Trust no Assassin

By Tamochi17

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Stell dir vor du lebst in einer Welt in der jeder deiner Mitmenschen, deine Lehrerin, deine Familie und sogar... More

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By Tamochi17

Freitag 25.04.2052; 17:51 Uhr

Ungeduldig starre ich auf den Valori Fluss hinab. Pechschwarz liegt dieser vor mir. Die reißende Strömung übertönt alle Geräusche in meinem Umkreis. Sogar das Gespräch des streitenden Pärchens welches gerade die Brücke überquert lässt sich nicht mit verfolgen.

Schon zum mindestens 10ten Mal checke ich fieberhaft die Uhrzeit an meinem Handy. Zwei Minuten verbleiben noch.

Wo bleibt er bloß?

Nervös wippe ich auf und ab. Einmal nach links und rechts blickend, erkenne ich nichts als weitläufig leere Straßen. Auch die 2 Passanten von eben sind bereits um die nächste Biege verschwunden. So langsam wird es gruselig. Keine Menschenseele weit und breit, Dunkelheit umhüllt mich, und der tosende Lärm um meine Ohren lässt mich fast taub werden. Rasch beeile ich mich an ein Ende der Brücke zu gelangen, um wenigstens im Schein einer Schwebelampe meine eigenen Hände sehen zu können. Auch die Geräuschkulisse hat hier nachgelassen. Nun entspannter schalte ich mein Handy an.

20 Minuten wären genau jetzt um.

Zweifelnd sehe ich mich um. Ob er wohl noch kommt?

Doch am Ende der Straße fällt mir ein schwarzer Punkt auf, welcher nur geradezu auf mich zugerast kommt.

Mein Herz macht einen Satz und schlägt unweigerlich viel schneller. Zügig dränge ich mich dazu einmal tief ein und aus zu atmen, da bleibt das Gefährt auch schon mit quietschenden Reifen vor mir stehen und eine Gestalt steigt von dem Motorrad ab. Als er den Helm abnimmt stechen seine fesselnd blauen Augen unter seinen ihm ins Gesicht fallenden schwarzen Haaren direkt hervor.

Bestimmt fixieren sie die meine, ehe er mich von oben bis unten mustert.

Bevor ich es mir anders überlege, mache ich einen großen Schritt auf ihn zu und ziehe ihn in eine eindringliche Umarmung.

Liem versteift sich für einen flüchtigen Moment, wodurch ich seine angespannten Brustmuskeln unter dem T-Shirt spüre, entspannt sich dann aber wieder.

Seiner Reaktion nach zu urteilen, scheint er kurz überrascht zu sein, legt dann aber doch als Antwort seine Arme sanft und schützend um meine Taille. Immer noch ungläubig, dass er nun vor mir steht drücke ich ihn noch fester an mich. Nur um wahr zu haben, dass es doch kein Traum ist. Mein Gesicht vergrabe ich in seinem Shirt um einzelne Erleichterungs-Tränen vor ihm zu verstecken.

Seine Finger fahren liebevoll durch mein Haar und schicken angenehme und beruhigende Schauer über meine Kopfhaut.

„Bist du denn nicht sauer?", frägt er mich sanft. Meinen Kopf immer noch in Liems Brust vergraben, schüttele ich zaghaft meinen Kopf.

„Okay, vielleicht ein kleines Bisschen.", verbessere ich meine Aussage.

Ein leises Lachen ertönt daraufhin von ihm und ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie er belustigt sein Lächeln wahrt. Sein Kinn nun vorsichtig auf meinem Kopf abgelegt vertieft er unsere immer noch ununterbrochene Umarmung.

Bis ich die Frage stelle, welche mir nun fast schon seit einer Woche auf der Zunge liegt.

„Warum hast du mich angelogen?", hake ich entschlossen nach und wende mich seinem Gesicht zu. Ein Lächeln zerrt an seinen Lippen. Doch es erreicht dieses Mal nicht ganz seine sonst so durchdringenden Augen. Er scheint zu einer Antwort ansetzen zu wollen, zögert aber dennoch.

„Phoebe, ich.., es.., es ist eine längere Geschichte solltest du wissen.", fängt er stotternd an zu erzählen. Nach Worten ringend weicht er meinem forschen Blick aus, und blickt in die weite Ferne als würde er dort die Antwort auf meine Frage finden. Unruhig beißt er sich währenddessen auf seine Unterlippe. Doch dann wagt er es mir ernst und aufrichtig in die Augen zu blicken. Er holt tief Luft bis er zum 2. Mal zu einer versuchten Antwort ansetzt.

„Hast du je zuvor den Namen Ray Kobayashi gehört?" Ich blicke ihn einen Moment verwirrt lang an. „Klar, aktuell wird ja in allen Medien von ihm berichtet. Der große Ray wird seine Bestimmung erfüllen in dem er in seinem 18. Lebensjahr noch seine Zielperson eliminiert und die Familientradition ehrenhaft fortführt. Immer dasselbe Geschwafel.", verdrehe ich grimmig die Augen.

Knapp nickt er. „Genau der." „Und was hat ausgerechnet er mit deiner Lüge zu tun?"

„Um ehrlich zu sein, sehr vieles." Fragend lege ich den Kopf schief und beäuge ihn mit einem Ich-weiß-nicht-was-du-meinst-bin-aber-neugierig-und-will-mehr-wissen-Blick an.

„Vor, jetzt fast schon 3 Jahren, habe ich noch mit meiner Schwester und meinen Eltern 200 Kilometer von hier nördlich in Morora gelebt. Bis ich eines Abends Nachhause kam." Schlagartig schlägt seine Stimme in eine fast schon verbittert zornige um. „Es war 03:00 Uhr Nachts. Obwohl ich meiner Mutter versprach spätestens gegen 12:00 Uhr von der Party eines Kumpels zuhause zu sein, kam ich aus Trotz erst später. Doch statt wütenden und enttäuschten Eltern welche mir wahrscheinlich Hausarrest erteilt hätten, fand ich nur ein einziges Blutbad und die Leichen meiner Eltern mittendrin vor. Zwei Tage später wurde mir erzählt, dass ein Kopfgeld auf meinen Vater ausgesetzt war, doch nicht auf meine Mutter. Sie starb, so wurde ermittelt, an Mord. An reiner Lust des Mordens. Meine Schwester übernachtete zu dem Zeitpunkt zum Glück bei einer Freundin. Sonst hätte ich sie wahrscheinlich auch verloren. Ich weiß selbst nicht ob es somit mein Glück auf Erden war, oder der größte Tiefschlag den ich je erlitt."

Sprachlos stehe ich vor ihm unfähig ihn in den Arm zu nehmen oder ein paar tröstende Worte an ihn zu richten.

„Später erst erfuhren wir den Namen der Organisation und den des Mörders. Ray Kobayshi."

Eine andauernde Stille erfüllt den Moment.

„Liem.., das tut mir so leid, ich-" „Muss es nicht.", unterbricht er mich schroff. „Ich bin schon drüber hinweg. Das Einzige was mir und Norah blieb war Rache. Wir suchten die komplette Gegend ab und ermittelten. Wir wollten Vergeltung, Gerechtigkeit. Eigentlich sollte er im Gefängnis sitzen dafür, dass er einen nicht gesetzlichen Mord ausgeübt hat, und dafür, dass er noch nicht einmal dazu berechtigt war mit seinen 15 Jahren. Doch seine Eltern kauften ihn frei. Nachdem er wieder auf freiem Fuß war, suchten wir die komplette Gegend ab. Irgendwann gaben wir es aber auf, und entschlossen uns dazu ein neues Leben zu beginnen. Hier."

„Aber warum, warum warst du verschw-" Unverständlich schüttelt er den Kopf und schneidet mir das Wort abermals ab. „Er ist hier Phoebe. Hier! Er wurde gesichtet vor ein paar Tagen. Deshalb war ich eine Woche lang verschwunden und bin der Spur wie ein Verrückter hinterher gejagt. Nur deshalb."

Durch den plötzlichen ernsten und säuerlichen Ton in seiner Stimme zucke ich reflexartig zusammen. Es scheint ihm wirklich wichtig zu sein. Innerlich möchte ich etwas darauf erwidern, ihm eine Antwort auf all Das geben, schweige aber schlussendlich doch.

Er ist hier. Ein wahnsinniger Killer.

So langsam erst sickert es in mein Gehirn ein und verschafft mir Klarheit über die Realität.

Er scheint eine Reaktion abzuwarten und blickt mir klamm in die Augen als ich meinen gesenkten Blick auf ihn richte. Doch ich schüttele nur perplex den Kopf.

„Und warum hast du es mir nicht einfach erzählt? Das über dich und deine Familie. Du sagtest doch ich soll, nein ich kann dir vertrauen! Noch dazu hätte ich mir 100 Anrufe, 1000 verschwendete besorgte Gedanken und qualvollen Nächte ersparen können."

„Phoebe ich-" „Nein, jetzt hörst du mir zu!", weise ich ihn zurecht und bewege mich einen Schritt auf ihn zu. „Weißt du überhaupt wie ich mich gefühlt habe? All die Tage? Ich kam mir so unglaublich dumm vor, dass ich dir die Lüge mit deinen Eltern, welche angehende und bedeutende Politiker anscheinend waren, auch noch abgekauft habe." Ein verletztes Funkeln spiegelt sich in seinen Augen wieder. „Und erst recht, als du am nächsten Tag nicht in die Schule kamst, an dem Ich dir noch einmal deine Lüge verzeihen wollte. Doch was war? Natürlich warst du wie von der Bildfläche verschwunden. Es hätte doch gereicht wenn du auf nur eine meiner Nachrichten geantwortet hättest. Auf Irgendeine!"

Wieder Tränen in den Augen habend, fahre ich ihn fast schon verzweifelt an. „Typisch für dich wieder den Geheimnisvollen zu spielen. Doch weißt du was? Ich habe so was von die Nase voll von Geheimnissen, die ich durch Zufall erfahre!"

Mühsam streiche ich mir die warmen Tränen von meinen Wangen, um nicht wie jemand mit schwachen Nerven auszusehen.

Mein Gesicht das schon rot vom Weinen ist, brennt noch ein wenig mehr, als ich merke, dass er während meiner Predigt näher kam.

„Nein.., nein! Komm nicht näher!", gestikuliere ich wild mit meinen Händen, halte sie mir schützend vor den Körper und weiche zurück, während Liem Schritt für Schritt sich mir nähert. Mein energisches Kopfschütteln sollte dies eigentlich unterstreichen, dennoch kommt er mir gefährlich nahe.

Bevor ich ihn auch nur von mir stoßen kann, schließt er mich in eine eindringliche und intensive Umarmung. Anfangs widerstehe ich dem Drang noch ihm ebenfalls um den Hals zu fallen. Doch nachdem weitere dicke Tränen den Weg meine Wange hinunter gefunden haben, lasse ich mir und meinen Emotionen freien Lauf und liege heulend in Liems Armen.

„Es tut mir leid. Es war nicht meine Absicht dich zu verletzen, und erst recht nicht dir Sorgen zu bereiten." Er hält einen Moment inne und scheint ernsthaft nach den richtigen Worten zu suchen. „Es hat sich einfach noch nie jemand so dermaßen um mich gesorgt.., das ist neu für mich." Nun bin ich diejenige die inne hält. „Bitte verzeih mir meinen fatalen Fehler. Auch wenn du jedes Recht dazu hättest dies nicht zu tun." Gerührt antworte ich: „Nein, ich vergebe dir. Nur.., versprich mir Eines. Bitte tue dies nie wieder. Hast du gehört? Nie wieder." Als Antwort drückt er mich kräftiger an sich, so dass ich mein Gesicht in seiner gestählten Brust vergraben kann, und gibt mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn. „Versprochen. Niemals wieder."

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