Vampirkind Yara III

Da YaraCollinsAutor

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In nicht mal einem Jahr zur Vampirkönigin - Das hätte sich Yara noch vor einem Jahr niemals träumen lassen. U... Altro

Kapitel 1: Der Aufbruch zu den Ruinen
Kapitel 2: Minou und die Ruinen
Kapitel 3: Die kleine geheime Kammer
Kapitel 4: Die Rückkehr
Kapitel 5: Aarus Stand der Dinge
Kapitel 6: Vorbereitungen zur Heimreise
Kapitel 7: Kleiner Spaß zwischendurch
Kapitel 8: Zeit für den Abschied
Kapitel 9: Das Gebirge
Kapitel 10: Die Folgen des Schneesturms
Kapitel 11: Lucans Todestag
Kapitel 12: Wiedervereinigung?
Kapitel 13: Die letzte Suche
Kapitel 14: Rückreise
Kapitel 15: Entspanntes Ankommen
Kapitel 16: Verschwinden beim Einkaufen?
Kapitel 17: Die Suche nach Yara
Kapitel 18: Abwarten und Tee trinken?
Kapitel 19: Die elitäre Vampireinheit
Kapitel 20: Lucans persönlicher Test
Kapitel 21: Lucans Verwandlung in einen Jungvampir
Kapitel 22: Gekonntes Herumtrödeln
Kapitel 23: Sorins brachiales Training
Kapitel 24: Sorins größtes persönliches Geheimnis
Kapitel 25: Die erste Übungsflucht
Kapitel 26: Die alte Spelunke
Kapitel 27: Briefwechsel
Kapitel 28: Unterwasser
Kapitel 29: Yara und Runa
Kapitel 30: Ein neues Familienmitglied
Kapitel 31: Ein freundschaftliches Frauengefecht
Kapitel 32: Das etwas andere Tauchabenteuer
Kapitel 33: Die Suche unter Wasser
Kapitel 34: Die Abreise von Runa
Kapitel 35: Lucans Nachhilfe
Kapitel 36: Runa und Lucan
Kapitel 37: Die erste Feuermeditation
Kapitel 38: Die Verabredung
Kapitel 39: Ist es ein Erfolg?
Kapitel 40: Nach dem Date ist vor dem Date?
Kapitel 41: Familiäres Gehabe
Kapitel 42: Unerwartete Überraschung im Adelspark
Kapitel 43: Das große Attentat
Kapitel 44: Die ungeplante geplante Hilfe
Kapitel 45: Aufatmen und erholen?
Kapitel 46: Yaras Nöte und Sorgen
Kapitel 47: Die Blutmagie
Kapitel 48: Sich überschlagende Ereignisse
Kapitel 49: Die Taten des Imperiums
Kapitel 50: Grenzgang
Kapitel 51: Rettung in letzter Sekunde?
Kapitel 52: Das große Treffen
Kapitel 53: Informationsaustausch
Kapitel 54: Die Erkenntnisse der Besprechung
Kapitel 55: Worte des Imperiums
Kapitel 56: Grundlagen der Blutmagie
Kapitel 57: Das Blutanwesen
Kapitel 58: Königliche Kabbelei
Kapitel 59: Überraschende Visionen
Kapitel 60: Idris' Visionsmagie
Kapitel 61: Der Zauber der Elemente
Kapitel 62: Vorbereitung für Deryas Feierlichkeit
Kapitel 63: Gruppenführung in der alten Welt
Kapitel 64: Rhys' Leben und Vittorius' Überraschung
Kapitel 66: Deryas Feierlichkeit
Kapitel 67: Elias' Geständnis
Kapitel 68: Vom Alkohol und dem Kreislauf
Kapitel 69: Yaras neuartige Vision
Kapitel 70: Der morgendliche Kater
Kapitel 71: Die Analysen
Kapitel 72: Elias' affines Element
Kapitel 73: Lucans durchdachte Taktik
Kapitel 74: Idris' offizielle Gemahlin
Kapitel 75: Idris' und Sharisas Bekanntgabe
Kapitel 76: Ruhige unruhige Erdmagie
Kapitel 77: Yaras genialer Steinplan
Kapitel 78: Die Funktionsweise der Steine
Kapitel 79: Kleines elementares Tagesprogramm
Kapitel 80: Rhysant in Not
Kapitel 81: Lucans Feierlichkeit
Kapitel 82: Unter Vampirgeschwistern
Kapitel 83: Das Ende der Feierlichkeit
Kapitel 84: Ein ruhiger Tag?
Kapitel 85: Derya gegen Yara?
Kapitel 86: Entspanntes Arbeiten
Kapitel 87: Unerwartete Projekthilfe
Kapitel 88: Lucans innerer männlicher Vampir
Kapitel 89: Jarons Fragerunde
Kapitel 90: Ein kleiner Schreck
Kapitel 91: Zeit für den Listenplan
Kapitel 92: Die Buchhandlung
Kapitel 93: Yaras Liste
Kapitel 94: Sorins Strafe
Kapitel 95: Mattheo und das Halbdämonen Leben
Kapitel 96: Azraels und Amons Erstaunen
Kapitel 97: Die neuen Erkenntnisse
Kapitel 98: Wo ist Sharisa?
Kapitel 99: Zeit für Ungehorsamkeit
Kapitel 100: Zeit für die königliche Feierlichkeit
Kapitel 101: Ein altbekanntes Gesicht
Kapitel 102: Die Besonderheit an Vittorius' Geburtstag
Kapitel 103: Kaelens Leid
Kapitel 104: Vom Handwerk und vom Unerwarteten
Kapitel 105: Idris und das Licht
Kapitel 106: Unliebsamer Gast
Kapitel 107: Vittorius' Abwesenheit
Kapitel 108: Die Wirkung der Vision
Kapitel 109: Yaras kleiner Ausflug
Kapitel 110: Die romantische Verabredung
Kapitel 111: Yaras allererster Vampirgeburtstag
Kapitel 112: Zeit für die Überraschungen
Kapitel 113: Vittorius' Geschenk
Kapitel 114: Der erste Tag mit Eins
Kapitel 115: Runa und Sorin. Und Lucan?
Kapitel 116: Zeit, Gutscheine einzulösen
Kapitel 117: Yaras Rüstung
Kapitel 118: Yaras erstes, so richtig hartes Training
Kapitel 119: Zwei Frauen gegen Sorin
Kapitel 120: Vorbereitungen für Mattheos große Feierlichkeit
Kapitel 121: Die Eskalation
Kapitel 122: Ein lukratives Angebot
Kapitel 123: Mattheos Feierlichkeit
Kapitel 124: Kleiner Scherz am Rande
Kapitel 125: Taavis Geschichte
Kapitel 126: Der neue städtische Goldschmied
Kapitel 127: Ansgars Rache
Kapitel 128: Amons Aufbruch
Kapitel 129: Aufbruchsstimmung
Kapitel 130: Isajahs Jahrtausendfeier
Kapitel 131: Die letzten Tage des Jahres
Kapitel 132: Die Jahreswende
Kapitel 133: Die Spiele zur Jahreswende
Kapitel 134: Das Ende der Neujahrsfeierlichkeit
Kapitel 135: Eine neue Vision von Licht und Schatten
Kapitel 136: Unerwartete Wendung
Kapitel 137: Vorstellung bei den Schwiegereltern
Kapitel 138: Das neue alte Leben
Kapitel 139: Eine nette Idee
Kapitel 140: Der Grund für die alte Welt
Kapitel 141: Yaras Vermächtnis
Kapitel 142: Was passiert mit Ira?
Kapitel 143: Isajah und Ira
Kapitel 144: Ein weiterer Verlust?
Kapitel 145: Die große Überraschung
Kapitel 146: Wiedersehen macht Freude
Kapitel 147: Die ganze Familie
Kapitel 148: Sorgenfreie Wochen
Kapitel 149: Hoffnungslos verliebt
Kapitel 150: Das königliche Baby
Kapitel 151: Das arme, doch nicht arme Vampirbaby
Kapitel 152: Gemütliches Warten
Kapitel 153: Die Tochter von Lucan und Runa
Kapitel 154: Elias' Weg und das Ende?
Kapitel 155: Der Zahn der Zeit
Kapitel 156: Ein Schritt ins Erwachsenwerden
Kapitel 157: Rettung in letzter Minute?
Kapitel 158: Silas gegen Lucia
Kapitel 159: Das Geheimnis von Lucia
Kapitel 160: Das Gesuch des Bauersmannes
Kapitel 161: Silas' All-Affinität
Kapitel 162: Silas' Verletzung
Kapitel 163: Vierzehn!
Kapitel 164: Das größte Geschenk
Kapitel 165: Lucias Feierlichkeit
Kapitel 166: Lucias Geschenke
Kapitel 167: Eine folgenschwere Entscheidung
Kapitel 168: Lucia und Valorian
Kapitel 169: Das andere Leben
Kapitel 170: Die wahre Geschichte der drei Kumpanen
Kapitel 171: Wie die Zeit vergeht
Kapitel 172: Die ahnungslosen Banditen
Kapitel 173: Lucia Daheim
Kapitel 174: Ein bisschen Adelsalltag für Lucia
Kapitel 175: Der Elementkampf
Kapitel 176: Ankunft der Familienmitglieder
Kapitel 177: Lucans Feierlichkeit
Kapitel 178: Zeit für den Abschied
Kapitel 179: Die Rückkehr
Kapitel 180: Die Geburtstagsfeierlichkeiten
Kapitel 181: Geordnetes Leben
Kapitel 182: Ende gut, alles gut?

Kapitel 65: Kleine Zeitvertreibe vor der Feier

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Da YaraCollinsAutor

• Vittorius •

Dachte ich es mir doch, dass Yara und Mattheo bereitwillig ihre Arbeitskraft als Architekten zur Verfügung stellen.

Natürlich werde ich mir aber ansehen, was die Zwei da gestalten und aufstellen. Aber eher, weil ich hoch neugierig auf die Arbeitsweise der Beiden bin.

Das Nähere kann ich mit den Beiden dann nach Lucans Feierlichkeit durchgehen.

„Ich werde nun ins Quartier gehen, macht heute gerne, wonach es euch beliebt. Aber verletzt euch dabei nicht! Derya wird sicher enttäuscht sein, wenn ihr euch im Bett auskurieren müsst, anstatt auf ihre Feierlichkeit morgen gehen zu können!", betone ich amüsiert.

Die freie Freizeitgestaltung reißt Jaron sofort an sich. Aber das war mir im vornherein schon klar.

„Wir gehen natürlich Tanzen", verkündet Jaron und steht voller Vorfreude auf.

„Ich gehe am Strand spazieren", wirft Yara amüsiert ein. Auch sie steht auf und sieht Jaron kurzerhand an.

Sie ist so niedlich! Ich bezweifle stark, dass sie das tun wird.

„Nein, du kommst natürlich mit zum Tanzen", meint Jaron schmunzelnd.

Gerade als Yara einfach weggehen will, legt sich Jarons Arm um ihre Taille und gnadenlos schleift er seine kleine Vampirschwester nun in den großen Saal.

Mattheo, Runa und Lucan folgen den Zweien ohne Theater. Mattheo muss man dafür nie überreden und wie es aussieht, freuen sich Lucan und Runa auch auf ihren ersten gemeinsamen Tanz. Nun, Yara freut sich natürlich auch. Aber sie liebt es nunmal, zu ihrem Glück gezwungen zu werden.

Ich gebe ein Handzeichen an Lucan, er weiß nun Bescheid, dass ich gleich noch ein paar weitere Leibwachen entsende.

Jetzt aber schnell ins Quartier!

Also springe ich schnell von Dach zu Dach und lande schließlich in vorbildlichem Tempo vor dem Eingang des Quartiers. Mein Weg führt mich aber auf den Kampfplatz, dort trainieren sämtliche Einheiten inklusive meiner Vampirsöhne gerade an der Blutmagie.

Ohta und Elias bilden mittlerweile ein wahnsinnig gutes Team und leiten die Vampire sehr vorbildlich an.

„Sorin und Mikul, bitte begebt euch als weitere Leibwache in den Saal des Schlosses. Aaru und Leonhard, schließt euch bitte auch an, bleibt aber verdeckt im Hintergrund und behaltet besonders die Umgebung im Auge", verkünde ich, als ich mich zur aktuellen Übung dazu geselle. Die vier Vampire lösen sich sofort von der Gruppe und eilen zum Schloss.

Gespannt trete ich neben Ohta, der schaut gerade übersichtlich über das Feld und Elias ist in einer Anleitung vertieft.

„Was steht heute an, Kleiner?", frage ich Ohta leise. Dabei ärgere ich ihn ein wenig und wuschle durch sein Haar.

„Also wenn Ihr eine Antwort wollt, meint Ihr nicht, dass Ihr da ein bisschen freundlicher zu mir sein solltet, mein König?", haut Ohta dreist raus. Dabei grinst er bis über beide Ohren, schaut mir direkt in meine Augen und genießt das richtig.

Das überrascht mich dann doch, erstaunt schaue ich ihn an. Dann falle ich über Ohta her und kitzle ihn gnadenlos aus.

Irgendwie mag ich ihn sehr gerne, vielleicht zwinge ich ihn doch, bei mir zu bleiben. Noch mehr frischer Wind im Schloss! Aber nein, er darf es sich natürlich aussuchen.

„Reicht dir das an mehr Freundlichkeit, kleiner Ohta?", necke ich den Sprössling weiter. Ohta ist im Verhältnis tatsächlich ein wenig kleiner als der Rest meiner elitären Vampir Einheit. Wobei Mattheo und Elias auch nicht wahnsinnig groß sind. In der Vampir Elite gibt es aber auch Vampire die eher so groß wie Ohta sind, die werden gerne im agilen flinken Kampf eingesetzt.

Und Ohta scheint es sehr gut damit zu gehen, uns gelegentlich frech zu provozieren. Nun, da ich ihn ja letztens erst in seiner vorübergehenden Blindheit geärgert habe, hat er einen kleinen Freifahrtschein. Das hat er offensichtlich auch bemerkt.

„Ist ja gut! Ist ja gut! Ich rede ja schon, aber bitte hört auf, mein König!", sagt Ohta lachend. Der eine oder andere Vampir schaut schon schmunzelnd zu uns herüber.

„Ich höre", animiere ich ihn mit einem Lächeln.

Vorbildlich wechselt Ohta wieder in einen Lehrmeister Modus. Dann erläutert er mir Schritt für Schritt das heutige Blutmagie Programm und er instruiert mich vorbildlich in den Techniken.

Wie immer dauert auch das Training nicht lange. Die ersten Vampire wollen sich gleich zum Nähren zurück ziehen und auch ich höre vorerst auf.

„Benedikt, heute Abend können Yara und Mattheo den Hauptmännern die alte Welt Vision zeigen. Du verstärkst dann bitte wieder die Visionsmagie, trommle für den Abend bitte alle zusammen", richte ich mein Wort an Jarons Hauptmann.

Benedikt nickt freudig und verschwindet sogleich mit den anderen Soldaten zum Blutanwesen. Taavi und Daryun schließen sich mir an und visieren nun das Schloss an. So wie auch ich mich später an meiner Gemahlin nähren werde, werden es die Zwei sicher auch so handhaben. Derya und Valerie sind allerdings im Adelsviertel unterwegs, Taavi und Daryun werden mit mir jetzt aber sicher den Tanzsaal stürmen.

Yara, mein Liebling, ich bin auf dem Weg!

• Yara •

„Jaron! Lass mich los! Ich will nicht tanzen!", protestiere ich lautstark. Dabei liegt mir aber ein verräterisches Grinsen auf dem Gesicht.

„Achja? Und warum freust du dich dann so, wenn ich dich dahin schleife?", kontert Jaron geschickt. Sein wohlwissender Blick signalisiert mir, dass ich meine Verteidigung ruhig fallen lassen kann.

Schließlich finden wir uns dann im großen Saal ein, Jaron wird mir aber kurzerhand von Mattheo entwendet. Die Zwei sind auch echte Tanzlegenden, ich sag's euch.

Lucan krallt sich natürlich sofort Runa und positioniert sich hoch verliebt mit ihr auf dem Parkett. Ich freue mich so sehr für Lucan, ich werfe ihm ein breites Lächeln zu und er nickt glücklich.

Bevor ich mich allerdings fragen kann, wer nun bitte das Klavier bedienen soll, werde ich schon von Sorin umgerannt. Lachend schwingt er mich durch die Luft und gesellt sich neben Lucan.

„Ein Tanz Duett, werter Bruder?", fragt Sorin ihn, als würde er das jedes Wochenende machen.

Sogar Runa schaut ihn hoch ungläubig an.

Dann ertönt auch schon das atemberaubende Klavierspiel. Mein Blick in die Richtung verrät mir, dass Mikul uns nun musikalisch begleitet.

So viel zu meiner Frage.

„Wehe du kannst nicht mithalten, Sorin", meint Lucan nun mit einem Lächeln.

„Ihr Zwei seid mir welche", mische ich mich lachend ein.

„Seit wann sind die so?", fragt Runa mich, als wären Lucan und Sorin gar nicht da.

„Keine Ahnung, ich bin noch nicht so lange hier", entgegne ich grinsend.

Das bringt mir Runas niedliches Lachen ein und ein Kopfschütteln von Lucan und Sorin. Wobei die Beiden schon amüsiert dabei aussehen.

Dann beginnen wir auch schon unser Tanz Duett, was erstaunlicherweise absolut perfekt abgestimmt aussieht.

„Wie macht ihr das nur?", raune ich Sorin verblüfft zu.

„Das ist die gute alte Vampirlebenserfahrung", haut Sorin schmunzelnd raus.

Schließlich genieße ich das ausgiebige Duett in aller Ruhe und auch Runa sieht zutiefst glücklich aus. Was Sorin sicherlich sehr zufrieden stellt, zumindest entnehme ich das seinem Gesichtsausdruck.

Eine Weile lang geht das so, Mattheo und Jaron kommen auch voll auf ihre Kosten.

Dann verkündet Lucan eine allgemeine Pause und schiebt die arme Runa voller Genugtuung zur nächsten Sitzmöglichkeit. Sorin nimmt sich das zum Anlass, das bei mir gleich zu tun. Grinsend stemme ich mich gegen Sorin, habe aber natürlich nicht den Hauch einer Chance.

Mikul unterbricht sein Klavierspiel und gesellt sich nun auch zu uns, genau wie Mattheo und Jaron.

Ein paar ausgelassene Momente quatschen wir über alles mögliche und lachen zu dem einen oder anderen Scherz am Rande.

Schließlich taucht dann Vittorius im Saal auf, dicht gefolgt von Taavi und Daryun. Die Drei schauen mich nun auch wohl wissend an. Das sind ganz offensichtliche „wir tanzen gleich auch noch" Blicke.

Und dann ist es auch soweit, Taavi bedient sich an meiner Wenigkeit als Erstes und zieht mich freudig auf die Tanzfläche. Mikul scheint nun wieder unterwegs zu sein, den sehe ich nämlich nicht. Daryun und Vittorius spielen derweil ein Duett auf dem Klavier und der Rest schwingt nun das Tanzbein.

Irgendwann wird Taavi dann von Daryun abgelöst, der voller Freude und hoch temperamentvoll das Tanzbein schwingt. So viel Temperament wie bei Daryun, ist mein Tanzbein immer nie gewohnt, da ist mir der gesittete ruhige Jaron oder der flüssige Taavi genehmer. Aber natürlich habe ich auch meinen Spaß mit Daryun.

„Bevor du meine Gemahlin zu sehr auslaugst, übernehme ich nun für den letzten Tanz", verkündet Vittorius belustigt.

Dabei dreht Daryun mich bereits geschickt und übergibt mich gleich an den König.

„Nein", sage ich lachend, werde aber sofort von meinem Gemahl in Beschlag genommen.

„Oh doch!", betont er liebevoll streng.

Wohlwissend schaut er mir tief in die Augen und drückt mich besonders fest an sich. Jeder im Raum würde nun wohl unter keinen Umständen fragen, ob er mich zum Tanz einladen dürfte. Ich liebe es aber sehr, wenn er sich so enorm herrisch und dominant verhält. Mit einem wohligen Gefühl schmiege ich mich nun an ihn und passend zu Taavis und Daryuns Klavier Duett, setzt er uns in Bewegung. Keine Sekunde später höre ich dann plötzlich eine Geige, die das Klavierstück perfekt begleitet. Anmutig steht Sorin daneben und treibt die schönste Klänge aus dem Instrument, die ich je gehört habe. Er schafft es auch jedes Mal auf's Neue, mich zu begeistern. Nun, bei meiner vorherigen musikalischen Unkenntnis, ist das wohl auch nicht allzu schwer.

„Wenn wir nun nicht in die Wohnhalle gehen, werden unsere vampirischen Hauptmänner Todunglücklich sein", raunt Vittorius mir grinsend zu.

Ah, also findet die Visions Exkursion also direkt im Anschluss statt. Ich bin echt gespannt, was Mikul zu unserer Welt sagt!

Vittorius bemerkt mein Einverständnis umgehend und hebt mich voller Genugtuung in seine Arme. Mattheo, Jaron und Sorin schlendern gemütlich vor uns in die Wohnhalle. Lucan und Runa folgen uns nun Arm in Arm, werden dabei aber von Taavi und Daryun mit lustigen Sprüchen belagert.

„Jetzt lasst doch mal meine Liebste in Frieden!", sagt Lucan deutlich. Mit scharfem Blick schaut er über seine Schulter und bringt Taavi und Daryun zum Schweigen. Oho, bei ihm ist aber echt schnell der innere männliche Vampir erreicht.

Wobei ich Lucan verstehen kann, Runa fühlt sich sicher nicht ganz so in ihrer Komfortzone, wenn so viele Vampire da sind. Noch ist sie ja auch sehr neu in unserer Vampirfamilie und das enge familiäre Gehabe ist nicht Jedermanns Sache. Und wenn die dann auch noch ein paar Turteltäubchen Sprüche raushauen, fühlt sie sich bestimmt schnell Unwohl. Mit Lucan hat sie da echt den perfekten Liebhaber, mit seiner Feinfühligkeit erkennt er sofort, wenn Runa ein bisschen mehr Ruhe von den Späßen brauch. Ansehen tut man es ihr nämlich immer kein Stück.

Schließlich erreicht unsere Tanzgruppe die Wohnhalle, dort werden wir offensichtlich auch schon sehnsüchtigst erwartet.

Aaru, Benedikt und Thorne stehen am Rande und scheinen sich schon auf die Visionsmagie Verstärkung einzustimmen.

Jore taucht breit grinsend neben uns auf und Vittorius übergibt mich nun schmunzelnd in Jores Arme. Der trägt mich nun auch voller Vorfreude zum Sofa, wo uns Mattheo und Jaron auch schon hin folgen.

Lucan, Sorin und Runa machen es sich am Brettspiel bequem. Sorin zieht seine Tochter dabei selbstgefällig auf seinen Schoß und erklärt Lucan den Brettspielekrieg. Runa findet das hoch unterhaltsam und verbündet sich kurzerhand mit ihren Vater gegen ihren Zukünftigen.

Taavi und Daryun beziehen am Rande ihre Leibwachenstellung, zusammen mit Vittorius. Auch Rhys gesellt sich dazu und steigt bei den Dreien in ein lockeres Gespräch ein.

Jore platziert mich nun zwischen den ganzen Hauptmännern auf dem Sofa und setzt sich direkt zu meiner linken Seite. Rechts von mir setzt Mattheo sich breit grinsend hin.

„Ich bin so aufgeregt, meine Königin. Ich danke euch sehr, für diese Ehre!", betont Mikul nun zutiefst feierlich. Dem Stimmen alle Hauptmänner sogleich zu.

Sonan, Milo, Haru, Adan, Lunas, Leonhard und Roan schauen uns mit leuchtenden Augen an.

„Dankt mir erst, wenn das auch einwandfrei funktioniert", entgegne ich schmunzelnd. „Zunächst zeigen wir euch, was wir den Anderen auch gestern gezeigt haben. Unseren alten Arbeitsplatz im Architekturbüro zeigen wir euch ein anderes Mal", erkläre ich kurzerhand.

„Den will ich auch sehen!", ruft Taavi enthusiastisch dazwischen.

„Mich nehmt ihr dann aber auch mit!", meint Daryun felsenfest.

Lachend beruhigen wir die ganzen Vampire, dass ja noch genug Zeit dafür sein wird.

Dann konzentrieren Mattheo und ich uns auf unsere Zwischenebene, die wir auch kurz darauf betreten. Vor uns erstreckt sich nun der Lidl am Hannover Hauptbahnhof. Auch die Rolltreppen kann man bereits sehen, die obere Verteilerebene aber nicht.

Und dann lassen wir uns wieder von Aaru, Thorne, Jaron und Benedikt verstärken und laden nach und nach alle Hauptmänner und auch Jore in unsere Vision ein.

Die schauen sich auch sofort mit offener Kinnlade um.

„So, ist der Schulausflug beisammen und bereit?", frage ich und lache herzhaft vor mich hin. Mattheo findet das auch urkomisch und steigt ins Lachen mit ein.

„Also Yara! Selbst hier können wir dich ein wenig ärgern und aus kitzeln!", meint Jore amüsiert. Dabei sieht er mir mit verschränkten Armen in die Augen.

„Ich halte die Königin auch für euch fest, Prinz Jore", mischt Sonan sich lachend ein.

„Meine Königin, ich beschütze euch mit meinem Leben!", verteidigt wenigstens Mikul mich.

Der Rest kichert nur verhalten vor sich hin.

„Nun, wie ihr ja bereits feststellt, gibt es hier keine Elementmagie und eure scharfen Vampirsinne funktionieren hier auch nicht. So ist sie nun mal, die Welt aus der wir kommen. Und ich glaube ich lehne mich nicht sehr weit aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass wir uns hier besser auskennen und schneller verschwunden sind, als ihr gucken könnt", haue ich selbstgefällig raus.

Bei der Erkenntnis schauen uns die Vampire teils mit großen Augen an. Für den einen oder anderen scheint es eine Wahnsinns Erfahrung zu sein, absolut kein Element wahr zu nehmen. Ohne Vampirsinne zu leben, müsste denen ja von früher noch einigermaßen bekannt vorkommen. Aber ganz ohne Elemente muss neu sein.

„Wir sollten anfangen, sonst seht ihr das wesentlich fortschrittlichere Fortbewegungsmittel nicht mehr", verkünde ich schließlich und brav folgen mir alle in den Supermarkt.

Auch bei der zweiten Touristen Gruppe verfahren wir, wie bei der Ersten. Nach und nach zeigen wir die Regale des Supermarktes, erklären ein paar Produkte die keiner kennt, zeigen unsere Zahlungsmittel und trennen die Gruppe schließlich für das Telefon mit Videofunktion via Whatsapp.

„Wenn wir sowas zur Kommunikation hätten, wären wir echt enorm effektiver", merkt Adan staunend an. Milo und Haru schließen sich dem an, auch Roan, Sonan und Mikul stimmen dem uneingeschränkt zu. Lunas und Leonhard stehen schweigsam neben der Gruppe und staunen für sich alleine hin, wobei ich zwischendurch mal ein Lächeln sehe. Lunas ist echt einer aus Sorins engstem Kreise, nur bei Sorin und Runa ist er wesentlich lockerer und gesprächiger. Und mit Leonhard habe ich einfach viel zu wenig zu tun gehabt, den kann ich gar nicht einschätzen.

„Dauerhafte Erreichbarkeit ist aber auch nicht immer positiv. Stell dir vor, nachts um Drei klingelt das Telefon. Oder dein Chef ruft dich an, wenn du im Urlaub bist. Oft kann man sich dann nicht mehr distanzieren, es hat eben so seine Vor- und Nachteile", spreche ich Weise dahin.

Dafür ernte ich sogar ein paar staunende Blicke. Über die ganzen negativen Aspekte denken die Vampire zuerst natürlich nicht nach, auch wenn sie einleuchtend sind.

„So, wer will nun die Erkenntnis erlangen, dass Skelettpferde lahme Schnecken sind?", frage ich lachend.

„Das glaube ich erst, wenn ich es sehe!", meint Sonan grinsend.

„Na dann kommt mal mit, die Herrschaften", sagt Mattheo wie der Reiseführer vom Dienst.

Voller Erwartungen führen wir die Vampirmeute auf das Bahngleis, was auch hier die erste Verwunderung auslöst. Am Besten ist aber der Blick, als die ICE Tür nach kurzen Betätigen des Griffs „einfach so" aufgeht.

Und auch hier fahren wir mit den Vampiren ein Stück auf's Land hinaus und genießen die sparsamen Blicke.

Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt, die ist schön! Na, wer hat den Satz auch im Kopf gesungen, anstatt ihn normal zu lesen?

Schließlich beenden Mattheo und ich die Vision und schauen voller Genugtuung durch die Runde.

Die, die bereits dort waren und gerade Leibwache schieben, lachen wieder einmal herzlich über die Fassungslosigkeit. Und die, die eben mit uns dort waren, haben ein absolutes Strahlen in den Augen und sprudeln förmlich drauf los, mit ihren Anmerkungen und Fragen.

Lange dauert die Fragerunde aber nicht.

„Meine Königin wird sich nun ausruhen, also wünscht ihr auch schön alle brav eine angenehme Nachtruhe!", verkündet Vittorius schmunzelnd. Das ist mir direkt leicht peinlich und das weiß er auch, dieser Schuft!

Trotzdem erhebe ich mich mit einem Lächeln und gehe nach den ganzen Bekundungen dann mit Vittorius in unser Gemach.

Heute vertreiben wir uns nicht die halbe Nacht, schließlich ist morgen Deryas Feierlichkeit!

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