Werwolf - das Blinzelmädchen

By darkred_diary

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"Jede und jeder von euch bekommt eine Karte. Eine Karte, die euch eure Rolle vorgibt. Eure zweite Identität... More

Prolog
Kapitel 1.
Kapitel 2.
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 11.
Kapitel 12.
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Kapitel 16.
Kapitel 17.
Kapitel 18.
Kapitel 19.
Kapitel 20.
Kapitel 21.
Kapitel 22.
Kapitel 23.
Kapitel 24.
Kapitel 25.
Kapitel 26.
Kapitel 27.
Kapitel 28.
Kapitel 29.
Kapitel 30.
Kapitel 31.
Kapitel 32.
Kapitel 33.
Kapitel 34.
Kapitel 35.
Kapitel 36.
Kapitel 37.
Kapitel 38.
Kapitel 39.
Kapitel 40.
Kapitel 41.
Kapitel 42.
Kapitel 43.
Kapitel 44.
Kapitel 45.
Kapitel 46.
Kapitel 47.
Kapitel 48.
Kapitel 49.
Kapitel 50.
Kapitel 51.
Kapitel 52.
Kapitel 53.
Kapitel 54.
Kapitel 55.
Kapitel 56.
Kapitel 57.
Kapitel 58.
Kapitel 59.
Kapitel 60.
Kapitel 61.
Kapitel 62.
Kapitel 63.
Kapitel 65.
Kapitel 66.
Kapitel 67.
Kapitel 68.
Kapitel 69.
Kapitel 70.
Kapitel 71.
Kapitel 72.
Kapitel 73.
Kapitel 74.
Kapitel 75.
Kapitel 76.
Kapitel 77.
Kapitel 78.
Kapitel 79.
Kapitel 80.
Kapitel 81.
Kapitel 82.
Kapitel 83.
Kapitel 84.
Kapitel 85.
Kapitel 86.
Kapitel 87.
Kapitel 88.
Kapitel 89.
Kapitel 90.
Kapitel 91.
Kapitel 92.
Kapitel 93.
Kapitel 94.
Kapitel 95.
Epilog
Nachwort

Kapitel 64.

89 22 0
By darkred_diary

Ungefähr zur gleichen Zeit, als Noctana es schaffte, unten im Keller langsam aufzustehen und sich auf den Weg zurück zum Flur zu machen, schickte die Spielleiterin Nolan wieder weg.

Das waren zumindest ihre Worte: In der Praxis war sie aber diejenige, die den Flur verließ und Nolan derjenige, der dort stehen blieb.

Sein erster Impuls war, wieder zurückzulaufen um Noctana irgendwie zu helfen.
Doch da war diese beißende Angst, dass er nur noch ihre verkohlte Leiche finden würde.

Oder dass er wirklich in den brennenden Raum gehen musste, um sie überhaupt, egal in welchem Zustand, zu finden.

Nolan hasste Feuer und er hatte panische Angst vor den Flammen, vor dem Gefühl, nur noch brennenden Rauch einzuatmen.

Es erinnerte ihn an den Hausbrand von damals.

Seine Eltern und er hatten ruhig geschlafen, als die Feuermelder losgegangen waren.

Der fünfjährige Nolan war von dem Geräusch zunächst nicht aufgewacht.

Seine Eltern waren sofort panisch aus dem Haus gelaufen. Sie erwarteten, Nolan auch schon vor dem Haus warten zu sehen.

Aber während das Feuer, das in der Küche ausgebrochen war, sich langsam im Haus ausbreitete und die Gardinen und Teppiche alle nacheinander verschlang, lag Nolan immer noch leise schnarchend in seinem kleinen Bett.

Nolans Mutter stolperte vor seinem Vater nach draußen und sah sich hektisch nach ihrem Sohn um; der nicht dort war. 

Ohne nachzudenken machte sie deshalb auf dem Absatz kehrt und stürmte zurück in das brennende Haus.

Das Haus hatte lange Flure und vergleichsweise kleine Zimmer, Nolans Eltern hatten immer den altmodischen Charme der Treppen und Korridore gemocht. 

Aber dank des Feuers, das ihr die Sicht erschwerte, verirrte sich Nolans Mutter in den schmalen verwinkelten Fluren. 

Und während ein Feuerwehrmann es schaffte, Nolan rechtzeitig aus seinem Zimmer zu holen, irrte seine Mutter herum, bis sie röchelnd zu Boden sank und erstickte.

Wo sein Vater hingegangen war, wusste Nolan nicht.

Denn als der Feuerwehrmann ihn aus dem brennenden Haus brachte, war er nicht mehr da.

Heute würde Nolan nicht zurück in den Keller gehen, nicht zurück zum Feuer. Sein Ziel war es eigentlich gewesen, sich für immer von solchen Flammenmeeren fernzuhalten.

Trotzdem griff er in seine Hosentasche und holte die mitgenommenen Streichhölzer heraus. 

Die Packung hatte er zurückgegeben, es wäre zu auffällig gewesen, wenn er sie mitgenommen hätte.

Drei Streichhölzer steckten in seiner Hosentasche, Nolan betrachtete sie nachdenklich. Das Feuer hatte damals sein zuhause zerstört und alles verändert.

Vielleicht hatte er deshalb die Streichhölzer eingepackt - um alles zu verändern. 

„Wo ist Noctana?"

Nolan sah erschrocken auf. Wyatt und Ophelia saßen auf der obersten Treppenstufe, als seine Aufmerksamkeit sich auf sie richtete stand Ophelia auf und ging eine Stufe hinunter, auf Nolan zu.

„Was habt ihr gemacht?", fragte sie, Wyatt erhob sich ebenfalls und stellte sich eine Stufe hinter Ophelia.

Nolan hob die Streichhölzer.

Er hatte noch nie gesehen, wie jemanden die Gesichtszüge entgleist waren und auch jetzt passierte es gerade mal in einer einzige Sekunde: In Ophelias Gesicht spiegelte sich für diese eine Sekunde lang nur pure Angst und Sorge. Fassungslosigkeit.

Dann war alles wieder wie zuvor: „Ihr habt sie angezündet?!"
„Was?!", fragte Wyatt belustigt hinter ihr.

„Natürlich nicht.", erwiderte Nolan. „Wir haben den Raum um sie herum angezündet."
„Oh Gott sei dank.", seufzte Ophelia. „Ist sie rausgekommen?"

„Ich weiß es nicht.", antwortete Nolan. „Ich wurde weggeschickt."

„Warte kurz: Noctana steckt gerade in einem Raum voller Feuer? Seit wann benutzen wir hier Feuer?", fragte Wyatt verwirrt. „Das ist viel zu gefährlich!"

„Du hast Streichhölzer mitgenommen.", bemerkte Ophelia. „Wieso?"

Nolan zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nicht. Ich dachte mir-"

„Hier seid ihr!", James erschien hinter Nolan. „Warum hast du Streichhölzer?"

„Die Spielleiterin hat sich entschieden, mit Feuer zu spielen. Und wir werden mitspielen. Ob sie will oder nicht.", antwortete Ophelia.

„Mit Feuer spielen ist extrem gefährlich.", meinte Nolan, überlegte, die Streichhölzer wieder wegzustecken.

„Hast du schon mal davon gehört, dass man Feuer auch mit Feuer bekämpfen kann? Ich denke, das ist genau das, was wir hier brauchen.", entgegnete Ophelia angespannt, sah Nolan bei jedem einzelnen Wort direkt in die Augen.

Er wich ihrem Blick aus: „Was hast du vor?"

„Ich weiß es nicht wirklich ... es gibt etwas, was-", Ophelia stockte, biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Ihre Augenbrauen waren tief zusammengezogen. „Nolan, kann ich bitte eins der Streichhölzer haben?"

Nolan nickte und gab ihr eins der Holzstücke.

„Wir müssen Noctana und Manare finden. Wir treffen uns dann in der Bibliothek.", sagte Ophelia.

„Was? Wieso-"

„Frag nicht. Dafür haben wir keine Zeit mehr.", zischte Ophelia, drehte sich um und rannte in den ersten Stock.

„Keine Zeit? Wir stecken hier seit Monaten fest, warum ist ausgerechnet jetzt keine Zeit mehr?", fragte James verwirrt.

„Wir werden sehen.", meinte Wyatt schulterzuckend.


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