte.
"Bitte was?", fragte ich so ruhig wie möglich um den Sturm in mir so gut es geht zu verbergen oder das Monster in mir freizulassen.
"Wo hast du denn sowas aufgeschnappt?", meine Stimme nahm einen spöttischen Unterton an.
"Ich raff garnichts mehr. Zuerst dachte ich du bist eifersüchtig oder so. Aber jetzt denke ich nur daran, warum ich dir jemals vertraut habe. Du hast es mir jedenfalls nicht. Wenn du mich wirklich kennen würdest, wüsstest du das ich mich nicht in meiner Freizeit mit Jungs rumtreiben darf, weder eine Beziehung, noch Sex, du Idiot. Und du wüsstest, das ich nicht so Eine bin. Vielen Dank auch."
Als ich fertig war, sah ich ihm mit verschränkten Armen geradewegs herausfordernd in die dunklen, trüben Augen.
Doch dann leuchten sie auf.
Er zog mich auf sein Bett und stützte sich über mir, auf dem Kopfkissen ab.
"Du bist nicht so Eine? Beweis es mir, Fill."
Gerade als ich erwiedern wollte, schob er mir sein Knie zwischen die Beine. Genau an diese eine Stelle. Ich stöhnte leise auf und höre auf mich zu wehren. Gegen sowas war ich machtlos. Machtlos gehen ihn. Und lange werde ich meine falsche Fassade nicht aufrecht halten können. Denn dann würde ich wieder zusammenbrechen.
"Fies was? Sag es mir doch. Mit wem hast du es schon Alles getrieben? Die halbe Schule redet über dich."
Mir stand der Mund offen. Auf diese alleinnützige Art wollte er mich provozieren? Bitte was?
Das ging mir gewaltig gegen den Strich. Ich wollte nicht angefasst werden. Nicht auf diese Weise. Nicht von ihm. Nicht mehr.
Ich versuchte ihn zur Seite zu stoßen, aber vergeblich. Ich boxte ihm so fest es ging in den Bauch und er regte sich endlich. Hielt sich den Bauch und sah mich giftig an. Aber er war runter von mir. Immerhin.

>>> Daemon <<<

Kaum zu glauben. Sie hatte es endlich aufgebracht, sich zu wehren. Nicht das sie es nicht könnte, das hatte sie ja schon bei Fynn bewiesen, aber in meiner Gegenwart wirkte sie immer so schwach.
Als würde ihr falsches Gesicht bis zum letzten Fitzel vor mir zu Boden fallen. Ihr süßes Stöhnen von gerade eben summt mir immer noch in meinem Schädel.

Aber sie ist Fake. Total. In der Schule hatte sie eine andere Persönlichkeit. Und ich hatte eine Weile geglaubt, sie endlich durchschaut zu haben. Aber Nein. Ich dachte Anfangs, ihr Lächeln und ihr Lachen in der Schule, in der Gegenwart meiner und ihrer Freunde, sei nur aufgesetzt und zuhause (bei mir lol) kippte sie jedes Mal zusammen wie ein Kartenhaus.
Das dachte ich. Bis David mir heute in der Pause eröffnet hatte, das sie sich offensichtlich durch die ganze Schule fickt. Er meinte, das sein Kumpel einst mal etwas mit ihr angefangen hatte, und sie aber nur auf seinen Schwanz aus war. Franzi hatte ihm eine gescheuert und allen versucht klarzumachen, das es eine billige Lüge wäre, sie fertig zu machen. Aber es klang eher verzweifelt. Und nun bin ich mir nicht mehr sicher, wem oder was ich glauben soll. Vor Wut und Frust habe ich mich mit Steve und Chris nachHause verzogen. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, das ich hier auf Leo treffen könnte.

Dabei habe ich sie so unglaublich gerne. . Ich verbringe momentan mehr Zeit mit ihr, seit der Sache mit ihrem Vater und versuche sie soweit es geht, irgendwie wieder aufzubauen.
Aber höchstwahrscheinlich war es wohl eher doch nur aus Mitleid. Vielleicht habe ich versucht, sie gegen ihre Schwester zu ersetzen. Ja. Oh Gott, Sarah. Was würde sie sich denken, wenn sie uns hier sehen würde? Ich schulde Sarah etwas. Und darum werde ich Leo auf keinen Fall fallen lassen. Ihrer Schwester zuliebe. Aber grade ist meine Geduld kurz vor dem zerreißen.

Und Einwas ist klar. Leo ist nicht wie ihre Schwester. Keinesfalls. Überhaupt nicht. Beide sahen sich immer sehr ähnlich, aber von der Persönlichkeit waren sie eher wie Yin und Yang. Wie Feuer und Eis. Wie Regen und Sonne.

Und dennoch fasziniert sie mich. Auf ihre Art. Und das lässt mich mich unfassbar mies fühlen. Wegen schlechtem Gewissen ihrer Schwester gegenüber. Ich habe sie geliebt. Und trotzdem scheint sich grade alles zu wenden. Leo ist die Einzige die mir noch geblieben ist.
"Sei mal ehrlich zu dir selbst! Was würde es dich interessieren, selbst wenn ich mit tausend Jungs die Nächte verbringen würde! Kein Haar würdest du für mich krümmen!", schreit sie mich an und packt mich am Hemd.
"Das ist nicht wahr..." Meine Stimme kippt.
Sie so zu sehen macht mich wahnsinnig. Wer oder was ist sie? Die Tränen in ihren Augen? Geschauspielert oder echt? Die Wut, die sie mir wie einen Baseballschläger aus Stein ins Gesicht schlägt? Echt?
Ich hege einen riesen Hass auf sie. Mit einem Mal. Die Vorstellung das sie es mit einem Anderen treibt, lässt mich Rot sehen.
"Ich habe mich getäuscht. Du bist nicht wie deine Schwester. Überhaupt nicht. Kaum zu glauben das ihr Geschwister seid."
Und sofort bereue ich das, was ich gesagt habe.
Die schlägt mir ins Gesicht. Fest und hart. Und verdient habe ich es leider auch.
Sie beißt die Zähne zusammen und stürmt aus meinem Zimmer. Meinem Zimmer. Vor dem sie gestanden hat, um mich zu belauschen. Warum auch immer.
Ich höre ihr leises Wimmern, als sie unten nach ihrer Jacke greift. Ich stehe an der Treppe und schaue ihr zu, wie sie sich ihre Schuhe überstreift. Wahrscheinlich um zu ihrem Nächsten zu rennen. Viel Spaß. Leonie.
Muss ihr ganz schön wehgetan haben, so gedemütigt zu werden.
Chris und Steve glauben der Sache mit Leo kein Wort, das haben sie mich wissen lassen. Sehr direkt sogar. Sie hielten das alles nur für Bullshit. Ich jedoch frage mich immer mehr, wie gut ich Leo wirklich kenne oder je gekannt habe.

***

The good Times and the bad Ones, Kapitel 11- Ende

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