The Uchiha's Servant. - Sasun...

By Luna_Lemon_Love

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Nie wieder weibliche Angestellte! Nach einem betrügerischen Techtelmechtel mit ihrem Ehemann, feuert Sakura... More

1. Einen Job bei Sakura Uchiha.
2. Sasuke Uchiha.
3. Die neue Maid.
4. Der erste Arbeitstag.(1)
5. Der erste Arbeitstag.(2)
6. Bezauberndes verknallt sein.
7. Ein Kleid für Naruto?
8. Luxuriöse Party und blutige Knie.
9. Date mit meinem Boss.
10. Sakuras Bitte.✨
11. Ignorieren funktioniert, oder?
12. Wenn die Katze aus dem Haus ist...
13. Mein kleines, kaltes Bett.
14. (Un)erwarteter Besuch.
15. Zurück aus der Traumwelt.
16. Mach keine Flecken.✨
17. Unbehagen und Avocado-Toast.
18. Die Gescheiterte Ehe.
19. Aufgeflogen?
20. Dream a little dream of me...
21. Reich und gelangweilt.
22. Noch ein Uchiha?
23. Doch kein Einzelkind.
24. Rückkehr.
25. Verrückt nach dir.✨
26. Schneesturm.
27. Mach mich zu deinem.🍋
29. Neko.🍋
30. Ausrutscher.
31. Suspendierung.
32. Bis, dass der Tod uns scheidet.
33. Kontakt zu Sasuke.
34. Ino.
35. Fünf Monate.
36. Ich liebe dich, so sehr, dass es weh tut.
37. Im Herzen eines Bruders.
38. Unser verdientes Ende.

28. Liebe Mutter.

987 89 370
By Luna_Lemon_Love

———

Erster Weihnachtsfeiertag.

Naruto war der erste, der an diesem Morgen wach wurde. Ein Blick zum Fenster verriet ihm, dass der Sturm draußen nicht wirklich besser geworden war.
Er fragte sich, ob er diese Woche überhaupt noch das Hotel verlassen könnte.
Natürlich hörte sich die lange Zeit, zusammen mit Sasuke einfach himmlisch an, dennoch wusste er, dass es auch bedeuten würde, dass Sakura öfter anrufen wird. Und er hatte nicht wirklich Lust, eine Stunde oder länger auf Sasuke zu warten, nur weil die Frau das Gespräch unnötig in die Länge zog.

Der Blonde führte die Hände nach oben in sein Gesicht und rieb sich den Schlaf aus seinen müden Augen, bevor er auf den schlummernden Sasuke sah, der neben ihm lag. Auf dem Bauch, mit der Bettdecke nur knapp über den Hintern gezogen. Naruto konnte über den ganzen Rücken des Mannes spähen, auf dem noch Spuren seiner stumpfen Nägel von letzter Nacht zu sehen waren. Auf der blassen Haut kamen die roten Striemen besonders gut zur Geltung, was ihn daran erinnerte, dass alles, was passiert war, nicht nur ein wunderschöner Traum gewesen ist.

Vielleicht sollte er Sasuke nun endlich sein Geschenk überreichen. Andernfalls würde er sich den Rest des Tages nur unnötig Stress machen, wann denn der richtige Zeitpunkt dafür wäre.
Naruto war sich zudem immer noch nicht sicher, ob der Uchiha positiv darauf reagieren würde.
Nun ja, was soll's. Er sollte es trotzdem tun. Schlimmer wäre es, wenn er gar nichts hätte, oder?

Es war ihr erstes Weihnachten zusammen und Naruto wollte Sasuke zeigen, dass ihm ihre Beziehung etwas bedeutet, er sich bemühen und sie aufrecht erhalten möchte.

„Neko...."

Naruto setzte sich auf, erschrocken von Sasukes plötzlich summender Stimme.
Er wollte etwas sagen, doch seine Schultern fielen, als er bemerkte, dass der Mann noch schlief. „Neko", flüsterte er erneut und blonde Brauen zuckten irritiert zusammen.

„Neko?" , wiederholte er, sprach dabei mehr zu sich selbst. Dachte er etwa über Katzen nach? Was Sasuke wohl gerade träumte? Der Gedanke, dass der Mann womöglich einen Fabel für Kätzchen hatte, brachte den Hausjungen zum kichern. Er hielt sich die Hand vor dem Mund, um nicht zu laut zu sein und kroch danach vorsichtig aus dem Bett.

Auf Zehenspitzen schlich er zu seiner Tasche und  kramte darin, bis er die kleine Schachtel fand, die er gesucht hatte. Er atmete noch einmal tief durch und blickte kurz hinter sich, um zu sehen, ob Sasuke auch wirklich noch im Land der Träume war.

Naruto ergriff die Schachtel und legte sie für einen Moment neben sich auf den Boden, bevor er nach einem seiner großen Schlafshirts griff und es sich über den Kopf zog. Danach ging er zurück ins Bett, setzte sich an das obere Ende und legte das Geschenk auf seinen ausgestreckten Beinen ab, die Finger darüber gelegt.

Sollte er ihn aufwecken?

Vielleicht sollte er einfach warten.

Oder sollte er es unter dem Bett verstecken? Sich noch etwas hinlegen, solange bis Sasuke aufwacht?

„Naruto?"

Naruto zuckte zusammen, ließ vor Schreck fast die Schachtel aus seinen Händen rutschen, schaffte es aber noch nach ihr zu greifen. Wenn auch stürmisch und ungeschickt. Dicht an der Brust gehalten drückte er das Geschenk an sich, um es vorerst zu verstecken.
Sasuke klang diesmal wacher und bewusster als vorher. „Morgen", lächelte der Blonde, seine Finger griffen fest um den kleinen Karton.

Der Mann rieb sich die Augen und lief mit der Hand durch schwarzes, unordentliches Haar.
„Wie lange bist du schon wach?" fragte er und lehnte sich gegen das gepolsterte Kopfteil.

„Nur ein paar Minuten", antwortete Naruto vorsichtig. Er fühlte sich fast schuldig, dass er das Geschenk vorerst für sich behalten hat, zu Recht fand er, denn schließlich hatte er es schon eine Weile bei sich. Hoffentlich wird er Sasuke damit nicht verärgern.

„Hast du von netten Kätzchen geträumt?" Es war nicht wirklich eine Frage. Naruto sagte es hauptsächlich, um sein eigenes Wesen zu beruhigen. Doch schnell merkte er, dass ihn die unüberlegte Aussage noch nervöser machte.

Sasuke lächelte verwirrt, der Blick immer noch ein klein wenig ermattet, fast wie der eines Koalas, der im Schlaf vom Baum gefallen war. „Wie kommst du auf Katzen, Baby?"

Naruto schüttelte den Kopf. „Schon gut. Nicht so wichtig", schnaubte er belächelnd, woraufhin Sasuke sich zu ihm bewegte und ihm einen Kuss auf die Wange setzte. Erst da, bemerkte er die Schachtel. „Was ist das?" , wollte er wissen, als er den Kopf auf Narutos Schulter legte.

„Dein Geschenk. Ich wollte, dass du es bekommst, nachdem du mich bei Hinata abgesetzt hast, aber da wir nun Weihnachten zusammen verbringen, wusste ich nicht, wann ich es dir geben sollte", sagte Naruto ehrlich und versuchte sein bestes, nicht über seine eignen Worte zu stolpern. Was er allerdings nicht verbergen konnte, war das Zappeln in seinen Fingern.

Sasuke lächelte, bevor er sich gerade hinsetzte. Die Bettdecke ruhte auf seinem Schoß. „Du hättest mir kein Geschenk besorgen müssen", meinte er, sein Tonfall amüsiert. Naruto winkte den typischen Kommentar und übergab ihm die Schachtel. „Das sagt doch jeder", kam er entgegen und wischte seine verschwitzen Handflächen an seinem T-Shirt ab.

„Und ich wette, jeder von ihnen meint das auch so", grinste Sasuke und drückte einen Kuss auf Narutos Lippen. Der Mann hatte gute Laune, das war schon mal ein gutes Zeichen, aber das würde sich wahrscheinlich schnell ändern, wenn Sakura anruft, also sollte er es jetzt öffnen.

Sasuke konnte sich alles kaufen. Er hatte das Geld.
Etwas persönliches würde ihm sicher mehr bedeuten.

Sasuke begann die Schleife von dem kleinen Paket zu lösen. Es war nichts ausgefallenes, Naruto war nicht der kreativste Mensch.
Angespannt sah er dabei zu, wie der Mann das Band beiseite legte, seine Bewegungen waren langsam, nicht übereilt. Er nahm sich Zeit, so als würde er den Moment mit dem Blonden teilen wollen.

Naruto hielt den Atem an, als Sasuke schliesslich das Geschenk öffnete und in das Innere der Schachtel griff. Dunkle Augen weiteten sich und das Lächeln des Mannes fiel. Er sagte nichts. Sah Naruto nicht an, blinzelte nicht einmal. Er starrte nur schockiert auf das, was sich darin befand.

Scheiße. Scheiße. Scheiße! — dachte Naruto und ging bereits in seinem Kopf verschiedene Möglichkeiten durch, sich zu entschuldigen. Er war definitiv zu weit gegangen. Er hatte kein Recht, in Sasukes privaten Dingen herumzuschnüffeln, nur wegen eines Geschenks. Vielleicht, wäre der Mann weniger verärgert, wenn er ihm etwas Kontext dazu geben würde.

„Wie hast du...sie gefunden?" fragte Sasuke leise, bevor er seinen Mund mit der Hand bedeckte. Naruto konnte nichts daraus schließen. Hatte er nun gute Arbeit geleistet oder hatte er Weihnachten ruiniert? Er tat sein bestes, zu verschleierten, wie nervös er tatsächlich war.

„Während euerer Abwesenheit in Griechenland hab ich von Sakura eine Liste mit verschiedenen Aufträgen bekommen, einer davon war, alle Kisten wegzuwerfen, die sie im Lagerraum zurückgelassen hatte und — als ich einen Karton nach draußen schleppte, ging der Boden kaputt. Zuerst konnte ich es nicht genau sagen, doch dann war ich davon überzeugt, dass sie von deiner Mutter sind.
Die meisten von ihnen sahen aber aus, als wären sie nass geworden, viele waren verblasst und schwer zu erkennen. Ich habe sie in meinem Zimmer aufbewahrt...ich war mir nicht sicher, ob du wusstest, dass Sakura wollte, dass ich sie wegwerfe", antwortete Naruto und tat alles in seiner Macht stehende, nicht auf seine unruhigen Hände zu blicken. Dann trafen Sasukes Augen auf seine. Sie glitzerten und ließen Naruto einen schweren Atemzug ausstoßen.

„Ich dachte...ich dachte, ich hätte sie verloren. Ich konnte sie nirgendwo finden, ich habe Sakura gefragt, wo sie sein könnten, und sie sagte, sie hätte keine Ahnung", der Mann gab ihm ein kleines, trauriges Lächeln. Er blickte zurück in die Schachtel, wo er auf dem Foto ganz oben, seine Mutter sah, die ihm das Lächeln schenkte, das er längst vergessen hatte.

Es war in etwa halb acht am Morgen, und wie jeden Sonntag, bereitete Mikoto Uchiha, gemeinsam mit ihren zwei Söhnen das Frühstück zu. —Taiyaki, mit frischem Obst.

Die junge Frau goss gerade den flüssigen Teig in das fischförmige Waffeleisen, als ihr jüngster sie durch seinen Spielwahn von der Seite anrempelte. Die Hälfte von ihrem Schöpflöffel lief auf die Arbeitsplatte, während Sasuke weiter wie wild um die Kücheninsel flitzte.
Dabei hielt er eine der fertigen Waffeln in die Luft und rief: „Schwimm Fischchen! Schwimm!"

Mikoto kicherte, nahm ein Küchentuch und wischte den Unfall einfach weg.
„Sasuke, Schatz, mach bitte langsam. Nicht, dass du dich noch verletzt", bat sie ihn, ihr Tonfall streng aber liebevoll.

Ihr ältester, Itachi, schnitt neben ihr ein paar Erdbeeren, Mangos und Äpfel.
Die Fingerfertigkeit des damals dreizehnjährigen war bemerkenswert. Mit Leichtigkeit schwang er das scharfe Messer, während die Klinge wiederholt die über das Holzbrett rutschte.
Sein langes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und die vorderen Strähnen mit einer kleinen Haarspange befestigt, damit sie nicht ins Essen hingen.

„Mutter hat recht, Sasuke, du solltest langsam machen", wiederholte Itachi ihre Worte und legte das Messer weg. Er drehte sich zu seinem kleinen Bruder, der nicht einmal im Traum daran dachte, stehen zu bleiben.
„Mir passiert schon nichts!" , lachte er und die nackten Füße klatschten schneller gegen die Fließen des Raumes.

Kaum ausgesprochen, passierte das unvermeidbare. Der Junge stolperte über seine eigenen Füße und flog im hohen Bogen, gemeinsam mit dem gefüllten Fischlein in seiner Hand auf den harten Boden.
Sasuke, zu diesem Zeitpunkt gerade mal sieben Jahre alt, fing auf der Stelle an zu weinen.

Itachi seufzte und hob Sasuke vom Boden auf, der sich sofort schluchzend an seinen Bruder klammerte. In der Zwischenzeit legte Mikoto ihre Schürze ab und öffnete einen der Schränke, wo sie ein kleines Pflaster aus einer Schachtel zog. Es war nicht das erste mal, dass der lebhafte Junge sich verletzte.

Sie drehte sich zu ihren Söhnen. „Lass mal sehen, Liebling", sagte sie weich. Itachi ließ Sasuke nieder, der mit nassen Augen und roten Wangen seinen Ellenbogen zeigte, auf dem eine kleine Schürfwunde zu sehen war. Nicht weiter tragisch, man hätte es auch offen lassen können, aber Mikoto ging es in erster Linie um Ablenkung und Trost, also klebte sie das Pflaster mit Einhorn-Motiv auf die verletzte Haut.
So, wie sie es immer tat, wenn einer ihrer Schützlinge einen kleinen Unfall hatte.

„So, jetzt ist es besser, nicht wahr?"
Ein Lächeln breitete sich im Gesicht ihres jüngsten aus. Er nickte und machte einen tiefen Atemzug durch seine verstopfte Nase.

In dem Moment, als Mikoto das Überbleibsel des Pflasters im Müll entsorgte, trat ihr Ehemann in die Küche. Mit einem einfachen: „Guten Morgen", ging er zum anderen Ende des Raumes und holte die fertige Kanne Kaffee aus der Maschine, den seine Frau bereits gekocht hatte, so wie jeden Morgen.

„Guten Morgen, Vater", sprach Itachi leise und senkte den Kopf, bevor er sich wieder zurück an die Arbeit machte, um das geschnittene Obst auf einem Teller zu platzieren. Sasuke hob das zermatschte Taiyaki auf, die Augen immer noch rot.

„Guten Morgen", gab der Herr des Hauses zurück, schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und blickte auf seinen Ältesten. „Was hast du da im Haar?", fragte er, Abneigung in seiner Stimme, für das, was er sah, nicht zu verbergen.

Langsam entfernte Itachi die Haarspange. „Das ist nur zum kochen, Vater. Ich möchte nur nicht, dass man später Haare im Essen finden könnte." 
Die Antwort war schlicht, sachlich und leicht zu begreifen. Fugaku schien trotzdem nicht zufrieden.

„Du könntest sie dir aber auch endlich mal schneiden", kam er ihm entgegen, bevor er noch einen Schluck von dem warmen Getränk nahm. „Du bist dreizehn, bald ein richtiger Mann und Männer haben kein langes Haar...Mikoto, mach doch gleich für morgen einen Termin beim Friseur aus."

Itachi schreckte zurück, sagte aber nichts. Mikoto konnte sehen, wie die kleinen, zittrigen Hände nach den Obststücken griffen.
„Wenn er es schneiden lassen möchte, wird er schon tun", lächelte sie ihren Mann an, während ihre Hand auf der Schulter ihres Sohnes ruhte. „Bis dahin bleiben sie einfach so, wie sie sind."

Ihr Mann schnaubte nur. „Du bist viel zu nachsichtig mit den beiden", der Blick richtete sich auf seinen jüngsten, den die strenge, dunkle Stimme seines Vaters zum Zittern brachte.
„Sasuke heult ständig, nur weil du ihn bei jedem kleinen Wehwehchen tröstest, er ist total verweichlicht" spottete er, ehe die Augen wieder auf sein anderes Kind sprangen. „Unsere Söhne tragen Haarspangen, kochen, putzen und sehen aus wie Mädchen. Das ist beschämend".

„Fugaku..." , Mikoto schüttelte den Kopf, ihr Ton verständnisvoll und weich, insbesondere um ihren Liebsten zu zeigen, dass es in Ordnung war und sie sich für nichts schämen bräuchten. „Es sind Kinder, ich verstehe nicht, wieso du—."
Das scharfe Geräusch von Porzellan, das rücksichtslos auf den Granit der Küche abgestellt wurde, ließ sie die Frau verstummen.

„Nein, es reicht. Ich werde Madara Bescheid geben, dass er Itachi schon ab nächsten Monat mit in die Firma nehmen soll. Er ist jetzt dreizehn, also darf er arbeiten und je früher er das Unternehmen kennenlernt, umso besser ist es für seine Zukunft. Von nun an wird er Zuhause unterrichtet."

Itachis Gesicht fiel. Die Uchiha-Söhne sollten von Anfang an Privatunterricht bekommen, allein der Einwand von Mikoto hatte dafür gesorgt, dass die beiden Jungs, wie jedes normale Kind zur Schule gehen durften.

Die Frau atmete tief durch, bevor sie ihren Ältesten anlächelte. „Es tut mir leid, Fugaku", fing sie an, der Blick nun auf ihren Mann gerichtet. „Dem kann ich nicht zustimmen. Zum ersten Mal hat Itachi einen richtigen Freund gefunden und ich werde es nicht zulassen, dass du ihn von ihm wegreißt."

Der gespannte Kiefer und die flatternden Nasenlöcher verrieten nichts gutes. Fugaku wusste genau, wen seine Gattin gemeint hat und er war alles andere als begeistert. Shisui war sein Name, auch ein Uchiha, aber viel zu frech und ungehobelt. Stets kein Umgang für seinen Sohn. Er und Mikoto hatten schon genug Diskussionen wegen dem Burschen. Während sie es süß fand, dass sich einer der älteren Schüler um Itachi kümmerte, fand Fugaku es seltsam und mehr als unangemessen. Ihm sei nicht zu trauen, meinte er.

Der Mann hatte ein klares Bild für die Zukunft seiner Kinder, malte sich bereits aus, wie es in ein paar Jahren sein wird. Itachi und Sasuke würden sein Erbe antreten, das Familienunternehmen mit Stolz weiterführen, eine vorzeigbare Frau finden und den Namen Uchiha Ehren.

Das Einzige, was ihn davon abhielt, die beiden nach seinem Bilde zu formen, war Mikoto, deren alleinige Absicht darin bestand, ihre Söhne glücklich zu sehen. Ganz egal welchen Weg sie einschlagen würden.
Und Fugaku liebte seine Frau, er liebte sie abgöttisch, auch wenn es nicht immer den Anschein machte.

Fugaku seufzte angestrengt. „Na schön" , sprach er in seiner Niederlage und löste die Arme voreinander, die bis zu diesem Zeitpunkt fest verschränkt waren. „Die Firma wird er dennoch kennenlernen...und keine Haarspangen mehr!", war das letzte Wort des Mannes, bevor er aus der Küche trat.

Sasuke, der noch zu jung war, um das Ganze zu verstehen, streckte seiner Mutter das zermatschte Taiyaki entgegen. „Mami, ich möchte einen anderen Fisch. Der hier ist kaputt."
Mikoto lächelte, nahm ihren jüngsten auf den Arm und gab ihm eine neue Waffel.
„Hier mein Schatz", sagte sie und ließ sich nicht anmerken, wie sehr sie um ihre Söhne in Sorge war. Stattdessen lachte sie nur, legte ihren anderen Arm um Itachi und drückte beide fest zu sich.

Mikoto Uchiha war in der Tat der wichtigste Baustein der Familie. Sie war der Pfeiler, der alles trug, was zu fallen drohte.
Sie war der Fluss aus Milch und Honig, der die nötige Süße in ihr Leben brachte. Sein leises Plätschern wärmte ihre Herzen, sorgte stets für Harmonie. In ihr wohnte Zuflucht und die Vernunft, dass sich keiner schuldig fühlen musste.

Sowohl Itachi, als auch Sasuke schmiegten sich an ihre Mutter, nicht wissend, dass das Schicksal bereits Pläne hatte, sie für immer voneinander zu trennen.

Nicht einmal eine Woche später erschütterte ein tragisches Ereignis die ganze Familie.
Im Beisein ihrer Söhne verlor Mikoto, bei einem gemeinsamen Spiel urplötzlich das Bewusstsein.
Nachdem sie in die benachbarte Klinik gebracht wurde, stellten die Ärzte ein unentdecktes Herzleiden fest, das vermutlich schon in ihrer Kindheit existierte. Ursachen dafür unklar.
Vorerst gab es Entwarnung, doch Mikoto war schwach. Sehr schwach. Das Personal des Krankenhauses teilte Fugaku mit, dass jegliche Art von Stress vermieden werden sollte, um seine Frau bestmöglich schützen.

Jahre vergingen, Mikoto lebte, bis auf Medikamente und regelmäßige Tests weiter wie bisher. Itachi stand kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag und Sasuke war nun zwölf Jahre alt, was bedeutete, dass Fugaku ihn, in absehbarer Zeit in das Familienunternehmen mit einschließen würde, so wie einst seinen Bruder, der mittlerweile Fugakus voller Stolz geworden war. 

Was das Familienoberhaupt allerdings nicht wusste, war, dass Itachi selbst andere Absichten hatte, als nach den Vorstellungen seines Vaters zu leben. Und das obwohl er wirklich Aussichten auf eine große Karriere hatte.
Itachi hatte andere Ziele, andere Pläne.
Es war nicht so, als würde er das Familienunternehmen nicht respektieren, das tat er. Itachi war immer sehr pflichtbewusst, aber er sah sich nicht in der Firma seines Vaters, fühlte sich zu fehl am Platz, als ob er sein eignes Selbst darin verlieren würde.

Er wollte sich seinem Vater stellen, aber bevor er dies tun konnte, musste er seiner Mutter sagen, wie es in seinem Herzen aussah.
Es gab noch etwas, dass schwer auf seinen Schultern saß. Die vergangene Freundschaft zu dem älteren Jungen von damals, zu Shiusi, war längst Liebe geworden. Eine heimliche Liebe, die Fugaku niemals akzeptieren würde, doch er war sich sicher, seine Mutter würde es und er wollte das Wissen besitzen, dass egal, was er in seinem Leben vor hat, ihren Segen haben wird.

In einem ruhigen Moment, als Mikoto spät am Abend mit einem Buch in der Hand, allein im Wohnzimmer saß, kam ihr ältester zu ihr. Sasuke war schon längst im Bett und schlief, während Fugaku erst morgen nach Hause kommen sollte. Es war also der perfekte Zeitpunkt dafür.

„Setz dich doch", bat sie ihn und klopfte neben sich auf das Polster des großen Sofas. „Ich lese gerade Stolz und Vorurteil", mit einem verspielten Grinsen drehte sie ihrem Sohn das hübsche Cover zu, „Nicht zum ersten Mal, ich weiss, aber ich liebe einfach den radikalen Realismus in diesem Roman".

Itachi lächelte. Mikoto schlug das Buch zu, sah ihn etwas skeptisch an, als er zögerte. „Alles in Ordnung?", hakte sie nach, ihre volle Aufmerksamkeit auf ihren Sohn gerichtet. Das Werk von Jane Austen könnte sie später noch lesen, es war nur halb so spannend, nachdem sie das Ende schon kannte. Und sie hatte so einen Verdacht, was das Ende des folgenden Gespräches Stein wird.

„Ich muss dir etwas sagen, Mutter"

Und ihr Verdacht bestätigte sich, als ein bekanntes Gesicht hinter Itachi auftauchte. Es brauchte nicht viele Worte. Mikoto stand auf, nahm die Hand ihres Sohnes und die von Shisui, bevor sie deren Finger zusammen führte.
„Ich weiss...", flüsterte sie, mit Tränen in den Augen und Liebe ihm Herzen, die Itachi für immer mit sich tragen wird.

Itachi wollte einzig und allein nur die Zustimmung seiner Mutter. Mehr nicht. Er erwartete nie, dass sie für ihn ihre Stimme heben wird. Und doch war Mikoto, mit jeder Faser ihres Seins, bereit dazu, sich für das Glück ihres Kindes, gegen den sturen Ehemann zu stellen, weil sie wusste, dass sie die einzige war, die ihn zur Vernunft bringen konnte.

An seinem achtzehnten Geburtstag, bei einem gemeinsamen Familienessen, legte Itachi sein Besteck beiseite und stellte seinem Vater die Frage, wie er reagieren würde, wenn er sich für etwas anderes als die Firma entscheiden sollte.
Fugaku, der es anfangs für einen schlechten Scherz hielt, schnaubte darüber. Doch als er merkte, dass sein Sohn wirklich sie Absicht besaß, eine andere berufliche Richtung zu starten, zogen sich seine Brauen streng zusammen.

„Es ist wegen diesem albernen Plakatschwinger, richtig? Ich wusste, dass er dir eines Tages die Sinne vernebeln wird", sagte er beiläufig, bevor er einen Schluck aus seinem Weinglas machte.
Zu der Zeit war Shisui bereits ein regelmäßiger Bestandteil von Akatsukis Demonstrationen. Das Unternehmen war noch sehr klein, frisch ins Leben gerufen und nicht sehr bekannt, doch Fugaku wusste, was deren Absichten waren. Und auf keinen Fall wollte er, dass sein Sohn etwas damit zu tun hat.

„Das, was er tut, ist nicht albern."

Mit einer Serviette wischte Fugaku sich über den Mund, die er anschließend achtlos in seine Essensreste warf. „Was? Bist du jetzt einer von ihnen?—Ist es das? Ist mein Sohn eine Schwuchtel? Eine verdammte Tunte?" die ausfällige Wortwahl veranlasste Sasuke dazu zurückzuschrecken. Fast schon panisch blickte er zwischen seinem Bruder und seinem Vater hin und her, bevor er hilflos nach den Augen seiner Mutter suchte.

An dieser Stelle war Mikoto sich sicher, dass sie eingreifen sollte, nur spürte sie, wie es ihr auf einmal zunehmend schwerer fiel, Luft in ihre Lungen zu bekommen. Sie führte die Hand an ihre Brust und versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.

„Das ist nicht der richtige Ausdruck für jemanden, der den Mut gefunden hat, sich so zu lieben, wie er ist" , sprach Itachi.
„Sich lieben, wie man ist...", wiederholte Fugaku in einem spöttischen Ton, „So sollte man nicht lieben. Es ist falsch, widerwärtig und gegen jede Natur. So hab ich dich nicht erzogen."

Itachi stand auf, seine Finger klopften gegen das Holz des Tisches, bevor er tief durchatmete und folgendes wagte, zu sagen: „Du hast mich gar nicht erzogen."

Fugakus Handflächen brachten das Geschirr zum klappern. Mit einem Schwung warf sein vor Zorn bebender Körper den Stuhl zurück, auf dem er saß. „Genug! Ich verbiete dir jeglichen Kontakt zu diesem Mann!"

„Ich muss dich nicht um Erlaubnis bitten, um das zu tun, was ich will, Vater."

Stille kehrte ein, bis man ein leises, dunkles, selbstgefälliges Lachen hörte. „Dann raus hier", murmelte Fugaku, ehe seine laute Stimme durch den Raum fegte und schmerzhaft in Sasukes Ohren vibrierte, „Sofort raus aus meinem Haus!"

Der Junge führte die Hände an seinen Kopf und sah dabei zu, wie Itachi keine Sekunde zögerte, die Familie zu verlassen. Er drehte sich auf seinen Fersen, war bereit den ersten Schritt zu tun, als Mikoto aufstand und nach ihm griff.
Was niemand wusste, war, dass sie sich schützend, wie ein Schild vor ihren Sohn stellen und Fugaku, der bereit war Itachi aus dem Haus zu prügeln, aufhalten wollte. Aber die Frau war zu schwach. Der Mangel an Sauerstoff verdunkelte ihre Sicht, ihr Puls raste und sie war nicht mehr in der Lage, etwas anderes zu sagen als: „Bitte nicht".
Dann rutschte ihre Hand von Itachis Ärmel und sie fiel.

Mikoto Uchiha starb noch in dieser Nacht und schnitt tiefe Wunden in die Herzen ihrer Liebsten.

Hier hätte die Geschichte enden können.
Ihr Tod hätte die Familie, den zornigen Vater und seine verzweifelten Kinder näher zusammenbringen können.
Doch es sollte nicht sein.

Mit ihr, verschwand der wichtigste Baustein. Der Pfeiler, der einst alles trug, stürzte in sich zusammen. Das Plätschern des süßen Flusses verstummte und die Zuflucht war weg.
Alles was übrig blieb, war Trauer, Hass und Schuld.

Noch in der selben Nacht, wurde Itachi vor dem Krankenhaus, in dem Mikoto schliesslich für immer einschlief, von seinem Vater daran erinnert, seine Sachen zu packen.

Und Sasuke, der mit zwölf Jahren alles kaum verkraften konnte, machte seinen eigenen Bruder für ihren Tod verantwortlich.
Als er sah, wie Shisui Itachi in seinem Auto mitnahm, brachte der Schmerz in seiner Brust ihn dazu, dem älteren unsagbare Dinge hinterherzuschreien, während er fast an seinen eigenen Tränen erstickte.

Während Itachi seine Familie, wenn auch schweren Herzens, bis heute hinter sich ließ wurde Sasuke unter den Fittichen seines Vaters und seiner Onkel zum Mann.  

Für den Uchiha Sprössling gab es keine Einhornpflaster mehr, keine aufmunternden Worte nach einem Missgeschick und keine liebevollen Umarmungen bei Traurigkeit.

Seine Teenagerjahre bestanden aus Arbeit und Pflichten. Der Satz "Enttäusche mich niemals so, wie es einst dein Bruder getan hat" bestimmte sein Leben. Er hatte keine Freunde, mit zwanzig immer noch kein Mädchen an seiner Seite, weshalb Fugaku sich dazu entschied, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Natürlich ohne das Wissen von Sasuke.
Dabei musste der Mann nicht viel tun, lediglich ein paar Beziehungen springen lassen, dass sein Sohn zur rechten Zeit am rechten Ort war.

Und Sasuke selbst, jung und dumm wie er war, verliebte sich sofort in die Frau, deren Lächeln so liebevoll, warm und wunderschön wie das seiner Mutter war. Dabei war es keine Liebe, wie er glaubte, es war Bewunderung und die Suche nach Trost, die ihn dazu brachte, ihr einen Ring zu schenken, um sich für immer an sie zu binden, nicht wissend, dass die blinde, voreilige Entscheidung sein Leben für immer verändern wird.

Mikoto Uchiha, mit der alles anders verlaufen wäre, bekam von all dem nichts mehr mit, doch die Liebe einer Mutter geht weit über den Tod hinaus. Genauso wie das Vertrauen in ihre Kinder und ihren Mann. In dem Moment als sie starb, war sie sich sicher, dass alle eines Tages lächelnd an einem Tisch sitzen und nichts als Liebe im Herzen tragen werden.

———

„Hinata kennt einen Kerl, der wirklich gut darin ist, alte Fotos wiederherstellen. Ich wusste nicht, wie er es schaffte, die richtig kaputten fast wieder wie neu aussehen zu lassen, aber er hat es getan. Es tut mir leid, Sasuke, ich hätte es dir sagen sollen, aber zu der Zeit ging so viel in meinem Kopf herum..." , stotterte Naruto, immer noch unsicher, wie Sasuke über die Bilder dachte.
„Es tut mir leid, wenn...wenn ich damit eine Grenze überschritten habe. Ich wollte dir nur eine Freude machen. Es sollte kein Geschenk für Weihnachten werden, aber dann schien es das Timing zu sein, als sie genau im Dezember fertig wurden", fuhr er fort, um die Stille zu füllen.

Sasuke antwortete nicht, stattdessen sah Naruto wie ihm die Tränen übers Gesicht flossen. Es war das erste mal, dass er ihn hat weinen sehen.
Stumm stellte Sasuke die Schachtel auf dem Nachttisch ab, öffnete seine Arme und machte eine Geste, dass Naruto zu ihm kommen sollte. Dieser tat es, eilte an seine Seite und wurde von der Wärme des Mannes umhüllt. Sein Griff war fest und der Atem vibrierte gegen die Brust des anderen. 

Naruto schloss die Augen, schmolz in die Berührung und begrüßte die zarten Küsse an seinem Hals. Sasukes Lippen weideten seine Haut, während der Mann sein Gesicht an ihm versteckte. Der Blonde entschied sich dazu, nichts zu sagen, stets unbekümmert über die Nässe in seinem Nacken.

„Sowas hat noch nie jemand für mich getan", sagte Sasuke, die Stimme rau und schwach. Seine Hand streichelte liebevoll über Narutos Rücken.
„Ich habe das Gefühl, dass ich eine große Rede darüber halten muss, wie viel mit das bedeutet, aber...ich weiss nicht wirklich, was ich sagen soll", lachte er leise, während er seinen Hausjungen in seiner Umarmung hin und her schaukelte.

„Schon ok", kicherte Naruto unbeschwert, was Sasuke dazu veranlasste ein atemloses Lachen loszulassen.

„Ich möchte dir trotzdem danken...es wäre viel einfacher gewesen, wenn du mir etwas gekauft hättest. Ich weiß es wirklich zu schätzen, ich habe das Gefühl, dass...du dich wirklich um mich sorgst..." Sasuke zog sich zurück, um Naruto anzusehen, aber der jüngere sah schnell nach unten und schämte sich für die plötzliche intensive Aufmerksamkeit.
Der Mann legte seinen Zeigefinger unter Narutos Kinn, neigte seinen Kopf nach oben und zwang ihn so ihn anzublicken.

„Du musst mir nicht danken..."

„Naruto...du hättest mir den Karton auch einfach geben können, als du ihn gefunden hast, aber du hast so viel mehr getan. Du hast keine Mühen gescheut, um mir eine Freunde zu machen, ich muss dir dafür danken..."

Naruto schüttelte den Kopf. „Aber das ist doch genau das, was Leute tun, wenn ihnen jemand wichtig ist. Sie kümmern sich und sorgen sich um die Person. Sie würden einfach alles tun, um sie glücklich zu sehen", lächelte er, weich und süß, bevor Sasukes Augen Narutos Gesicht verließen und auf das Foto seiner Mutter sahen.

„Ja...so sollte es tatsächlich sein, nicht wahr?"

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4633 Worte
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