Winter in Berlin

De ezdeasr

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Azman Kadever hat vor zwei Monaten seinen Vater verloren. Er zeigt seine Trauer nicht. Stattdessen setzt er s... Mais

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Notiz + Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70

Kapitel 39

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De ezdeasr



Ein weiterer Monat ist vergangen, meine Wunden sind heil, haben jedoch Kratzspuren hinterlassen. An meiner Augenbraue ist noch ein Pflaster von gestern, den ich ausgewechselt habe. Ich sitze vor meinem IPad und lerne gerade für eine wichtige Zwischenprüfung, die nächste Woche ansteht. Es ist nicht mehr lang, Siya kommt in genau drei Monaten. Ich habe das Gefühl, dass ich ausversehn vor Glücksgefühlen auf sie springen werde. Ich muss lächeln. Doch es verstummt als ich mich an Ramans tat erinnere. Von ihn ist nichts mehr zu hören , aber ich glaube das Siya davon mitbekommen hat, oder?
Wir haben nur geschrieben, weil würden wir FaceTimen, würde sie wieder schockiert einatmen und mich beleidigen, auch wenn das süß ist. Ich kriege einen Anruf von einen Kollegen. „Ey Azman." „Umut, was gibts?", frage ich ihn. „Raman sieht richtig sauer aus." „Was soll ich machen. Was rufst du mich an, ich bin kein Therapeut." „Ist zwischen euch was vorgefallen?" „Juckt dich das?", frage ich ihn sauer. „Chill." Ich lege auf. Ich hasse sowas. Informationsgeile Menschen die jeden Müll zu wissen müssen. Als hätten die kein Leben und befinden sich in einer Blase, der sie nicht entkommen können, da sich alles immer um andere geht statt das die erstmal an sich selber arbeiten. Aber auch einer der an sich selber arbeitet, würde sowas nicht machen. Umut ist einer von denen. Füttert sich von jeder Ecke Informationen und nennt es Wissen. Wissen ist macht, aber nicht in der Hinsicht. Ich merke plötzlich, dass es doch einen Vorteil hat über jeden etwas zu wissen, aber ich jucke mich nicht für alles. Ich bin nicht die Art Menschen für so einen unnötigen Müll.
Achso, mein Esstisch ist da. Ich reibe meine Augen und lege währenddessen das IPad zur Seite.

Ich mache einen Mittagsschlaf.

-

Ich zittere an den Händen und stehe auf. Ich hatte einen Alptraum. Ich brauche eine Zigarette und gehe deshalb ans Balkon. Normalerweise dürfte ich erst nächste Woche eine Zigarette nehmen. Ich habe gleich eine Schicht im Juwelier meines Onkels und hole gleich meinen Anzug von der Wäscherei ab, da es dort extra gebügelt wird. Ich zünde sie mir an und puste den Rauch wie eine ungesunde Heilung aus meiner Lunge. „Krass es kommt mir vor als hätten wir Mitternacht, dabei habe ich zwei Stunden geschlafen", flüstere ich zu mir selbst. Als ich zur Hälfte angelangt bin werfe ich die Kippe weg. Ich gehe rein.

-

Ich richte meine Kravatte und steige wie als wäre ich ein reicher Inhaber in meinem Bmw hinnein. Ich rufe Kazim an und sage, dass ich auf dem Weg bin. Ich siehe mir einen, wie heißen diese Kommunikationsteile..Walkie-Talkie? Mini Walkie- Talkie ans Ohr und stehe für zwei Stunden. Ich spüre, dass ich einen Anruf bekomme, da mein Handy in meiner Tasche vibriert. Siya. Ich stelle es über das Auto ein und hebe ab. „Azman?", fragt sie. Ich antworte nicht. „Hallo?" „Ja." „Wieso hast du mir nichts erzählt." „Befasse dich nicht mit dieser Sache, ich kläre das schon." „Du verstehst das nicht. Du lässt dich von ihn prügeln und sagst mir nichts. Ich werde heute abend mit einem Flugzeug kommen." Ich runzele meine Augenbrauen. „Bist du durch? Du wirst sehen was ich mit dir machen werde, wenn du das machst." „Mach doch." „Mach mich nicht sauer." „Das ist mir egal!" „Siya!" Sie legt auf. Ich seufze und weite meine Augen, als ich die Kreuzung nicht einhalte, Scherben meines Fensters eingeschlagen werden und aus meinem Lenkrad ein Kissen wird.

Ich höre nurnoch ein piepen.

-

Sirenen.
Stunden danach den Geruch von Medizin. Nicht schon wieder.

„Azman, versuchen sie wach zu bleiben." Es ist schwer, aber ich halte durch. Glaube ich. Ich höre die Stimme meiner Mutter, das geheule meiner Schwester. Azhar darf das nicht sehen, sonst ist er traumatisiert. Meine Mutter darf nicht mehr mit. Sie fängt an zu beten. Ich komme in die Narkose.

-

Meine Augen öffnen sich. Langsam sieht sich ein gewältiger Schmerz in mir hinnein, dass ich zu zischen anfange. Ich schaue auf das Gerät, welcher meinen Herzschlag misst. Eine Schwester kommt rein und sagt, dass sie den Arzt ruft. Minuten später kommt ein Arzt hinnein. Nicht den, den ich kenne. Dr. Hasral hieß er doch, oder?

„Guten Morgen Herr Kadever. Sie haben einen Autounfall überlebt. Sie können von Glück sprechen, dass sie überlebt haben." „Ich habe durst", kriege ich nur raus, da ich immernoch so verwirrt bin. „Wir bitten sie, wenn sie wieder fit sind eine Abhörung zu machen. Denn den Beifahrer hat es tiefer erwischt." „Ist er tot?", frage ich, das Gerät piept schneller. „Nein, ihn geht es gut." Ich atme wieder langsamer. Mein Herz arbeitet wieder langsamer.

-

Mein Anwalt sitzt neben mir. „Er hatte Vorfahrt." Die Polizisten schauen mich an. „Ich erinnere mich nicht ganz, ich glaube ich habe gehupt, aber er ist weiter gefahren. Ich war starr ich konnte irgendwie nicht bremsen."
Ich wollte nicht bremsen.
Ich wollte irgendwie
sterben.
„Herr Polizeisprecher Azman hat seinen Vater verloren, wegen eines Unfalls. Azman wusste in dieser Situation nicht was zutun war. Ein Bild kam ihn in den Sinn." Gruselig wie wahr seine Aussagen sind, dabei haben wir uns nicht abgesprochen.

Ich realisiere das ich mein Leben nehmen wollte. Ich dachte das Handy hat mich abgelenkt, die Diskussion mit Siya. Aber danach hatte ich Zeit zu bremsen. Ich schaute starr. Lebendsmüde. Voller Gedanken. Aber wieso? Wollte ich wissen wie es meinem Vater ergangen ist? Denn an ihn dachte ich in diesen Moment.

-

„Azman ist das wahr?", fragt mich mein Anwalt, als ich wieder in mein krankenzimmer hinwollte. Ich gehe raus und schaue mir die Infusion auf meinem Handrücken an. Er ist den ganzen Weg über still. Ich öffne die Zigaretten Packung und halte sie hin. Er lehnt nicht ab. Ich puste meinen Rauch aus und reiche ihn das feuer. „Ich wollte mir mein Leben nehmen. Unüberlegt." Er sagt nichts. „Du bist nicht in falsche Sachen verwickelt oder?" „Ich bin aus solchen dingen schon längst raus." Er nickt. „Das ist gut." Felix heißt er. Er hat mich aus jeden Mist rausgebracht. Ich hätte drei Jahre Haft, er konnte es um zwei verkürzen. Sehr stark für einen volljährigender Dealt. „Wieso?", fragt er mich nach einer Stille. „Du wolltest diese Frage nicht stellen." „Das stimmt.. Wegen deinem Vater?" „Ich weiß es nicht. Bin verwirrt. Habe ich jetzt Depressionen?" „Jeder sagt zu sich das er oder sie an einem bestimmten Moment sterben will, weil etwas kake ist oder nicht klappt. Ist davor was passiert." „Streit mit Freundin." „Ja also." Ich werfe die Kippe weg, gebe ihn die Hand als er sich verabschiedet und sehe meine Mutter weinend und Samira aufgewühlt an der Lobby stehend. „Die Besucherzeit ist vorbei. Sie müssen gehen. Er wird morgen wach sein. Es tut mir lei-" „Mama?", frage ich. Sie dreht sich mit ihren Tränen um und  springt mir in die Arme. Samira steht da nur und fangt auch an zu weinen. Azhar kommt dazu. Er stand vor einen Snackautomaten. „Tu Dine? Kannst du kein Auto fahren? Willst du auch sterben?", fragt sie mich. Ich schüttele meinen Kopf. „Azman? Geht es dir gut? Du hast ein Pflaster." Ich schaue leicht runter.  „Mir geht es gut." Ich gehe in sein Haar hinnein und drehe seinen Kopf. „Deine Haare sind anchgewachsen." „Sicher das es dir gut geht?", fragt er. „Natürlich." „Schneidest du mir die nächsten Tage die Haare?" Ich nicke. Samira schnauft. Ich lege ein Arm um sie und gebe ihr ein Stirnkuss.

-

Ich kriege tausende Nachrichten von Siya.

> Azman <

> Antworte <

> Ich wünschte ich wäre nicht sauer gewesen, aber du hast mich sauer gemacht und deswegen war ich sauer auf dich weil du mich sauer gemacht hast und jetzt bist du wegen mir fast gestorben. <

> Ich liebe dich <

> Azman bitte. <
Ich bin mir sicher sie hat diese Nachrichten mit Tränen geschrieben.

> Ich wünschte ich wäre bei dir, ich habe für dich gebetet <

Eine Stunde danach.

> Bitte sag mir du lebst. <

Ich tippe.

> Ich lebe. <

> Du arsch ich habe mir sorgen gemacht. <

> Ich liebe dich auch. <

Ich schicke ihr ein Bild. Sie schickt mir ein Bild von ihren roten Augen und einen Hoodie von mir, woauch immer sie ihn her hat. Habe ihn ihr nicht gegeben.

>Woher Hoodie?<

>War nachdem wir es beendet haben bei euch, warst nicht zuhause. Habe das aus deinen Kleiderschrank.. HÖR AUF MIR SOWAS ZU STELLEN DU BIST FAST GESTORBEN.<

>Egal. Ich lebe.<

>Telefonieren bitte.<

Ich rufe sie an, als ich in meinem Krankenbett liege und den Mond gerademal so aus den Fenster schauen kann. „Hey", ertönt meine Stimme. Ich höre plötzlich wie sie anfängt zu weinen. „Es tut mir so leid. Du hast mich so sauer gemacht mit deinen Verschwiegenheiten. Ich dürfte dich nicht anrufen während du Auto fährst." „Es ist doch alles gut. Hör auf dir die Schuld zugeben." „Nein", haucht sie schniefend. „Ich vermisse dich", sagt sie. „Du fühlst nicht alleine so." „Ich breche das Auslandsjahr ab." „Nein. In drei Monaten." Dann ist sie fertig und kommt nachhause, zu mir. „Ich will kommen, aber du lässt es nicht zu." „Konzentrier dich auf das wesentliche. Es ist dort umfangreicher, gib dein bestes. Ich glaube an dich." „Es geht gerade um dich Azman." „Mir geht es gut. Ich werde von Menschen bewacht, die Medizin studiert haben." „Was ist jetzt mit den anderen und deinem Auto." „Er zahlt Schadensersatz weil ich Vorfahrt hatte." „Scheiß Arschloch." „Er hat wie ein Frischling gefahren." „Er wollte sich fühlen, aber wie konntest du das sehen? Ich dachte du hast nicht wirklich nachgesehen und warst abgelenkt." Oh fuck. Ich kratze meinen Nacken. „Das habe ich auch. Ich meine es wäre bestimmt so gewesen. Weil so wie er in mir reingefahren ist, wie soll man da abblocken."
„Du musst jetzt schlafen Azman. Ich frage mich wie du reden kannst." Ich schmunzele. „Ich will nicht auflegen." „Dann lege ich miteinen Fuß auf." „Das machst du nicht wirklich oder?" „Ich werde von dir Träumen."
Aufgelegt.

——————

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