Promised Love - the stranger...

By Annpakki

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Zwei zerstörende Geheimnisse. Eine Abmachung zwischen zwei Menschen. Sex. Nur Sex. Das war es, was sie woll... More

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By Annpakki

Die Welt um mich herum wurde still, während die Musik ausklang und in das Jubeln der Menschen überging.
„Das war volle Punktzahl, Clara..." Hauchte Nils nah an meinem Ohr. Ich spürte wie sein Herz gegen meinen Rücken hämmerte, seinen rasenden Puls unter meiner heißen Handfläche. Volle Punktzahl, das war alles, was ich je wollte... Kuscheltiere flogen auf die Eisfläche und die Menschen jubelten uns noch immer zu. Das Gefühl war atemberaubend, zu wissen, dass wir es geschafft hatten. Das Monate lange Training hatte sich ausgezahlt. Ich konnte mein Glück kaum fassen, spürte wie das Adrenalin durch meine Adern schoss und mir den Höhenflug verpasste, von dem ich seit Kindheitstagen träume. Ein Höhenflug, von dem ich auf dem direktesten weg in die Tiefe stürzte.

Ich erwachte aus meinen Gedanken, löste mich von Nils und spürte, wie die schöne Blase um mich herum platzte. Ich musste zu Kira. Ich musste sie finden, bevor er es tat.

Zurück auf normalem Boden sah ich mich direkt nach meiner besten Freundin um.
„Kira?!" Ich schaute nach rechts, links, überall waren Menschen. Aber keine Spur von Kira. Sie musste hier irgendwo sein, sie war doch die nächste...
„Kira? Eric?!" Schnellen Schrittes lief ich den Gang entlang. Das fröhliche Gelächter der Zuschauer wurde immer leiser, desto öfter ich nach rechts oder links abbog. Wo zum Teufel war sie?!
Du bist selber schuld, du hast sie doch weggeschickt... Schaltete sich meine innere Stimme ein und ich würde am liebsten schreien. Als wüsste ich es nicht schon selber, wiederholte sie es immer wieder. Ich bin selber schuld. Die Worte hallten in meinem Kopf, und ich konnte rein nichts dagegen tun.

Im selben Flur, in dem sich auch die Umkleidekabinen befanden, erblickte ich die Blondine dann. Sie hatte ihre Haare mittlerweile in einen Zopf gebunden und mit Gel eingeschmiert, alles an ihr saß perfekt und sie sah wunderschön aus.
„Kira!" Ich lief schneller, so schnell, wie es mit den Schlittschuhen auf dem Filzboden eben ging. Sie drehte sich um und blieb stehen.
„Clara, was-" Bevor sie weiterreden konnte schloss ich sie in die Arme.

„Es tut mir so leid, Kira!" Das schlechte Gewissen packte mich. Dabei war das, was ich hier tat, völlig lächerlich. Ich wusste genau, dass unsere Freundschaft heute enden würde, wenn sie die Wahrheit erfährt und mein wahres Gesicht sieht. Ich wusste es ganz genau, dennoch wollte ich nichts unversucht lassen. Vielleicht konnte ich das Schicksal ja irgendwie abwenden und... Ach keine Ahnung was und, die Aktion war einfach nur naiv. Naiv und dumm.

„Okay, Clara... Gehts dir gut? Ist irgendwas passiert?" Wir lösten uns wieder und sie sah mich an. Ihr besorgter Blick brach mir das Herz. Meine Augen wurden glasig, mein Kinn Kinn zitterte, aber ich hielt die Tränen zurück.
„Nein, nur ... Es tut mir leid. Alles. Das vorhin, dass ich dir nicht die Wahrheit über meine Eltern gesagt habe und..." Meine Stimme brach, wie ein Ast im Wind. Ich konnte ihr nicht mehr sagen, ich war zu feige.
„Hör auf dich zu entschuldigen, ich war eine genauso schlechte Freundin, okay? Aber lass uns darüber nachher sprechen, ich bin jetzt gleich dran." Ich nickte zustimmend, auch wenn ich wusste, dass nachher zu spät war.
Er wartete bereits auf mich.

Also wünschte ich ihr nur noch viel Glück. Meine Augen folgten ihr den Gang entlang, bis sie schließlich hinter der Ecke verschwand.

Es tut mir so leid, Kira. Du sollst wissen, dass ich es nie so wollte...

Wohl wissend, was mich gleich erwartet, drückte ich die Türklinke der Umkleiden nach unten. Das kalte Eisen in meiner Hand war ein Kontrast zu der Hitze in meinem Körper. Mein Herz pochte wie wild, die Tür schwang auf.
Und da stand er.

Ich schluckte den dicken Klos in meinem Hals herunter, schloss für einen Moment meine Augen und hoffte, er würde nicht mehr da sein, wenn ich sie öffne. Doch das tat er. Natürlich tat er das...

„Was willst du hier?" Fragte ich ihn und versuchte dabei so gefasst wie möglich zu klingen, während in mir nichts auch nur im Ansatz gefasst oder ruhig war. Ganz im Gegenteil. Ich wollte rennen, so wie immer, wenn es irgendwelche Probleme gab. Ich wollte mich in Luft auflösen, mich verstecken, bis er endlich wieder weg war.

„Ich bin dein Bruder, ich will dich doch nur unterstützen." Dieses selbstgefällige Grinsen auf seinen Lippen hatte er definitiv von unserem Vater geerbt... Und ich hasste ihn dafür. Ich hasste ihn, weil er mein Bruder zum selben Monster gemacht hat, wie er es war.

Als ich nichts sagte, sondern nur da stand und schwieg, kam er auf mich zu. Sein Daumen streifte meine Wange, mein Blick zuckte sofort zur Seite. Ich wagte es nicht ihm in die Augen zu schauen. Das könnte ich nicht, denn sie waren meinen zu ähnlich. Und ich war nicht so ein Monster wie er, ich war besser!
Ich habe ihn nicht einfach verlassen, als er mich gebraucht hat. Ich habe mich nicht acht Jahre lang nicht für ihn interessiert. Nein, stattdessen habe ich ihn vermisst, gehofft, dass er irgendwann zurück kommt und alles so ist wie es damals war. Als es nur uns gab. Adonis und Clara, zwei unzertrennliche Geschwister, die jeden Schmerz, jede Freude teilen. Doch so war es nicht, Adonis hatte es nie verdient, dass ich mich nächtelang gefragt habe wo er ist. Er war es nicht wert zu hoffen. Denn er ist genau das geworden, was uns zerstört hat. Und jetzt ist er hier, um mich zu zerstören...

„Du weißt, dass wir nicht viel Zeit haben, oder?" Er warf einen Blick auf die Uhr, welche hinter ihm an der Wand hing. Sechzehn Uhr fünfzehn. „In vier, spätestens fünf Minuten kommt Kira hier rein und wird nach dir suchen. Sie wird dir erzählen wollen, wie gut es für sie gelaufen ist, und dann sieht sie uns hier zusammen stehen und wird sich fragen, was wir beide miteinander zu tun haben..." Ich verstand nicht was er da sagte, Kira kannte ihn doch gar nicht...

„Warum hast du ihr denn nie von uns erzählt? Von dir, mir und unseren Eltern, hm? War es so schlimm für dich, an dein früheres Leben erinnert zu werden?"
Kurze Stille, ich bekam kein Wort heraus. Damit hatte er voll ins Schwarze getroffen. Ja, es ist schlimm für mich, an mein früheres Leben erinnert zu werden. Das Leben, in dem ich die Schuldige bin.
„Oder lag es vielleicht an etwas anderem?" Adonis sah mich fragend an, seinen Kopf legte er etwas schief.

Noch drei Minuten und fünfzig Sekunden bis Kira hier sein würde.

„Lag es vielleicht daran, dass du nicht wolltest, dass irgendjemand Fragen stellt? Zum Beispiel darüber, was mit deinem Vater passiert ist oder warum ich acht Jahre lang nicht da war..."
Ich schluckte schwer, mein Blick fest auf den tickenden Zeiger der Uhr gerichtet, welcher sich plötzlich viel schneller zu bewegen schien. Die Sekunden rieselten dahin, als wären sie Sand in meinen Händen.

„Ich meine, ich kann es verstehen", redete Adonis weiter und ich konnte rein gar nichts dagegen tun. „Wäre ich du, dann würde ich auch nicht wollen, dass meine Freunde darüber Bescheid wissen, was für ein schrecklicher Mensch ich bin. Ich meine, ich wusste es auch ziemlich lange nicht. Um genau zu sein, bis deine süße kleine Freundin ihre Klappe aufgemacht und mich in euer Geheimnis eingeweiht hat..."
Mein Kopf zuckte nach vorne, unsere Augen trafen sich in der Mitte und ich spürte, wie mein Herz begann schneller zu schlagen.
„Was hast du mit Heather gemacht?!" Knurrte ich zwischen den Zähnen, während das Blut in meinen Venen anfing höher zu kochen. Doch Adonis grinste nur, was das Fass endgültig zum Überlaufen brachte.

„Was hast du mit ihr gemacht verdammt?!" Schrie ich und griff nach seinem Pulli. Wie eine verrückte zerrte ich dran, während meine Stimme immer lauter wurde.
„Du verdammter Bastard, wegen dir ist sie weg! Du bist schuld an ihrem Tod!"
„Oh nein, Clara..." Adonis packte mich an den Schultern, dann wurde es für einen Moment still. Das nächste was ich mitbekam, war das scheppernde Geräusch der Schließfächer, gegen welche er mich geschubst hatte. Erst einen Augenblick später wurde ich mir dem brennenden Schmerz bewusst, welcher sich wie ein Messer in meine Hüfte gerammt hatte, doch es war mir egal.

„Du hast sie umgebracht", flüsterte ich und sah ihn mit ungläubigen Augen an, die Hand auf dem schmerzenden Knochen. „Du Monster! Es ist deine verdammte Schuld!" Es war zweifelhaft, ob ich mir selber darüber klar war, was ich da von mir gab. Aber ich hatte sowieso längst die Kontrolle über mich verloren und konnte nicht mehr zwischen Traum, Realität und Befürchtung unterscheiden.

„Ach Clara, wir wissen beide, dass es Selbstmord war. Sie hat sich von diesem Parkhaus geschmissen, Sie hat sich mit Drogen voll gepumpt, bis Sie komplett verrückt und paranoid wurde." Wieder setzte er dieses ekelhafte Grinsen auf, von dem ich nächtelang Alpträume hatte. Ich wollte es am liebsten aus meinem Kopf löschen, dafür sorgen, dass ich es nie wieder sehen müsste. „Das war ihre eigene Entscheidung, nicht meine, verstehst du?"

Noch zwei Minuten und fünfundzwanzig Sekunden. Von draußen hörte man ihr Lied spielen. Faded von Alan Walker, wenn ich es richtig hörte.

„Du hast sie dazu gedrängt", sagte ich schließlich, jetzt wieder leise. „Du hast sie dazu gedrängt. Sie hat sich aus Angst in den Tod gestürzt." Plötzlich machte alles Sinn. Ich wusste noch nicht wie, aber es musste so sein. Sie sprach über ihn, über Adonis.
Er wird mich umbringen, dein Bruder...

„Was hat sie dir getan, hm? Was hat sie damit zu tun? Warum musste sie sterben?!" Adonis' Gestalt verschwamm hinter dem Meer an Tränen in meinen Augen und ich fühlte, wie mit jedem Ticken des Sekundenzeigers ein weiteres Stück meines Herzens klirrend zu Boden fiel.

Noch eine Minute und achtundvierzig Sekunden, dann wäre Kira hier.

„Dieselbe Frage habe ich mir auch gestellt, als ich gehört habe, dass unsere Mutter gestorben ist. Warum musste sie sterben? Und dann habe ich verstanden warum. Es ist Schicksal, verstehst du? Sie hat uns damals mit unserem Vater alleine gelassen, mit dem Mann, der uns so viel schlimmes angetan hat. Deshalb ist sie gestorben. Und so war es mit Heather auch. Sie wusste, was damals passiert ist und hat es keinem erzählt, sie hat lieber einen Mörder geschützt..." Jegliche Freude war seinem Gesicht entwichen. In seinen Augen lag so viel Hass, so viel Wut und Rachsucht, dass ich förmlich unter seinen Blicken zugrunde ging.

Die erste Träne rollte über meine Wangen, doch er machte weiter.
„Weißt du, Heather hat es verdient, genau wie unsere Mutter und-"
„...Und Carol... Du hast Carol umgebracht..." Ich hätte es wissen müssen, von Anfang an. Heather hat es mir gesagt. Er wird uns alle umbringen. Es war so offensichtlich, die Antwort lag direkt vor meiner Nase. Doch ich war zu blind und naiv um es zu sehen...

„Du bist so ein krankes Monster, weißt du das eigentlich?" Ich ging einen Schritt auf ihn zu, während unaufhaltsam Wasser über meine Wangen floss.
„Nein, Clara. Du bist das Monster, verstehst du es denn nicht?!" Seine Stimme wurde lauter und er kam noch einen Schritt auf mich zu, sodass wir uns direkt gegenüber standen, doch ich war alt genug, um mich dem Monster meiner Träume zu stellen.
„Es ist alles deine Schuld. Hättest du nicht unsere Familie zerstört, hätte niemand von ihnen sterben müssen, hörst du mich? Niemand hätte sterben müssen!"

Noch zweiundfünfzig Sekunden. Der Zeiger verschwamm mit den Zahlen auf der Uhr.

„Jeder, der tot ist, hat es verdient verdammte scheiße, es ist Schicksal!"
„Oh mein Gott, du drehst völlig durch!" Ich wurde ebenfalls laut. „Du hast sie umgebracht und sagst, dass es Schicksal ist! Das ist krank, völlig krank, Adonis!"

Noch siebenunddreißig Sekunden.

„Es ist Schicksal. Carol hat dir ein neues Leben geschenkt, was du nicht verdient hast. Es ist ihre Strafe zu sterben!" Adonis machte kehrt, ging ein paar Schritte zurück, raufte sich die Haare und schrie auf vor Wut. Er war komplett verrückt geworden. Was war in diesen acht Jahren passiert? Waren es Drogen, Alkohol, genau wie bei unserem Vater? Ich hatte keine Ahnung, doch was auch immer es war, es hat ihn zerstört. Mein Bruder existierte nicht mehr. Und ich war dumm genug, um ihn acht Jahre lang zu vermissen...

Noch zwanzig Sekunden.

„Er ist die Treppe runtergefallen, ich habe ihn nicht geschubst..." Sagte ich schließlich und rümpfte die Nase. Adonis blieb stehen und schaute mir ins Gesicht. Ich weiß nicht, warum ich das gesagt hatte, wo ich doch all die Jahre selber die Schuld auf mich geschoben hatte. Aber ich schätze es war die Einsicht, das erste mal, dass ich es selber ausgesprochen habe.
Er ist die Treppen runtergefallen.
Ich habe ihn nicht geschubst.

Noch sieben Sekunden.

„Du hättest ihm helfen müssen, Clara. Aber stattdessen bist du abgehauen und hast ihn da liegen lassen. Er ist wegen dir gestorben..."

Drei, zwei, eins und...

Es wurde still, als hinter mir die Türe aufging. Nur noch das Ticken der Uhr, für ein paar Sekunden. Bis ich mich umdrehte und in Kiras geschocktes Gesicht sah.

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