𝑨𝒅𝒗𝒆𝒏𝒕𝒔𝒌𝒂𝒍𝒆𝒏𝒅𝒆�...

By Adricchii

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Aᴅᴠᴇɴᴛsᴋᴀʟᴇɴᴅᴇʀ || OɴᴇSʜᴏᴛ ❝ Alle Jahre wieder, beginnen neue Tradition und mit diesem Buch möchte ich event... More

𝑨𝒅𝒗𝒆𝒏𝒕𝒔𝒌𝒂𝒍𝒆𝒏𝒅𝒆𝒓 𝟐𝟎𝟐𝟑
𝟎𝟏.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐄𝐭𝐰𝐚𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐡𝐢𝐞𝐫
𝟎𝟐.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐀𝐧𝐨𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐛𝐚𝐝 𝐫𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞
𝟎𝟑.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐎𝐧𝐞 𝐖𝐢𝐬𝐡!
𝟎𝟒.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐒𝐨𝐥 & 𝐍𝐨𝐫𝐚
𝟎𝟓.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐭𝐡𝐞 𝐛𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐭𝐫𝐮𝐬𝐭
𝟎𝟔.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐒𝐨𝐮𝐥𝐦𝐚𝐭𝐞
𝟎𝟕.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐀 𝐯𝐢𝐥𝐥𝐚𝐢𝐧𝐨𝐮𝐬 𝐜𝐡𝐫𝐢𝐬𝐭𝐦𝐚𝐬
𝟎𝟖.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐏𝐀𝐈𝐍
𝟎𝟗.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐌𝐲𝐬𝐭𝐞𝐫𝐢𝐨̈𝐬𝐞𝐫 𝐀𝐧𝐫𝐮𝐟
𝟏𝟎.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐖𝐞𝐢𝐡𝐧𝐚𝐜𝐡𝐭𝐞𝐧 𝐛𝐞𝐢 𝐅𝐚𝐦𝐢𝐥𝐢𝐞 𝐀𝐢𝐳𝐚𝐰𝐚 & 𝐘𝐚𝐦𝐚𝐝𝐚
𝟏𝟏.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐬𝐭𝐫𝐮𝐜𝐤
𝟏𝟐.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐲𝐨𝐮'𝐯𝐞 𝐠𝐨𝐭 𝐭𝐡𝐞 𝐥𝐨𝐯𝐞
𝟏𝟑.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐍𝐞𝐮𝐚𝐧𝐟𝐚𝐧𝐠
𝟏𝟒.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐒𝐭𝐢𝐥𝐥𝐞 𝐖𝐨𝐫𝐭𝐞
𝟏𝟓.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐃𝐚𝐬 𝐖𝐞𝐢𝐡𝐧𝐚𝐜𝐡𝐭𝐬𝐰𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫
𝟏𝟔.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽𝐈𝐭'𝐬 𝐨𝐤𝐚𝐲
𝟏𝟕.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐚 𝐜𝐨𝐥𝐝 𝐧𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐚 𝐬𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐬𝐮𝐩𝐫𝐢𝐬𝐞
𝟏𝟖.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐅𝐮̈𝐧𝐟 𝐠𝐞𝐠𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐧 𝐍𝐚𝐜𝐡𝐭𝐰𝐚̈𝐜𝐡𝐭𝐞𝐫
𝟏𝟗.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐃𝐚𝐬 𝐀𝐛𝐞𝐧𝐭𝐞𝐮𝐞𝐫 𝐝𝐞𝐫 𝐆𝐚𝐥𝐚𝐱𝐢𝐞𝐧
𝟐𝟎.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐀 𝐬𝐡𝐚𝐝𝐨𝐰 𝐨𝐟 𝐭𝐡𝐞 𝐩𝐚𝐬𝐭
𝟐𝟏.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐭𝐡𝐞 𝐬𝐦𝐞𝐥𝐥 𝐨𝐟 𝐜𝐢𝐧𝐧𝐚𝐦𝐨𝐧 𝐚𝐧𝐝 𝐥𝐨𝐯𝐞?!
𝟐𝟐.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐅𝐞𝐞𝐭 𝐦𝐞!
𝟐𝟑.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐁𝐞𝐠𝐞𝐠𝐧𝐮𝐧𝐠
𝟐𝟒.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐚𝐥𝐥 𝐢 𝐰𝐚𝐧𝐭 𝐟𝐨𝐫 𝐜𝐡𝐫𝐢𝐬𝐭𝐦𝐚𝐬 𝐢𝐬 𝐜𝐡𝐮𝐮𝐲𝐚
𝟐𝟔.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽𝐖𝐞 𝐦𝐞𝐞𝐭 𝐚𝐠𝐚𝐢𝐧

𝟐𝟓.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐒𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐂𝐨𝐟𝐟𝐞𝐞

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By Adricchii

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Iricchi

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Regen.

Regen, wie er langsam die Scheibe hinunter lief, sich seinen Weg über das nasse Glas bahnte, nur um dann tropfen auf die Erde zu fallen. Langsam. Still. Seinen eigenen Weg bestimmend. Jedoch unaufhaltsam und bestimmt, zwischen all den anderen Tropfen hindurch.

Und was hinterließ dieser einzelne Regentropfen zwischen all den anderen?

Eine Nasse Spur, tränenartig, zwischen all den anderen, absolut nichts besonderes, oder?

Oder?

Bei Menschen war es doch das selbe. Jeder weinte auf sein Art und Weise, wegen den unterschiedlichsten Gründen. Eine grausam und niederschmetternd, andere banal und lächerlich. Aber jeder Weinte, und das war auch der Punkt. Wenn jeder weinte, dann war es doch nichts besonderes mehr. Außergewöhnlich schon garnicht. Vollkommen egal, was ihre Gründe nun waren.

Ob es der Druck der Gesellschaft war.

Der Verlust einer Person.

Einfache Trauer.

Einsamkeit.

Ängste.

Liebeskummer.

Schmerzen.

Zweifel.

Selbsthass.

Viele weitere Gründe ...

Tränen war nur Tränen.

Nicht mehr.

Nicht weniger.

Mal waren sie da.

Mal verschwanden sie.

Aber sie waren ein Teil eines jeden Menschen und dessen Lebens.

Ein fester Teil.

Und irgendwie ... irgendwie gab es keinen Menschen auf der Welt, der sich das so richtig eingestehen wollte.

Woher wusste er es also?

Villeicht, weil Keigo Takami selbst ein Mann der Stillen Tränen war. Um nicht zu sagen ... er verabscheute diese dumme Reaktion seines Körpers mit voller Seele, denn, sie tauchten in seinem Fall immer beim falschen Zeitpunkt auf.

Und so auch diesesmal.

Es war doch so verdammt lächerlich, wie er da saß, das Buch in seiner Hand, vor ihm der Cappuccino stehend und wie er hinaus in den Regen sah ... und weinte. Weinte, obwohl er nicht wirklich einen Grund dafür hatte. Er fühlte sich schlecht dabei. So verdammt schlecht. Einfach, weil er keinen Grund hatte. Gerade jetzt in dieser Sekunde, weinten Menschen auf der ganzen Welt, und dass wegen viel vernünftigeren Gründen als er.

Er fühlte sich, als hätte er nicht das recht dazu.

Hatte er vermutlich auch nicht.

Und trotzdem, trotzdem kullerten die Tränen langsam über seine Wangen.

Und er gab sich nicht mal Mühe sie auf zu halten, geschweigedenn nach einem vernünftigen Grund suchen.

Wozu auch?

Was hätte er denn davon?

Genau. Davon hatte er verdammt nochmal nichts.

Es war also Sinnlos, so wie vieles in seinem Leben. In seinem Leben, dass ihm einfach so aufgezwungen wurde, ohne zu fragen, ohne den jungen Helden überhaupt die Möglichkeit zu geben, auch nur einen winzigen Teil seines Lebens selbst zu bestimmen. Er lebte nur für andere und ... um für sich selbst zu leben ... tja, dafür war in seinem Alltag einfach kein Platz.

Eigentlich hatte er weder für diesen Cappuccino, noch für dieses Buch Platz und Zeit in seinem Leben.

Aber Die Zeit nahm er sich.

Nicht den Platz.

Denn Zeit war bedingt.

Und so saß der Blonde Held mit den roten Schwingen an seinem Fensterplatz und beobachtete den Regen. So, wie jeder normale Mensch. Er liebte diese kurze Normalität in seinem Alltag und würde sie gegen nichts auf der Welt eintauschen, denn sie war das, was seinem grauen Leben die Farbe gab.

Zwar nur teilweise, aber immerhin. Das war doch was.

Mit einem leisen Seufzen, wandt Keigo sich wieder seinem Buch zu, riss den Blick von der Nassen Scheibe los und ließ sich in das Geschen des Fesselnden Romans ziehen. Es war wie ein Bann, ein Bann, der ihn aus der Realität entfliehen ließ, wenn nur kurz.

Ablenkung.

Der Held genoss es.

Ignorierte diese Grundlosen Tränen.

So wie immer.

Darauf wartend, dass sie endlich trocknen würden. Sie sollten einfach so plötzlich verschwinden wir sie gekommen waren ... und das taten sie zum Glück, auch, wenn Keigo wusste, dass es Zuhause weiter gehen würde ... und das tausend mal schlimmer.

Lieber war er erstmal im hier und jetzt.

Gerade als Staubfinger sich mit Basta und Capricorn in der großen Kirche unterhielt, und versuchte Zauberzunge und dessen Tocher Meggie aus dem Geschehen zu ziehen ... krachte etwas vor Keigo auf den Tisch, was ihn zusammenzucken ließ und er beinahe die Tasse vom Tisch gefegt hätte.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen, klappte er das Buch -mit einem Finger dazwischen- zu, nur um den Übeltäter genau ins Gesicht blicken zu können, der ihm gerade beinahe einen Herzinfarkt bereitet hatte.

Blasse Haut. Türkise Augen. Rabenschwarze Haare. Dunkle Narben, sich vollkommen über sein Gesicht ziehend ... das war wirklich nichts, was Keigo erwartet hatte. Für den Augenblick dachte er, dass eines dieser Wesen aus dem Buch gelesen hatte, so wie es in der gesamten Geschichte der Fall war ... aber irgendwie sagte ihm etwas, dass dies definitiv NICHT der Fall war. Nämlich, als durch Realisierung kam.

"Hier. N' Cupcake."

Ob es die raue Stimme war, die eher einem Kaputten Waschbrett glich, oder der leichte Duft von Männer Parfüm und Nikotin war vollkommen egal, denn Keigo hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit diesem Schurken, der auf allen sämtlichen Fahndunksplakaten oder in den Medien zu finden war.

War in seinem Cappuccino zu viel Zucker oder stand er mit seinem Kopf wirklich noch zwischen den Wörtern?

Keigo ... oder besser gesagt Hawks, hatte in seinem Heldendasein schon viel mitgemacht ( und mitmachen müssen ), aber dass ihm der Blue Flame Killer Dabi einfach einen Cupcake vor die Nase stellen würde, und dann auch noch mit Pinker Schürze und in seinem Stammkaffee ... das übertraf so einiges.

Wenn nicht sogar alles.

Auch, wenn es das harmloseste war, was ihn jemals aus der Bahn warf.

Da half auch Augenreiben, ungläubiges Blinzeln und der Gedanke, dass es vermutlich eine Illusion sein könnte nicht.

Denn ... der Cupcake war real, seine Stimme war real, sein Duft war real, seine überdurchschnittliche Körperwärme und sein fucking genervter Blick war auch real und vorallem ... vor allem war Keigos Ungläubiger Blick real, den er dem 'Schurken' schenkte.

Dem Schurken ... der gerade mehr wie die Bäckerin von nebenan aussah, und nicht wie ein Blue Flame Killer, der mehrere Menschenleben auf dem Gewissen hatte ... und irgendwie wollte dieses Bild nicht so ganz in den Kopf des Geflügelten.

"Was ... was zur Amsel machst du hier? Ich dachte immer, man trifft dich nur in dunklen Gassen oder Bars an, Dabi. Schicke Schürze, is mal was neues als dein muffiger edgy style, hm? Betont deine Augen richtig gut.", schmunzelnd legte er sein Buch auf den Tisch und sah mit amüsiertem Blick zu dem Schwarzhaarigen hinauf ... die Tränen schon längst vergessen, durch das Bild von Dabi in pink und weiß ersetzt.

Er wusste sehr wohl, wie weit er sich gerade aus dem Fenster lehnte.

Würde er ihn je wieder als Schuken und Gegner sehen können, ohne an diese pinke Schürze mit den Erdbeeren drauf zu denken?

"Halt die Klappe, Federvieh. Das nennt sich Sozialstunden."

"Sozial sieht anders aus."

"Seh ich so aus, als mach ich das fucking freiwillig?!"

Nein. Definitiv nein.
Das sah eher nach Gerichtsverfahren aus.

Keigo setzte sein typisches Grinsen auf und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, froh darüber, dass die Tränen längst getrocknet waren. "Womit hab ich diesen Cupcake verdient? Touya?"

"Halt die Klappe und nimm ihn einfach! Sonst stopfe ich ihn die höchstpersönlich in die Fresse! Und nenn mich noch einmal so und ich schwöre dir, dass das das letzte war, was du jemals gesagt hast!"

"Verbrennst du mich oder stopfst du mir wieder deinen Schwanz in den Hals?", er konnte sein provokantes Grinsen, als er mal auf eine einzige heiße Nacht, unter starkem Alkoholkonsum offensichtlich anspielte und dafür ein spöttisches Zischen erntete.

"Ein Danke würde auch reichen.", brummte der Schwarzhaarige und presste die Lippen leicht zusammen, bevor er sich von Keigo abwandt und sich wieder an die Arbeit machte, ihm deutlich ansehend, dass er diese Menschen lieber rösten wollte, anstatt ihnen Kuchen und Kaffee zu bringen.

Es war selten, dass Dabis Blicke Bände sprachen. Keigo musste es ja wissen, immerhin war er sein damaliger Kindheitsfreund ... als alles noch so einfach, so leicht und verdammt unbeschwert war. Damals, als er einfach gelebt und sich frei gefühlt hatte. Doch Zeiten änderten sich, und mit ihr, die Menschen. Dabi wurde seit einem ganz bestimmten Vorfall in der Vergangenheit ein Schurke und Keigo schlug als Hawks den Weg ein, der ihm aufgezwungen wurde.

Ihre Welten hatten sich getrennt und sie standen sich nur noch als Held und Schurke gegenüber. Nicht mehr und nicht weniger.
( Wobei 'Schurke' in der aktuellen Situation, mehr als übertrieben war )
Sie waren einander fremd, obwohl ihre Bekanntschaft damals auf Vertrauen errichtet wurde. Vertrauen, wie es nur zwei Kinder hätten haben können. So ... bedingungslos. So unendlich.

Unendlich.

Damals das richtige Wort, heute nur noch fatal und ein Auslöser für innere Schmerzen. So verdammt falsch. Ein so verdammt falsches Wort, Hoffnungsträger und Hoffnungskiller zugleich.

Wärend der Blonde das Schokotopping von dem Cupcake naschte und Dabi dabei beobachtete, wie er verzweifelt versuchte mit Block und Stift die Bestellung auf zu nehmen, dann wusste er auch wieso.

Nichts war unendlich, außer die Unendlichkeit selbst. Alles endete einmal, Dinge veränderten sich, ob nun positiv oder negativ ... aber auch diese Veränderungen würden nicht unendlich sein. Das würde nichts sein. Weder ihre Freundschaft in der Vergangenheit, noch Dabis Sozialstunden und Keigos Job den Helden zu spielen ... alles nicht unendlich.

Das war ihre Freundschaft schließlich auch nie gewesen. Zum scheitern verurteilt, von Anfang an, so wie alles andere.

Wenn nichts unendlich war, was hielt dann überhaupt für die Ewigkeit, wenn alles dazu bestimmt war, um zu scheitern?

Wenn alles irgendwann wie ein Spiegel zerbrach und man die Scherben der Vergangenheit sah, sich tief an ihnen schnitt bis man blutete? Tiefe hässliche Narben zurück blieben, die man ein Leben lang - bis ins Grab mit sich rumschleppen würde.

Keigo sah sie, all die Menschen, sah die Narben, sah die Hoffnung, sah die Unwissenheit. Draußen, und sowohl auch in diesem kleinen Café, sie alle waren in irgendeiner Weise gleich. Doch als sein Blick erneut zu Dabi glitt, dann war er die einzige Person die anders war. Er war gebrochen, wusste wie's lief, weil er schon zu viel scheiße fressen musste, kämpfte nur noch, um die Hoffnung zurück holen zu können.

Und in diesen Punkt, da waren sie beide wieder so verdammt gleich.

Sie wussten es.

Und je mehr Keigo den jüngeren beobachtete, desto mehr wurde ihm klar, dass sie einander gebraucht hätten. Leider liefen die Dinge anders, was nichts an ihrer gemeinsamen Vergangenheit änderte. Auch, wenn Dabi nur der gebrochene Überrest von Touya war, das Endprodukt der Heldengesellschaft. Irgendwie war Dabi zu einem gewissen Teil immernoch Touya.

Und auch, wie sehr und mit wie viel Mühe er versuchen würde Touya zu unterdrücken, er würde immer da sein. Wenn, auch nur für Keigo.

Aber es war gerade ganz klar Dabi, in Pinker Schürze und Kuchen in der Hand, der sich laut fluchend beschwerte und alles im Umkreis von zwei Metern bis aufs schlimmste verfluchte. Sein Ärger war ihm so deutlich an zu sehen, dass es schon wieder Comedy pur war und vermutlich bei RTL II hätte mithalten können.

Dazu noch Keigos Cupcake und der Cappuccino - perfektes Entertainig. Die einzige Sache, die ihn gerade von seinen finsteren Gedanken ablenkte. Er hatte es auch bitter nötig, sonst hätte er vermutlich wieder einfach so angefangen zu heulen.

Und wenn Keigo ehrlich war, dann genoss er diesen jämmerlichen, ungefährlichen Anblick, während er in aller Ruhe seinen Cappuccino schlürfte und dieses Bild in vollen Zügen genoss, vor seinen Gedanken auf diese Weise kurz fliehen konnte, wärend sich Dabis unglaubliches Talent zu fluchen, endlich aus zu zahlen schien.

Es fielen Sätze wie:
"Aber Schokolade und Vanille is doch fast das fucking selbe!"
"Hol dir deinen verfickten Zucker doch selbst."
"Wenn du 'n Problem hast, dann beschwer dich beim verdammten Gericht!"
"Seh ich aus wie die fucking Bedienung oder was?!"
"ICH BIN NICHT SCHWUL! ICH TRAGE DIESES PINK EINFACH NUR, WEIL ES MIR SO UNGLAUBLICH STEHT!"
"Seh ich so aus, als mach' ich diesen Mist freiwillig?!"
"Lieber kippe ich ihnen diesen scheiß Kaffee ins Gesicht, als sie noch weiter zu bedienen!"
"Tssss, auch beschissenes Trinkgeld scheiß ich!"
"Sehen sie das? Das ist mein Mittelfinger."
"Ich habe keinen roten Ansatz, färb' du dir mal lieber die Haare, Opi!"
"Labern Sie mich nicht voll, das interessiert mich einen feuchten Dreck."

... während sich der Schurke wohl fragte, mit was um alles in der Welt er das verdient hatte. Keigos las es ihm vom Narbigen Gesicht ab.

Mit der Zeit schwächte der Regen draußen ab und nach und nach verließen die anderen Gäste das Kaffee, weil es entweder spät war oder die Dabi im allgemeinen nicht mehr ertragen konnten. Wer auch immer Dabi in diesen 'Job' gesteckt hatte, musste wohl ein wahres Genie mit Menschenkenntnissen sein.

Er war wie ein Elefant im Porzellanladen ... villeicht sogar noch einen Ticken schlimmer, wenn man bedachte, dass Dabi die Kunden mehr vergraulte und schikanierte, anstatt den Umsatz an zu treiben.

Ja ... und zum Schluss, da das nur noch Keigo drin, wärend draußen die Nacht hereinbrach und die Stadt nur so von allerlei Lichtern bunt gefärbt wurde. Ein wunderschöner Anblick, für den es sich jedesmal lohnt, egal ob aus der Luft oder vom Boden aus. Eine der wenigen Dinge, die Keigo daran genoss ein Held mit Flügeln zu sein. Diese Aussicht war einfach unschlagbar, und schaffte es ihn jedesmal aufs neue zu überwältigen.

Für nichts auf der Welt würde er das hergeben.

Diese Aussicht, gepaart mit dem kalten Wind der Nacht, der eisig durch seine Haare und Federkleid glitt und ihm das Gefühl von endloser Freiheit gab.

Doch für den Augenblick, genoss er es lieber von seinem schönen Platz aus, ab und zu Dabi im sich spiegelnden Festerglas beobachtend wärend er sich einen Cappuccino nach dem anderen reinzog.

Warum er schlussendlich viel viel länger als geplant dort saß, wusste er nicht. Aber irgendetwas hielt ihn hier fest, hinderte ihn daran nach Hause zu gehen und sich seinen Emotionen hin zu geben. Villeicht war es auch der Wunsch, sich zur Abwechslung mal nicht in den Schlaf zu weinen, sondern sein Zeit mit intensiver Ablehnung zu verbringen.

Egal was es war, irgendwie war er dankbar dafür.

Doch leider, konnte er nicht die ganze Nacht dort zubringen. Wenn's nach ihm ginge, dann ja, aber leider waren die Öffnungszeiten ziemlich beschränkt.

Am Ende waren nur noch Dabi und er da. Die Stimmung zwischen dem beiden eher merkwürdig, die Stille dafür umso angenehmer, während der Schwarzhaarige die Tische wischte und Keigo seinen letzten Schluck austrank und das Buch schloss.

"Und, wie weit bist du gekommen?", fragte Dabi, um diese Merkwürdige Stimmung zu killen.

"Fast die Hälfte, die Protagonisten sind aus Capricorns Dorf geflohen und werden jetzt von zwei seiner Männer verfolgt. Ich mag Staubfinger, er erinnert mich an mich.", der Blonde ließ seine Augen über Dabis Pinke Schürze wandern und verkniff sich sichtbar ein Kichern.

"Wenn der auch so viel scheiße von sich gibt, wundert mich das nicht."

"Da ist aber jemand gemein, du solltest freundlicher sein, jetzt, da du den Job gewechselt hast. Zahlen die hier auch so beschissen wie dein Boss, Grumpy Cat das macht?"

"Sozialstunden. Den scheiß hier würde ich nicht mal für Geld freiwillig machen.", der Jüngere streckte sich einmal mit einem leise Seufzen, bevor er den Lappen in den Eimer klatschen ließ und diesen zur Seite stellte.

"Ach komm schon, pink mit Erdbeermuster steht dir richtig gut. Du siehst echt niedlich damit aus."

"Zahl deinen Mist und verpiss dich."

Schmunzelnd packte der Held seine sieben Sachen zusammen, ganz unter den genervten Blicken von Dabi, der kurz davor war, ihn hier und jetzt zu grillen.

Und wie sollte es auch anders sein? Der Blonde ließ sich ziemlich feiern. Zur reinen Provokation, verstand sich. Und, weil er jetzt nicht unbedingt den Drang dazu hatte, heim zu fliegen und wieder vollständig unter der ganzen Belastung zusammen zu brechen ... und villeicht ... vielleicht wollte er auch einfach noch nicht allein sein.

Allein mit seinen Gedanken.

Da nahm er lieber Dabis Gesellschaft als gar keine. Auch wenn besagter Schurke ein soziopathisches Arschloch war, so konnte man dennoch mit ihm Gespräche über Gott und Die Welt führen.

Und genau sowas wünschte sich der junge Held.

Einfach mal jemanden zum reden haben, wenn man mal von seinen Vorgesetzten und Arbeitnehmern absah, einer, der ihn auch nur annähernd verstand.

Da gab es aktuell nunmal niemanden.

Er verstand sich ja nicht mal selbst.

Das größte Mysterium, das war er.

Manchmal glaubte er, dass er, der Prontagonist in seinem Leben, keinerlei Einfluss auf irgendwas hatte. Als sah er nur von außen zu, untätig, musste die Dinge akzeptieren wir sie waren, weil er in seinem Leben nicht bestimmen konnte.

Das Geld legte er Dabi auf den Tisch, zwar deutlich zu viel, aber was machte ihm das schon? Er konnte es sich ja schließlich als 'Top drei Held' und 'Beschützer der Menschen' leisten.

Der Luxus einen Helden.
Zum kotzen und erfreulich zugleich.

"Musst ... du noch irgendwo hin ... oder sooooo?", traute der Ältere sich nach langem hin und her schließlich doch zu fragen, wärend Dabi das Geld durchzälte ( oder nur so tat ) und es wortlos in die Kasse legte.

Keigo versuchend, möglichst desinteressiert und gelangweilt zu wirken, wärend er den unteren Teil seines Gesichts in seinem dicken Kragen der Jacke verschwinden ließ. Dabi hin und her lief, um überall das Licht aus zu machen, restliche Dinge weg zu räumen und bestimmte Räume ab zu schließen.

"Außer nach Hause gehen? Nope, wenn ich unterwegs nicht plötzlich Durst auf Alkohol bekomme, dann denke ich mal nicht."

"Okay! Dann begleite ich dich nach Hause!", beschloss der Held, grinsend und in die Hände klatschend bevor er auf die Ausgagstür zu steuerte und Dabi ihm fassungslos hinterher starrte, gerade dabei war, den Knoten seiner Schürze zu lösen und diese in seine Tasche zu stopfen.

"Warte warte, vergiss das mal ganz schnell wieder."

"Nö, hab's schon beschlossen.", Keigo schloss die Augen und ließ den kühlen Nachtwind durch seine Haare und Federkleid streifen, genoss die angenehme Gänsehaut auf seinem Rücken, all seine Gedanken, Sorgen oder sonstigen negativen Dinge ausblendend.

Für den Moment, wollte er im hier und jetzt leben. Ganz egal, was zwischen seinem Kindheitsfreund und ihm stand, völlig egal was ihn aufhielt, dass er eigentlich noch einen ganzen Stapel Helden kram zu erledigen hatte und dass er einen Schurken mit Freiheitsstrafe nach Hause begleiten würde ... ganz einfach, weil er nicht in seine Wohnung wollte.

Es war alles egal.

Jetzt.

JETZT war alles egal.

Diesem Moment, den wollte er leben und vollends auskosten. Genießen wie ein Eis oder eine Packung Nuggets, bis auf die letzte Minute. Denn morgen, würde dieser Helden Alptraum von neuem beginnen.

Dabi schloss die Tür ab, auf der in großen pinken Buchstaben '𝔼𝕃𝕃𝔼ℕ' 𝕊 ℂ𝔸𝔽𝔼' stand. "Takami, was soll der Scheiß?"

"Sind wir jetzt zurück beim Nachnamen angekommen, oder wie?"

"Ich zeig dir sicherlich nicht wo ich wohne. Sorry Küken, aber ich hab kein Bock darauf, dann die Polizei oder meinen verschissenen Alten vor meiner Wohnung stehen zu haben. Und dich erstrecht nicht. Also flieg heim, oder zur Kommission, oder zu KFC, oder rette Menschen ... aber lass mich jetzt einfach Feierabend haben."

"Das klingt ja ganz so, als würdest du mich hassen ...", die Frustration aus der Stimme des Blonden war deutlich raus zu hören. Er gab sich nicht mal Mühe sie zu verstecken, sollte der Schurke ruhig ein schlechtes Gewissen bekommen. Keigo wusste, wie Touya tickte, auch nach all den Jahren, war es ein Kinderspiel den einst rothaarigen zu lesen, wir ein offenes Buch.

Manchmal.

Es gab Dinge, die würden sich wohl niemals ändern. Dabis Fake Lächeln wenn er log, war da ein ganz gutes Beispiel.

"Natürlich hasse ich dich. Du bist ein fucking Held ... jemand, der keinen Plan hat, wie es ist von der Gesellschaft nicht akzeptiert und verstoßen zu werden, nur, weil du nicht in ihr Konzept passt. Du kannst es einfach nicht nachvollziehen ..."

Er log. Zumindest, was den ersten Satz betraf. Der Rest ... naja ... der entsprach doch schon ziemlich sehr der Wahrheit. Auch, wenn der geflügelte Held es sich eigentlich nicht anmerken lassen wollte, so trafen ihn diese Sätze doch ziemlich tief und lösten ein merkwürdiges Ziehen in seiner Magengegend aus.

Es bestätigte nochmal, dass der Schurke -Schrägstrich- Kellner, die nackte Wahrheit ausspuckte.

Aber er konnte es nachvollziehen, gerade er. Es war klar, dass Dabi dachte, ein Held wie Hawks es war, könnte es nicht verstehen.

Der Drang, seinem alten Kindheitsfreund das Gegenteil zu beweisen, entfachte in ihm wie Feuer, als Türkis auf Gold traf und keiner auch nur die geringsten Anstalten machte, den Augenkontakt zu reißen.

"Meine Fresse ... okay ... dann komm eben mit.", gab er sich geschlagen, ließ die Hände in seinen Hosentaschen verschwinden und quetschte sich an dem Geflügelten vorbei.

Gewonnen.

Das Lächeln kehrte auf Keigos Lippen zurück, als er dem Schurken lässig folgte und nebenbei ein Lied vor sich hin summte, sein Blick hin und wieder zu dem Schwarzhaarigen schwenkend.

Am Tag, Bedienung in einen Café und in der Nacht ein skrupelloser Schurke. Eine Vorstellung, mit der Keigo noch nicht so ganz klar kam, und die ihm vermutlich bis zum Ende seine Lebens zum Schmunzeln bringen würde.

Mal wieder war es eine kühle Vollmondnacht. Die Dunkelheit hatte sich wie ein Schleier über die Stadt gelegt, wärend der Mond, die unbeleuchteten Teile der Stadt in ein kühles weiß tauchte. Es wehte eine leichte Brise, die den beiden Männern wie eine unsichtbare Hand durch die Haare striff und der leichte Geruch von Kirschblüten und Nikotin lag in der Luft.

Sie sprachen kein Wort miteinander.

Es war nicht nötig.

Es gab nichts zu sagen.

Jedenfalls noch nicht jetzt.

Zusammen schlenderten sie durch sämtliche Gassen, bis Keigo irgendwann die Orientierung verloren hatte und dem jüngeren nur noch blind folgte.

Ein paar mal, fürchtete er schon, Dabi würde ihn in die nächste Gasse ziehen und vergewaltigen oder sowas ... doch wenn er dann zu dem Schurken hoch blickte, dann sah er nichts außer Langeweile und pure Müdigkeit.

Müdigkeit, die den kleinern auch Stück für Stück übermannte, wärend in ihm der Wunsch nach einem Warmen Bett entstand.

Je länger die beiden Kindheitsfreunde unterwegs waren, desto kälter wurde die Luft und desto näher rückte der Wing Hero an den Schurken ran, um etwas von seiner überdurchschnittlichen Körperwärme auf zu fangen.

Keigo konnte nicht genau sagen, wie lange sie schlussendlich unterwegs gewesen waren, bis sie endlich in Dabis Wohngegend und vor seiner Haustür ankamen.

Fast schon klischeesmäßig passte Dabi wie ein fehlendes Puzzleteil in diese heruntergekommene Wohngegend. Eine typische Ecke der Stadt, in der sich Nachts Kleinkriminelle und Schurken tummelten, um sich entweder zu besaufen, ihren illegalen Machenschaften nach zu gehen oder ihre Probleme und Sorgen mit Sex und Drogen zu mindern.

Zum Glück musste der junge Held nicht in solchen Gegenden auf Patrouille gehen - dachte er, als er den Kopf hin und her zucken ließ und Dabi im Hintergrund die Haustür aufschloss.

"Also dann ... man sieht sich, Küken. Flieg vorsichtig und so nen scheiß ...", sprach Dabi nach unendlich langer Stille wieder die ersten Sätze, und blickte dem älteren dabei tief in die Augen.

Bevor Keigo noch etwas hätte erwiedern können, war der Schurke schon die ersten Stufen nach oben gegangen ... hätte ihn Hawks Griff in seinen Arm nicht aufgehalten. Er fand keine logische Erklärung, für das, was er da tat. Es tat es ganz automatisch, hatte für den Moment keine Kontrolle mehr über seinen Körper und sich selbst.

Er war nur noch Zuschauer.

Denn plötzlich war Dabi wieder so verdammt weit entfernt ... wie all die Jahre zuvor ... er wollte ihn aus irgendeinem Grund nicht gehen lassen. Musste ihn greifen, aus Verzweiflung, er könnte sich wieder entfernen.

Auch, als sein Mund die ersten Sätze formte, die er sich normalerweise nicht mal annähernd getraut hätte aus zu sprechen, aus Angst, vor der Reaktion. Sein Körper reagierte einfach nicht mehr, was ihn verdammt verunsicherte.

"Bitte ... lass mich jetzt nicht allein."

Und kaum waren die Sätze über seine Lippen geflogen, da realisierte der Held auch, warum. Es fühlte sich an wie ein Stein der realisierung, den er geradewegs ins Gesicht bekam.

Angst.

Er hatte Angst.

Angst davor, mit seinen Gedanken allein die Nacht zu verbringen, weil sie heute besonders schlimm gewesen waren. Der Blonde wollte sich nicht erneut von ihnen auffressen lassen, wollte nicht weinend und zitternd auf seinem Teppich zusammenbrechen, weil er einfach nicht mehr konnte und das Loch in seinen Magen inner größer wurde ... er wollt einfach nicht allein sein.

Nicht diese Nacht.

Sein Blick, fast schon ungewohnt flehend, als Dabi sich erneut umdrehte und klare Verwirrung seinen Blick strich, als er die erste glitzernden Tränen in den Augenwinkeln seines Kindheitsfreundes sah.

"Touya ... ich flehe dich an ... bi-bitte ... bitte nicht.", hauchte er gebrochen, wärend schon ungewollt die ersten Tränen liefen. Nichts konnte er dagegen tun, sie liefen einfach. So wie immer. Aus Angst und aus Frustration, weil er es nicht auf die Reihe bekommen hatte, seinen freien Abend mal zu genießen und ... und sein Leben zu leben.

Stattdessen stand er weinend vor Angst in einem Treppenhaus und klammerte sich an den Arm seines alten Kindheitsfreundes.

Erbärmlich.

Ja, das passte zu ihm.

Ein Held der Top drei, der Schurken mit einem Grinsen und Sarkasmus bekämpfte ... der eigentlich vor nichts Angst haben sollte und schon so vieles durch hatte, weinte, weil er nicht mit seinen Gedanken allein sein wollte.

Er würde sich eine Tiefe Grube Schaufeln, wenn er könnte.

Dabis Blick brannte auf ihm.

Fragend, verwirrt, überrascht ... aber vor allem ... sowas wie ... Sorge, falls er dazu noch halbwegs fähig war. Denn das traf seinen Gesichtsausdruck gerade am besten.

Es dauerte eine ganze Weile, ehe die Tränen relativ abschwächten und Dabi auch endlich wieder die Fähigkeit zu sprechen zurück erlangte. Die Überforderung, deutlich präsent. "A ... Also, ich bin echt kein Psychologe oder so, aber ... irgendwie ... stimmt was nicht mit dir.", tastete er sich vorsichtig heran, als hätte er Angst, diesen ganzen Schwall an Tränen nochmals verschlimmern zu können.

Um nicht zu sagen: Sie waren beide wie ausgewechselt. Der eine überfordert von dem untypischen Verhalten des anderen.
Dabis Genervtheit zusammen mit Hawks' Sarkasmus in Luft aufgelöst.

"To ... Touya ... bitte ...", Hawks Finger verkrampften sich deutlich um die vernarbte Haut des jüngeren, ganz so, als suchte er an irgendetwas Halt. Vollkommen egal, was es war.

Und ... aus irgendeinem Grund, war Dabi bereit, ihm diesen Halt zu geben.

Denn in diesem Augenblick, da fühlte es sich so an, als wären sie nochmal Kinder gewesen. Er sah den kleinen Keigo vor sich, wie er ihn erzählte, dass er Angst allein im Dunkeln hatte und bei ihm schlafen wolle, falls das Monster aus seinem Schrank kommen würde, sie sich zusammen in sein Bett kuschelten, obwohl sie genau wussten, dass das verboten war.

Er sah es so deutlich, als könnte er seine Hand danach ausstrecken und es berühren.

Und irgendwie waren sich diese beiden Situationen so verdammt ähnlich.

Wie konnte jemand, der immer gut drauf war, plötzlich so dermaßen gebrochen und verletzlich sein? War das Hawks Maske, hinter der er sein wahres Ich versteckte? Nein ... Dabi musste sich diese Frage nicht selber stellen, dafür kannte er den Blonden schon viel zu lange. Er WUSSTE, dass diese fröhliche, mit Sarkasmus gepaarte Art, nichts weiter als eine Maske war.

Allein schon, dass er Dabis richtigen Namen verwendete, war beweise genug. Mehr brauchte er nicht zu hören.

Außerdem, war es wie ein Stich ins Herz, seinen Namen nach all den Jahren aus diesem Mund wieder zu hören ... mit dieser Mischung aus Schmerz und Verzweiflung ... es tat weh.

Es tat ihm verdammt weh.

"Touya, hm?", flüsterte der Schurke zu sich selbst, atmente hörbar aus um villeicht dieses Stechen in seinem Magen los zu werden und sah dem kleineren in die Augen. "So viel zu nach Hause begleiten. Okay ... dann komm, aber das ist eine Ausnahme UND HÖR AUF ZU HEULEN! Das ... Das steht dir nicht."

Und Keigos Herz wurde, sobald diese Sätze ausgesprochen waren, irgendwie zehn Kilo leichter. Der Gedanke, nicht allein in seiner großen Wohnung, mit all den Schatten und Stimmen der Vergangenheit und Gegenwart sein zu müssen, ließ ihn wieder atmen.

Wenn auch nur für eine kurze Zeit.

Aus diesem Grund, verbrachte er auch seine meiste Zeit auf der Arbeit und in dem Café ... das wurde ihm erst so richtig in diesem Moment bewusst, als Dabis warme Hand sich um seine legte, um den festen Griff um den vernarbten Arm zu lösen.

"Komm, ich hab morgen Frühschicht."

Und so schleppten die beiden sich die Treppen hoch, Keigo einige Stufen hinter Dabi und den Blick auf den Boden gerichtet wärend er seine Unterlippe zerkaute und sich schlecht fühlte.

Natürlich.

Was auch sonst.

Wenn er nicht gerade Held spielte oder heulte, dann fühlte er sich schlecht. Wann würde endlich der Punkt kommen, an dem das alles ein Ende haben würde?

Wann?

Würde er überhaupt kommen?

Und wenn er kam, würde sich dann endlich etwas ändern?

An diesem Abend sah der junge Held nicht all zu viel von Dabis Wohnung. Was er jedoch erhaschen konnte, war das einzige persönliche, was sich in der dunkel eingerichteten Wohnung fand: das eine eingerahmte Familienfoto auf dem Schrank, neben der Eingangstür.

Das war's.

Ein Familienfoto, wie es perfekter nicht hätte sein können. Alle glücklich in die Kamera lächelnd, alle sorgen und all den Schmerz einfach so weg gelächelt, für nur diesen einen Augenblick, der mit einem Foto für die Ewigkeit eingefangen wurde.

Der Held konnte nicht anders, als selbst zu lächeln, auch wenn die Tränen noch teilweise über seine Nassen Wangen kullerten. Bei dem Anblick des kleinen Touyas, mit dem Baby shoto im Arm ... er musst einfach lächeln.

Seine Lippen traten es quasi von allein ... naja ... bis zu dem Augenblick, in der er in die Ecke des Bildes blickte, in der Enji Todoroki hätte stehen müssen.

Ja, MÜSSEN.

Tat er aber nicht. Stattdessen war diese Ecke des Fotos vollkommen verbrannt, dass man nur noch die Schuhe sah und erahnen konnte, wer da gestanden hatte.

Auch nach all den Jahren, schien Dabis Hass, den er für seinen Vater empfand, kein Stück kleiner geworden zu sein. Es ließ Hawks die Lippen aufeinander pressen und er ließ seine Augen noch ein letztes mal über das Bild wandern, ehe er seine Schuhe auszog und Dabi durch die dunkle Wohnung in die Küche folgte.

Besagter Schurke stand lässig an der Kücheninsel angelehnt, die Pizza schon längst in Ofen hoch backend, wärend er seinen Kindheitsfreund von oben bis unten scannte, ohne die kleinste Regung im Gesicht. "Wieder beruhigt?", seine Stimme war getränkt von Müdigkeit.

"Ja ... Danke.", war Keigos Antwort, sich nochmal mit dem Ärmel über die nassen Augen wischend. "Sorry das mit eben ... ich ... ich weiß einfach nicht was ..."

Bevor er die Möglichkeit hatte, zu Ende zu sprechen, wurde er auch schon wieder unterbrochen. Zwar nicht mit Worten, sondern mit einem sanften streichen durch seine Haare, was ihn auf der Stelle festfrieren - und seine Augen aufreißen ließ.

Es war nur eine kleine, wahrscheinlich für Dabi unbedeutende Geste. Aber für ihn war dieses streichen einfach das wundervollste, was er in diesem Moment hätte kriegen können. Sie bedeutet ihm so unglaublich viel, auch wenn der Moment so schnell vorbei war, wie er gekommen war, die warme Hand keine Sekunde später bereits vermissend.

"Is okay.", flüsterte Dabi. "Du musst dich nicht rechtfertigen. Wirklich nicht. Du solltest lieber mal eine Auszeit von diesem ganzen Helden shit nehmen. Das es dem Nummer zwei Helden auch mal zu viel wird, passiert nunmal auch."

Stille.

Er hatte ins Schwarze getroffen.

Ob absichtlich oder unabsichtlich, war vollkommen egal. Dabi war wohl doch aufmerksamer, als Hawks dachte, wenn er sogar so etwas mitbekam. So viel Empathie, um seinen alten Freund zu verstehen, schien er wohl doch noch zu haben.

Oder ... gehörte da mehr dazu?

Irgendwie erleichterte es Keigo, obwohl es eigentlich das genaue Gegenteil hätte sein müssen.

Also besaß selbst so ein gebrochener Mensch wie Dabi, noch einen Funken Menschlichkeit ... ganz egal wie klein er auch sein mochte ... er war da. Ein Teil von Touya lebte doch noch in ihm, tief versteckt unter schwarzer Haarfarbe, verbrannter Haut und ... und einer Maske aus emotionslosigkeit.

Und Keigo sah ihn.

Ganz deutlich.

Den kleinen Junge, mit den tief roten Haaren und dem schönsten Lächeln der Welt.

Er stand doch genau vor ihm.

Nur irgendwo in diesem Schurken versteckt.

Der Geflügelte musste nur rausfinden, welche Knöpfe er drücken musste um an Dabis wahren Charakter zu kommen. Er war der Einzige der das konnte.

"Also ... wann musst du morgen früh wieder Zuhause sein?", begann der Schurke das Gespräch und suchte Keigos Blick.

Mit Erfolg.

"Eigentlich muss ich so gegen elf in der Firma sein ... also sagen wir mal gegen halb Zehn."

"So spät? Meine Schicht beginnt schon kurz vor sieben. Ein Held zu sein, muss wohl echter Luxus sein.", dachte er laut, sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt.

"Ein Schurke zu sein wohl auch, wenn man nicht gerade mit Pinker Schürze Sozialstunden leisten muss.", begab sich der junge Held auf dünnes Eis, und musste bei Dabis hochgezogenen Augenbrauen doch irgendwie kichern.

"Wenn ich du wäre ... würde ich mal ganz vorsichtig sein, sonst ..."

"Was sonst?"

Mit langsamen Schritten, die vermutlich einschüchternd wirken sollten, kam der größere auf ihn zu, blieb so dich vor ihm stehen, dass Keigo die natürliche Körperwärme des Villains auf seiner Haut spüren konnte.

Kein Witz, er war kurz davor sich dieser einladenden Wärme hin zu geben.

" ... Sonst ...", er betonte jede einzelne Silbe genaustens. " ... sonst zeig ich dir, wie sehr man sich an Männern in Pink verbrennen kann, Baby."

Diese raue Stimme, sie jagte kribbelnde Schauer direkt in den Unterleib des Blonden und ließen seinen Körper regelrecht beben. Die dabei entstehende Nervosität, vermischt mit Gänsehaut, war deutlich sichtbar und ließ den Jüngeren erneut schmunzeln. "Kei ... lass dich mal wieder ordentlich ficken."

"Wa ... Was?!"

Sein Herz - rapide schlagend.

Sein Bauch - kribbelnd, als würden tausend Schmetterlinge darin herum fliegen.

Seine Augen - sich weit öffnend.

"Du hast mich schon verstanden, kleiner. Also ich kann danach meine Gedanken immer ordnen ... könntest du auch mal gebrauchen."

Korrektur: Sein Herz - plötzlich stechend.

Trotzig verschränkte besagter Held die Arme vor der Brust und wandte seinen Blick ab, um Dabi bloß nicht in die Augen sehen zu müssen. Die ganze Situation war auch schon ohne jegliche Kommentare peinlich genug gewesen. Aber Dabi wäre wohl nicht Dabi, wenn er solche seltenen Momente schamlos missbrauchen würde.

Natürlich nur zu seinen Zwecken.

Die freie Natur eines Schurkens eben ...

"Touya?"

"Anwesend."

"Kann ich bei dir duschen?"

"Solange du meine Wasserrechnung nicht in die Höhe treibst oder mein Bad überflutest, ja. Wenn du Schlafklamotten willst, nimm dir welche aus meinem Kleiderschrank. Tu dir keinen Zwang an, die Pizza braucht eh noch eine Weile."

"Die wird aber auch nicht schneller fertig, wenn du in den Ofen glotzt und versuchst sie mit deinem Blick zu rösten."

"Kannst du nicht wissen."

"Oya? Noch eines deiner vielen versteckten Talente?"

"Ganz ge-nau. Ich bin wohl voller Überraschungen."

Die darauffolgende Dusche hatte der Held aber ganz dringen nötig gehabt. Das heiße Wasser befreite ihn wenigstens kurz von all den Gedanken, als wusch er sie sich vom Körper.

Leider ... Leider Gottes, sollte diese Sorgenfreie Gefühl nur von kurzer Dauer sein. Sehr ... wirklich sehr kurzer. Es war frustrierend, auf allen sämtlichen Ebenen, die ihm einfielen.

Wie Pech und Schwefel schienen sie an ihm zu kleben, treuer Begleiter als Hund aber nicht mal halb so loyal.

Nein, nichtmal ansatzweise.

Eher niederschmetternd.

Seine Stirn hatte er gegen die feuchten Fliesen gelehnt, den starren Blick auf dem Boden klebend, als gäbe es dort was allemal interessantes zu finden, als das, was in der Küche auf ihn wartete. Keigo konnte Dabis heißen Atem noch immer auf seinen Lippen spüren ... und er wünschte sich, dass dieses Gefühl nicht zu schnell vorbei gehen würde.

Konnte es nicht auf ewig bleiben?

Zusammen mit diesem Herzrasen und diesem positiven Kribbeln im Bauch, was ihn seit guten zehn Minuten um den Verstand brachte?

Und vorallem ... ihn ablenkte.

Wie bedürftig er nach Ablenkung war, musste man in diesem Moment nicht erklären, oder?

Ob ein guter fick in den Arsch oder Chickenwings fressen beim Fernsehen, ihm war absolut alles recht. Besonders, wenn es der Schurke mit dem Schwarzen Haar sein würde, in den er sich zweifellos in den letzten Minuten verguckt hatte.

Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, keine Sekunde später, das Anspannen sämtlicher Muskeln in seinem Körper.

Sich vergucken?

Seine ganzen psychischen Probleme schienen wohl doch nicht zu reichen. Nein, natürlich musste noch eine weitere Last her.

Noch was sie nicht so groß wie die anderen.

Aber sie würde wachsen.

Und davor fürchtete er sich jetzt schon.

Selbst das heiße Wasser, was seine Haut unerträglich spannen ließ, konnte diese Furcht nicht von ihm nehmen.

Nicht eine einzige Sekunde.

In dem Moment, als diese Erkenntnis an seiner Tür klopfte, da begann sie bereits zu wachsen.

"Was war damit, dass du meine Wasserrechnung nicht in die Höhe treiben sollst?"

War Dabis Antwort, auf Keigos dreißig minütige Dusche gewesen, bevor sie sich zusammen setzten und ohne jegliche Konversation die halb kalte Pizza aßen.

Nicht, weil es nichts zu reden gab.

Sie waren jeder in ihrer eigenen Gedankenwelt gefangen und die Pizza hätte lascher nicht schmecken können. Diese ganzen Gedanken über Gefühle, Ängste und sonstigem niederschmetternden Mist vertrugen sich nicht sonderlich gut mit der trockenen Salami und den Ananas Stückchen.

"Weißt du ... dafür, dass du Pizza Hawaii in der Tiefkühltruhe hast, sollte man dich verdammt nochmal verklagen, Dabi. Hast du nichts mit Hühnchen oder so?"

"Beim nächsten mal, lass ich dich heulend draußen stehen."

"... Pizza Hawaii ist ... super ..."

Ohja, und wie Hawks den Augenkontakt zu seinem Kindheitsfreund mied. Es reichte nämlich schon, dass dieser ihn unverblümt anstarrte, als würde er ihn mit seinem nackten Blick durchbohren wollen, was zu 100% daran lag, dass der junge Held nichts weiter als eine viel zu große Boxershorts mit einem viel zu großen T-shirt des jüngeren am Leib trug.

Die Federn und Haare noch feucht und einzelne Tropfen seine blasse Haut zierend.

Aber er fühlte sich so verdammt wohl in den viel zu großen Klamotten, die so intensiv nach dem Schwarzhaarigen rochen, dass es alle Sinne des geflügelten betäubte.

Zum ersten mal, seit dem sie heute aufeinander trafen, verriet Dabis Blick, was er dachte. Die Lippen fest aufeinander gepresst, die Augen zuckend über Keigos Körper wandernd, wärend seine ganze Haltung Anspannung ausdrückte.

Du hast keine Ahnung wie heiß du gerade bist - stand ihm groß und breit auf dem Gesicht geschrieben. Und Keigo hätte diese Worte nur all zu gern an ihn zurück gegeben.

Aber es war Zeit zum Essen.

Nachdem das merkwürdigste Essen ever, endlich vorbei - der Tisch abgeräumt, - und es verdammt spät war, kam nun die größte Frage aller Fragen.

"Ich mach dir mal die Couch zurecht."

"Musst du nicht, mach dir keine extra Umstände wegen mir."

"Was redest du für einen fucking Quark? Brauchst ein Vogelnest im Baum oder was soll der scheiß jetzt?"

"Nein man, natürlich nicht ... ich ..." - die Worte waren schwer, wie Blei auf seiner Zunge und mehr Überwindung für den darauffolgenden Satz, hatte er vermutlich in seinem ganzen Leben nicht gebraucht. Andererseits war er vor einer nichtmal halben Stunde vor diesem Mann in Tränen ausgebrochen, also durfte das schon gehen.- "... ich will nicht allein sein."

" ... Oh ...", war die einzige Reaktion des Villains, gefolgt auf einem Kratzen seines Nackens und einem nachdenklichen Blick richtung Decke.

Würde Hawks es nicht besser wissen, dann hätte er den jüngeren als nachdenklich und irgendwie ... überfordert bezeichnet.

Denn das war er.

Deutlich sichtbar.

Und Keigo wäre am liebsten im Erdboden versunken und vor Scham nie wieder aufgetaucht. Wo war das nächst gelegene Loch oder die nächstbeste Schaufel, mit der er sich in den Boden graben könnte, statt sich der Blamage des Abends hin zu geben?

Wo war sie verdammt nochmal?!

"Also ... du ... naja ... du weißt schon ...", versuchte der Villain, das was er scheinbar dachte, in logische Worte zu fassen, wobei er mehr oder weniger scheiterte.

Keigo musste fast schon lachen, als der Schurke da so kläglich vor sich hinstammelte und gerade auf dem besten Weg war, sich noch mehr in seinen eigenen Worten zu verheddern und leichte peinliche Röte schon seine narbigen Wangen schmückte.

"Ach fuck you! Grins nicht so, Birdbrain.
Oder hast du todeswunsch?! Du weißt verdammt nochmal was ich sagen will, also spar dir dein dämliches Grinsen und schwing deinen arsch ins Schlafzimmer!"

Nächste Runde, die erfolgreich an Keigo ging. Scheinbar verstand er es meisterhaft den aufgebrachten Villain um den Finger zu wickeln.

Ob es Hochmut oder einfach nur Adrenalin war, was ihn diese bestimmten Sätze über die Lippen kommen ließ, wusste er in den Moment selbst nicht. Fest stand, dass es irgendwie die Wahrheit war, die es schaffte, das Gesicht des jüngeren noch röter zu färben.

"Du bist niedlich wenn du dich aufregst."

Jep.

Es war dumm.

Jeder normale Mensch, der nur ansatzweise Menschenkenntnisse hatte, würde sich vor dem Blue Flame Killer fürchten und zu 100 % um sein Leben rennen ... umso merkwürdiger war es, dass die Worte so leicht über die Lippen des geflügelten gingen, als wäre an ihnen nicht auch nur ein Fünkchen Wahrheit gewesen.

Es versetzte den größeren in eine art Schockstarre.

Das rot, welches einen Kontrast zu der hellen Haut und den dunklen Narben gab, unübersehbar.

Jeder blinde hätte es sehen können.

Und dem Träger selbst? Tja, der drohte Hawks mit einer kümmerlichen kleinen Flamme in seiner Hand und einem ärgerlichen Blick, der eindeutiger nicht hätte sein können.

Wieder ein Kichern.

Keigo wusste nicht, wann seine Gefühle das letzte mal so dermaßen Achterbahn fuhren als an diesem gesamten Tag. Und irgendwie ... wenn er diesen Mann mit den schwarzen Haaren ansah, für den er zweifellos etwas empfand, dann wusste er: es war sein Verdienst, dass er so fühlte.

Daran gab es einfach keine Zweifel, denn diese Schmetterlinge in seinem Bauch, wann immer er sich hoffnungslos in den nächsten Typen verknallte, irrte sich nie ....

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