Nemesis - Kronen und Götter

veracrystall31

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>>Ich weiß, dass ich sterbe, wenn ich den Deal nicht erfülle!>Du weißt gar nichts.<< *2. Teil* Der Handel, de... Еще

Prolog
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veracrystall31

TW: Sexuelle Gewalt

Nemesis

Ich hatte die Arme um den Hals eines jungen Mannes gelegt, dessen Hände auf meiner Hüfte ruhten. Wir wiegten uns zu der weichen Musik, die vom Rande des Thronsaales in der Burg erschallte.

Um uns herum tanzten weitere Pärchen. Es war späte Nacht, die meisten schon vom Wein schläfrig. Wie immer thronte König Allstair am Kopfende des Saales und beobachtete das Geschehen. Wobei seine Augen insbesondere auf mich gerichtet waren und ob ich meinen Job machte.

Ich lächelte den Mann an und er lächelte träge zurück. Er war ganz ansehnlich, hohe Wangenknochen und blondes Haar, aber trotzdem wurde mir bei der körperlichen Nähe schlecht. Und auch in dem Wissen, was ich jetzt tun musste.
Ein Auftrag war ein Auftrag.

Also drückte ich mich näher an ihn ran und ließ meine Finger seinen Arm hinab gleiten. Mir entging nicht, wie sein Atem kurz stockte.
Mit einem leichten Druck meiner Finger in seinem Nacken deutete ich ihm, sich zu mir herunterzubeugen, damit ich verführerisch in sein Ohr flüstern konnte:
„Warum suchen wir uns nicht einen ruhigeren Ort?"

Langsam schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht, als er sich wieder aufrichtete.

Ich hatte dieses Spiel schon hundertmal gespielt und doch zog mein Magen sich jedesmal angewidert zusammen. Trotzdem nahm ich seine Hand und führte ihn hinter mir aus dem Saal. Allstair verfolgte mich von seinem Thron aus mit seinem Blick. Eine letzte Erinnerung.

Ich brachte uns zu einem Zimmer, das mit einen der wenigen Doppelbetten ausgestattet war, die die Burg besaß. Es war nicht das erste Mal, dass ich eine von Allstair ausgewählte Person hierhin führte.

Kaum hatte der junge Mann die Tür hinter uns geschlossen, zog er mich mit einer Hand auf meinen Bauch mit dem Rücken zu sich und drückte sich gegen mich. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals.
„Was verdanke ich der Ehre, dass Nemesis Warleigh persönlich mich in ihr Bett bittet?"

Ich hatte keine Waffen dabei, aber ich wünsche mir, es wäre so. Denn dann hätte ich ihm die Hände abgeschnitten, die über meinen Bauch und tiefer strichen.

„Einen guten Tanz", hauchte ich und drehte mich zu ihm. Seine Hände lagen nun wieder auf meiner Hüfte.
„Eine angenehm Gesellschaft", fuhr ich fort, während ich ihm über Wange, Kinn und Lippen strich. Ich spüre wie er erschauerte und er seine Hände zu meinen Hintern gleiten ließ.

Ich hasste es. Ich hasste es, dass ich mich so berühren lasse musste.
Aber was auch immer der Mann vor mir tat, was Allstair mir antun würde, wäre schlimmer.

„Deine Gesellschaft ist auch sehr angenehm, Nemesis", erwiderte er und sein Gesicht kam näher. Sein Atem heiß und nach Wein riechend.

Eine Sekunde brauchte ich noch, um mich zu überwinden, dann küsste ich ihn sanft.

Doch anscheinend hatte er keine Lust auf das sanfte Vorspiel. Denn sein Kuss wurde sofort drängender und seine Zunge drang in meinen Mund.

Ich konnte ein Wimmern unterdrücken. Stattdessen strich ich über seine harte Brust, während seine Hände unter meinen roten Rock glitten. Ich trug wieder das übliche Kostüm, das ich auf Allstairs Festen immer hatte.

Ich zuckte zusammen, als seine Hände meine bloße Haut berührten, aber er bemerkte es kaum. Er war zu beschäftigt damit mit der Hand der Innenseite meines Schenkels entlang zu fahren.

Nun drängte er mich in Richtung Bett und ich wehrte mich nicht.
Langsam ließ er uns auf die halbwegs weiche Matratze gleiten. Dann setzen seine Hände die Erkundung fort während seine Mund mein Kinn hinab wanderte und zu meinem Hals kam.

Er hauchte klebrige Küsse auf meine Haut, die mich vor Ekel beinahe vergessen ließen, warum ich das ertrug.

„Du bist nicht nur ein weiterer Mann, der mir für heute Nacht Vergnügen beschert", versicherte ich ihm.
„Ach nein?", fragte er zwischen zwei Küssen an meinem Schlüsselbein.
„Nein", ich krallte meine Hände in sein blondes Haar und zwang mich dazu meinen Hals zu neigen, damit er weiter machte, „Ich will dich auch kennenlernen."

Er lachte leise an meinem Hals. „Neugierig?"
Es war schwer. Unfassbar schwer das Ganze weiterzutreiben, während ich einfach nur schreien wollte. Aber die Angst vor Allstair führte meine Hände, als sie nach dem grünen Stoff seines Hemdes griffen und es ihn über den Kopf zogen.
„Und wie."

Ich tat das, was Allstair mir beigebracht hatte. Und ich machte es gut. Auch wenn mich diese Tatsache nicht mit stolz erfüllte.
Liam - das war sein Name - lag mir am Ende der Nacht keuchend und verschwitzt zu Füßen. Für ihn war es pure Lust gewesen, als ich ihn geritten hatte, aber für mich waren es Stunden der Folter gewesen.

Als ich am Ende nackt in seinen Armen lag, sein Verstand benebelt von der finalen Erleichterung, da sagte er mir alles, was ich wissen wollte.

Als er schlief, entzog ich mich seiner Nähe, ohne ihn zu wecken.
Mit weichen Beinen, stand ich auf. Ich wusste nicht, wie ich mich noch zusammenhalten konnte. Es war wie eine Trance, in die ich verfiel. Meine Bewegungen fremdgesteuert. Ich selbst war nicht wirklich anwesend, als ich meine Sachen zusammensuchte, den verhassten Rock und Oberteil anzog und lautlos den Raum verließ.
Von außen schloss ich ab und sperrte Liam damit ein.

Allstair hatte bereits geahnt, dass Liam in einer Verschwörung gegen ihn eingewickelt war, die innerhalb des See-Clans aufgekommen war. Er zählte nicht zu den Rebellen, aber im Clan wendeten sie sich dennoch gegen Allstairs autoritäres System.
Allstair brauchte mich lediglich, um seinen Verdacht zu bestätigen.

Wie ein Schatten in der Nacht huschte ich durch die dunklen, kalten Gänge der Burg. Bei jedem Schritt fühlte sich die Stelle zwischen meinen Beinen wund an und ich musste Tränen unterdrücken.

Ich erreichte Allstairs Zimmer und schlüpfte hinein.

Der Raum war größer, als der, in dem jetzt Liam festsaß. Der König selbst saß nachdenklich über seinen Schreibtsich gebeugt und musterte eine alt aussehende Pergamentrolle. Flüchtig konnte ich einen Blick auf seltsame Zeichen erhaschen, ehe er sie sinken ließ und sich zu mir umdrehte.
Selbst wenn ich kein Geräusch verursachte, er bemerkte mich immer.

Mit einem trägen Lächeln ließ er seine schwarzen Augen über meine vernarbte Haut gleiten, die durch meinen Aufzug definitiv freigelegt wurde. Innerlich wand ich mich, aber ich vebeugte mich stumm und wartete bis er mich zum Sprechen aufforderte.

"Ich hoffe, du kommst mit neuen Informationen?"
Ich nickte, als ich mich wieder aufgerichtet hatte. "Ihr habt mit Eurem Verdacht richtig gelegen."
Allstair lächelte und in dem harten Licht der Kerzen auf den überfüllten Schreibtisch, wirkte es dämonisch.

In einer fließenden Bewegung erhob er sich und kam langsam zu mir rüber. Dabei ließ er mich keine Sekunde aus den Augen, musterte jede meiner Reaktionen wachsam. Denn eine Regung von mir, bedeutete eine Strafe. Eine Reaktion wäre eine Schwäche, die er ausmerzen musste.
Ich war nichts. Ich brauchte niemanden. Liebe machte schwach und Schwächen durfte ich als sein Eigentum nicht haben.

Es kostete mich jegliche Kraft, die ich hatte, nicht zurückzuweichen, als er nur Zentimeter vor mit stehen blieb. Audruckslos starrte ich auf seine Brust kurz vor meinem Gesicht, während mein Herz verräterisch gegen meinen Brustkorb schlug.

Seine Hand drückte mein Kinn nach oben und ich war gezwungen ihn anzusehen. Gnadenlos sahen seine schwarzen Augen zurück und mir wurde kalt bei dem Wissen, ihnen ausgeliefert zu sein.

"Was hat er noch gesagt?"
Während er das fragte, strich er mit seinen Finger über mein Kinn, meinen Hals herab...
Meine Miene blieb ausdrucklos. Obwohl er mich berührte. Obwohl ich seinen Atem spürte.
"Er hat Kontakt zu einem Rebellen, der auch den kleinen Widerstand im See-Clan unterstützt, auch wenn sie sich nicht direkt an der Rebellion selbst beteiligen wollen. Andrew Losgard."
Allstairs Hand hielt auf Höhe meines donnernden Herzens inne.
"Es gibt keine Rebellen", sagte er und drückte seine Hand zwischen meine Brüste. Das Wummern, das er so zweifellos spüren konnte, strafte meiner teilnahmslosen Miene Lügen.
"Du hast ihr Lager vernichtet."
"Sie formieren sich neu", konnte ich hervorbringen, "Aus dem Untergrund."
Er nickte langsam. Die Hand ruhte immer noch besitzergreifend auf meinem Herzen.

"Du hast Angst", stellte er fest und seine Augen hoben sich funkelnd von meiner Hand zu meinem Gesicht, "Das ist gut."

~•~

Ein Stimme riss mich aus meinem Traum und ich fuhr keuchend im Bett hoch. So ruckartig, dass die Matraze unter mir wackelte.
Nein, das Wackeln kam von einer anderen Person, die sich gerade aufstützte.
Einem Mann.
"Du hast-"

Doch ich trat die fadenscheinige Decke beiseite und stand paar Sekunden später auf der anderen Seite des dunklen Raumes. Da es keine Fenster gab, bot eine einsame Kerze das einzige Licht und ich erkannte im Halbdunkeln nur breite Schultern, als der Mann ebenfalls aufstand und mit seinem Körper das Licht verdeckte, als er langsam, mit beruhigend erhobenen Händen näher kam.

Doch die Tatsache, dass er auf mich zu kam, brachte mich nur zum Zittern und ich wich schluchzend noch weiter zurück.
"Tu mir nichts", flüsterte ich kaum hörbar und sofort blieb der Mann an Ort und Stelle stehen.

Meine Brust hob und senkte sich. Ich wollte dieses Zimmer verlassen, weg von dem Mann, mit dem ich in einem Bett gelegen hatte.
Plötzlich war der Raum viel zu klein, es gab keine Fenster, die ich aufreißen konnte, um mir Erleichterung zu verschaffen.
Ich bekam keine Luft und meine Atemzüge wurden immer flacher und unregelmäßiger, während ich weiterhin wie Espenlaub zitterte.

Ich spürte seine Hände auf mir. In mir.

Der muskulöse Mann vor mir würde mich genauso benutzen. Und ich würde nichts tun dürfen, denn sonst drohte mir schlimmeres von Allstair. Ich durfte mich nicht wehren, nicht schreien...

Panik schlug wie eine Welle über mir zuammen und drückte mich unter Wasser. Meine Beine trugen mich nicht mehr und ich sank auf die Knie. Den gehetzte Blick auf meine Hände gerichtet.

Ich spürte seinen festen Griff um meine Handgelenke über meinem Kopf.

Hastig schloss ich die Augen, aber damit sorgte ich nur dafür, dass ich Allstair vor mir sah, wie er mich mit seinen Blicken verschlang.
Heiße Tränen der Verzweiflung rannen über meine Wangen und ich rieb mir über die Arme, in dem Versuch, glühende Berührungen abzureiben.

Der Mann stellte die Kerze vor mir hin und bei der plötzlichen Nähe, zuckte ich zurück, als hätte ich mich verbrannt. Mein gehetzter Blick schoss zu seinem Gesicht, das ich dank der Kerze nun erkennen konnte.

Er war ruhig und seine Stimme sanft, als er mich aufforderte: "Sieh dir die Kerze an."

Ich brauchte ein paar Sekunden, um seine Worte zu verstehen, doch dann tat ich hastig was er sagte.
Hatte ich zu lange gebraucht? Würde er mir jetzt wehtun?

Doch er machte keine Anstalten mich zu berühren oder näher zu kommen. Er blieb auf den Boden knien wie ich.
"Sag mit ganz genau was du siehst", sagte er leise, "Nimm dir Zeit. Dir wird nichts passieren."

Die Augen noch immer auf die flackernde Flamme gerichtet, zwang ich Luft in meine Lungen, um antworten zu können. Trotzdem war mein Stimme dünn.
"Die Kerze brennt. Das Wachs schmilzt."

Ich klang schwach. Aber das durfte ich nicht. Schwächen waren verboten.
In Erwartung einer Bestrafung zog ich den Kopf ein, doch der Mann blieb ruhig und bewegte sich nicht.
"Mach weiter. Es passiert nichts", ermutigte er mich.

Also machte ich zitternd weiter:
"Die Kerze ist schon halb heruntergebrannt. Das Wachs läuft füssig an ihrer Seite herab."
"Welche Farbe hat sie?"
"Weiß."

Er nickte, als hätte ich das gut gemacht und wollte jetzt wissen:
"Was hörst du?"
Blinzelnd lauschte ich. Ich vernahm leise Stimmen unter mir, mein eigenes rauschendes Blut und seine tiefen Atemzüge.
"Ich höre dich atmen", flüsterte ich, "Ich höre auch dein Herz."
Es schlug kräftig und regelmäßig in seiner Brust. Und irgendwie beruhigte mich das ein wenig.

"Du hast ein besseres Gehör, als so mancher Sterblicher", bemerkte er, "Gibt es etwas, das du riechst?"
Nachdem ich geschnuppert hatte, zog ich die Nase kraus: "Schweiß"

Sein leises Lachen lockerte meine angespannten Muskeln und ich merkte, wie die Panik langsam ihren Griff um mich löste. Stück für Stück fand ich zu mir selbst. Eine Scherbe nach der anderen sammelte ich auf und setzte sie wieder zusammen.

Zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten holte ich wirklich Luft und ich genoss den Sauerstoff in meiner Brust.

Endlich erkannte ich in den oberkörperfreien Mann vor mir als Naevan, dessen in der Dunkelheit schwarzen Haare vom Schlaf noch zerzaust waren. Geduldig sah er mir dabei zu, wie ich mich wieder aufbaute, bis ich ihn richtig ansehen konnte.
"Danke", sagte ich ohne jeden Ton in der Stimme. Ich fühlte mich leer, ausgelaugt.
Er neigte den Kopf: "Nichts zu danken. Ich weiß wie es ist, wenn die Panik einen im Griff hat."

Ich konzentrierte mich einfach darauf zu atmen, wobei ich die flackernde Kerze anstarrte.
Und ich wusste. Das kleine Licht, das gab es auch in mir. Eine kleine fast abgebrannte Kerze.
Sie war alles, was verhinderte, dass ich brach.

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