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Oleh rhaenyras_angel

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Oleh rhaenyras_angel

LADY LAENA VELARYONS TOD war die erste Tragödie des Jahres 124 n.A.E., doch sie sollte nicht die letzte sein. Die königliche Familie stand an der felsigen Küste von Driftmark neben dem Rest der Trauergemeinde, als Ser Vaemond Velaryon eine herzzerreißende Rede über Lady Laena's Güte und Stärke hielt.

Die Velaryon Kinder waren Lady Laena, nur ein paar Male begegnet, weil sie so weit weg wohnten, aber ihr Vater, als auch ihre Mutter sprach sehr hoch von ihr. Ihre Cousinen Baela und Rhaena sahen ihr sehr ähnlich mit vollen silbernen Locken und dunkler Haut. Sie waren das, was die Leute als wahres Velaryon-Blut bezeichneten. Und genau das war es, das den Kindern von Ser Laenor und Prinzessin Rhaenyra fehlte.

Prinzessin Janaerys hielt die Hand ihres Vaters, ihre Brüder standen bei ihrer Mutter. Hin und wieder beobachtete sie die Wellen, der Anblick der Trauernden war zu schmerzhaft. Sie konnte nicht anders, als sich für ihre Cousinen schlecht zu fühlen, die nicht nur ihre Mutter sondern auch ein Geschwisterchen verloren hatten. Janaerys hoffte, diesen Schmerz nie verstehen oder fühlen zu müssen...

Es waren nur ein paar Wochen vergangen, seitdem sie nach Drachenstein gezogen waren. Bis heute hatte Janaerys keine entschuldig von Aegon bekommen, dafür mehrere Briefe von Aemond. Er schrieb, wie sehr er sie vermisste, dass der rote Bergfried auf einmal so einsam, ohne sie war und bot seine Freundschaft an, wenn sie, sie noch immer haben wollte. Und obwohl Janaerys Aemond's freundlichen Worte schätzte, sehnte sich ihr Herz noch immer ein wenig nach Aegon, und sie konnte nicht anders, als die Hoffnung auf eine Entschuldigung von ihm aufrecht zu erhalten.

In einem dieser Briefe hatte er ihr von Helaena's Verlobung mit Aegon erzählt; aber ob Janaerys sich freute, wusste sie nicht so recht. Natürlich könnte sie niemals einen Groll gegen Helaena hegen, dennoch war sie irgendwo ein bisschen neidisch auf sie.

Doch was wenn es ein Zeichen der Götter war? Vermutlich war Aegon nicht der Richtige für sie.

Die Zeremonie endete und alle gingen auf eine Terrasse in der Nähe mit Blick auf die See. Janaerys kam gerne nach Driftmark. Sie genoß die kühle Brise, die durch die steinernen Hallen wehte, den Geruch des Meeres, der in jeder Böe verweilte. Die Wellen, die auf die Felsen stürzten, hinterließen ihre Spuren auf den schwarzen Felsen in Salz und Meerschaum. Sie bemerkte das Fehlen der Schiffe am Horizont. Als ihre Familie das letzte Mal Driftmark besuchte, hatten sie viele von ihnen in der Ferne gesehen.

Als Prinzessin Rhaenyra zur Trauerfeier stieß, fand sie Dutzende von Menschen bereits dort. Sie alle starrten sie an. Ihr urteilendes Starren war der Grund, warum sie Königsmund überhaupt verlassen hatten. Sie hatten nicht einmal den Anstand, diskret zu sein.

Rhaenyra fand ihre Zwillinge, Hand in Hand alleine in einer Ecke neben dem Geländer stehen: „Habt ihr euren Vater gesehen?" fragte sie, und legte eine weiche Hand auf jeder ihrer Kinder Wangen ab. „Als ich ihn zuletzt sah, ging er an den Strand. Er wollte allein sein." meinte Janaerys, ihr Bruder blieb stumm. Die ganze Zeit über hatte sie den traurigen Blick in seinen Augen bemerkt.

Die Nachricht kam vor einigen Wochen per Rabe: Ser Harwin Kraft starb bei einem Feuer in Harrenhal zusammen mit seinem Vater Lord Lyonel. Ihre Mutter weinte tagelang in ihren Gemächern und weigerte sich, etwas zu essen, es sei denn, die Zwillinge kamen vorbei und leisteten ihr Gesellschaft. Lucerys verstand nicht ganz, was los war, und die Zwillinge dachten, es sei das Beste, ihn zu belügen und ihm zu sagen, dass ihre Mutter um ihren engen Freund trauerte.

Aber Jace verstand. Er spielte keine Streiche mehr und weinte mehr, als das er lachte. Die Zwillinge trösteten sich gegenseitig, schliefen in den ersten Tagen auf Drachenstein wieder zusammen in einem Bettchen, lagen die Nächte wach und führten tiefe Gespräche, wie nur Zwillinge es konnten. „Ich habe solche Angst, Naerys. Was, wenn mir oder dir etwas passiert? Wir können uns nicht auch verlieren." schmollte er. „Ich auch, Jace. Aber wir haben noch Mutter und Vater und Luke und Joff. Wir werden aufeinander aufpassen." antwortete seine Schwester. „Ich weiß." schniefte Jacaerys und rieb sich die Augen, als Janaerys ihn in ihre Arme nahm.

„Eure kleinen Cousinen haben ihre Mutter verloren." sprach Rhaenyra zu den beiden und streichelte ihre Köpfe. „Schenkt ihnen ein freundliches Wort."

„Wir haben das gleiche Anrecht auf Mitgefühl", antwortete Jacaerys harsch, sodass selbst Janaerys ihn warnend anstarrte. Ser Harwin Kraft war immer gut zu ihr gewesen: er hatte ihr erlaubt beim Training der Jungen zuzusehen oder sogar mit einem Holzschwert mitzumachen. Er brachte sie oft zum Lachen und schloss sich mit Freude ihren lustigen Bemerkungen über Ser Criston an. Doch Jacaerys und er hatten eine engere Beziehung, sie war vielleicht sogar noch viel enger, als die zu Ser Laenor. „Wir sollten in Harrenhal sein und Ser Harwin und Lord Lyonel betrauern."

Ihre Mutter versuchte, ihn zu beruhigen, bevor ihn noch jemand hörte. Sie sagte ihm, dass es nicht angemessen wäre, dies zu tun. Aber natürlich verstand sie ihn, schließlich teilte sie seine Trauer auch. „Nun, geht und schenkt euren Cousinen euer Beileid." sagte sie und gab jedem von ihnen ein Kuss auf den Kopf.

„Komm, Jace." sagte Janaerys und hielt seine Hand, um ihn zu führen. „Ich vermisse ihn." schniefte Jacaerys leise. „Ich auch." flüsterte seine Schwester.

Als die zwei Baela und Rhaena erreichten, hoben sich langsam die Köpfe der Mädchen, als sie sich ihnen näherten. Die Tränen liefen über ihre Wangen, der Schmerz des Verlustes auf ihren Gesichtern in voller Sicht. Jacaerys und Janaerys standen vor ihnen. Jedes mögliche Wort fühlte sich falsch an. Es fühlte sich nicht genug an, aber sie wollten sie irgendwie trösten.

Rhaena griff nach Janaerys Hand, und Baela ergriff die Hand von Jacaerys. Diese einfache Berührung brachte Wärme und Trost bei solch einem traurigen Anlass, aber direkt darauf bot Janaerys ihr eine Umarmung an. Sie wusste nicht, wie sie sich fühlen würde, wenn sie jemals ihre Eltern oder ihre Brüder verlieren würde.

„Wir bedauern euren Verlust." sagten die beiden zu den Mädchen. „Danke." schnüffelte Baela. „Es ist schön, euch wieder zu sehen, Cousin und Cousine. Wir haben euch vermisst."

„Wir haben euch auch vermisst." erwiderten sie und schenkten ihnen ein trauriges Lächeln. „Vielleicht könnt ihr uns bald mit eurem Vater auf Drachenstein besuchen. Wir leben jetzt dort. Ich denke, es ist... Es ist am besten, wenn man mit seiner Familie zusammen ist."

„Finde ich auch."

Die Großmutter der Kinder erschien. Prinzessin Rhaenys war die Mutter von Ser Laenor und Lady Laena, aber viele kannten sie, als »Die Königin, die keine war« einer lächerlichen Bemerkung von Pilz dem Hofnarren. Sie hatte dunkles Baratheon Haar und veilchenblaue Augen. Im Alter von sechzehn Jahren wurde sie als furchtlose Schönheit beschrieben. Mit fünfundfünfzig war ihr schlankes Gesicht etwas faltig geworden und ihr Haar wurde von silbernen Strähnen durchzogen, ähnlich wie es bei Janaerys der Fall war, nur das sie silbernes Haar und braune Strähnen besaß. Diese kleine Gemeinsamkeit war das einzige, dass viele and die Legitimität der Zwillinge glauben ließ.

„Götter, wie du gewachsen bist. Ihr beide." lächelte sie, doch die Traurigkeit lag ihr noch immer auf dem Gesicht. Sie berührte Janaerys Wange und dann ihr Kinn und war nichts als sanft. „Du siehst jeden Tag mehr und mehr wie deine Großmutter Aemma aus. Nur die Haare, die hast du von mir."

„Danke, Großmutter." lächelte sie traurig.

Prinzessin Rhaenys ging auf ihre Knie, um Baela und Rhaena anzusehen, und dann nahmen die Zwillinge dies als Zeichen, um ihnen etwas Zeit für sich zu geben. Janaerys drückte Rhaena noch einmal sanft und gab ihr einen Kuss, bevor ihr Bruder und sie sich den anderen anschlossen.

Ein vorbeigehendes Serviermädchen bot ihnen einen Becher mit Wein an, aber beide lehnten höflich ab. Sie tranken nicht so oft Wein. Ihre Eltern ließen sie nur zu besonderen Anlässen einen Becher haben, aber niemals einfach so. Wie die Menschen davon abhängig wurden, verstand zumindest Janaerys nie. Sie suchte nach Helaena und Aemond.

„Sieh an, sieh an." Es war Aegon, wie immer mit einem Grinsen auf dem Gesicht und einem Becher Wein in seinen Händen. „Hallo, Onkel." grüßten die beiden flach, und besonders Janaerys fehlte die Freude in der Stimme. „Wir hoffen, es geht dir gut."

„Sehr gut, jetzt, da ich mit meinem Lieblingsneffen und meiner Lieblingsnichte spreche." höhnte er, und rutschte auf dem Geländer zu ihr hinüber. Sein weißsilbernes Haar war ein langes, verworrenes Durcheinander, und er stand groß und schlaksig da.

„Und hast du, deiner Lieblingsnichte vielleicht etwas zu sagen?" spielte sie mit. Er nahm einen Schluck von seinem Wein und lachte in den Becher hinein, eindeutig angetrunken. Dummkopf, dachte sie sich, und für einen kurzen Moment schweiften ihre Gedanken an ihr Gespräch mit Lord Cregan Stark zurück. Janaerys seufzte beleidigt: „Hast du Aemond gesehen?"

„Wahrscheinlich schmollt er irgendwo in einer Ecke. Ich schwöre, ich habe keine Ahnung, wie du nur seine Gesellschaft ertragen kannst. Er ist so langweilig." spottete er, bevor er einen Arm um sie schlang. „Du könntest hier bei mir bleiben. Ich kann dir eine schöne Zeit bescheren."

„Auf Wiedersehen, Onkel." runzelte Janaerys die Stirn, als sie seinen Arm von sich warf und sich auf die Suche nach seinen Geschwistern machte. Jacaerys hatte Aegon ebenfalls nicht viel zu sagen, er hatte sich bei seiner Schwester entschuldigt und erwartete, dass Aegon das gleiche tat. Er suchte lieber nach Lucerys.

Schließlich entdeckte sie Helaena in einer Ecke versteckt, während das verträumte Mädchen mit einer Spinne spielte. Prinzessin Helaena murmelte Worte zu sich selbst, und Janaerys konnte nicht anders, als sich zu fragen, was sie wohl meinte: „Herz das schlägt. Herz das bricht. Ein Schnitt auf seinem Gesicht."

Helaena wurde still sobald ihre Freundin sich ihr näherte. Die Mädchen schlossen sich nach all den Wochen endlich wieder in die Arme und fingen an, darüber zu streiten, wer die andere mehr vermisst hatte.

Einige Zeit später fand Janaerys Aemond bei der Treppe, die zum Strand führte. Er stand gerade auf, als sie sich ihm näherte, und lächelte ihn hell an. „Ich habe dich gesucht." sagte sie. „Ich dachte, du wärst schon zu Bett gegangen."

„Ich habe dich bei unseren Cousinen gesehen." antwortete er. „Ich wollte nichts unterbrechen." Er sah sie an, das dunkle Kleid und der Umhang ließ sie ernster, als sonst wirken. „Ich habe dich vermisst." gestand er ihr, diesmal nicht auf Papier. „Die Schiffe zu beobachten und das Lesen in der Bücherei, ist nicht das gleiche, seitdem du fort bist. Ich dachte, wir könnten es hier tun, aber... " er starrte auf den leeren Ozean. „Ich hoffe, es geht dir gut."

„Ich habe deinen letzten Brief bekommen." lächelte sie schüchtern. „Ich mochte dein Gedicht sehr."

„Danke." lächelte Aemond genau so schüchtern, doch mit etwas mehr stolz. „Erinnere ich dich wirklich an Blumen?"

„Ja, das tun sie."

„Ist mein Bruder nicht ein wahrer Romantiker?" hauchte Aegon, als er plötzlich einen Arm um Aemond's Schultern warf. „Er war schon immer ein großes, Sensibelchen."

„Geh weg, Aegon." fauchte Aemond. „Was denn? Ich wollte nur Zeit mit meinem Bruder und meiner süßen Nichte verbringen." grinste Aegon.

„Scheiss auf, Aegon." begann Janaerys und nahm Aemond's Hand, als er bei ihrem plötzlichen Ton lachte. „Komm, wir nehmen die Treppen. Aegon kann sowieso nicht die Stufen hinuntergehen, so viel wie er schon getrunken hat."

„Kann ich wohl." murmelte Aegon, doch bewies dies sofort als falsch. Die zwei liefen die Steinstufen hinunter, kichernd und am beobachten, wie Aegon das Geländer umklammerte. Als sie den Boden erreicht hatten, war Aegon irgendwo in der Mitte zusammengesunken.

Am Sandstrand merkte man, dass der Himmel immer dunkler wurde. Die untergehende Sonne verwandelte die dunkelblauen Schattierungen des Himmels in Orange. Die Winde, die vom Meer hereinwehten, wurden immer kälter, und Janaerys zog ihren Umhang enger. Plötzlich bemerkte sie, dass die beiden abseits der Trauerfeier waren. Sie wussten, dass sie nicht alleine sein sollten; es war unangemessen. Sicherlich würden ihre Mütter oder eine der Wachen bald nach ihnen suchen.

„Hier ist es viel kälter, als in Königsmund." begann Aemond. „Ja, das ist es." nickte sie und blickte ihn weiter an. Die beiden kamen so gut miteinander aus, als sie zusammen im Schloss lebten. Janaerys dachte, ihn wiederzusehen, könnte sich anfühlen, als wäre keine Zeit vergangen, aber die Unbeholfenheit setzte ein. Ihre Augen starrten auf das Meer vor ihr. Es erstreckte sich weit und breit, ungestört von jeglichen Schiffen.

„Ich hoffe, es geht dir gut?" hörte sie ihn sagen.

„Ja, danke. Und dir?" fragte sie zurück.

„Besser, jetzt, wo du hier bist." lächelte er leise. „Ich habe mich über deine Zeichnungen gefreut. Ich wusste nicht, dass du Zeichnen kannst."

„Ich habe erst vor ein paar Monaten damit angefangen, aber ich wollte warten, bis ich es dir zeigen kann." Die junge Prinzessin hatte kürzlich mit dem Zeichnen begonnen, nachdem König Viserys ihr etwas von dem berühmten Maler Lennard Dayne vorgelesen hatte, einem Lord, der die schönsten Wandmalereien in ganz Done erschaffen hatte. Inspiriert von seinen Werken hatte sie Kohlestücke, Tinte und verwässerte Farben gesammelt, um mit ihnen zu üben. Zwar waren ihre Zeichnungen nicht so wunderbar oder detailliert, wie die von Lord Dayne, aber sie hoffte, eines Tages halb so gut sein zu können wie er es war.

Das letzte Bild, das sie gemalt hatte, war Artemys, der auf einem Felsen auf Drachenstein saß. Der Lehrer, den ihre Mutter einstellte, sagte, es war zumindest ein Anfang. Aber Janaerys genoß ihre neue Beschäftigung.

„Ich war wieder in der Drachengrube. Ich habe Traumfeuer gesehen." erzählte er. Sie runzelte die Stirn und vergaß die Zeichnung: „Bist du verrückt geworden? Warum tust du das, Aemond? Du weißt, wie gefährlich es da unten ist!"

„Ich will auch einen!" schnappte er. „Alle in unserer Familie haben einen Drachen ... alle außer mir. Ich will–" er seufzte tief. „Ich will stark sein."

„Du bist stark." antwortete Janaerys und legte eine Hand auf seine Schulter. „Und mutig und schlau und freundlich und all diese guten Dinge. Du brauchst keinen Drachen, um das zu beweisen."

„Ich bin kein echter Targaryen ohne einen..."

„Oh, sei nicht albern, Aemond. Natürlich bist du ein Targaryen."

„Kein echter."

„Doch, du bist ein echter."

„Ich möchte, dass du stolz darauf bist, mich zu heiraten." entfuhr es ihm und sah sie an. Aber sie verstand nicht. „Wie meinst du das?" fragte sie verwirrt.

„Vater meinte, er denkt darüber nach uns beide zu verloben, wenn wir älter sind." erzählte er ihr. Eine klare Antwort hatte er ihm jedoch nicht gegeben, dafür sollte die Zeit und Janaerys entscheiden.

„Aber ich wäre auch so stolz, dich eines Tages zu heiraten, Aemond." antwortete Janaerys, als sie ihm näher kam. „Du wirst bald einen haben, da bin ich mir sicher." fügte sie hinzu. „Du hast valyrisches Blut in dir. Sonst wärst du nicht in der Lage, dich an einen Drachen zu binden."

Er sah sie lange an, dann sprach er erneut mit etwas mehr Mut: „In Ordnung, wenn wir verheiratet sind und ich auch einen Drachen habe, könnten wir ja zusammen fliegen?" er machte eine kurze Pause. „Wie König Jaehaerys und Königin Alysanne."

Janaerys lächelte schüchtern über den Vergleich. Die Geschichte des Alten Königs und seiner Königin war einer ihrer liebsten Erzählungen. Sie hatte immer von einer Liebe, wie der von ihren geträumt: stark, auch in Momenten, wo sie fast zerbrach. Sogar ihre Drachen, Vermithor und Silberschwinge, waren Seelenverwandte.

„Vielleicht." schmunzelte Janaerys. „Das würde mir sehr gefallen." Die beiden lächelten sich gegenseitig an und beobachteten weiter das Meer.

✧˚ · .

Keiner der beiden, war sich sicher, wie lange sie tatsächlich zusammen dort am Strand saßen. Auf dem Sand sitzend, hatten sie die Wellen und den Abendhimmel beobachtet. Janaerys seufzte: „Glaubst du, dass sie irgendwann miteinander auskommen werden?"

„Wer?" fragte er zurück.

„Unsere Familien." antwortete sie und sah ihn an, als sie die Knie an ihre Brust zog. „Glaubst du wirklich, dass wir, wenn wir einander heiraten würden, die Dinge in Ordnung bringen könnten?"

Aemond zögerte. Dann schaute er in ihr Gesicht und antwortete schließlich: „Nein. Ich glaube nicht."

„Warum?" fragte Janaerys.

„Meine Mutter hasst deine Mutter."

„Das glaube ich nicht."

„Tut sie. Sie haben einander noch nie gemocht."

„Das ist nicht wahr." protestierte Janaerys. „Großvater hat mir erzählt, dass sie einst gute Freundinnen waren, aber dann ist etwas zwischen den beiden passiert... und sie haben aufgehört sich zu mögen."

„Das ist schwer zu glauben." widersprach er. „Es muss wohl etwas ziemlich schlimmes zwischen den beiden gewesen sein." Er hielt einen Stock in der Hand und zeichnete Wirbelmuster in den Sand. „Aber ich glaube nicht, dass unsere Vereinigung, sie dazu bringen könnte sich wieder zu mögen. Sie hassen sich zu sehr, denke ich."

„Versprichst du, mich niemals zu hassen?" fragte sie.

„Wie könnte ich dich jemals hassen, Janaerys?"

„Ich weiß es nicht. Versprichst du es?"

Er hörte auf, im Sand zu malen und teilte ihren Blick. „Niemals."

Ihr Herz flatterte, als sie seine Antwort hörte. Nach Monaten des gegenseitigen Schreibens, hatte sie angefangen immer mehr zu bereuen, dass sie Aegon nachgelaufen war. Sie hatte sich auf jeden Brief, jedes nette Wort und jedes schöne Gedicht gefreut. „Ich werde es auch nie tun." antwortete sie.

Janaerys hatte das Rosa auf seinen Wangen entdeckt, kurz nachdem sie seine Hand in ihre nahm. Sie fragte sich, ob Aemond ihres Herzens würdig war, so wie ihr Großvater immer meinte. Oder vielleicht hatte sie auch das Glück, ihren besten Freund in Aemond zu finden?

„Naerys."

Aemond und Janaerys sprangen auseinander, als Lucerys ein paar Meter von ihr entfernt stand. Er starrte sie unschuldig an, wirbelte seinen Mantel um seine Knie, während er sie ansah.

„Was ist los, Luke?" fragte sie und versuchte, die Enttäuschung in ihrem Ton zu verbannen. „Jace hat gesagt, Mutter hat gesagt, wir sollen jetzt ins Bett gehen." sagte er, als sie ihren Zwillingsbruder auf der Treppe sah, der Aemond musterte.

„Sehen wir uns morgen Früh noch einmal?"

„Naerys." rief Lucerys sie wieder, ungeduldig. „Jace sagt-"

„Ich hab's gehört." brummte sie, und wollte am liebsten einen Sandklumpen nach ihren Brüdern werfen. Aber gerade weil ihre Brüder sie ärgerten, hatte sie Aemond einen Kuss auf die Wange gegeben. Aber natürlich auch weil sie ihn gern hatte und damit er es wusste.

Als sie sich von ihm trennte, sah sie ihn lächeln und erröten. Lucerys Hand war das einzige, das sie davon abhielt, zu Aemond umzukehren, der im Sand saß. Gerade als sie die Terrasse wieder erreicht hatten, hörten sie jedoch ein lautes Gebrüll in der Ferne...

– Vielen lieben Dank fürs Lesen!! 💌

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