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By niaestra

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By niaestra

Monate sind vergangen. Monate, in denen Liv und ich unser neues Leben in New York erarbeitet haben. Wo wir jede Ecke dieser Stadt erkundeten. Wo wir das Balett neu kennengelernt haben. Die Jelàtes School ist die beste Balett Schule, die ich je besucht habe, und jemals besuchen werde.

Hier zu trainieren ist mir eine so große Ehre. Ich habe hart auf diesen Tag hinaus gearbeitet. Vor einer Woche wurde verkündet, wer heute alles vorführen wird. Liv, Alex, Miguel, Dara und - ich. ICH. Es ist so ein schönes Gefühl, dass ich es geschafft habe.

Dass ich heute allen zeigen kann, was ich drauf habe. Dass sich das Kämpfen gelohnt hat. Dass sich alles, einfach alles gelohnt hat. Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen stolz auf mich bin. Lächelnd schaue ich auf meine Hände, nur um im nächsten Moment wieder aufzuschauen.

»Naaa schon aufgeregt?« Liv kommt aus ihrem Zimmer und setzt sich mir gegenüber an den Esstisch. »Schon etwas, und du?« Ich trinke einen Schluck aus meiner Tasse und mustere sie. »Ein bisschen.« antwortet sie.

Liv lächelt mich an, und ich erwidere ihr Lächeln. Es ist so schön, sie wieder an meiner Seite zu wissen. Wir essen in Ruhe unser Frühstück und gehen in das Badezimmer, um unser Gesicht kurz zu waschen.

Die Kostüme kriegen wir erst Vorort und geschminkt werden wir auch erst da. Es ist momentan schon eine Überwindung, ungeschminkt rauszugehen, da wir meistens die Nacht mit dem trainieren verbringen und am nächsten Morgen dann immer total schlimm aussehen.

Mein Handy klingelt und ich gehe sofort ran. »Macht ihr euch auf den Weg? Ihr seit gleich dran mit dem Schminken« erklingt es durchs Telefon. »Ja, Ms. Jones. Wir machen uns sofort auf den Weg.« Sie legt zufrieden auf und ich schaue nervös zu Liv.

Wir atmen einmal tief ein und aus. In Sportklamotten und mit einer großen Tasche, verlassen wir das Apartment. Wir steigen in das Auto und schnallen uns an. Danach starte ich den Motor und fahre los. Langsam beginnt mein Herz an zu rasen.

Ich hoffe, dass ich nichts vermasselt werde. Gott bin ich aufgeregt. Soll ich sagen, dass ich plötzlich krank bin? Ich weiß echt nicht, ob ich das heute schaffen werde. Wir kommen am Koch Theatre im Lincoln Center an und steigen aus.

Schnell betreten wir das Gebäude und steuern auf den, uns bereits vertrauten, Raum zu. Dort sitzen schon Alex und Miguel und werden geschminkt. Wir begrüßen die beiden. Dara ist gerade noch bei der Kostüm Ausgabe. Ms. Jones kommt auf uns zu, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

»Ihr geht jetzt bitte zu Dara und lasst euch ein Kostüm geben. Anschließend werdet ihr geschminkt und eure Haare frisiert. Olivia, du bist als erstes dran. Danach Miguel, Dara und Alex. Zum Schluss wirst du auftreten, Estella. Alles verstanden? Und demnächst wäre es schön, wenn ihr etwas früher kommt, da es jetzt schon alles etwas stressig werden wird.«

Wir nicken ihr zu und sie geht weiter, um alles vorzubereiten. Ich balle meine Hände zu Fäusten und atme tief ein. Bei dem Raum, wo die Kostüme hängen, steht ein Mann und berät gerade Dara. Sie nimmt ein blaues Tutu in die Hand und nickt staunend. Als der Mann Liv und mich entdeckt, kommt er auf uns zu.

»Du bist Estella- richtig?« fragt er an mich gewannt. »Ja, genau.« antworte ich leise. Er nickt und weißt mir, ihm zu folgen. Er betrachtet mich einen Moment lang, ehe er die ganzen Balettkleider durchgeht und bei einem weißen, mit rühschen verzierten Kleid stehen bleibt. Das ist- wow.

Nachdenklich hält der Mann es mir an. Er fragt nach meiner Größe und sucht es mir dementsprechend heraus. Dieses Balettkleid ist wunderschön. Nahe zu perfekt. Ich bin fasziniert und kann gsrnicht glauben, dass ich es gleich tragen darf. Der Mann gibt es mir in die Hand und wendet sich Liv Zu um.

Ich laufe zurück zum anderen Raum und nehme an den freigewordenen Platz neben Alex platz. Heilige Scheiße, bald wird es ernst. Die Make-Up Artistin guckt sich mein Balettkleid genau an und fängt an, mich danach zu schminken. Unsicher betrachte ich mich dabei selber im Spiegel.

Eine andere Frau stellt sich hinter mich, und fängt an, meine Haare zu kämmen. Manchmal ziept es ein bisschen, weil sich über die Nacht wieder einige Knoten gebildet haben. Schlussendlich bindet sie mir einen strengen Dutt und verziehrt mein Haar mit Glitzersteinchen.

Sie nimmt noch Haarspray und sprüht es auf meine Haare drauf, was mich kurz husten lässt. Gott riecht das stark. Nach ungefähr 20 Minuten sind sie fertig und ich betrachte mich im Spiegel. Wow. Ich- ich habe keine Worte.

»In einer viertel Stunde musst du dein Balettkleid anziehen und dich fertig machen. Bald ist Alex's Auftritt zu Ende und Daras beginnt.« Ich nicke der Frau dankbar zu und stehe auf. Es ist gerade alles sehr stressig, weswegen ich mich auf der Toilette zurückziehe und Blatt & Stift hervorhole.

Alessandro,

heute ist es soweit. Mein Auftritt, bei dem ich scheinen kann. Mein verdienter Neuanfang. Ich vermisse dich und es schmerzt, dass du heute nicht da sein kannst, aber auch du gehörst nun meiner Vergangenheit an. Ich möchte mit ihr abschließen. Sie hinter mir lassen. Mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Dies wird der letzte Brief sein, den ich dir schreiben werde. Ich möchte mich nicht an meinem früheren Leben festhalten. Ich möchte mein Leben leben. Und dafür, muss ich abschließend. Auch mit dir. Ich hoffe, du verstehst mich, und bist mir nicht sauer.
In ewiger Liebe und zum letzten Mal

-tu luna

Eine Träne kullert mir über die Wange, doch ich wische sie mir schnell wieder weg, damit mein Make-Up nicht verwischt. Das wars, gleich geht's los. Ich richte mich auf, falte den Brief, und lege ihn anschließend in meine Tasche.

Vorsichtig löse ich den Promisring von meiner Hand, und lasse ihn auch in meine Tasche fallen. Mein Herz zieht sich dabei zusammen, fuck. Ich atme tief ein und verlasse die Toilette wieder. Ich laufe gerade den Gang entlang, als auch schon eine mir bekannte Stimme erklingt.

»Da bist du ja. Los, ab zur Umkleide. Mach dich schnell fertig. Ich werde kurz vor Ende kommen und dir bescheid sagen, wann es losgeht.« Ms. Jones klatscht in die Hände und ich schließe kurz meine Augen, ehe ich mein Balettkleid nehme und zur Umkleide laufe.

Ich bin so nervös. Ich habe das Gefühl, dass ich gleich einfach umkippe vor Aufregung. Vorsichtig ziehe ich mir meine Sachen aus und greife nach meiner Sporttasche. Dort ist der dünne Pollover, den ich drunter tragen wollte. Ich zögere. Sollte ich ihn wirklich anziehen oder nicht?

Entschlossen packe ich ihn wieder zurück in die Tasche und ziehe mir vorsichtig das weiße Kleid an. Alles wird gut, alles wird gut, alles wird gut. Ich schaffe das. Oder? Das Kleid sitzt perfekt. Es ist nicht zu eng und nicht zu weit. Nicht zu kurz und nicht zu lang.

Nicht zu auffallend, aber auch nicht schlicht. Ich liebe es. Langsam betrachte ich mich im Spiegel. Unsicher mustere ich mich. Meine Arme sind frei, der Stoff endet etwas unter meinen Schultern. Jeder kann meine Narben sehen. Und trotzdem macht es mir gerade nichts aus.

Ich bin gut, so wie ich bin. Und sie geben mir eine Geschichte. Es gehört zu meiner Vergangenheit, zu meiner Erzählung. Ich bin vielleicht dieses eine kaputte Mädchen, welches für ihr Leben gerne tanzt, aber ich will den Leuten zeigen, dass man durch das Tanzen auch heilen kan. Auch, wenn die Haut nicht gerade danach aussieht.

Ich bücke mich und hole meine Balettschuhe heraus, um sie anzuziehen. Schnell verlasse ich die Umkleide und laufe zu meiner Position, wo gleich Dara raus, und ich reinkomme. Definitiv, ich kippe gleich um. Ms. Jones wartet schon auf mich.

Sie mustert meine Arme mit gerunzelter Stirn, doch sagt nichts dazu. Sie nickt nur knapp und nach kurzer Zeit kommt Dara aus dem Vorhang. Nun geht es los. Oh. Mein. Gott. Ms. Jones gibt mir ein Zeichen und ich renne zu meinem Startpunkt auf die Bühne. Jeder Platz ist besetzt und es ist nun ganz leise.

In der ersten Reihe, sehe ich bekannte Gesichter. Josie und Maria. Lucía und Pablo. Juliette und Clarissa. Und- Marlene. Ich hätte nicht erwartet, dass sie heute alle hier sein werden
Schnell schiele ich nach hinten zum Vorhang. Liv steht grinsend dort und nickt mir aufmunternt zu.

Ich wende meinen Blick wieder dem Publikum zu. Sie alle sind da, um mich heute zu sehen. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich sehe einige geschockte Blicke, die auf meine Arme gerichtet sind, doch dann fängt die Musik zu dem Lied 'Middle Of The Night' als Violin Version von Joel Sunny an zu spielen.

Und dann- fange ich an zu tanzen. Zu tanze, als ob mein Leben davon abhängt. Als ob es nurnoch die Musik und mich gibt. Ich tanze, im Hier und Jetzt. Zeige allen, was ich kann. Was in mir steckt. Zeige, dass das Tanzen ein Teil von mir ist. Das ich blute, wenn ich tanze.

Ich tippel nach vorne und mache eine einfache Pirouette. Direkt dahinter einen doppelten Spagatsprung in der Luft. Elegand lande ich und gleite über die Bühne. Ich schwebe. Stecke alles in diesen einen Tanz. Vergesse alles und jeden um mich herum. Es gibt nurnoch mich und die Musik.

Alle Schritte sitzen und ich mache nicht einen Fehler. Mein Kinn erhoben, ein wahres Lächeln auf meinen Lippen. Tausende Gefühle empfinde ich gerade. Es ist wie eine Achterbahnfahrt. Ich tanze aus meiner Vergangenheit.

So, als gäbe es kein Morgen mehr. Als würde ich nur leben, wenn ich tanze. Nur glücklich sein und heilen, wenn ich tanze. Ich tanze, als würde alles von diesem Abend abhängig sein.

Als wäre es der letzte Tanz, den ich jemals tanzen würde.

Die Musik verstummt und ich gehe in die Ausgangsposition. Schwer atmend komme ich an und lächele ins Publikum. Jeder steht auf und applaudiert. Wenig später kommen Liv, Dana, Alex und Miguel auf die Bühne und wir nehmen uns schnell an die Hände, bevor wir uns verbeugen.

Ich drücke Livs Hand so sehr, bin voller Adrenalin. Sobald die Vorhänge zugehen, springe ich in ihre Arme und wir halten uns ganz fest. Schluchzend drücke ich mich noch ein Stück fester an sie. Wir haben es verdammt nochmal geschafft. Wir haben den Menschen da draußen gezeigt, was in uns steckt und was das Balett für uns bedeutet.

Ich bin das kaputte Mädchen, mit der Liebe zum Tanzen- aber was solls?

Wie hat euch diese Geschichte gefallen?

Feedback? Kritik?

- L.C

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