The Light We Lost [VKOOK]

By aurasworld

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"Sie saßen am Tisch wie Schauspieler, die nach langer Zeit wieder zusammentrafen und sich nicht mehr an den T... More

Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8

Kapitel 1

99 13 10
By aurasworld

Hi.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal etwas auf Wattpad veröffentliche. Und mit 'etwas' meine ich eine Story, die wieder länger werden könnte. Aber die Motivation kam, die Wörter wurden getippt und siehe da: Ich bin mittlerweile 20.000 Wörter in der Story und es wäre zu Schade, euch nicht daran teilhaben zu lassen <3

(Habe ich gesagt, ich werde erst wieder etwas veröffentlichen, wenn die Geschichte beendet ist? Ja. Habe ich mich daran gehalten? Nein. Ich glaube mir mittlerweile selbst nicht mehr, wenn ich mir etwas vornehme, ups.)

Es wird diesmal nicht so fluffy wie meine andere Geschichte "All The Words You Never Said". Zumindest am Anfang nicht. Jene, die meinen One Shot "How Many Times Can A Heart Break" gelesen haben, können sich ungefähr darauf einstellen, wie diese Story hier wird. In welche Richtung es geht, hihi.

In der Beschreibung habe ich alles reingetan, was vorkommen wird (TW etc.), also bitte schaut da nochmal rein. Es sind bereits einige Kapitel vorgeschrieben, die ich nach der Reihe veröffentlichen werde (:

Ich würde mich natürlich sehr über ein Vote und Kommentar freuen, egal was—hauptsache ihr macht auf euch aufmerksam und ich sehe, wer meine Geschichten liest. Leser und Leserinnen haben einen extremen Einfluss auf die Motivation von Autoren, deshalb kann ich es nur immer wieder betonen: Macht euch sichtbar! :D

Das war's auch schon. Ich wünsche euch ganz, ganz viel Spaß beim Lesen.

˗ˏˋ ♡ ˎˊ˗

Jungkook wusste im Moment nicht viel.

Nur, dass er high war.

Die Wirkung war anders als Alkohol. Er konnte keinen klaren Unterschied nennen, denn er hatte in seinem Leben vielleicht drei Mal Alkohol getrunken, aber sein Körper reagierte auf das Gras genauso, wie er wollte. Er war ruhiger, schläfriger. Er hatte das Gefühl zu schweben, seine Sicht war etwas verschwommen und er musste sich tatsächlich bemühen, seine Augen offenzuhalten.

Er war gerade so weg, dass er einige Details nicht mitbekam, aber eines sah er ganz klar vor sich—nämlich Namjoons Gesicht.

Besser gesagt, seinen Gesichtsausdruck.

Normalerweise war Jungkook um diese Zeit entweder in einem Club, eingequetscht zwischen zwei schwitzigen und durchtrainierten Körper, oder komplett eingeraucht im Bett, wo er gar nichts mitbekam, außer die Ruhe und kurzzeitige Zufriedenheit in ihm.

Nun saß er jedoch in seiner Wohnung mit seinen zwei besten Freunden, weil Namjoon ihn vor ein paar Tagen gebeten hatte, sich für ihn Zeit zu nehmen. Und weil Jungkook nicht ohne Yoongi konnte—er brauchte ihn immer und überall dabei, sonst verlor er den Verstand—war er auch da. Was Namjoon nicht störte, denn er war genauso Yoongis bester Freund wie Jungkooks.

Jungkook konnte sich auch nicht beschweren—er war zwar weder im Club noch im Bett, aber genauso high wie auch sonst immer. Das Einzige, das ihn verwirrte, waren Yoongis Blicke. Und Namjoons Gesichtsausdruck. Beides in Kombination war sehr verwirrend.

Yoongi blickte bereits den ganzen Abend in Jungkooks Richtung und es war kein Beste-Freunde-Blick, sondern ein Reiß-Dich-Zusammen-Blick. Also hielt sich Jungkook etwas mehr zurück als sonst und rauchte sich nicht so stark ein, dass er in eine andere Welt verschwand. Er hätte schon längst fünf Züge vom Joint hinter sich, befand sich aber gerade beim dritten.

Der Fernseher gab im Hintergrund ein leises Summen von sich—dann ein Flackern. Jungkook konzentrierte sich ein paar Minuten auf den Film und lauschte dem ruhigen Gemurmel von seinen Freunden, bis die anfängliche Stille wiederzurückkehrte und er gezwungen war, die Aufmerksamkeit letztendlich doch auf seine Gegenüber zu lenken.

Er war Stille gewohnt.

In den letzten Monaten war es so still um ihn gewesen.

Wenn man seit Jahren befreundet war, kamen irgendwann Zeitpunkte, an denen man nicht miteinander sprach. Zumindest nicht andauernd. Es war jedoch immer eine ruhige und angenehme Stille, wo jeder einzelne in seinen Gedanken versunken war und man nicht das Gefühl hatte, die Stille mit irgendwelchen Worten füllen zu müssen. Aber heute fühlte sich einfach alles komisch an.

Jungkooks Blick glitt wieder zu Namjoon und er strahlte ihm bereits entgegen. Seine Wangen waren etwas gerötet, seine Lippen breit verzogen. Er glühte vor Freude.

Jungkook selbst brachte nur ein knappes Lächeln zusammen.

Namjoon war schon immer ein wunderschöner Mann gewesen. Große, pralle Lippen. Dichte Haare. Dunkle Augen. Grübchen. Feste Oberschenkel. Einen breiten Rücken. Immer ein Lächeln im Gesicht, damit man seine geraden Zähne sehen konnte.

Doch in letzter Zeit gab es etwas an ihm, dass ihn noch schöner machte. Jünger. Leichter. Etwas, dass ihn so sehr strahlen ließ, dass er eine Konkurrenz zu den Sternen darstellte.

Namjoon strahlte weiter.

Es war beinahe gruselig, wie er lächelte, aber nichts sagte.

Jungkook wollte gerade den vierten Zug nehmen, als Yoongi ihm das Gift aus den Händen schnappte und selbst einen Zug nahm. Als würde er es dringender brauchen. 

"Ist irgendwas?", fragte Jungkook zur Sicherheit und sah zu, wie Yoongi den Rauch mit einer Eleganz ausblies, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte. Er bekam das Gefühl nicht los, dass etwas Unausgesprochenes im Raum lag und er der Einzige war, der nicht verstand, um was es ging. Und so high war er auch wieder nicht.

"Nicht, dass ich wüsste", sagte Yoongi viel zu schnell und auch Namjoon zuckte mit den Schultern, als wäre er nicht zu einer Grinsekatze mutiert.

"Okay", sagte Jungkook irgendwann. Wenn ihm keiner verriet, was los war, gab es keinen Grund, so nüchtern zu bleiben. Yoongi sah aus, als würde er etwas sagen wollen. "Yoongi, reichst du mir bitte wieder den Joint? Ich spüre es noch nicht so sehr."

Yoongi reichte ihm, ohne etwas zu sagen, den Joint weiter und lehnte sich dann ein Stück weiter nach hinten, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte und den Kopf in den Nacken legte. Jungkook nahm einen kräftigen Zug und spürte, wie der Rauch seinen Kopf benebelte. Es tat so gut, nichts zu fühlen. Nur Leichtigkeit.

Während Namjoon weiterhin leuchtete wie jemand, der gerade im Lotto gewonnen hatte, ließ Yoongi den Blick durch die Wohnung schweifen. Sein Blick blieb an einer gewissen Stelle hängen und er schnaubte amüsiert. "Welches Opfer hat denn seine Unterhose bei dir vergessen?", fragte er.

Jungkook machte einen langen Hals und folgte Yoongis Blick. "Hm?"

Yoongi bückte sich ein Stück nach unten und fischte eine rote Unterhose hervor. Das Kleidungsstück musste sich unter dem Sofa verirrt haben. Jungkook verzog keine Miene bei dem Anblick, sondern nahm bloß einen weiteren Zug. "Wie hieß er?", fragte Yoongi und schüttelte dabei den Kopf. "Das ist nicht deine. Die ist zu klein."

Jungkooks Gehirn ratterte. "Er war... blond."

Er konnte sich tatsächlich nicht mehr an den Namen der Person erinnern, die noch vor ein paar Stunden vor Jungkook gekniet und ihm einen geblasen hatte. Er konnte sich an das Gefühl erinnern. An die Hitze in seinem Magen, an seine Lippen, die fest Druck ausübten und an den Duft von Schweiß und etwas Süßem. Viel zu süß für seinen Geschmack. Er mochte frische Düfte. Düfte, die nicht intensiv rochen. Er konnte sich daran erinnern, wie dringend er eine Person gebraucht hatte und wie schnell er jemanden gefunden hatte, der es ihm genau so gab, wie er wollte. Schnell. Unkompliziert.

Es war erschreckend, wie sehr man eine Person in einem schwachen Moment brauchen konnte, und im nächsten wieder loswerden wollte. Aber Jungkook fand, dass es ziemlich gut funktionierte, wenn er sein Herz dabei nicht aus den Augen verlor.

"Hast du ihm wenigstens Kaffee angeboten, bevor du ihn rausgeschmissen hast?", fragte Namjoon netterweise.

"Das ging alles so schnell. Ich konnte ihm nicht mal die Frage stellen", antwortete Jungkook.

"Der Arme", sagte Yoongi und schmiss die Unterhose dann wieder mit einem angeekelten Gesichtsausdruck zu Boden. "Unser Jungkook ist nur am Herzen brechen."

Ich verspreche nichts. Ich gehe nie eine Bindung ein und das stelle ich auch klar, dachte Jungkook, aber er hatte sich schon hunderte Male erklärt und jedes Mal konnte er in Yoongis Augen sehen, dass ihm die Art und Weise, wie er in letzter Zeit lebte, nicht gefiel. Aber Yoongi war sein bester Freund und nicht seine Mutter und Jungkook ließ sich nichts verbieten. Vor allem nicht das Einzige, dass ihn etwas fühlen ließ. Auch, wenn es größtenteils negative Gefühle waren.

Die Schuld. Der Ekel. Der Selbsthass.

"Jungkook, fällt dir irgendetwas an mir auf?" quietschte Namjoon plötzlich mit viel zu hoher Stimme.

Jungkook ließ den Blick wieder über Namjoons Gesicht schweifen und reichte ihm gleich daraufhin den Joint. Namjoon lehnte dankend ab. Jungkook bewunderte Menschen, die Drogen einfach ablehnen konnten. Er wünschte sich, das gleiche Durchhaltevermögen zu besitzen. "Du wirkst glücklich", sagte Jungkook. "Das steht dir?"

"Tu ich das?" Namjoon fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und grinste etwas breiter. Er räusperte sich. "Ich bin tatsächlich sehr glücklich."

Jungkook blinzelte. "Das freut mich sehr. Yoongi, willst du noch einen Zug? Habt ihr auch so Durst? Gott, ich bin am Verdursten."

Yoongi nickte und Jungkook reichte ihm den Joint. "Danke. Und nein. Halte dich vielleicht etwas mehr zurück, ja?"

Namjoon fummelte wieder etwas unnatürlich mit seinen Händen herum und wenn Jungkook es nicht besser wissen würde, würde er glauben, Namjoon hatte einen Schlaganfall. Schon den ganzen Abend benahm er sich wie ein unruhiger Gummiball, der von Wand zu Wand hüpfte und dessen Bewegung kein Ende nahm. Er lächelte dauerhaft. Er hatte keinen einzigen Zug vom Joint genommen, also konnte sich Jungkook nicht erklären, warum er so unglaublich unruhig war. Namjoon hatte heute auch noch keine zehn Sätze mit Jungkook und Yoongi gesprochen und normalerweise wäre es Jungkook egal, denn jeder hatte mal Phasen, wo man nicht reden wollte, aber es war Namjoon. Namjoon konnte nicht still sein. Wenn er nicht gerade komische Fakten über Tiere teilte oder über seine Arbeit sprach und von Jimin schwärmte—

Jimin.

Er hatte Jimin noch nicht erwähnt.

Er erwähnte Jimin immer—mindestens zehn Mal, bevor Jungkook genervt die Augen verdrehte und ihm verbot, den restlichen Tag nur den Buchstaben "J" in den Mund zu nehmen.

Jungkook bekam augenblicklich ein ungutes Gefühl. "Namjoon, ist bei dir und Jimin alles gut? Habt ihr euch gestritten?"

Yoongi presste die Lippen zusammen und verzog langsam das Gesicht, als würde er sich dazu zwingen, keinen Laut von sich zu geben. Jungkook beobachtete das Ganze und zog dann verwirrt die Augenbrauen zusammen.

Gab es tatsächlich einen Streit, von dem er nichts wusste?

Es würde ihn nicht wundern.

Namjoon murmelte etwas wie: "Ja, alles ist gut. Wunderbar. Mir geht es großartig. Uns geht es großartig. Wirklich, wirklich gut." Dann zeigte er mit den Fingern auf etwas hinter Jungkook. "Seit wann hast du... diese wunderschöne Vase?"

Jungkook drehte sich langsam um. Namjoon zeigte auf eine stinknormale, weiße Vase mit einer Plastiktulpe drin. Die Tulpe war pink. Die Vase war vermutlich älter als Jungkook—seine Mutter hatte sie ihm bei seinem Einzug geschenkt—und es befand sich so viel Staub auf der Plastikblume, dass er sich nicht mehr sicher war, ob die Tulpe nicht doch eine andere Farbe hatte.

Er warf einen verwirrten Blick zu Yoongi, der hatte jedoch die Lippen fest zusammengepresst und seine Augen lagen ganz woanders. "Also entweder vertrage ich heute das Gras nicht und ich bin viel zu dicht, oder du benimmst dich wirklich komplett eigenartig und extrem—"

Er brach abrupt ab. Sein Hals schnürte sich so schnell zu, dass es ihm den Atem raubte.

Sein Herz stoppte. Dann begann es wie wild in seiner Brust zu schlagen, sein Puls stieg in die Höhe. Er blinzelte nicht, als er den pompösen Ring betrachtete, der perfekt um Namjoons Ringfinger lag und glänzte und strahlte und funkelte wie Namjoon selbst.

Oh, dachte er.

Yoongi lächelte Jungkook aufmunternd zu und nickte langsam, als Jungkook ihn bestätigend ansah. Yoongi hatte es also schon vorher gewusst, aber nichts gesagt, um die Überraschung nicht zu verderben.

Wie konnte man so einen Ring auch übersehen? Der Ring war wie ein riesiger Pickel auf einer Stirn, von dem man nicht wegsehen konnte, egal wie sehr man es versuchte.

"Ist das—" Jungkook schluckte. Dann schluckte er nochmal, denn sein Hals war viel zu trocken. Eine Nebenwirkung des Joints, redete er sich ein. Nicht mehr. "Bist du—" Nur damit er sich nochmal sicher gehen konnte, dass er sich das nicht einbildete, musterte er den Ring ganz genau und sah dabei zu, wie Namjoon mit Herzen in den Augen auf seine Hand blickte.

"Ja", hauchte Namjoon mit zittrigem Atem. "Ich bin verlobt, Leute."

Namjoon bekam vorerst nicht die Reaktion, die er sich vermutlich vorgestellt hatte. Yoongi war viel zu beschäftigt, Jungkooks Reaktion zu mustern und Jungkook... Jungkook war absolut nicht im Stande, irgendetwas zu tun. Er war froh, überhaupt gerade sitzen zu können.

Oh.

Sie waren verlobt.

Verlobt.

"Leute?", fragte Namjoon nochmal, dieses Mal viel unsicherer und mehr brauchte es nicht, denn Yoongi riss sich aus seinem paralysierten Zustand, warf laut jubelnd die Arme um Namjoon und drückte ihn so fest an sich, wie er nur konnte.

Jungkook wusste nicht, wieso er so schwer Luft bekam und wieso er—

Wieso freute er sich nicht?

Sie waren verlobt.

Sie hatten es geschafft.

Da war ein Parasit in Jungkooks Körper, der sich durch seine Organe bohrte. Seine Brust schmerzte und als er die Hand darüberlegte und die Stelle massierte, wurde es nicht besser. Im Gegenteil, der Schmerz wurde mehr und die Geräusche von Yoongi und Namjoon blendete er völlig aus. Er bekam nur am Rande mit, wie sie lachten und Yoongi immer und immer wieder: "Glückwunsch, Glückwunsch, Glückwunsch" zu Namjoon sagte, aber Jungkook brachte kein Wort raus. Er war wie weggetreten.

Jemand anderes übernahm Kontrolle über Jungkooks Körper. Er handelte wie ein Roboter, dem gerade zum ersten Mal eine Aufgabe zugeteilt wurde. Zuerst zwang er sich ein Lächeln ins Gesicht, dann stand er langsam mit zittrigen Knien auf und umarmte Namjoon ebenfalls. Er begegnete Yoongis Blick über Namjoons Schultern und sah, wie Yoongi ihn mitleidig musterte.

Jungkook vergrub das Gesicht in Namjoons Schulter und sagte: "Ich freue mich so für euch. Wirklich." Namjoons Griff um ihn war so fest, dass Jungkook vor Erleichterung weinen wollte, denn es war schon länger her, dass ihn jemand so berührt hatte, ohne mehr zu wollen. Komfort. Trost. Seit Monaten hatte er das nicht mehr gespürt.

Er fühlte sich wie der schlechteste Freund der Welt, dass er sich gerade nicht freuen konnte. Vielleicht waren es die Drogen in seinem Blut, vielleicht war heute einfach nicht sein Tag. Aber vielleicht, nur vielleicht, lag es an ihm. Er war das Problem. Schon immer gewesen.

"Wisst ihr eigentlich, wie sehr ich mich zurückhalten musste, seitdem ich hier bin? Ich habe euch stundenlang meine Hände gezeigt. Ich bin mir tausendmal durch die Haare gefahren und habe ungefähr zehn Millionen Mal mit den Fingern vor mein Gesicht gewedelt!", lachte Namjoon und drückte Jungkook fester an sich, der noch immer an ihm klebte wie jemand, der ohne diese Berührung sterben würde.

"Ich wusste es von dem Moment an, als du auf diese hässliche Vase gezeigt hast, weil niemand, wirklich niemand diese Vase schön findet. Das würde nicht einmal als Kunst durchgehen", meinte Yoongi, der sich so leicht für Namjoon freute, dass Tränen in den Augen von Jungkook schossen. Yoongi log. Offensichtlich. Aber Jungkook kannte ihn und er wusste, Yoongi wollte Namjoons Freude auf keinen Fall nehmen. Yoongi würde nie zugeben, dass er es schon länger wusste. Vermutlich schon von Anfang an. "Ich habe Jungkook vor Jahren gesagt, er soll sie wegschmeißen. Was hättest du nur getan, wenn hier keine Vase gewesen wäre? Hättest du auf den Mülleimer gezeigt?"

Namjoon zuckte nur überglücklich mit den Schultern und kicherte.

Jungkook fühlte sich so schrecklich. Wenn er nicht aufpasste, würde er wirklich zu weinen beginnen.

"Ich hoffe, Jimin hat den Antrag gemacht", grummelte Yoongi. "Der Junge ist buchstäblich sein ganzes Leben Hals über Kopf in dich verliebt gewesen."

Jimin war von dem Moment an, als er Namjoon sah, in ihn verliebt. Anfangs redete er sich ein, es war die Art, wie er sprach. Dann erzählte er Jungkook, er mochte Namjoon nur, weil er so gut roch. Dann meinte er, Namjoon sei ein guter Zuhörer. Irgendwann zählte Jimin jede einzelne Eigenschaft von Namjoon auf, bis ihn Jungkook auf den Boden der Realität holte und ihm erklärte, dass man nur so über jemanden sprach, für den man Gefühle hatte. Danach folgte ein Nervenzusammenbruch, viele Tränen und Schokolade, bis Jimin sich traute, Namjoon nach einem Date zu fragen. Das passierte ungefähr zwei Jahre nach seiner Realisation, dass er Gefühle für den Älteren hatte. Nach ihrem ersten Date (Namjoon wusste damals nicht, dass es ein Date war) erschien Jimin bei Jungkook Zuhause. Er sagte nicht viel, nur: "Ich werde ihn heiraten. Er ist es. Er wird mein Mann." Jungkook hatte nur gekichert und seine Aussagen mit einem "Ihr seid so verliebt, ich könnte kotzen" abgetan.

Und nun waren sie hier.

Und all das, was Jimin manifestiert hatte, war wahr geworden.

"Naja, sagen wir mal so... das ist eine etwas längere Geschichte", murmelte Namjoon und riss Jungkook aus den Gedanken. "Ich finde, Jimin und ich sollten sie euch gemeinsam erzählen— Jungkook?"

Jungkook nahm einen zittrigen Atemzug und entfernte seinen Kopf von Namjoons Schulter. Das Lächeln, das er sich auf das Gesicht gemalt hatte, schmerzte und als er Namjoon in die Augen blickte, fühlte sich alles wie eine Lüge an. "Ich freue mich so für dich. Für Jimin. Ich glaube, ich bin etwas zu high. Entschuldige, falls ich etwas daneben wirke."

Du bist ein schlechter Freund, hallte es in seinem Kopf. Wie ein Echo kam die Stimme immer und immer wieder zurück.

Wieso konnte er sich nicht freuen?

Wieso war er so? Wieso fühlte er so?

"Das ist nicht alles", meinte Namjoon dann.

Oh, nein.

˗ˏˋ ♡ ˎˊ˗

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