Vielleicht Verliebt

By Merci_87

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Jeder verliebt sich mal in einen Fremden auf der Straße oder in der Bahn, aber bei Nile ist es anders. Er ver... More

Kaffee Aroma
Lavendel Hauch

Rosen Duft

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By Merci_87

Hier eine neue kleine Geschichte, zu Beginn möchte ich erwähnen das sie etwas anders ist als sonst. Sie wird nur aus der Sicht des Hauptcharakter Nile erzählt und wird auch nur 3 Kapitel umfassen🙈

Auch wenn sie etwas ander ist freue ich mich über Leser und Kommentare, ihr dürft gerne sagen was ihr davon haltet😂

Die Geschichte entspringt meinen wirren Gedanken und soll auf ihre komische verdrehte Art zeigen das jedes Treffen und jede Alltags Situation der Anfang von etwas sein könnte wenn man Initiative ergreift.

So jetzt aber viel Spaß beim lesen😆

......

Lächelnd tret ich aus der Tür und atme die frische Frühlingsluft ein, heute ist ein guter Tag.
Lange bleib ich nicht ungestört, mitten im Türrahmen steh offensichtlich jemanden im Weg, ein erschöpft Mann, vielleicht in meinem Alter steht mir gegenüber. Sein blondes Haar liegt wirr umher, seine Augen fixieren mich bis sich ein Lächeln auf seine Lippen legt ,,Guten Morgen, dürfte ich...?", Vorsichtig greift er nach der Tür des großen Wohnhauses und ich mache ihm sofort Platz.

Ehe er in den Flur huscht dreht er sich nochmals zu mir um ,,Danke, ihnen noch einen schönen Tag", sein Lächeln wird noch etwas breiter, BUMM. Mein Herz rast. Person 1.

Wie verrückt kribbelt mein Bauch, selbst als der Mann schon im endlosen Treppenhaus verschwunden ist.
Ich kenne ihn nicht, nicht seinen Namen, seine Interessen, nicht den Grund warum er am frühen Morgen schon so erschöpft wirkt, vielleicht hatte er Nachtschicht? Vielleicht wohnt er ein Stockwerk über mir oder ein darunter? Aber vielleicht wohnt er garnicht hier und ist nur zu Besuch, bei seiner Freundin? Vielleicht hat er auch einen Freund? Oder bringt seiner Mutter etwas vorbei?

Denn ganzen Weg zur arbeit mach ich mir gedanken über diesen jungen Blonden Mann, meine erste Liebe für diesen Tag.
4 mal am Tag verlieb ich mich in jemanden, in ein Lächeln, ein nettes Wort, eine freundlichen geste oder die stille Ausstrahlung einer Person.

Motiviert lauf ich durch die gänge der großen Firma, Versicherungen, etwas was wohl jeder braucht und bei mir bekommen sie die beste.
Plötzlich ertönt eine zarte Stimme ,,Entschuldigen Sie? Arbeiten Sie hier?", irritiert seh ich mich um, eine junge Frau steht hilflos vor mir, also nicke ich knapp.
Erleichtert lächelt sie auf ,,Können Sie mir vielleicht weiterhelfen? Ich hab ein Vorstellungsgespräch und ich finde denn Raum nicht", gleichzeitig hält sie mir ein Blatt Papier mit dem Ausdruck einer Email vor, leicht beuge ich mich zu ihr herunter um das Papier zu begutachten.

Sofort nehm ich den wunderbaren Duft von Rosen wahr. BUMM. Mein Herz rast. Person 2.

Schnell überflieg ich den Text ,,Ja sie müssen dort links entlang bis sie zu einer großen Flügeltür kommen, da dann rechts".
Augenblicklich sieht die Frau auf ihre Uhr und rennt los ,,Vielen Dank, ich muss los".
Wieder bleib ich allein zurück ohne etwas über sie zu wissen.

Ich kenne sie nicht, nicht ihren Namen, oder den Grund warum sie einen neuen Job sucht. Ist sie neu hergezogen? Wird sie den Job bekommen? Wird sie vielleicht meine vorgesetzte? Oder hat sie noch von anderen Firmen angebote und wird dort arbeiten? Wird sie von dem ganzen Rennen in stöckelschuhen blasen bekommen? Trägt sie nur heute diese Parfüm oder auch sonst?

Aber von diesen Fragen lass ich mich schon lange nichtmehr beirren und gehe stattdessen den gewohnten Weg in mein Büro, sofort überkommt mich der gewohnte Duft von Kaffee, von Ash's Kaffee, der einzige Grund warum ich mir zuhause keinen mache.
Im vorbeigehen reicht mir der Braun haarige wie jeden Morgen eine Tasse ,,Morgen Nile, du bist spät dran", sein Stichwort dafür das meine Kunden an ihn weitergeleitet wurden und ihn mit Fragen zu Ihren Verträgen genervt haben. Dabei bekommen Sie immer die gleiche Antwort -Ich werde Ihnen eine ausführliche Erklärung per Mail zukommen lassen- heißt so viel wie, er wartet bis ich da bin und ich mich damit beschäftige. Immerhin sind es meine Kunden.

Leicht muss ich schmunzeln, selbst meinen Computer hat er schon hochgefahren, das macht er nur selten. Eigentlich nur wenn er mir einen streich spielt und meinen Desktop total umstrukturiert oder ordern verschiebt, Gott hasse ich das. Ich hasse Veränderungen.
Aber diesmal scheint es nur eine nette geste zu sein.
,,Danke Ash", leicht ziehen sich seine Mundwinkel hoch und auch wenn er sich grade Weg dreht seh ich das funkeln in seinen augen. Er ist wirklich der beste....

Sie Stunden verfliegen, auch wenn ich immer dachte ein Bürojob wäre mir viel zu langweilig, liebe ich diesen Job.
Ohne von meinem Computer Bildschirm aufsehen zu müssen weiß ich wer sich neben mir auf die Tischkante setzt, ich kenne seine Präsenz die sofort einen ganzen Raum einnimmt, ich kenne seinen Duft nach Lavendel, ich weiß welches Lächeln sich auf seinen Lippen befindet und ich kenne sein Anliegen. Mittagspause, Ash macht eigentlich um punkt 13 Uhr Mittagspause, doch ein Blick auf die Uhrzeit an meinem PC irritiert mich, 13:47?
Er wartet nie, wenn eins sicher ist dann das Ash um 13 Uhr Pause macht!

Verwirrt seh ich zu ihm auf, aber er grinst nur ,,Wollen wir in das Café um die Ecke?", total perplex nicke ich ihm einfach zu, halte aber noch kurz inne und seh durch das Büro, was wir uns noch mit 5 anderen Teilen, es ist leer, mein Computer irrt sich nicht. Wir haben schon längst Pause.

Als ich mich immernoch nicht bewege greift er nach meiner Hand und zieht mich einfach mit ,,Komm schon Nile, ich hab Hunger".

Mit großen Schritten schreitet er vorran und ich folge ihm, er ist mehr als ein Kollege, er ist mein bester freund. Wir haben zusammen in der Firma angefangen und seitdem sitzt er jeden Tag an dem Schreibtisch neben mir und jedes Wochenende unternehmen wir etwas zusammen.

Im Café Steuer ich eigentlich unseren Stamm Platz an, doch Ash läuft daran vorbei, wiedermal verwirrt er mich heute, wir haben noch nie an einem anderen Tisch gesessen.
Stattdessen setzt er sich in eine ruhige Ecke des Cafés, leicht muss ich lächeln, heute schein ich selbst über Ash nichts zu wissen.

Ohne bestellt zu haben kommt die Kellnerin und stellt zwei Stücke Kuchen und zwei Kaffee auf den Tisch ,,Bitteschön, das gleiche wie immer", wie aus einem Mund sagen wir gleichzeitig ,,Danke".
Sofort muss ich lachen, während Ash sich nach einem kurzen schmunzler direkt über sein Erdbeerkuchen her macht.
Ich bezweifel ja das Kuchen und Kaffee weder ein gutes Frühstück noch ein angemessenes Mittagessen sind, aber ab und zu geht das schon, zumindest wenn man gut gefrühstückt hat.

Vorfreudig betrachte ich meinen Schoko Kuchen als plötzlich eine gabel auftaucht und ein Stück klaut. Verwirrt seh ich zu Ash, der nur lächelt ,,Mhm Schoko ist auch gut, vielleicht sollte ich den auch mal nehmen", doch ich Antworte ihm nicht, viel zu schnell ratteren meine Gedanken, wieso tut er das? Von seinem geliebten Erdbeerkuchen liegt noch ein halbes Stück auf dem Teller, wieso macht er heute alles gegen seine Natur?

,,Ach kuck nicht so blöd Nile, du kannst auch etwas von mir haben", wieder kann ich nicht antworten da hält er mir schon die gabel vor die Nase. Ohne nachzudenken öffne ich meinen Mund, es schmeckt gut, leicht süß und nach frischen Erdbeeren.
Heute passieren komische Sachen, aber das heißt nicht das sie schlecht sind.

Nach dem Essen ist es Verhältnismäßig still zwischen uns, so sitz ich einfach nur da und beobachte Ash wie er vor sich hin grinst.
Wenn ich könnte würde ich hier den ganzen Tag mit ihm sitzen aber leider ist es Ash der mich aus meinen Gedanken reißt ,,Ich geh eben auf Toilette, dann können wir los", kaum ist er in den Flur Richtung der Toiletten verschwunden geht mein Blick im Raum umher. Es ist schön hier, der Tisch ist etwas abgelegener und privater. Vielleicht sollten wir uns öfters mal hier hinsetzen oder es direkt zu unserem Stammplatz machen, den ganzen Tag interagieren wir mit Menschen das ist es schön einfach mal seine Ruhe zu haben.

Lächelnd kommt Ash wieder zum Tisch, greift nach seiner Jacke und läuft Richtung Tür, schnell spring ich auf ,,Warte ich muss noch zahlen". Aber er läuft unbeirrt weiter ,,Hab ich schon".
Ich war dran mit Zahlen! Seit Jahren ist es die selbe Bestellung und jedesmal wechseln wir uns mit Zahlen ab, noch nie hat er es mir vorweg genommen. Was ist heute nur los mit ihm?

Seit Stunden bearbeite ich den stapel Dokumente vor mir und stelle alle Policen für die neuen Verträge aus.
,,Nile wir machen Feierabend", mit fertig gepackter Tasche steht Ash wie jeden Abend vor mir, die meisten anderen haben längst Feierabend gemacht und wen er mich nicht in den Feierabend zwingen würde wäre ich warscheinlich bis Abends hier.
,,Ja gleich, ich muss nurnoch....so abgespeichert!", lächelnd seh ich zu ihm und schalte den PC aus.
Gemeinsam verlassen wir das große Gebäude und ich begleite Ash noch bis zum Parkplatz, bevor er einsteigt hält er inne ,,Soll ich dich fahren?", leicht muss ich lächeln aber schüttel trotzdem den Kopf ,,Nein ich nehm wie immer die Bahn, außerdem musst du eh in die andere Richtung".

Plump lässt er sich auf den Sitz fallen ,,Ok, ich hätte dich gerne gefahren...Also dann bis morgen", ab und zu lass ich mich gerne von ihm fahren, wenn es in strömen regnet oder so aber auch wenn ich weiß das es ihm nichts ausmacht ist es ein Umweg für ihn.
,,Schönen Feierabend Ash, bis morgen", dann schlag ich die Tür zu, wie immer warte ich ab bis der Motor startet und er losfährt.

Dann lauf ich los, es ist nicht weit, 4 Minuten zur Bahn, 7 Minuten Fahrt und dann 6 Minuten bis nach Hause. 4,7,6. Macht 17 Minuten.
Als ich an dem kleinen Spielplatz vorbei komme, halte ich inne. Ein junger Mann spielt mit einem kleinen Mädchen, welches offensichtlich genug Energie für zwei hätte wie wild tobt sie herum bis der Mann sich gespielt geschlagen gibt und in den weichen Sand des Sandkasten fallen lässt.

Freudig kitzelt das kleine Mädchen ihn, ein tiefes und lautes Lachen entkommt ihm. BUMM. Mein Herz rast. Person 3.
Sein Lachen lässt einen angenehmen schauer durch meinen Körper fahren.
Ich kenn ihn nicht, nicht seinen Namen, oder den des Mädchen, vielleicht ist es seine kleine Schwester, oder Tochter? Vielleicht ist er früh Vater geworden? Aber vielleicht ist es auch nur das Kind eines Freundes? Ob sein lachen immer so lebhaft und schön ist? Vielleicht könnte ich ihn auch so zum Lachen bringen, durch einen Witz oder eine lustige Grimasse?

Trotz dieser Fragen laufe ich weiter bis das lachen immer leiser wird und endgültig verstummt.
Als mein Bahngleis in Sicht ist seh ich den Zug, das ist meiner! Schnell renn ich los, auf den nächsten möchte ich nicht warten.
Vor meiner Nase schließen sich die Türen, nur um Sofort wieder aufzugehen, perplex seh ich zu einem Mann mit wilden braunen locken auf, welcher seinen Fuß in die Tür stellte.

Als ich mich immernoch nicht rühre greift er meine Hand und zieht mich hinein ,,Danke", seine warme Hand schmiegt sich perfekt um mein Handgelenk.
BUMM. Mein Herz rast. Person 4. Seine Hand lässt das Blut in meinen Adern brodeln. Ich kenn ihn nicht, nicht seinen Namen, nicht die Station in die er eingestiegen ist, oder an welcher er aussteigen wird, vielleicht fährt er jemanden besuchen? Vielleicht ist er auf dem Nachhause weg? Vielleicht sehen wir uns demnächst öfter in der Bahn? Aber vielleicht ist es für ihn nur ein ausweich Zug weil seiner nicht fährt.

Schon lange hat er mein Handgelenke los gelassen, schon lange ist sein wärem verschwunden, trotzdem spüre ich sie noch auf meiner Haut. Er hat sich von mir abgewendet, sieht aus dem Fenster und macht uns so wieder zu den fremden von eben.

Erst als ich Zuhause müde ins Bett falle verschwindet die rauschende leere in meinem Kopf, meine Gedanken schweifen zu denn fremden Menschen von heute, vielleicht hätte ich den Mann im Hausflur fragen sollen welches Apartment er hat, ich hätte ihn besuchen können und vielleicht hätten wir uns verstanden.

Vielleicht hätte ich der Frau vom Vorstellungsgespräch die Raumnummer meines Büros geben sollen, vielleicht wären wir einen Café trinken gegangen und Vielleicht hätte ich mehr über sie erfahren.

Vielleicht hätte ich mich zu dem Mann auf dem Spielplatz gesellen sollen und seinen und den Namen des Mädchens erfahren.

Vielleicht hätte ich dem Mann aus der Bahn zum Dank auf einen Drink einladen sollen, vielleicht hätte er den gleichen Lieblingsdrink wie ich.

So schlafe ich mit der Wärme des braun haarigen locken Kopfs ein, vernehme deutlich das klare lachen des Mannes und Mädchens, während mich der bezaubernde Duft von Rosen der jungen Frau umgibt und das strahlende Lächeln des Blonden Mannes vor meinen Augen erscheint.

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