Codeworld

Від heartdefect

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Ich versuchte mich zu beeilen, doch nichts tat sich. "Fuck!" fluchte ich, als mir plötzlich die zweckentfremd... Більше

Prolog
Kapitel #001
Kapitel #002
Kapitel #003
Kapitel #004
Kapitel #005
Kapitel #006
Kapitel #007
Kapitel #008
Kapitel #009
Kapitel #010
Kapitel #011
Kapitel #012
Kapitel #013
Kapitel #014
Kapitel #015
Kapitel #016
Kapitel #017
Kapitel #018
Kapitel #019
Kapitel #020
Kapitel #021
Kapitel #022
Kapitel #023
Kapitel #024
Kapitel #025
Kapitel #026
Kapitel #027
Kapitel #028
Kapitel #030
Kapitel #031
Kapitel #032
Kapitel #033
Kapitel #034
Kapitel #035
Kapitel #036
Kapitel #037
Kapitel #038
Kapitel #039
Kapitel #040
Kapitel #041
Kapitel #042
Kapitel #043
Kapitel #044
Kapitel #045
Kapitel #046
Kapitel #047
Kapitel #048
Kapitel #049
Kapitel #050
Kapitel #051
Kapitel #052
Kapitel #053
Kapitel #054
Kapitel #055
Kapitel #056
Kapitel #057
Kapitel #058
Kapitel #059
Kapitel #060
Kapitel #061
Kapitel #062
Kapitel #063
Kapitel #064
Kapitel #065
Kapitel #066
Kapitel #067
Kapitel #068
Kapitel #069
Kapitel #070
Epilog
Danksagung
Überarbeitung

Kapitel #029

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Від heartdefect

Vor Nervosität drehte ich mich auf dem Drehstuhl langsam hin und her. Meine schwitzigen, eiskalten Hände wischte ich schon zum hundertsten mal an meiner schwarzen Hose ab und meine Augen flogen ruhelos durch das Büro. Mal fixierte ich ein paar der bunten und nichtssagenden Landschaftsbildern an der Wand, mal die Stapel an Unterlagen auf dem schlichten Bürotisch vor mir. 'Colin Hawkins' stand auf einem kleinen Namesschild. Ja, nachdem ich Gefühlte Jahre in dieser Zelle gesessen hatte, wurden die Kameras wieder aktiviert. Ab dann dauerte es geschätzt wohl eine Minuten, bis eine Wache mich abholte und ohne Umwege in Colins geschäftliches Büro brachte. Und jetzt saß ich hier und wartete auf Colin - und mit ihm wahrscheinlich auf eine gehörige Standpauke. In der Sekunde öffnete sich die Tür und der fünfzehnjährige Rebellenanführer trat hinter seinen Schreibtisch und setzte sich. Dann schwieg er mich erstmal an und musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. Ich wagte es nicht, die Stille zu brechen. Desshalb sagte ich nichts und senkte den Kopf. "Lucy, Lucy..." fing er irgendwann an und schüttelte theatralisch den Kopf "Was machst du nur für Sachen?". Es war absurd, aber in diesem Moment erinnerte er mich extrem an meinen Vater. Schnell verscheuchte ich den Gedanken, Colin war schließlich ein Jahr jünger als ich! "Ihr wolltet mir ja nicht sagen, wo meine Eltern sind" sagte ich trotzig und hob mein Kinn. Irgendwie hatte Flynt ja recht. Hier vertraute mir keiner. Mein gegenüber legte den Kopf schief "Und für diese simple Sache rennst du gleich zum 'Feind' und befreist ihn? Interessantes Verhalten. Du bist wirklich egoistisch. Gefährdest die ganze Bärenhöhle für deine Wünsche". Plötzlich fühlte ich mich schlecht. Was hatte ich nur getan? Klar, Flynt meinte, er hält sein Wort und sagt nichts, aber wer garantiert, dass er das wirklich tut? Ich bin so... dumm. "Es tut mir so leid" flüsterte ich deshalb und schaute auf meine Hände in meinem Schoß "Ich hätte besser überlegen müssen". Colin atmete schwer aus "Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Du musst noch sehr viel lernen, Lucy Winter. In der Regierung arbeitet vielleicht jeder für sein Eigenwohl, aber hier arbeiten wir zusammen. Wir sind ein Team, okay? Und so achten wir auch aufeinander. Ich werde dich heute ohne Strafe gehen lassen, wenn du mir versprichst, die nächsten Wochen hart zu trainieren und auf das zu hören, was Alex und andere dir sagen. Sowas darf auf keinen Fall nochmal vorkommen. Wir zählen hier auf dich, Lucy". Fest schaute ich ihm in die Augen "Ich werde es wieder gut machen, versprochen". Er nickte "Ach, und noch was. Du darfst heute deine Eltern wieder sehen".

Überrascht riss ich die Augen auf "Warum... also... woher der plötzliche Sinneswandel?". Colin zuckte mit den Schultern "Erstens weißt du jetzt sowieso, wo sie sind und da wäre es nur eine Frage der Zeit, bis du dich nachts wieder zu ihnen schleichst. Und ich habe definitiv nicht die Leute, dich und deine Eltern Tag und Nacht zu bewachen. Zweitens motiviert es dich sicher, sie gesund zu sehen. Außerdem" jetzt schaute er mir tief in die Augen und legte eine Hand sanft auf meine Schulter "vertrau ich dir, Lucy". Ich wand mich unter seinem Blick. Dieses Vertrauen hatte ich auf keinen Fall verdient. Endlich wandte er sich von mir ab, gab einer Wache, die wohl die ganze Zeit neben der Tür gestanden hatte, mir aber jetzt erst aufgefallen war, ein Zeichen. Dann verließ er das Büro. Die Wache hingegen blickte mich an und sagte "Ich bringe Sie jetzt zu ihren Eltern". "Ist es nicht mitten in der Nacht und sie schlafen?" gab ich zu bedenken, doch die Wache lachte nur auf "Es ist schon der nächste Morgen, Miss Winter. Ich bin sicher, Ihre Eltern sind schon wach. Außerdem beginnt Ihr Trainig in zwei Stunden, desshalb müssen wir uns jetzt auch ein bisschen beeilen". Zögerlich folgte ich dem Mann auf den Gang und fragte, während wir die weißen Flure durchquerten "Darf ich sie denn jetzt öfters sehen?". Er warf mir einen kurzen Seitenblick zu "Das müssen Sie zwar mit Mr Hawkins klären, aber ich denke, dass dürfte kein Problem sein". Ich nickte nur und lief weiter schweigend neben der Wache her. "Es ist nicht mehr weit" sagte er nach ein paar Minuten und etlichen Abzweigungen "Nur noch durch diesen Gang und-". In dem Moment brach er ab und blieb ruckartig stehen. Genau so wie ich. Denn was sich in diesem Gang abspielte, verschlug mir den Atem und trieb die Tränen in meine Augen.

"Dennis?! Cat?!" flüsterte ich geschockt und starrte die beiden an. Ich sprach zwar sehr leise, dennoch schienen die beiden mich gehört zu haben und sprangen fast auseinander. Doch das Bild, das sich mir bis eben geboten hatte, hatte sich schon fest in meine Gehirnhaut gebrannt. Dennis, wie er Cat gegen die Wand drückte, sie fordernd Küsste und begrapschte. Und sie ließ es völlig willig zu. Mein Körper war wie betäubt. Ich spürte quasi körperlich, wie mein Herz zerbrach und dann langsam den Schmerz durch meine Adern bis in die letzte Zelle pumpte. Tränen brannten in meinen Augen und bahnten sich einen Weg über meine Wange. Und die Gefühle zerrissen mich. Schmerz, Trauer, Enttäuschung, Wut und das kalte Gefühl, Verraten und beschmutzt worden zu sein. Das ich dem schönen, schlauen Dennis nicht genug war, hatte ich mir ja schon lange gedacht. Aber das er mich betrügt... und dann auch noch mit meiner besten Freundin und engsten Vertrauten hier. Das waren gleich zwei Messer auf einmal, die da in mein Herz gerammt wurden. "Lucy..." fing Cat an und Alex sagte zeitgleich "Es ist nicht so, wie es-". "HALTET VERDAMMT NOCHMAL DIE KLAPPE!" schrie ich ihnen verletzt entgegen und atmete schwer ein und aus "Wie lange läuft das schon?". "Lu, es ist-" fing meine EHEMALIGE beste Freundin an. Barsch unterbrach ich sie "Wie lange? Antwortet!". "Ungefähr zwei Wochen, aber-" setzte Dennis an und schaute mich fest an. "NICHTS ABER!" schrie ich und vor Tränen sah ich fast nichts mehr "Ich hasse euch, ich hasse euch so sehr! Ich dachte du liebst mich, Dennis. Und du, Cathrin, ich dachte wir sind sowas wie Freundinnen. Ich habe euch vertraut, verdammt! Ihr seid so das letzte! Wehe, ihr wagt es, mir noch einmal in die Augen zu blicken. Tut mir leid, dass ich euch gestört habe, macht doch einfach weiter!". Mit diesen Worten fuhr ich herum und floh. Ich rannte förmlich weg und ließ die beiden Verräter und die Wache einfach stehen. Meine Eltern wollte ich jetzt nicht sehen, ich wollte nur noch weg. Eine Weile irrte ich ziellos durch die Gänge, hatte Angst, hinter jeder Ecke jemandem zu begegnen, den ich nicht sehen wollte. Irgendwann endete ich dann im Raum der Gefallenen. Jodie arbeitet um diese Uhrzeit noch nicht. Desshalb setzte ich mich einfach in die Mitte auf den Boden und schaute dem Sonnenaufgang entgegen.

Ich weiß nicht genau, wie lange ich schweigend da saß und in die aufgehende Sonne blickte. Das Licht, dass den Tintenblauen Mantel der Nacht erst lila, dann rosa und letztendlich rotorange färbte, faszinierte mich. So sehr, dass auch bald keine neuen Tränen mehr aus meinen Augen flossen. Keine Ahnug, wie lange ich schon keinen Sonnenaufgang mehr gesehen habe. Zu lange. Aber jetzt wusste ich seine Schönheit erst richtig zu schätzen. Allerdings ließen sich meine Gedanken trotz der schönen Landschaft nicht abschalten. Ich verstand es nicht. Warum Dennis und Cat. Das hätte ich echt als letztes gedacht. Bastian sagte ja Alex... Oh je, Alex. Ich habe ihn völlig zu unrecht angemotzt. Wobei, vielleicht hatte er ja trotzdem was mit einem Mädchen. Aber das wusste ich erstens nicht und zweitens konnte es mir ja egal sein. Er ist ja Single. Wie ich. Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen will. Nur an Cat hatte ich bei 'der Blondine' nicht gedacht. Dafür, dass sie mich seit zwei Wochen betrügt, schauspielert sie echt gut. Womit habe ich das alles nur verdient? Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in den Händen. Just in diesem Moment hörte ich, wie sich die Tür zum Raum der Gefallenen öffnete und sich Schritte näherten. Die Person setzte sich anscheinend neben mir auf den Boden. So nah, dass ich die Wärme, die von dem Körper ausging spürte aber er oder sie mich nicht berührte. Dann spürte ich nur eine kurze Berührung an meinem Arm, die jedoch so schnell wieder weg war, dass ich sie niemanden zuordnen konnte. Einen Moment zögerte ich noch, dann hob ich langsam den Blick. Ein lächeln breitete sich auf meinem Gesicht auf. Direkt vor mir auf dem Boden stand eine Tüte Erdnüsse.

Langsam hob ich den Blick und schaute in die vertrauten braunen Augen. Bei unser ersten Begegnug sagte ich, man kann ihnen nicht länger als dreißig Sekunden sauer sein kann. Und damit hatte ich recht. Beschämt senkte ich den Kopf "Tut mir leid". "Was?" fragte er mit rauer Stimme. Tränen schossen mir in die Augen "Dass ich dich zu unrecht angeschrien habe". Er seufzte leise "Wie kamst du darauf, dass du unrecht hast?". "Ich habe sie vorhin gesehen" sagte ich und schluckte schwer. Jetzt rannen die Tränen meine Wangen runter "Dennis. Wie er Cat auf dem Gang küsst und begrapscht". Mein Trainer zog scharf die Luft ein, dann bemerkte er meine Tränen und legte sanft einen Arm um mich "Hey, schsch, alles gut. Ich weiß, es tut weh, aber du musst sie vergessen". Verzweifelt schluchzte ich auf und lehnte mich zögerlich gegen ihn "Ich habe sie geliebt, beide! Und dann fallen sie mir so in den Rücken...". Er drückte mich mehr an sich, als würde er mich vor dem zerbrechen retten wollen "Eigendlich bin ich her gekommen um mich zu entschuldigen... und das mache ich jetzt auch. Es tut mir leid... die Missverständnisse und unser Streit... das war einfach unnötig. Können wir das einfach vergessen?". Ich schniefte und nickte "Ich frage mich nur, warum Bastian dann sagte, dass du mich betrügen würdest...". "Wahrscheinlich wollte er mir eins auswischen. Er kann mich nicht leiden. Bestimmt kannte er die Wahrheit, hat sie dir gesagt und als er gemerkt hat, dass du mich ganz gut leiden kannst und ich dich auch, hat er die Chance genutzt. Nicht, dass Bastian ein böser Mensch ist... nur kann er ziemlich gemein sein...". Ich sagte nichts und starrte nur in die inzwischen ausgegangene Sonne. Einen Moment herrschte ein friedliches Schweigen zwischen uns. Dann fragte Alex "Sollen wir anfangen zu trainieren?". Ich schloss einen Moment die Augen und bemerkte wie müde und ausgelaugt ich war. "Muss das sein? Ich kann mich so müde gerade echt nicht auf Waffen konzentrieren. Und dann was heute alles passiert ist. Auch die Sache mit Flynt heute Nacht...". Sofort spannte er sich an "Was war heute Nacht mit Flynt?". Er klang alarmiert. Ich weiß, es ist egoistisch, aber ich muss das jetzt einfach ausnutzen. "Wir machen einen Deal" schlug ich vor "Ich erzähle dir alles, dafür machen wir heute noch einen freien Tag und fangen morgen mit dem Trainig an". Er lachte "Hast wohl doch was aus Strategie mitbekommen, was? Okay, deal. Und jetzt erzähl".

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