Werwolf - das Blinzelmädchen

By darkred_diary

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"Jede und jeder von euch bekommt eine Karte. Eine Karte, die euch eure Rolle vorgibt. Eure zweite Identität... More

Prolog
Kapitel 1.
Kapitel 2.
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 11.
Kapitel 12.
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Kapitel 16.
Kapitel 17.
Kapitel 18.
Kapitel 19.
Kapitel 20.
Kapitel 21.
Kapitel 22.
Kapitel 23.
Kapitel 24.
Kapitel 25.
Kapitel 26.
Kapitel 27.
Kapitel 28.
Kapitel 29.
Kapitel 30.
Kapitel 31.
Kapitel 32.
Kapitel 33.
Kapitel 34.
Kapitel 35.
Kapitel 36.
Kapitel 37.
Kapitel 38.
Kapitel 39.
Kapitel 40.
Kapitel 41.
Kapitel 42.
Kapitel 43.
Kapitel 44.
Kapitel 45.
Kapitel 46.
Kapitel 47.
Kapitel 48.
Kapitel 49.
Kapitel 50.
Kapitel 51.
Kapitel 52.
Kapitel 53.
Kapitel 54.
Kapitel 55.
Kapitel 56.
Kapitel 57.
Kapitel 58.
Kapitel 59.
Kapitel 61.
Kapitel 62.
Kapitel 63.
Kapitel 64.
Kapitel 65.
Kapitel 66.
Kapitel 67.
Kapitel 68.
Kapitel 69.
Kapitel 70.
Kapitel 71.
Kapitel 72.
Kapitel 73.
Kapitel 74.
Kapitel 75.
Kapitel 76.
Kapitel 77.
Kapitel 78.
Kapitel 79.
Kapitel 80.
Kapitel 81.
Kapitel 82.
Kapitel 83.
Kapitel 84.
Kapitel 85.
Kapitel 86.
Kapitel 87.
Kapitel 88.
Kapitel 89.
Kapitel 90.
Kapitel 91.
Kapitel 92.
Kapitel 93.
Kapitel 94.
Kapitel 95.
Epilog
Nachwort
Fragen an die Charaktere

Kapitel 60.

111 23 2
By darkred_diary

Ophelia hatte ein Brot gefunden.
Es lag in einer Ecke, unter einem der vielen verstaubten Spinnennetze.
Ophelia dachte kurz, dass es nur ein großes Stück Kohle war, aber dann erkannte sie die ovale Form. 

Misstrauisch hob sie es hoch und klopfte auf die schwarze Kruste.

Es war steinhart. 

Prüfend drückte sie es zusammen, war erleichtert, als es immerhin ein wenig nachgab.

Dann drehte sie es mehrmals um sich selbst, sah aber keine Stellen, die irgendwie manipuliert wirkten.

Es gab keine Einstiche oder herausgerissene Stücke.
Dem Brot schien also nichts nachträglich verabreicht worden zu sein.

Erleichtert trat sie einen Schritt von der staubigen Ecke zurück, wischte einige feine Staubflocken von der Brotkruste.

„Hast du was gefunden?"

Sie fuhr erschrocken herum: „Wyatt."

„'Tschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken. Hast du Manare gesehen?", fragte Wyatt besorgt, hob die Augenbrauen leicht an. Eine Angewohnheit, von der er selbst nicht wusste, dass er sie hatte.

„Nein. Hast du Noctana gesehen? Ich mache mir fast Sorgen um sie.", entgegnete Ophelia.

„Nein. James?", fuhr Wyatt fort, das Lächeln in seinen Augen flackerte. 

„Ja. Er meint, er würde mi- uns wiederfinden.", sagte Ophelia, wandte ihren Blick von Wyatt ab und fixierte die Wand neben seiner linken Schulter.

„Du glaubst ihm nicht, oder?", fragte Wyatt leise, das warme war so schnell in seinen Blick zurückgekehrt, wie es eben noch verschwunden war.

„Wenn jemand weg ist, weißt du nie, ob er wieder zurückkommt.", antwortete Ophelia hart, sah weiterhin starr auf die Steine hinter Wyatt. „Oder wenn doch, ob er dich wieder findet."

„Vielleicht glaubst du mir nicht, aber manchmal kommen Leute wirklich zurück. Nicht alle sterben – warte. Du hast Angst, dass er ... du hast Angst, dass er dich freiwillig vergisst, oder?", flüsterte Wyatt, fing fast unwillkürlich Ophelias Blick auf.

Ihnen beiden war klar, wie nah sie beieinander standen.
Trotzdem wichen sie nicht zurück, zeigten nicht, was sie bemerkten.

„Vielleicht.", gab Ophelia zurück. „Manchmal machen Menschen das, Wyatt."

„Nicht alle, Opal.", sagte Wyatt. „Einigen mögen dich möglicherweise sogar."

Ophelia stutze. Lena hatte sich diesen Spitznamen für sie ausgedacht, aber Wyatt hatte ihn vor dem Anfang des Spiels weitaus öfter benutzt. Doch das alles schien so weit zurück zu liegen: „Seit wann nennst du mich wieder Opal?"

„Wieso? Magst du Feely lieber?", fragte Wyatt, lächelte. Ophelia erwiderte es, antworte nicht direkt.

„Ich verstehe die Sache mit den Spitznamen nicht wirklich, um ehrlich zu sein. Ich hatte früher nie einen."

„Ich denke, Leute geben dir Spitznamen um dir zu zeigen, wer du für sie bist. Vielleicht auch was du ihnen bedeutest. Oder einfach, weil sie es können.", antwortete Wyatt.

„Okay, Wagnerit.", gab Ophelia zurück. „Okay, nein, das klingt wirklich furchtbar."

„Tja.", machte Wyatt lächelnd. „Vielleicht passt „Wagnerit" doch nicht zu der Person, als die du mich siehst."

„Was kennst du noch für Edelsteine die mit „W" anfangen?", fragte Ophelia, verschränkte ihre Arme.

„Es muss ja kein Edelstein sein. Du könntest mich ja irgendwie ... wow, es gibt echt nicht viel das mit W anfängt."

„Auch schon bemerkt?! Egal, ich finde schon noch was. Aber-"

„Noctana!", rief Wyatt plötzlich und winkte heftig, Ophelia fuhr erschrocken herum.

Noctana sah erleichtert auf und lief auf die beiden zu.
Einige Haarsträhnen klebten ihr an der verschwitzten Stirn, dabei war es eigentlich nicht besonders warm in dem Keller.

„Ich dachte schon ich hätte mich komplett verlaufen!", keuchte Noctana, fuhr sich mit der linken Hand über die Stirn. „Warum gibt es hier so viele Wege?!"
„Ich denke, das hier war ein ziemlich guter Rückzugsort für die Leute in den Kriegen. Der Keller ist ziemlich alt und einige Wege sind von heruntergefallenen Steinen versperrt, das könnte durch Bombenangriffe oder so passiert sein. 

Früher war das Waisenhaus nicht das einzige Gebäude, das hier stand und die Keller der Häuser waren alle noch miteinander verbunden.
Nach dem zweiten Weltkrieg blieb das Lacrim Waisenhaus als einziges Gebäude hier auf dem Grundstück noch übrig. Der Zaun hat das Ganze übrigens auch überlebt.
Jedenfalls ist unser Keller deshalb derartig groß, einfach weil er ursprünglich zu mehreren Häusern gehörte.", erklärte Ophelia. Wyatt sah sie verwirrt an.

„Woher weißt du das?"

„Lange Geschichte.", antwortete Ophelia vage. Ihr Gespräch erstarb, niemand fing wieder an zu reden. Sie standen nur dort in ihrem kleinen Dreieck.

Dann hörten sie wieder Schritte, es dauerte nicht lange, bis Nolan um die Ecke bog. 

Er wurde erst langsam als er die anderen sicher erkannte.
Nolan hatte früher eine Brille gebraucht, doch die war im Waisenhaus schnell kaputt gegangen. Jetzt musste er irgendwie ohne sie klarkommen.

„Noctana.", sagte er, als er die kleine Gruppe erreicht hatte. „Die Spielleiterin will dich sehen."


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