𝐃𝐀𝐍𝐂𝐄 π‹πˆπŠπ„ πˆπ“'𝐒 οΏ½...

By niaestra

1.6K 376 1.6K

𝐖𝐄𝐍𝐍 πƒπˆπ„ πŒπ„π‹πŽπƒπˆπ„ π„π‘πŠπ‹πˆππ†π“, π–πˆπ‘πƒ π’πˆπ„ 𝐓𝐀𝐍𝐙𝐄𝐍 𝐔𝐍𝐃 πƒπˆπ„ 𝐆𝐀𝐍𝐙𝐄 𝐖𝐄𝐋... More

🀍
𝐎 𝐍 𝐄
𝐓 𝐖 𝐎
𝐓 𝐇 𝐑 𝐄 𝐄
𝐅 𝐎 𝐔 𝐑
𝐅 𝐈 𝐕 𝐄
𝐒 𝐈 𝐗
𝐒 𝐄 𝐕 𝐄 𝐍
𝐄 𝐈 𝐆 𝐇 𝐓
𝐍 𝐈 𝐍 𝐄
𝐓 𝐄 𝐍
𝐄 𝐋 𝐄 𝐕 𝐄 𝐍
𝐄 𝐏 𝐈 𝐋 𝐎 𝐆 𝐔 𝐄
𝐋 𝐀 𝐒 𝐓 𝐖 𝐎 𝐑 𝐃 𝐒

𝐓 𝐖 𝐄 𝐋 𝐕 𝐄

69 20 41
By niaestra

Die Sonne geht gerade auf, als Liv und ich aufstehen müssen. Der Wecker klingelt und ich richte mich langsam im Bett auf. Warum müssen wir überhaupt so früh schon los? Ich bin so kaputt. Verschlafen gucke ich runter.

Liv liegt auf der anderen Seite des Bettes und ist friedlich am schlafen. Entschuldige, was schläft sie einfach weiter? Anscheinend hat sie den Wecker nicht gehört. Ich rüttel sanft an ihren Schultern und schaue dabei wieder auf den Wecker.

»Aufstehen, Liv. Wir haben schon sieben Uhr.« Langsam öffnet sie ihre Augen und starrt zu mir hoch, ehe sie sich die Augen reibt. Wir lächeln uns leicht an und gehen erstmal in die Küche, um uns Frühstück zu machen.

Ich gähne herzlich, als ich uns einen Kaffee mache und Liv die Brötchen aufbackt. Nach 15 Minuten sitzen wir an unserem Tisch und beginnen zu essen. Heute wird ein anstrengender Tag. Ich gucke ab und zu, zu meinem Ring hinunter.

Wäre Ale stolz auf mich? Wir räumen gemeinsam ab und ich gehe als erstes ins Bad, ansonsten drehe ich noch durch. Zunächst ziehe ich mich aus und stelle mich unter die Dusche. Die letzten Stunden in Berlin. Ich lasse das Wasser auf mich prasseln und massiere meine Kopfhaut mit Shampoo.

Anschließend creme ich meinen Körper mit Bodylotion ein und schließe dabei meine Augen. Nach ungefähr 10 Minuten steige ich aus der Dusche, und ziehe mir meinen Bademantel an, ehe ich meine Haare föhne und mich schminke. Ich verlasse das Bad und Liv schaut mich verärgert an.

»Man Estella, was hast du bitteschön so lange gebraucht? Ich habe zwei mal geklopft.« Ups, das muss ich durch die Musik überhört haben. »Tschuldige.« nuschel ich und Liv knallt die Badezimmertür zu.

Ich ziehe mir einen dicken grauen Pollover und eine weite weiße Cargohose an. Langsam werde ich echt nervös. Anschließend binde ich meine Haare zu einem Hochzopf und kämme die abstehenden Haare mit Haargel nach hinten.

Zudem hole ich die zwei Koffer von Liv und mir aus der Abstellkammer. Ich suche einen meiner Lieblingssongs raus und mache ihn an. Let's go. Liv kommt nach einiger Zeit aus dem Bad und entscheidet sich für einen türkisen Wollkragenpollover und einen kurzen Rock.

Darunter eine warme schwarze Strumpfhose. Nachdem sie sich fertig gemacht hat, kniet sie sich zu mir herunter, und hilft mir, die letzten Sachen zu packen. Unsere Koffer schaffen wir nur mit Mühe zu schließen.

Wir ziehen uns im Flur unsere Winterstiefel und unsere dicken Jacken an. Ich entscheide mich noch für weiße Ohrenschohner und Liv zieht eine graue Mütze über ihr blondes Haar. Jeder einen Koffer in der Hand, verlassen wir die Wohnung. Okay wow, ich habe nie gedacht, dass ich einmal von hier wegziehen werde.

Irgendwie ist es aber auch befreiend. In den nächsten Tagen, werden Lucía und Pablo die Wohnung komplett ausräumen, genauso wie Ales und meine Wohnung. Ich bin ihnen dafür so dankbar. Vorsichtig mache ich den Kofferraum auf und wir legen die Koffer hinein. Anschließend steigen wir ein und fahren los.

Die Zeit vergeht schnell, und als wir am Flughafen ankommen, ist es schon 13 Uhr. Wir zeigen unsere Tickets vor, laufen durch die Durchsuchung, geben unsere Koffer ab und zeigen Liv und meinen Reisepass. Anschließend warten wir, bis unser Flug aufgerufen wird. Ich wippe ungeduldig hin und her.

Nach fast zwei weiteren Stunden, betreten wir endlich das Flugzeug. Die Zeit haben wir gut rumbekommen, indem wir Bücher gelesen haben. Liv und ich suchen uns einen Platz aus und lassen uns dort nieder. Sie außen, ich am Fenster.

Nach wenigen Minuten hebt das Flugzeug ab. Meine Atmung wird schneller und ich schließe meine Augen, weil mir voll schlecht wird. Feste umklammere ich Livs Arm. Das ist mein erster Flug. »Nimm.« Liv reicht mit eine Packung mit Kaugummis und ich nehme dankend eins heraus. Und ein zweites gleich auch.

Ich starre langsam aus dem Fenster heraus. Alles scheint so klein. So fern. Wie in einem anderen Universum. Meine Verrgangenheit liegt da unten. Und gerade bin ich auf dem Flug in meine Zukunft. Ab jetzt, beginnt mein neues Leben. Der Anfang, meines neuen Lebensabschnitt. Ab jetzt, werde ich versuchen, mein Leben zu leben.

Liv und ich wechseln ab und zu ein paar Wörter, doch schweigen die meiste Zeit. Ich bin fasziniert von der Aussicht von hier oben. Ein Glücksgefühl durchströmt meinen Körper. Von der Angst am Anfang ist nun nichts mehr zu sehen.

Der Flug bis New York dauert ca. 9 Stunden und 25 Minuten. Irgendwann, fallen mir die Augen zu, da ich kaum schlafen konnte. Ich hatte wieder einen Alptraum. Aber ich war nicht alleine, Liv war da. Sie war da und hielt mich solange in den Armen, bis ich wieder friedlich einschlafen konnte.

Mitten im Traum, erklingt eine sanfte Stimme an meinem Ohr. Erst leise und dann etwas lauter. Blinzelnd öffne ich die Augen. Liv hat sich über meinen Sitz gebeugt. »Wir sind da.« flüstert sie. Geschockt richte ich mich auf und blicke mich um.

Alle stehen auf. Blitzschnell stelle ich mich hin und gemeinsam verlassen wir das Flugzeug. Es ist ungefähr 00:40 Uhr und ich bin nun fit wie ein Turnschuh. Wir kriegen unsere Koffer wieder und es wird noch eine Zollkontrolle durchgeführt. Um 01:10 Uhr stehen wir nun auf einer Straße in New York. In fucking New York.

Liv hat ein Apartment gebucht und holt ihr Handy raus, um ein Taxi zu buchen. Ich lächel vor mich hin und betrachte die Gegend. Nach einigen Minuten steckt sie ihr Handy wieder ein und wir warten stumm.

Sie guckt rauf in den Himmel, und sagt:

»Ich liebe die Nacht.«

Lächelnd starre ich auch zu den endlosen Sternen hinauf. Die Nacht, ist meine Lieblingszeit. Der Mond, so wunderschön, leuchtet am stärksten, gegen all die Sterne. In der Nacht, kann jede Mauer brechen und der Mond ist der einzige, der es sieht.

Die Nacht ist ruhig und entspannt. Sie kann mich trösten, mir zeigen, dass es doch noch schöne Sachen gibt. Ja, ich liebe ihn auch. Aber ich bin auch gerne ein Stern. Der da oben, direkt neben Alessandro.

Jetzt wird endlich alles gut werden. Endlich kann ich alles hinter mir lassen. Ich werde mich bessern, oder? Das Taxi kommt, und Liv und ich, steigen hinten ein. Wir nennen ihm die Adresse und er fährt los. Staunend starren wir aus dem Fenster und betrachten alles ganz genau. Die Nacht in New York sieht so wunderschön aus. Ich gucke Liv grinsend an.

Ab jetzt ist New York mein Zuhause.

~

Ich knalle die Autotür zu und wir verabschieden uns von dem Taxifahrer. Tatsächlich hat die Fahrt eine halbe Stunde gedauert und wenn wir jetzt die Straße weiter bergab gehen und nach rechts einbiegen, sind wir schon da.

Zu unserem Glück, fängt es genau jetzt an zu regnen. Liv und ich gucken uns ratlos an. Wir haben keinen Schirm. Doch irgendwie, ist es uns auch egal, weil wir uns nun angrinsen. Vorsichtig stellen Liv und ich die Koffer ab und rennen lachend zur abgesperrten Straße gegenüber.

Es wird schon niemand kommen und unsere Koffer klauen. Wir drehen uns im Regen und lachen und lachen. Wir können garnicht mehr aufhören. Alles ist so wunderschön. Nur Mond, Sterne und die Laterne über uns gibt Licht. Ich drehe mich einmal um sie und halte mich mit meiner Hand fest. Wir kichern und ich nehme ihre Hand.

Gemeinsam lassen wir uns auf den kalten Boden fallen. Doch wir merken die Kälte garnicht, da unsere Körper so erhitzt sind. Der Nachthimmel über uns gibt mir das Gefühl, dass uns Alessandro von da oben beobachtet. Jetzt gerade. Er sieht Liv und mich, hier auf der Straße liegen. Wie dämlich wir wohl aussehen müssen?

Wir werden sowasvon krank, aber gerade ist es egal. Gerade ist alles egal. Wir sind jetzt hier in New York. Liegen auf einer Straße und kichern und kichern. Ich drücke ihre Hand fester und sie meine auch. Ich glaube, ich vertraue ihr wieder. Olivia ist weg, Liv ist back.
Wir liegen lange einfach so. Lassen den Regen auf uns prasseln. Unsere Kleidung durchnässen.

Irgendwann richte ich mich auf und strecke Liv meine Hand aus. Wir laufen nebeneinander zu unseren Koffern. Ein Mann kommt vorbei und guckt uns an, als seien wir komplett verrückt geworden. Wir prusten sofort wieder los. Alles ist gerade so unbeschwert. Und bald tanzen wir wieder gemeinsam Balett. Das ist so ein verdammt schönes Gefühl.

Wir laufen fast taumelnd die Straße herunter und biegen dann ab. Ich renne schon zu unserer Haustür und als Liv ankommt, öffnet sie die Tür. Staunend gucken wir uns um und innerlich lächel ich vor mich hin. Neuanfang, Neuanfang, Neuanfang. Aber was ist, wenn ich wieder in ein schwarzes Loch falle, aus dem ich nicht rauskomme?

Das wird schon nicht passieren, ich bin nicht alleine. Ich muss morgen unbedingt Josie und Maria wieder auf Videocall anrufen. Sie wollen mich bald hier besuchen kommen, was ich so schätze. Es ist echt nicht selbstverständlich.

Aber in ihnen habe ich auch so so gute Freunde gefunden. Freunde die mich verstehen und mich wirklich sehen. Sie haben mich in den letzten Monaten, mit Liv, so seht gestärkt. »Ich muss definitiv zuerst mal auf Klo, da kannst schonmal mit den Koffern ins Schlafzimmer.« ruft Liv aus dem Flur und in der nächsten Sekunde höre ich auch schon die Tür knallen.

Seufzend ziehe ich die Koffer in das Zimmer rein und sehe mich dort nun auch um. Wow, es sieht hier alles so schön und gemütlich aus. Ich krame kurz in meiner Tasche und hole einen Zettel heraus. Schweigend setze ich mich an den Schreibtisch und mache die Lampe an. Ich nehme mir einen Stift aus dem Halter und überlege kurz.

Liebe kleine Estella,

Weißt du eigentlich, wie stark du damals warst? Wieviel du eigentlich durchmachen musstest? Und trotzdem warst du zu jedem freundlich und hast tapfer gelächelt. Du hast immer alles in dich hinein gefressen, bis du eingesperrt in deinem Zimmer leise weinen konntest. Du hast alles versucht, um deine Eltern stolz zu machen. Du wolltest genug sein, genug für deine Eltern. Du warst immer genug. Deine Eltern sahen aber nur die fucking Karriere in dir. Mehr nicht. Sie wollten eine erfolgreiche Tochter, damit sie ihren Freunden davon erzählen konnten.

Doch somit zerstörten sie auch deinen Traum davon, indem sie deine Liebe zu Balett zu Hass umwandelten. Hass, weil du nur so wenig essen durftest. Hass, weil dich Mutter schlug, wenn ein Schritt nicht perfekt saß. Du wolltest du sein und dein Ding machen. Du wolltest aber trotzdem deine Eltern stolz machen. So lange, bis es klick machte und zudem Mutter starb. Mit ihrem Tod hörtest du auf, kleine Estella.

Und jetzt schreibe ich dir diesen Brief, weil du ihn mehr als verdienst. Du hast aus mir den Menschen gemacht, der ich heute bin. Und hey, die Liebe ist wieder da. Sie ist wieder da, weil ich mit allem abgeschlossen habe und nun nach vorne gucke. Und -das wirst du mir niemals glauben- ich werde wieder Balett tanzen. Ich habe das Gefühl vermisst, du auch? Das Gefühl zu schweben. Das Gefühl, alles zu vergessen.

Hier stehe ich nun und bin dir dankbar, weil es dich gab. Dankbar, dass du mir damals die Auszeit vom Balett gabst und ich jetzt voller neuer Energie weitermachen kann. Ich danke dir für alles, kleine Estella. Für verdammt alles.

-Ella aus der Zukunft

Ich lasse den Stift sinken und lächel. Liv legt ihr Arme um mich und betrachtet das Blatt. »Lass uns schlafen gehen, morgen wird ein langer Tag werden.« »Okay.« flüster ich und bleibe noch für einen kurzen Moment sitzen. Eine Träne kullert meine Wange herunter.

Wie hat euch das Kapitel gefallen?

Letzte Kapitel vor dem Epilog...

- L.C

Continue Reading

You'll Also Like

456 121 8
β€žNatΓΌrlich weiß ich das noch. Ich werde das nie vergessen. Du auch nicht , versprochen ?" Ihr kleiner Finger berΓΌhrte seinen und er schloss seinen u...
14.2M 513K 57
Saphira ist sechzehn Jahre alt und die jΓΌngste von sieben Geschwistern. Sie ist das einzige MΓ€dchen im Haus seit ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall...
1.6M 72.1K 38
Marie gehΓΆrt zu den Menschen auf dieser Welt, die einfach in der Masse untergehen. Sie kann es kaum erwarten endlich ihr Abitur zu machen und somit a...
2.5M 71.4K 74
Ich wΓ€re in meiner Welt voller LΓΌgen ertrunken, bis er gekommen ist. Er zeigte mir ein Leben, ein Leben was ich noch nie zuvor erlebt habe. WΓ€re er n...