Trust no Assassin

By Tamochi17

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Stell dir vor du lebst in einer Welt in der jeder deiner Mitmenschen, deine Lehrerin, deine Familie und sogar... More

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-Danksagung-

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By Tamochi17

Samstag 08.03.2052; 12:58 Uhr

Heute ist Samstag. Der Tag an dem ich meine Schulden bei dem „Rennradopi" abarbeiten werde. Wie vereinbart stehe ich Punkt 13 Uhr mittags vor dem Blumenladen, doch von ihm ist weit und breit keine Spur zu sehen. Nur ein paar Kunden die ein und aus marschieren, Verkehr auf der Straße, und drei schwarze teure Autos die vor dem Laden parken. Nachdem ich eine gute Weile lang neugierig die Autos beäugte, verschränke ich genervt die Arme vor der Brust und verlagere ungeduldig mein Gewicht von einen auf den anderen Fuß. Fünf Minuten später ist er immer noch nicht zu sehen.

Als ich gerade dabei war mich abzuwenden, und wieder auf direktem Weg nachhause zu gehen, sprechen mich plötzlich zwei Herren mittleren Alters mit edlen Anzügen und hochnäsigen Frisuren von hinten an. „Verzeihen sie bitte die Störung, aber sind sie Phoebe Allison?" „Ä-ähm ja? War-", wollte ich daraufhin antworten, doch schon unterbrechen sie mich. „Würden sie uns bitte die Ehre erweisen uns zu begleiten?" Überrumpelt schaue ich zwischen den beiden hin und her. „Dürfte ich wissen waru-" „Genaueres werden wir ihnen auf dem Weg zum Anwesen von Mr. Jefferson erklären."

Was für unhöfliche und ungeduldige Menschen.

„Entschuldigen sie bitte aber wer ist Mr. Jefferson?", frage ich nun misstrauischer. Entgeistert schauen die beiden mich an. Als hätte ich ihnen gerade gesagt das ich ein Geist bin und wieder von den Toten auferstanden wäre und sie nun heimsuche. Bis einer der beiden sich räuspert. „Vielleicht helfen wir ihrem Gedächtnis kurz auf die Sprünge. Mr. Jefferson ist der Herr, dem sie vor einer Woche das Fahrrad entwendet haben." Ich glaube ich falle gerade von meinem Glauben ab. „Warten sie einen kleinen Moment bitte, ich komm nicht mehr ganz mit. Sie wollen mir nun weiß machen, dass sie mich in einer der unbezahlbaren Limousinen zu Mr. Jefferson dem alten Rennradopi bringen?" frage ich entgeistert. Die beiden ziehen einmal kurz scharf die Luft ein, bis einer von ihnen antwortet: „Bitte nennen sie ihn nicht so. Aber da sie sich wieder daran erinnern zu scheinen, würde ich ihnen empfehlen, schnellstens Platz im Auto zu nehmen. Die Leute gucken schon." Erst da fällt mir auf das die Menschen um uns herum schon angefangen haben neugierig in unsere Richtung zu blicken. Mit einem höflichen Knicks werde ich zur Limousine geleitet, während der andere mir netterweise die Tür offen hält. Mit großem Staunen setze ich mich auf eines der weichen Polster. Ich saß noch nie in einem Auto.

Nachdem vor 20 Jahren die Autos abgeschafft wurden, da sie nicht länger benötigt wurden, kommt es nur selten vor ein richtiges Auto vor Gesicht zu bekommen. Sie wurden hauptsächlich durch Elektromotorräder, Fahrräder, die „Modern-Train" und den „Modern-Bus" ersetzt. Fortbewegungsmittel wurden bis aufs Nötigste eingeschränkt. Und mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt es sich einfach und schnell durch ganz Morora bewegen.

Platz wäre locker noch für zehn weitere Personen gewesen. Einmal nach hinten schauend erkenne ich, dass ein weiteres schickes Auto uns eskortiert. Ich meine auch vor dem Auto, in dem ich Platz genommen habe, noch ein weiteres gesehen zu haben. Da geht ein kleiner Ruck durch die Limousine, und wir fahren auch schon los.

Nach einer halben Stunde Autofahrt, fahren wir letztendlich durch ein riesiges Tor, das anscheinend den Eingang darstellen soll. Weitere fünf Minuten vergehen, bis wir auf einen riesigen begrünten Platz vorfahren. Die Autotür wird mir geöffnet, und als ich aussteige, fällt mir meine Kinnlade herunter. Ich stehe nämlich vor gefühlt einem der größten Anwesen in der ganzen Stadt. Aus dem Hintergrund heraus bemerke ich das leise Plätschern eines Springbrunnens, als auch die Stimmen der vornehmen Leute, welche die Andeutungen machen mich hineingeleiten zu wollen. Nachdem wir die große Treppe hochgeschritten sind, betreten wir die riesige Eingangshalle des Gebäudes. Marmorfließen säumen den Boden, große Statuen, aus Gold gearbeitet, zieren die Wände, und glitzernde Kronleuchter hängen von der Decke. „Sagen sie mal, warum putze eigentlich ich den Dachboden, wenn Mr. Jefferson doch genug Personal hat ihn putzen zu lassen?", richte ich meine Frage an eine der Herren. „Das liegt daran, dass sich keiner dorthin traut. Dieses Anwesen hier ist schon sehr alt müssen sie wissen. Es wurde ungefähr im 18. Jahrhundert errichtet, und mit der Zeit haben sich einige Schauermärchen über den Dachboden des Anwesens angehäuft. Abgesehen davon liegt dort wahrscheinlich noch die Staubschicht von vor zwanzig Jahren. Und Mr. Jefferson würde niemals seinem Personal zumuten diese zu entfernen.", erklärt er mir. „Naja, ich bin ihm dann ja wohl nicht zu schade drum.", murmele ich genervt vor mich her.

Nachdem wir die Empfangshalle durchquerten, und am Ende dieser angelangten, stehen wir nun vor einer prunkvollen breiten nach oben führenden Wendeltreppe. „Wenn sie dieser Treppe nun nach oben folgen, sollten sie auf direktem Wege zum Dachboden gelangen. Putzutensilien sollten in der vorletzten Etage am Treppenabsatz bereitstehen. Viel Erfolg.", wünscht er mir, bevor er sich von mir abwendet und mit anderen Butlern um die nächste Ecke verschwindet. Hoch motiviert rolle ich mich mit den Augen.

Warum tut er so als würde ich gleich eine ultra mega dermaßen schwere Aufgabe bewältigen müssen? Ich räume doch nur einen verdammten Dachboden auf!

Verwundert mache ich mich auf den mühseligen Weg die Wendeltreppe zehn Stockwerken nach oben zu schleppen. Immer noch Muskelkater von dem gestrigen Tanzkurs, muss ich mich extrem zusammenraufen, nicht gleich zusammenzuklappen.

Warum muss das Training auch wöchentlich stattfinden?

Das bimmelnde Piepen meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken. Einen Blick auf das Display gerichtet sehe ich eine Benachrichtigung, dass meine Mutter mir geschrieben hat. Worum geht es wohl dieses Mal?

Hi, werde heute wieder etwas später nachhause kommen. Abendessen steht im Kühlschrank. Hab dich lieb, LG Mama!

Das ist wieder einmal so typisch für sie. Wenigstens hat sie es geschafft mir dieses Mal einen Chat zu schicken. Ein Seufzen entfährt mir.

Hey, danke für das Essen, bis dann.

Ich war kurz davor auf den Sendebutton zu drücken, doch während ich die SMS tippte, bin ich einfach Stufe für Stufe weiter gelaufen, und habe überhaupt nicht darauf geachtet, wohin ich laufe. Bis zu dem Moment, in dem ich in jemanden reinlaufe. Mein Gleichgewicht verlierend torkele ich nach hinten, und wäre beinahe den Treppenabsatz hinunter gestürzt, wären da nicht zwei starke Arme gewesen, welche sich sanft um meine Taille legen.

Perplex blicke ich empor, meinem Retter in die Augen

„Ethan?! Was machst du denn hier!?" frage ich ihn entgeistert. Immer noch in einer halben Umarmung verweilend, starre ich ihn mit großen Augen an. Auch er realisiert erst einmal überrascht, dass ich ich bin, und schaut mir verdutzt ins Gesicht. „Phoebe? Was machst du hier?" „Ich habe zuerst gefragt." Schaue ich ihm vielsagend in seine grünen Augen. „Also ein Danke hätte es vorerst auch getan.", grinst er mich nun verschmitzt an." „Ich warte immer noch auf eine Antwort.", versuche ich ihm nun mit einem Lächeln etwas drängender mitzuteilen. Doch bevor er sie mir gibt, zieht er mich zuerst helfend auf den nächsten Treppenabsatz, und beendet somit unsere Umarmung.

Plötzlich weiten sich seine Augen. Ein starkes Gefühl glimmt in ihnen auf, zu flüchtig, um es zu identifizieren. „Du sag mal, was ist das für ein Medaillon?", frägt er fixiert, denn Blick nicht abwendend. Erst jetzt bemerke ich, dass es nach dem halben Sturz herausgerutscht sein muss. Stimmt ja, ich wollte Mum noch danach fragen. „Ich bin mir selber nicht ganz sicher. Ich habe es zum Geburtstag von meiner Mutter geschenkt bekommen. Vielleicht ein Familienerbstück?", selber im unwissenden zucke ich meine Achseln. Seine zusammengekniffenen Augen und die Lippen, welche sich zu einer einzigen Linie verzogen waren seine einzige Reaktion.

Dabei belassend, beantwortet er mir daraufhin meine Frage. „Um dir deine Frage zu beantworten, ich bin der Enkel von dem Mann, dem dieses Anwesen hier gehört. Der einmonatige Pflichtbesuch stand an.", seufzt er einmal kurz auf, und fährt sich durch seine Harre. Und schon zum zweiten Mal an diesem Tag, fällt mir die Kinnlade runter. Ich wusste ja, dass seine Familie reich ist, aber gleich so reich? Als er meine Reaktion darauf bemerkt, antwortet er: „Ja, ich weiß. Aus genau diesem Grund will ich nichts mit der Familie von meinem Vater zu tun haben. Weil dann meist genau so etwas passiert, habe ich ungefähr vor drei Jahren den Familienname meiner Mutter angenommen." Das breite Grinsen von gerade eben ist verschwunden. Nun ziert nur mehr ein schwaches Lächeln seine Lippen. „Egal, warum bist du eigentlich hier?" frägt er mich nun neugierig, und unterbricht somit das unangenehme Gesprächsthema. „Ä-ähm, etwas längere Geschichte.", fange ich an es ihm zu erklären. „Um es kurz zu fassen, schulde ich deinem Opa etwas, und muss somit jetzt seinen Dachboden aufräumen.", gebe ich ihm mit ironischer Freude zu verstehen. „Na dann, will ich dich auch gar nicht länger aufhalten, und wünsche dir noch viel Spaß dabei." Meint er ebenfalls ironisch, unterstreicht dies noch mit einem Augenzwinkern und verabschiedet sich winkend. Nicht wirklich motivierter setze ich meinen Weg in Richtung Dachboden fort.

Die Putzutensilien auf dem Wege eingesammelt stoße ich letztendlich die Luke in Richtung Dachboden auf. Durch Fenster in der Dachschräge, fallen vereinzelte Sonnenstrahlen herein, und bahnen sich ihren Weg durch den umher fliegenden Staub. Berge von leeren Kisten und Kartons stapeln sich übereinander und umeinander. Krimskrams überall wo man hinsieht. Verstaubte Möbelstücke stehen in den Ecken. Manche abgedeckt, manche vor sich her gammelnd. Ein lautes Husten entfährt mir.

Okay, der Butler hatte wirklich nicht übertrieben. Hier könnte es sich in der Tat noch um den Staub von vor zwanzig Jahren handeln.

Als ich mich in Richtung Fenster aufmache, um ein wenig durchzulüften, knarzen die Dielen unter meinen Füßen. Und zwar in so einer Lautstärke, dass man meinen könnte, dass sie sich beschweren, unter meinem Gewicht leiden zu müssen. Die Ärmel hochgekrempelt und in die Hände in die Hüften gestemmt, versuche ich die Sache mit etwas mehr Optimismus anzugehen. Ob es funktioniert, werden wir ja dann sehen.

Während ich mich im Raum umblicke, werde ich immer ratloser.

Wo soll ich bloß anfangen?

Nach kurzem Überlegen, habe ich mich dann doch dazu entschlossen, dass ich zuallererst alles Umherliegende verpacke, damit nicht mehr so viele Einzelteile über dem Boden verstreut liegen. Dann fällt mir nachher das Wischen auch leichter.

Gesagt getan, mir einen Stapel umherliegender Dokumente, oder Fotos, und einen leeren Karton gepackt, fange ich an Alles in ihm zu verstauen. Nachdem der Erste voll war, nehme ich mir einen Zweiten, und fange an ihn ebenfalls mit umherliegenden Dokumenten zu beladen. Doch dann rutscht ausversehen ein Foto aus einem der vielen Blätterhaufen heraus. Kurz bevor ich es zurück stecken will, macht mich etwas stutzig. Genauer betrachtet fällt mir dann auch auf was. Auf dem Foto sind an die 30 Menschen im Alter von 30 bis ungefähr 60 Jahren zu erkennen. Alle stehen sie in Reihen und schauen stolz aus. Eine dieser Personen zieht meinen Blick in ihren Bann. Es ist ein Mann, welcher stolz seinen Arm auf die Schulter eines Jüngeren legt. Beide strahlen sie in die Kamera. Der kleine Junge kommt mir bekannt vor, nur weiß ich nicht woher. Auch eine weitere Person mache ich auf dem Bild aus. Diese weitere Person, die ich gerade auf dem Foto erkenne, ist niemand geringeres als meine Oma. Überrascht warum sie darauf ist wende ich das Bild einmal, um zu schauen von wann es ist. 8.9.2030. Da müsste sie ungefähr in ihren sechziger gewesen sein.

Nun von Neugier gepackt, durchforste ich auch die anderen Dokumente. Eines regt speziell mein Interesse. Meine Augen weiten sich mit einem Mal. Der Optimismus von zuvor weicht aus meinen Gesichtszügen. Mit zitternden Händen nehme ich vorsichtig die Urkunde in meine Hände, nur um zu überprüfen ob dies auch der Realität entspricht. „Da-das kann nicht sein!" hauche ich entgeistert. Ein tiefer Kloß steckt plötzlich in meinem Hals fest, und ich muss schwer schlucken.

Urkunde zur Vollstreckung ihres Ziels „Peter Allison"

Herzlichen Glückwunsch Ethan Parker!

Steht ganz fett oben darauf gedruckt. Bevor ich auch nur das Blatt Papier weiter überfliegen konnte, geht mit einem lauten Rums die Luke zum Dachboden auf, und niemand geringeres als Ethan Parker höchstpersönlich, steht mit entsetztem Gesichtsausdruck, außer Atem vor mir.

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