Ella - Die Stille nach dem St...

By sibelcaffrey

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"Du kannst versuchen es zu leugnen, dich zu widersetzen und mich von dir fern zu halten. Ich werde aber nicht... More

Prolog
1. In der Zeit gefangen
2. Der Herr des Hauses
3. Retterin in der Not
4. Die neue Krankenschwester
5. Tatsächlich Zigeunerin?
6. Schlaflose Nacht
7. Gebrochen - Teil 1
8. Gebrochen - Teil 2
9. Der leise Held
10. Der Ball
11. Nass im Regen
12. Der Brief an die Öffentlichkeit
13. Der Verehrer
14. Mi Casa Es Su Casa - Teil 1
15. Mi Casa Es Su Casa - Teil 2
16. Erschwerungen
17. Im Mondschein
18. Rendez-vous mit dem guten Freund
19. provokative Provokation
20. Nathan Kurt
21. Der Kampf - Teil 1
22. Der Kampf - Teil 2
23. Heimweh Teil 1
24. Heimweh Teil 2
25. Wie Du mir, so ich Dir
27. Unerwartete Gäste
28. Du und ich
29. Alles findet seinen Platz
30. Wettlauf gegen die Zeit
31. Alles oder Nichts
32. Schicksal
33. Das Erwachen
34. Prinzipien, welche?
35. Die Zeit rückt näher
36. Liebe, der Zeit zum Trotz
37. Blick in die Zukunft (ENDE)
Epilog
FORTSETZUNG

26. Neues kommt, Altes geht

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By sibelcaffrey

Am frühen Morgen des nächsten Tages wurde ich von Sonnenstrahlen geweckt. Ich konnte kaum die Augen öffnen und drehte mich im Bett stöhnend auf die andere Seite. Diese Kopfschmerzen...

Mit einem Mal bereute ich es sehr gestern etwas getrunken zu haben. Vermutlich waren es doch einige Gläser zu viel gewesen. Das billige Alkohol aus dieser Zeit würde mich noch eines Tages umbringen. Schmerzverzerrt drückte ich mir die Handrücken gegen die Augen.

Plötzlich blitzten die Erinnerungen der gestrigen Ereignisse vor meinem geistigen Auge auf und sofort wurde ich hellwach. Ich schlug die Augen auf und stieß mich vom Bett ab, was ich jedoch schnell wieder bereute, als sich ein schmerzhaftes Ziehen in meinem Kopf bemerkbar machte. Ich stöhnte schmerzvoll. Hatte ich nur geträumt? Oder hatte Rosalie mir wirklich gestanden, dass sie aus der Zukunft kam? Und haben Nathan Kurt und ich uns innig geküsst?

Es fühlte sich alles so unwirklich an, dass ich einen Moment brauchte um mich zu sammeln. Mit einem Stöhnen warf ich meine Füße aus dem Bett. Langsam stand ich auf und lehnte mich einen Augenblick gegen meinen Kleiderschrank, bis ich keine Sterne mehr sah. Dann warf ich mir einen Morgenmantel über und ging ich aus meinem Zimmer um mir im Bad das Gesicht zu waschen.

Ein plötzliches lautes Klopfen an der Eingangstür ließ mich aufschrecken. Undeutliche Worte wurden gegen die Tür gerufen. Es klang sehr hektisch und aufgelöst. Ich trocknete mir mit einer schnellen Bewegung das Gesicht mit einem Handtuch ab, bevor ich in den Flur trat. Die anderen Hausangestellten spähten alle aus ihren Zimmern. Es schien, als wären alle von dem Lärm aufgeweckt worden. "Was ist los?", fragten sie sich gegenseitig mit fragenden Blicken.

Nathan, sichtlich genervt, kam die Treppe herunter. "Will denn keiner aufmachen?", knurrte er. Er schien ebenfalls geweckt worden zu sein. Sein Aussehen lenkte mich völlig vom Geschehen ab. Sein Haar war zerzaust und die ersten oberen Knöpfe seines Nachthemds standen offen. Das Wasser in meinem Mund lief zusammen bei dem Anblick, wie das Hemd um seine Arme spannte. Ich durstete... aber nicht nach Wasser.

Peter, der sich gerade im Begriff war eine Hose anzuziehen, stolperte aus dem Schlafzimmer und zog sich humpelnd die Hose hoch, während er hastig zur Eingangstür eilte. Er öffnete die Tür und trat zur Seite. Zu unserer Überraschung stand eine in Blut gebadete Krankenschwester vor der Tür und sah uns schier panisch an. Sämtliche Muskeln meines Körpers spannten sich an.

"Mr Kurt!", stieß Juli hervor und trat in den Eingangsbereich, "Wir haben einen Notfall, Sir!"

Als hätte sie mich angesprochen, trat ich sofort vor. All meine Sinne waren in Alarmbereitschaft.

"Juli?", fragte ich verwirrt.

"Ella?" Sichtlich überrascht mich zu sehen, sah sie an mir herab. "Du wohnst hier?"

Ich warf die Frage mit einer Handbewegung ab. "Was ist passiert?"

Sie wandte sich sofort wieder Nathan zu, der sie stirnrunzelnd ansah. "Sir, im Krankenhaus ist das Chaos ausgebrochen. Dr. Thomas schickt mich. Sie müssen sofort kommen."

Nathan und ich warfen uns einen vielsagenden Blick zu. Mehr brauchten wir nicht hören. Nathan lief die Treppe hoch und ich zurück in mein Zimmer um mich umzuziehen.

"Ich bringe dir ein Glas Wasser, mein Kind.", sagte Mathilda der schweratmenden Juli.

Als ich wieder aus dem Zimmer kam, wartete Nathan bereits fertig gekleidet auf mich. Mathilda hatte Juli ein Glas gebracht, das sie austrank.

"Sir, können wir irgendwie helfen?", fragte Peter.

"Ihr könnt helfen, indem ihr gesund bleibt.", antwortete Nathan knapp.

"Haltet euch von der Stadt fern - wenigstens für eine Weile.", ergänzte ich und warf mir meinen Mantel über, "Wie es scheint, verbreitet sich die Krankheit rasend schnell. Sobald sich auch nur einer von uns ansteckt, ist jeder hier im Haus gefährdet."

"Wir hatten gestern Gäste aus der Stadt bei der Veranstaltung.", bemerkte Rosalie trocken. Ich hielt in der Bewegung inne. Alle sahen zu ihr rüber. Sie stand an ihrem Türrahmen angelehnt mit verschränkten Armen. Ihre Worte hingen schwer in der Luft. Es wusste keiner etwas zu antworten.

Es stimmte. Und wenn es jemanden gab, der unbemerkt die Krankheit verbreitete, hatten wir ein sehr großes Problem.

Ich schluckte schwer und trat raus in die frische Luft, dicht gefolgt von Nathan und Juli. Die anderen Hausangestellten sahen uns an der Tür nach. Peter hatte die Kutsche vorbereitet, damit wir schneller im Krankenhaus sein konnten. Wir stiegen ein, woraufhin sich die Kutsche sofort in Bewegung setzte.

Juli saß an meiner Seite, gegenüber von uns Nathan. Während Juli aus dem Fenster sah, sahen Nathan und ich uns stillschweigend an, während die Kutsche bei jeder Bewegung hin und her schwankte. So viele ungesagte Worte hingen in der Luft. Ob wir über den gestrigen Kuss gesprochen hätten, wenn Juli nicht gewesen wäre? Wie würden wir uns ab sofort verhalten? Sollten wir es geheim halten?
Ich schüttelte innerlich den Kopf. Diese Probleme erschienen mir mit einem Mal so lächerlich - im Vergleich zu dem, was uns im Krankenhaus erwarten würde. Wer wusste überhaupt, ob wir das alle überleben würden?

„Du wohnst also bei Mr Kurt im Anwesen?", fragte Juli plötzlich an mich gewandt flüsternd. Nathan tat so, als würde er uns nicht beachten und schaute aus der Kutsche hinaus.

„Ja, ich arbeite auch als Hausmädchen."

Sie machte große Augen und sah mich hochachtungsvoll an, als hätte ich behauptet Drachen zu bekämpfen.

„Das erklärt also jetzt, warum Mr Bennett ab und zu im Krankenhaus nach dir fragt - und nicht bei dir zu Hause."

„Mr Bennet?", fragte ich überrascht. Ich spürte augenblicklich wie die Temperatur in der Kutsche um 10 Grad sank. Ich sah von der Seite kurz zu Nathan rüber, der bei der Erwähnung von Theo Bennet förmlich zu einem Eisblock erstarrte. Dabei hatte ich von Theo so lange nichts mehr gehört - wer weiß, was für eine Angst Nathan ihm eingejagt haben musste.

„Ja, er war mit Blumen vorbeigekommen.", erklärte Juli leise. Natürlich bekam Nathan trotz ihrem Versuch leise zu reden jedes Wort mit. Ich spürte wie sich sein Blick in meine Seite bohrte.
Ich schluckte schwer. Sei endlich still, Juli!

„Er ist ein wirklich lieber Mann, Ella.", ergänzte sie, als wolle sie Benzin ins Feuer kippen, „Ich wünschte, ich würde so jemanden mal kennenlernen."

Ich seufzte. Meine Güte... Natürlich war Theo ein toller Mann! Und wahrscheinlich wäre so ziemlich jede Frau von ihm angetan gewesen! Das kann ich nicht bestreiten. Aber mein Herz lag nunmal an einem anderen Fleck. Auch wenn ich ihm nicht wehtun wollte, war mir durchaus bewusst, dass es meine Schuld gewesen ist, dass er sich überhaupt solche Hoffnungen gemacht hatte. Ich kämpfte mit meinen Schuldgefühlen. Wenn wir den heutigen Tag überstehen würden, würde ich versuchen das wieder in Ordnung zu bringen... das schwor ich mir.

Die Kutsche hielt direkt vor dem Krankenhaus. Ich hob den Kopf, woraufhin sich Nathans und meine Blicke kreuzten. Seine Augen wirkten so tief wie das Wasser im Meer. Sie hinterließen ein Prickeln auf meiner Haut.

Juli stieg als erstes aus. Ich stand auf um ihr zu folgen, doch Nathan hielt mich im letzten Moment am Handgelenk fest. Für einen kurzen Augenblick befürchtete ich, er würde etwas zu Theo sagen.

"Pass dort drinnen auf dich auf.", sagte er stattdessen mit ernster Miene. Ich konnte die Sorge in seinem Gesicht lesen. Wir wussten beide nicht, was uns erwarten würde.

"Du auch.", hauchte ich leise, ehe er mich losließ und wir nacheinander ausstiegen.

Am Eingangstor erwartete uns bereits Dr. Thomas und Dr. Richard. Beide schienen völlig am Ende ihrer Nerven zu sein, auch wenn sie es sich nicht anzumerken versuchten. Sie waren in ihren Kitteln gekleidet, die jeweils Blutspuren aufwiesen. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, die nur zu vermuten gaben, wie erschöpft die Ärzte gewesen sein mussten. In der Luft hing ein undefinierbarerer Gestank, bei dem ich mir die Nase rümpfen musste. Nach einer knappen Begrüßung reichte Dr. Richard uns allen Mundschutz und Handschuhe, die wir stumm entgegennahmen.

"Mr Kurt, erlauben Sie mir kurzen Bericht zu erstatten." Dr. Thomas trat an seine Seite und gemeinsam gingen sie voran ins Krankenhaus, während wir ihnen folgten und gleichzeitig unsere provisorischen Schutzkleidungen überzogen.

„Ich höre.", sagte Nathan knapp.

"Die Zahl der Toten hat inzwischen ein Ausmaß angenommen, mit dem wir nicht gerechnet haben, Sir. Gestern haben wir angefangen die Toten im Hinterhof zu verbrennen.", fing er an, woraufhin mir bereits ein kalter Schauer den Rücken runterlief. Das erklärte den Geruch. "Auf diese Weise hoffen wir die Seuche im Zaum zu halten. Denn auch nicht-erkrankte Patienten, die wegen ganz anderen Dingen ins Krankenhaus eingewiesen wurden, zeigten einige Tage später dieselben Symptome und verstarben. Seitdem versuchen wir - so gut es eben geht - die Toten von den Patienten fern zu halten."

Wir traten ins Krankenhaus, wo bereits in der Eingangshalle ein dichter Trubel herrschte. Das Durcheinander in den Gängen war ich bereits seit Tagen gewohnt gewesen. Doch an diesem Tag war es besonders schlimm. Die Kranken, die buchstäblich auf dem kalten Boden lagen, flehten beim Vorbeigehen um Hilfe. Es zerriss mir das Herz nicht helfen zu können. Es waren auch Kinder und Babys unter ihnen, die weinten und schrieen. Ich konnte kaum hinsehen. Es tat mir in der Seele weh.

Hätte ich mich vielleicht mehr mit der Geschichte der Medizin beschäftigt, wüsste ich vielleicht, mit welcher Krankheit wir es zu tun haben. Es ärgerte mich, wie nutzlos ich war. Ich konnte nur mit ansehen, wie die Krankheit einen Menschenleben nach dem anderen opferte.

Der Platzmangel erschwerte den Weg zum Hinterhof, wo uns ein schreckliches Szenario erwartete. Mir stockte der Atem, als wir durch die Holztür hinaustraten. Es lagen Berge voll Leichen auf dem Hof verteilt, darauf warteten angezündet zu werden. Die Krankenschwestern wickelten die Toten in große Bettlaken, um sie anschließend mit Holz zu bedecken und dann zu verbrennen. Auf der anderen Seite des Hofes waren ausgebrannte Asche Haufen zu sehen, von denen ein unbeschreiblicher Gestank ausging.

"Uns gehen bald die Holzplanken aus.", gestand Dr. Richard.

"Darum kümmere ich mich.", erwiderte Nathan, während er die Augen nicht von den Toten nehmen konnte, "Das sollte kein Problem sein. Gleich morgen kriegen Sie neue."

"Wenn Sie erlauben, Sir.", kam Dr. Thomas zu Wort, "ich habe bereits Mediziner und Forscher Kollegen aus anderen Ländern kontaktiert. Vielleicht ist unter ihnen jemand, der uns weiterhelfen kann."

Nathan nickte einverstanden. "Ich werde in den anderen Krankenhäuser der Stadt fragen, wie der Zustand aussieht. Vielleicht gibt es bereits einen Plan zur Räumung."

"Könnte ich noch einen Vorschlag machen?,", kam ich noch zu Wort.

Er drehte sich zu mir um.

"Können wir vielleicht noch die Idee mit dem Alkohol einführen?"

"Wie sieht da genau das Vorgehen aus?", fragte er und hob eine Augenbraue.

"Wir waschen uns nach jedem Patienten, mit dem wir Kontakt hatten, die Hände.", erklärte ich, "Auch Oberflächen und Gegenstände können so viel effizienter gereinigt werden, als sie ständig auszukochen."

Er nickte knapp. "In Ordnung, sollt ihr bekommen. Ich will aber niemanden betrunken in den Gängen vorfinden.", ergänzte er, als würde er es für notwendig befinden das noch gesagt zu haben. Er brauchte mir keinen Blick zuzuwerfen, damit ich wusste, dass er explizit mich meinte. Ich unterdrückte den Drang die Augen zu verdrehen.

"Sir, dürfte ich Ihnen noch von dem Brief berichten, den mir ein französischer Kollege zugeschickt hat?", fragte Dr. Thomas und hielt Nathan einen Umschlag hin, "Er erklärt, dass wir versuchen sollten gegebenenfalls die Moore in der Nähe alle trockenzulegen. Das soll bei ihnen geholfen haben, die Krankheit einzudämmen."

Während Nathan den Umschlag öffnete und den Brief las, fiel mir plötzlich Mr Blanc und seine Frau ein. Bei dem ganzen Chaos waren sie sicher völlig untergegangen. Vielleicht brauchten sie etwas und keiner hatte ihnen während meiner Abwesenheit richtig helfen können. Ich presste die Lippen zusammen. Mir war klar, dass ich in einer solchen Situation keine Patienten vorrangig behandeln durfte, aber ich konnte nicht anders als mir Sorgen zu machen.

"Sir, ich muss dringend zu meinem Patienten.", informierte ich ihn. Er sah kurz vom Brief auf um mich anzusehen. In seinem Blick lag Beunruhigung. Er brauchte mir nichts zu sagen; ich wusste, dass er Angst um mich hatte und mich am liebsten nicht alleine wieder reingehen lassen wollte. Aber der Zustand ließ es nicht anders zu. Außerdem würde mich nichts davon abhalten nach meinem Patienten zu sehen. Das wusste er auch, daher nickte er schließlich.

Ich drehte mich ohne ein weiteres Wort auf dem Absatz um und lief geradezu wieder ins Gebäude.

"Ella, warte!", rief mir Juli noch hinterher. Ich ignorierte sie bewusst, denn ich hatte es eilig und wollte nicht länger warten müssen. Ich lief im Gang an den Kranken vorbei bis zur verschlossenen Zimmertür, hinter der Mr Blanc lag. Mit Schwung riss ich diese auf und sprang förmlich ins Zimmer. Nur um dann ein leeres Bett vorzufinden.

"Was..." Fassungslos sah ich mich im Zimmer um. Keine Spur von Mr Blanc oder seiner Frau. Das Bett wurde neu bezogen und das Fenster stand offen um das Zimmer zu lüften. Hastig suchte ich nach der Patientenakte, doch auch diese war spurlos verschwunden.

"Ella!", rief Juli, die mir hinterhergelaufen war und betrat schweratmend den Raum.

"Wo sind meine Patienten?!", fragte ich fast hysterisch. Ich erkannte meine eigene Stimme nicht mehr.

"Ella..." Sie sah mich mit einer solch tiefen Trauer an, dass mir das Herz für einen Moment versagte. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter.

"Sag es nicht.", stieß ich heraus, während ich wie verrückt im Zimmer auf und ab lief. Ich kämpfte mit den Tränen. Mit einer schnellen Bewegung riss ich mir die Maske vom Gesicht um atmen zu können.

"Es tut mir leid.", flüsterte sie nur, versuchte mich zu beruhigen und kam auf mich zu. Ich spürte wie mir eine warme Träne die Wange herunterlief. Juli nahm mich wortlos in die Arme, während ich mir bestürzt die Hände vor dem Mund hielt. "Es tut mir leid.", wiederholte sie besänftigend und drückte meinen Kopf sanft an ihre Schulter.

Ich sah wie benommen auf das leere Bett.

Ich wusste, dass dieser Tag eintreffen würde. Mr Blanc war sterbenskrank gewesen. Es war nur eine Frage der Zeit, dass er starb. Aber ich hatte wenigstens gehofft dabei sein zu können, wenn es soweit war. Damit sie nicht alleine waren. Weder er noch seine schwangere Frau...

"Wo ist Mrs Blanc?", fragte ich mit belegter Zunge, "Ist sie sofort gegangen?". Ich erinnerte mich daran, dass sie eine Schwester im Osten des Landes hatte, zu der sie hätte gehen können.

„Sie... sie ist noch hier.", antwortete Juli vorsichtig. Ich konnte das Zögern in ihrer Stimme hören, fast so als wäre sie sich unsicher, ob sie es sagen sollte.

"Noch hier?", fragte ich und hob den Kopf von ihrer Schulter. Ich sah ihr direkt in die Augen und hielt ihren Blick fest. Sie schien für eine Sekunde unentschlossen, ehe sie seufzte und gestand: "Sie liegt in den Wehen."

"Was?!", keuchte ich auf, "Das Kind kommt?!"

"Ja, aber..." Ihre Stimme brach. Sie schien nach den richtigen Worten zu suchen, doch das Warten machte mich schier wahnsinnig.

"Ist sie im Kreissaal?", fragte ich aufgeregt, als ich mich von ihr löste um zur Tür zu eilen.

"Ella, warte!", schimpfte Juli laut. Ihre Stimme zitterte. Dieses Mal hielt ich in der Bewegung inne und sah über der Schulter zu ihr zurück. Sie sah mich ernst an. "Wegen des plötzlichen Todes ihres Ehemannes, ist ihre Fruchtblase gestern geplatzt. Die Wehen sind aber immer noch zu schwach und ihr Muttermund hat sich seit Stunden nicht weiter geöffnet... Es sieht nicht gut aus für das Baby."

Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mir gefror das Blut in den Adern. Ihre Worte drangen nur schwer zu mir durch. Ich brauchte Sekunden, vielleicht sogar Minuten, um zu verstehen, was sie mir sagte. Wie konnte das sein? Ich war mir so sicher gewesen, dass das Baby überleben würde - und nun schien dem nicht so zu sein. Lag ich komplett falsch? War diese Familie in keiner Weise mit mir verwandt? - oder war auch mein Leben und meine eigene Geburt in der Zukunft in Gefahr?

Der Schock saß tief. Am liebsten hätte ich mich kurz übergeben, um mich anschließend besser zu fühlen, doch ich schluckte den Kloß in meinem Hals nur herunter. Ich musste an Mrs Blanc denken und wie es ihr in diesem Moment wohl gehen musste. Sie hatte bereits ihren Mann verloren und nun musste sie um ihr Kind fürchten... Wie viel Schmerz konnte ein Mensch noch ertragen? Ich biss die Zähne zusammen, als mir klar wurde, dass ich jetzt stark bleiben musste. Wenigstens bis alles überstanden war.

Ich atmete tief durch, ehe ich mir selber einen Ruck gab. "Ich muss zu Mrs Blanc.", sagte ich ernst.

Juli sah mich überrascht an. "Ella, vielleicht solltest du etwas Abstand zu den Patienten halten. Es nimmt dich zu sehr mit."

"Es geht mir gut.", log ich. Sie sah nicht wirklich überzeugt aus.

"Lass die Hebammen ihre Arbeit machen.", widersprach sie.

Ich schüttelte bestimmt den Kopf und ignorierte mit ganzer Kraft das Gefühl der Übelkeit, das mich übermannte. Ich versuchte sie anzulächeln, aber versagte dabei kläglich.

Sie seufzte bedrückt. "Ach, Ella..."

"Ich würde keine Ruhe finden, Juli. Ich muss zu ihr." Ich sah ihr direkt in die Augen, um meinen Worten Ernsthaftigkeit zu verleihen.

Sie musterte mich einen langen Augenblick, ehe sie resignierend nickte. "Ich werde dich aber begleiten."

"In Ordnung.", antwortete ich und war insgeheim sogar froh darüber. Ich wusste nicht, was mich erwarten und ob ich mit der Situation klarkommen würde. Sie nahm mir die Schutzmaske aus den verkrampften Fingern und zog ihn mir vorsichtig wieder über. "Lass uns bitte gehen.", drängte ich, sobald sie fertig war. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, gingen wir aus dem Zimmer raus in den Flur, wo wir fast mit anderen Krankenschwestern kollidiert wären, die eine weitere Leiche zum Hinterhof trugen. Das Chaos, das im Krankenhaus herrschte, spiegelte mein Inneres nur zu gut wieder. Wie fremdgesteuert, bewegten sich meine Füße in Richtung Kreissaal, dicht gefolgt von Juli. Aus der Ferne konnte ich die Schreie von Mrs Blanc bereits hören. Ich wurde mit jedem Schritt schneller und lief geradewegs in den Saal hinein, gerade als sie auf dem Bett wieder vor Schmerz zu schreien begann.

"Was ist los?", wollte ich sofort wissen. Nur eine einzige Hebamme stand an ihrem Bett. Ich war überrascht, dass keine Ärzte oder wenigstens weitere Hebammen anwesend waren. Doch wahrscheinlich ließ der Personalmangel mehr nicht zu. Wir traten zu der Hebamme, die eine unbeschreibliche Ruhe ausstrahlte, während sie Mrs Blancs Hände hielt und ihr beruhigende Worte zusprach. Die Hebamme sah kurz auf, als wir näher traten. Ein kurzes Nicken zur Begrüßen und sofort drehten sich alle Anwesenden wieder Mrs Blanc zu. Diese atmete tief aber hektisch ein und aus. Sie versuchte den Schmerz durch die Atmung dämpfen zu können, so erklärte es ihr jedenfalls die Hebamme.

"Darf ich ihren Zustand erfahren?", fragte ich nebenher.

"Die Wehen werden stärker, aber ihr Muttermund ist noch bei ungefähr 6 cm.", erklärte die Hebamme mit ruhiger Stimme. Sie war vermutlich mittleren Alters und hatte kurzes, gelocktes Haar unter ihrer Haube. Im Grunde trug auch die Hebamme dasselbe Outfit wie wir Krankenschwestern.

Ich sah zu Mrs Blanc herüber. Sie hatte Schweißperlen auf der Stirn und schloss schmerzverzerrt das Gesicht, als sie eine weitere Wehe übermannte. Meine Nackenhaare stellten sich mir auf bei dem markerschütternden Schrei, den sie von sich gab. Ich konnte mir nicht im geringsten vorstellen, was für Schmerzen sie erlitt.

Ich trat zu einem bereitstehenden Eimer mit Wasser, tauchte ein Tuch hinein und wrang es aus, ehe ich es Mrs Blanc auf die Stirn lag mit der Hoffnung auf etwas Linderung. "Sie sind nicht allein, Mrs Blanc. Sie schaffen das.", ermutigte ich sie.

"Es tut so weh!", keuchte sie, kaum in der Lage die Augen zu öffnen, "Es soll aufhören. Bitte!"

Der flehende Ton in ihrer Stimme ließ etwas in mir zerbrechen. Wie nutzlos ich mich an diesem Tag fühlte, war nicht auszuhalten. Wozu ein Studium in Medizin, wenn man ohne Hilfsmittel aufgeschmissen war? Ich biss die Zähne zusammen.

"Sollten wir eventuell über einen Kaiserschnitt nachdenken?", fragte ich an die Hebamme gewandt.

"Ein Kaiserschnitt?", fragte sie entsetzt.

"Ella, das würde den sicheren Tod der Mutter bedeuten.", erklärte Juli hinter mir leise, ohne dass Mrs Blanc etwas davon mitbekam. Ich sah sie erschrocken an. Damit hatte ich nicht gerechnet.

"Wieso?"

Sie zuckte die Schultern. "Ein Kaiserschnitt dient nur dazu das Kind zu retten."

Das konnte doch nicht wahr sein.

Fassungslos trat ich zu Mrs Blanc um ihr die Hand zu halten, als die nächste Wehe sie mit Wucht traf. Dabei drückte sie mir dermaßen fest die Hände zusammen, dass ich befürchtete meine Knochen würden brechen. Doch ich presste die Lippen nur zusammen und ließ sie machen. Hauptsache es half ihr in irgendeiner Weise.

Sie stöhnte jedoch angestrengt. "Ich muss pressen!"

Ich sah erschrocken zur Hebamme, die sofort zwischen ihre Beine trat und den Muttermund überprüfte. "8 cm.", gab sie bekannt. Ich schüttelte heftig den Kopf. Der Muttermund musste komplett geöffnet sein, bevor sie pressen durfte, sonst passte das Baby nicht durch den Geburtskanal. Dabei würde sich nicht nur die Mutter schwer verletzen, sondern das Kind würde buchstäblich steckenbleiben und vermutlich ersticken.

"Mrs Blanc, sie dürfen noch nicht pressen! Sie sind noch nicht so weit. Versuchen sie das Gefühl durch das Atmen zu unterdrücken!", sagte die Hebamme streng und trat wieder zu ihr. "Ein und Aus. Ein und Aus. Ein und Aus."

Ich wusste noch aus der Vorlesung, dass es von Frau zu Frau unterschiedlich war, wie schnell sich der Muttermund auf 10 cm öffnete. Dabei gab es auch keine Kontinuität. In den ersten Phasen der Geburt könnte es Stunden dauern - ja, sogar Tage - später könnte sich der Muttermund dann aber doch innerhalb von Minuten öffnen. Es gab da leider keine Faustregel für. Es blieb uns nur zu hoffen.

"Schwester, messen Sie bitte den Blutdruck der Patientin.", bat die Hebamme Juli nebenher. Mrs Blanc atmete trotz der Anweisungen unkontrolliert und angestrengt. Sie nickte und trat an den Schrank im Raum, um ein Blutdruckmesser herauszuholen. Dieser war deutlich unhandlicher, als die neuen Geräte, die ich gewohnt war, aber es tat trotzdem seine Aufgabe. Ich krempelte Mrs Blancs Ärmel hoch, damit Juli ihr den Stoff um den Arm binden konnte. Gerade als ich die Pumpe drücken wollte, bemerkte ich etwas in meinem Augenwinkel. Ich sah hoch, nur um dann in der Bewegung zu erstarren. Zwischen den Beinen von Mrs Blanc floß Blut auf das Bettlaken und färbte es dunkelrot. Ich hob erschrocken den Blick zu Juli, die meinem Blick gefolgt war und der sämtliche Farbe aus dem Gesicht gestrichen war. Die Hebamme hatte nichts gemerkt, weshalb ich ihr eine Hand auf den Arm legte, damit sie von Mrs Blanc aufsah. Mit einem stummen Nicken zeigte ich auf das Blut. Sie drehte sich um und versteifte bei dem Anblick. Die sonst so ruhige Hebamme stand das kalte Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Wir alle kämpften um unsere Fassung, damit Mrs Blanc von der aufkeimenden Panik nichts mitbekam. Das letzte, was sie jetzt brauchte, sind nervöse und unruhige Schwestern. Denn wie es schien, bemerkte sie selbst nichts davon, dass sie blutete. Sie stöhnte weiterhin wegen der Wehen und versuchte durch das Atmen gegen anzukämpfen.

Ich ballte die Fäuste zusammen. "Wir rufen besser einen Arzt.", zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich warf Juli einen Blick zu, die sofort nickte und ohne ein weiteres Wort aus dem Kreissaal lief.

Die Hebamme legte plötzlich eine Hand an Mrs Blancs Bauch um diese abzutasten. Dabei drückte sie nicht sehr sanft und unangenehm tief in den Bauch. Ich verzerrte das Gesicht, weil es schmerzhaft aussah. So, wie Mrs Blanc aufschrie, war es das auch. Erst als sie die Hand wieder zurücknahm und sich eine Bewegung im Bauch bemerkbar machte, verstand ich, was die Hebamme überprüft hatte; ob das Baby noch lebte.

Ich sah wie erstarrt einen Moment nur auf die Bewegungen unter der Bauchdecke, ehe sie wieder abebbten. Da drunter lag er. Bereit auf die Welt zu kommen. Aber der Start ins Leben war kein Leichtes - genau wie das Leben selbst.

Das Drücken auf der Bauchdecke hatte den Blutfluss jedoch nur verstärkt, was die Hebamme ernst musterte. "Die Plazenta muss sich teilweise oder ganz von der Gebärmutter gelöst haben.", flüsterte die Hebamme. Mit anderen Worten: Das Baby war in Lebensgefahr.

Just in diesem Moment trat Dr Richard in den Kreissaal, dicht gefolgt von Juli. "Wie kann ich helfen?", fragte dieser, als er näher kam. Er sah das Blut zwischen Mrs Blancs Beinen, ließ sich jedoch nicht aus der Fassung bringen. "Wie lange ist das her?", fragte er, ebenfalls bemüht, dass Mrs Blanc nichts mitbekam.

"Gerade erst passiert.", erklärte die Hebamme knapp.

"Und das Baby?", fragte er anschließend.

"Bewegt sich noch.", informierte sie ihn.

Er nickte zufrieden und trat zu Mrs Blanc. "Wie geht es Ihnen?" Er erwartete gar nicht erst eine Antwort, da es völlig offensichtlich war, wie schrecklich es ihr ging. "Wir werden nun einen Kaiserschnitt durchführen müssen. Das erfordern leider die Gegebenheiten. Aber das heißt, dass sie nicht länger leiden müssen. Sie werden von dem Schnitt kaum etwas mitbekommen, weil sie betäubt werden, ist das in Ordnung? Nicht mehr lange, dann haben Sie es geschafft.", log er. Seine Stimme war beruhigend und tief. Selbst ich hätte ihm jede Lüge geglaubt in dem Moment.

Sie nickte. "Danke, Doktor.", krächzte sie mit letzter Kraft. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter.

Die Hebamme trat an einen Wagen, der in der Ecke des Raums stand, auf dem einige sterile Utensilien wie Skalpelle lagen und schob diesen an das Bett. Dr Richard wusch sich die Hände am Waschbecken und bereitete sich auf die Operation vor. Juli und ich taten es ihm gleich. Im Grunde bereiteten wir uns alle darauf vor Mrs Blanc aufzuschneiden, ihr das Kind rauszunehmen und sie dann sterben zu lassen. Ich versuchte mit aller Kraft die Tränen zu unterdrücken, die mir in die Augen schossen. Juli hatte alles für die Vollnarkose vorbereitet, woraufhin wir alle an das Bett traten - ohne weitere Vorbereitungen oder ähnliches. Es musste sofort gehandelt werden, das war jedem klar. Ich verabreichte ihr das Betäubungsmittel über eine Spritze. „Danke.", hauchte sie in meine Richtung, als es begann zu wirken. „Rettet mein Baby.", waren ihre letzten Worte, bevor ihr die Augen zu fielen. Ich biss dermaßen fest die Zähne zusammen, dass mir die Kiefer wehtaten.

„Ella." Juli riss mich aus meiner Trance. Sie sah mich bedrückt an. Ich erinnerte mich, dass ich jetzt stark bleiben musste. Wie fremdgesteuert, hob ich Mrs Blancs Hand und ließ sie fallen. Sie zeigte keinerlei Regung. Sie war bewusstlos.
Sie würde nicht wieder aufwachen.

"Es ist soweit.", gab ich benommen bekannt.

Ohne weiteres setzte Dr. Richard das Skalpell am Unterbauch an und schnitt ihr die Bauchdecke auf.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Ich öffnete die Tür zu Nathans Büro. Er stand mit dem Rücken zu mir am Fenster, aus dem man in den Innenhof sehen konnte. Er drehte sich erst zu mir um, als ich die Tür hinter mir schloss.
Es sagte einen langen Moment lang keiner von uns etwas. Wir sahen uns nur stumm an. Mr Kurts Augen waren undurchdringlich. Er musterte mich von oben nach unten und wieder zurück.

"Geht es dir gut?", fragte er schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit.

„Das ist nicht mein Blut.", erklärte ich.

"Das meine ich nicht.", erwiderte er und kam langsam um seinen Schreibtisch herum. "Du siehst blass aus."

Ich leckte mir über die trockenen Lippen. Mir fehlten die Worte um zu antworten.

"Was ist passiert, Ella?"

Ich biss die Zähne zusammen, als mir Tränen in die Augen schossen. Mich durchströmte eine Welle der Trauer, die ich seit Stunden versuchte zu unterdrücken. "I-Ich...", fing ich an, doch meine Stimme brach. Ich schluckte schwer und wusste nicht, ob ich auch nur ein Wort über meine Lippen bringen könnte.

"Du hast deinen Patienten verloren." Es war keine Frage. Es war eine Feststellung.

Fast so, als hätte ich endlich die Erlaubnis bekommen loszulassen, floßen die Tränen unaufhaltsam über meine Wangen. Ich sank auf meine Knie herab und vergrub das Gesicht verzweifelt in den Händen. Er kam auf mich zu und ich spürte seine Wärme, als er mich in seine Arme zog. Er strich mir beruhigend über den Rücken und legte das Kinn auf meinen Kopf. Er sagte nichts und hielt mich nur fest. Ich krallte die Finger in sein Hemd und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Ich fühlte mich so verloren und leer, wie noch nie in meinem Leben. Ich war völlig in mich eingesunken. Was mir in den letzten Stunden passiert war, hätte man auch kurz und knapp als Trauma bezeichnen können. Ich ließ alles raus, was ich in mich gefressen hatte. All der Kummer, die Sorgen und die Verzweiflung.  Mit letzter Kraft hatte ich versucht bis zum Schluss stark zu bleiben um zu Ende zu bringen, was ich angefangen hatte. Aber auch ich konnte zerbrechen an der ganzen Last, die auf meinen Schultern lag. Mich durchzog ein Zittern am ganzen Körper, während ich weinte. Ein Schluchzen drang aus meiner Kehle. Ich wusste nicht, wann ich mich das Letzte mal so hilflos und entmutigt gefühlt hatte. In diesem Moment bezweifelte ich sogar, dass ich jemals wieder in der Lage wäre, lachen zu können.

"Shhh...", machte Nathan beruhigend, als konnte er meine Gedanken lesen und wollte sie mir vertreiben.

Ich öffnete die nassen Augen und hob den Kopf um ihn zwischen den Tränen anzusehen. Er musterte mein Gesicht, wischte mir mit dem Daumen über die Wange und küsste mir schier zärtlich einen Kuss auf die Stirn. Ich schloss die Augen bei der Berührung. Ich hatte so viel zu sagen, aber hatte nicht die Kraft um den Mund zu öffnen.

"Es wird alles wieder gut.", flüsterte er.

Es klang wie ein Versprechen.





*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

*rauft sich die Haare beim Schreiben und schüttet sich die achte Tasse Kaffe rein*

Hallo meine Lieben!

Ich weiß, ihr habt lange nichts mehr von mir gehört. An dieser Stelle möchte ich mich sehr für die zahlreichen Kommentare und Nachrichten bedanken, die ihr mir geschrieben habt! Ihr habt mich nicht nur zum Lachen gebracht, sondern auch zu Tränen gerührt und ungemein motiviert. Ohne euch gibts keine Miss Caffrey und keine Ella. *verbeugt sich tief bis zum Boden und küsst dir dabei die Füßchen*

Dieser Kapitel hat mich wieder daran erinnert, wie schwer es mir fällt traurige, düstere und bedrückende Szenen zu schreiben. Ich hätte das Kapitel wahrscheinlich schon vor Tagen raushauen können, aber ich musste immer wieder Szenen löschen und neu schreiben, weil sie mir nicht gefallen haben. Nicht weil ich so perfektionistisch bin (was aber auch ein Problem ist), sondern weil ich mit Gefühlen schreiben will, die euch berühren sollen. Dabei die richtigen Worte zu finden, ist unglaublich schwer.

Ich hoffe dennoch, es hat euch gefallen. Um euch - und vor allem mir - einen Gefallen zu tun, gibt es im nächsten Kapitel wieder einige lockere und vielleicht lustige Momente.

Fühlt euch fest gedrückt! *schmatzt dir einen feuchten Kuss auf die Wange*

Bis denne!

Eure Miss Caffrey

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