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- Kapitel 40 -
- Mercy -
Mina PoV
„Ich finde wirklich das wir ihn besuchen gehen sollten."
Kam es aus mir heraus während ich Jungkook dabei zuschaute wie er push ups auf dem Boden machte.
„Mina, er ist erst 4 Tage dort-"
„Ich weiß, ich weiß aber ich hab so ein schlechtes Gefühl. Ich denke wirklich das es besser wäre wenn wir mal hinfahren würden und sehen-"
Diesmal war Jungkook derjenige der mich unterbrach.
„Ich verstehe deine Sorgen aber ich glaube nicht das es eine gute Idee ist. Es wird ihn lediglich verwirren anstatt helfen."
Meinte Jungkook als er sich von dem Boden erhob und ich runzelte die Stirn.
„Verwirren? Jungkook, Taehyung ist kein Sonderfall. Ja, er hat Probleme aber deswegen ist er nicht sofort geistig zurückgeblieben."
Fing ich sofort an meinen Bruder zu verteidigen so wie es jede gute Schwester tun würde.
Mit einem seufzen kam Jungkook nun auf mich zu und legte eine Hand auf meiner Schulter ab.
„Das ist mir auch klar aber vertrau mir wenn ich sage das Taehyung jetzt einfach Zeit für sich braucht. Außerdem ist er von Profis umgeben die genau wissen was sie tun, du musst dir also um nichts Gedanken machen."
Sprach er mir zu und innerlich wusste ich ja das er recht hat aber Taehyung ist mein Bruder, ich mache mir praktisch gesehen immer um ihn sorgen.
„Ich hoffe einfach das er wieder der alte wird."
Kam es traurig aus mir heraus.
„Das hoffen wir alle, Baby."
Zog mich Jungkook in seine Arme und ein Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus als ich zu ihm hochblickte.
„Was...?"
„Ich liebe dich."
„Nah, ich liebe dich mehr."
Verband er unsere Lippen miteinander und als wir uns wieder voneinander lösten flüsterte JK gegen meinen Mund.
„Ich wünschte wir könnten unsere Beziehung endlich offiziell machen. Ich hab es satt mich verstecken zu müssen, uns verstecken zu müssen."
Ich konnte daraufhin nur zu stimmend nicken.
„Tut mir leid, aber bis Tae seine Vergangenheit nicht verarbeitet hat können wir es ihm einfach nicht antun als glückliches Paar vor ihm herumzuhüpfen. Das wäre unfair."
Legte ich meine Arme um die Hüfte meines Freundes herum und er seufzte leise während er sein Kinn auf meinem Kopf abstützte.
„Entschuldige dich nicht, es ist nicht deine Schuld. Es ist niemandes Schuld."
Es herrschte einige Zeit Stille bis Jungkook fragte.
„In welcher Klinik ist Taehyung eigentlich? In Daegu oder?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, in Busan. Anscheinend soll es die beste in ganz Korea sein, ich hoffe das stimmt auch."
Ich spürte wie Jungkook sein ganzer Körper sich anspannte und er mich etwas von sich wegschob.
„Die Klinik heißt nicht zufällig
Holos-Klinik...oder?"
„Doch, wieso?"
War ich verwirrt und Jungkook seine Augen weitenden sich mit einem Mal...
Louisa PoV
„Ich weiß echt nicht was es bringen soll hier durch den Park zu joggen."
Beschwerte sich Taehyung hinter mir während ich entspannt unter der Sonne joggte.
„Es tut gut."
Gab ich ihm dann ganz einfach zurück.
„Und es tut dich auspowern. Das ist wichtig."
Fügte ich im Anschluss noch hinzu worauf ich Taehyung leise seufzen hörte.
Nach ungefähr einer halben Stunde machte ich dann schlussendlich halt, Taehyung ebenfalls.
„Immer wenn du dich gestresst fühlst oder zu viele Gedanken durch deinen Kopf gehen..."
Meinte ich während ich einen Schluck aus meiner Wasserflasche nahm.
„Dann mach das. Mach Sport. Glaub mir, es wird dich ablenken."
„Ich mache Sport."
Ein leises Lachen kam aus meinem Mund als ich mich auf das grüne Gras fallen lies.
„Ja aber du tust es wahrscheinlich um deinen Sixpack beizubehalten. Nicht um deiner geistlichen Psyche zu helfen."
„Tss, wo ist der Unterschied?"
Ich kann nicht sagen das Taehyung sich mehr anstrengt was seine Therapie Sitzungen angeht aber immer hin macht er ohne Widerrede mit.
Klar, er beschwert sich aber immer hin macht er das was ich ihm sage.
„Das Mind-Set. Das ist der Unterschied. Wie fühlst du dich gerade?"
Wollte ich nun wissen als ich zu ihm hochschaute und er zuckte nur mit den Schultern.
„Schlapp."
„Perfekt. Dann können wir jetzt reden..."
Klopfte ich auf die freie Stelle neben mir aber anstatt sich neben mir niederzulassen suchte sich Taehyung den Platz gegenüber von mir aus.
„Schon wieder reden?"
„Natürlich, ich denke nachdem was gestern passiert ist, ist ordentlich rede Bedarf vorhanden. Wie ist es dazu gekommen? Erzähl mir was du gefühlt hast."
Lehnte ich mich, während meine Arme mich stützten, nach hinten.
„Was soll ich groß gefühlt haben? Nichts."
„Taehyung..."
Zog ich meine Augenbrauen hoch.
„Lüg mich nicht an."
Wenn er weiter versucht meinen Fragen auszuweichen wird das alles hier niemals etwas bringen.
Augenrollend schaute er also weg und antwortete schließlich.
„Wut...und Angst als sie nicht mehr
aufgewacht ist."
Also hat er doch Gefühle.
„Warum Wut?"
Aus Taehyung seinem Mund kam nur ein kaltes Lachen.
„Frag nicht so dumm. Du weißt genau wieso ich sauer geworden bin."
„...Nein? Weiß ich nicht? Deswegen frage ich ja."
Runzelte ich meine Stirn weil ich es wirklich nicht wusste.
„Schön, dann sage ich es dir halt."
Schaute er mich nun mit einem kalten Gesichtsausdruck an und gerade als er seinen Mund öffnen wollte um etwas zu sagen fielen seine Augen plötzlich woanders hin und er wurde still.
„Was...?"
Folgte ich seinem Blick und bemerkte das ich dummkopf meine Kaiserschnittnarbe nicht mit meiner leggings abgedeckt hatte.
Sofort deckte ich sie also zu und wollte fortfahren.
„Meine Frage-"
„Scheiß auf die Frage. Was war das da gerade für eine Narbe? Die hattest du früher garantiert nicht. Daran hätte ich mich erinnert."
Kam es nun aufgebracht und ich schluckte stark.
„Was redest du da? Ich hatte die schon immer und selbst wenn nicht ginge es dich auch nichts an."
Ging ich sofort in Beschützer Modus aber selbstverständlich lies Taehyung nicht locker.
Wie immer halt.
„Verarsch mich nicht, Louisa. Du willst das ich ehrlich zu dir bin aber kannst es selbst nicht mal sein."
Erhob er sich nun von dem Gras und irgendwo hat er ja recht...
Aber ich kann ihm die Wahrheit nicht sagen.
Zu Jinho seinem Schutz.
„I-Ich...die ist von meinem Vater."
Dachte ich mir schnell eine Halb-Wahrheit aus und Taehyung zog seine Augenbrauen hoch.
„Wie meinst du das?"
„Nachdem ich abgehauen bin hatte ich ja keine Unterkunft mehr, deswegen hab ich für eine Zeit lang bei meinem Vater gelebt. War nicht so toll dort..."
Erzählte ich halb die Wahrheit, aber auch halb eine Lüge.
„Hat er dich...mit einem Messer angegriffen?"
Spannte sich Taehyung sein ganzer Körper nun sichtlich an und ich nickte bloß stumm.
Mit einem angespannten Kiefer schaute Taehyung nun weg, anschließend fragte er dann.
„Du hast das aber schon der Polizei gemeldet oder?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Man hätte mir nicht geglaubt-"
„Natürlich! Du hast eine Stichwunde!"
Wurde Taehyung nun lauter und wendete sich mir mit seinem ganzen Körper zu.
„Als wäre das so einfach, du weißt doch garnicht wie das ist...als Frau, in dieser herzlosen Welt."
Erhob ich mich nun ebenfalls von dem Gras um genau vor Taehyung zu stehen.
„Nie wird einem geglaubt, egal was man sagt. Immer wird man als Lügner dargestellt oder einen wird gesagt das es doch nicht so schlimm sei. Sag nichts über Themen von denen du nichts verstehst, Taehyung. Es ist nicht so einfach wie du dir das vorstellest."
Legte mein Finger nun auf seiner Brust und er hielt wirklich mal inne und sagte nichts.
„Es war und ist hart für mich, auch wenn du das vielleicht nicht glaubst."
War das letzte was ich sagte und Taehyung war einfach nur still.
Ich seufzte leise...
„Genug für heute. Lass uns zurückgehen."
Lief ich schon zurück zur Klinik und Taehyung folgte mir leise bis er wenige Minuten später plötzlich sprach.
„Du hast unsere Vergangenheit angesprochen, das hat mich sauer gemacht. Ich hab Ablenkung gesucht weil ich nicht daran denken wollte, deswegen hab ich es getan."
Mit einem Mal blieb ich stehen und drehte mich langsam zu Taehyung um.
Ehrlichkeit wird mit Ehrlichkeit bedankt.
„Dann such dir in anderen Dingen Ablenkung, Sex wird deine Probleme nicht lösen und Gewalt erst recht nicht."
Gab ich ihm dann als Antwort und zum ersten Mal sah ich sowas wie Nachdenklichkeit in Taehyung seinen Augen.
„Ich werd's versuchen."
Nuschelte er schließlich und ich lächelte sanft.
„Schön, ist schon mal ein Anfang."
Flashback
Louisa PoV
Gott, wann lassen diese Schmerzen endlich nach.
Ich wusste ja das eine Geburt schmerzhaft ist aber soo Schmerzhaft?
Darauf hat mich keiner vorbereitet.
„Bitte, machen sie das es aufhört."
Flehte ich die Krankenschwester neben meinem Bett förmlich an die nur seufzte.
„Sie müssen weiter stark bleiben. Ich kann aber mal schauen wie weit der Muttermund mittlerweile geöffnet ist."
Nickend stimmte ich der Sache zu worauf die Krankenschwester meine Beine auch schon spreizte um ihre Arbeit zu erledigen.
„Mh, erst 3 Zentimeter..."
„Was?!"
War ich schockiert das zu hören weil ich jetzt schon solche furchtbaren Schmerzen verspürte.
Zu wissen das es nun nur noch schlimmer wird machte die Sache nicht gerade besser.
„Ich liege hier doch schon seit Stunden!"
„Ganz ruhig Mrs.Jeon. Am besten legen wir ihnen jetzt erstmal eine PDA um den Schmerz zu lindern. Dann schauen wir in ein paar Stunden nochmal ob der Muttermund sich schon weiter geöffnet hat."
Meinte die Krankenschwester und ich bekam wieder eine schmerzhafte Wehe.
Fuck.
•••
„Immer noch 3 Zentimeter und das
nach 7 Stunden. Es sieht ganz so aus wie als wolle das Baby einfach nicht herauskommen. Pressen sie den auch fest genug bei jeder Wehe?"
„Selbstverständlich aber was soll ich tun? Ich bin erst 18, mein Körper ist nicht darauf
ausgelegt- ahhhh."
Kam mal wieder ein schmerzhafter Ton aus meinen Mund heraus und ich drückte mein Gesicht in das Kissen.
Ich kann das alles nicht mehr.
„Ich denke es ist das beste wenn wir einen Kaiserschnitt machen. Dann sind sie, wie auch ihr Baby in weniger Gefahr."
Kam es nun aus der Krankenschwester heraus und ich schüttelte mit verschwitzter Stirn den Kopf.
„Nein, keinen Kaiserschnitt."
„Mrs.Jeon, es geht hier um ihre Gesundheit und um die Gesundheit ihres Babys. Ich verstehe das sie lieber eine natürliche Geburt gehabt hätten aber nun ist es eben mal so."
Enttäuscht und erschöpft lies ich mich auf das Bett zurückfallen, da ich schlussendlich keine andere Wahl hatte lies ich mich dann auf den Kaiserschnitt ein.
Für mein Baby.
•••
Ich vergass alles um mich herum als ich lautes Baby Geschrei wahrnahm.
Endlich ist es geschafft.
Nach so viel Schmerz und leid ist das Baby nun endlich da.
Sofort wurde mir das kleine Ding auf meine Brust gelegt und ich habe noch nie so etwas wunderschönes in meinem Leben erblicken dürfen.
Ich wünschte nur ich hätte diesen besonderen Moment mit jemanden teilen können.
Mit einem zarten Lächeln blickte ich nun auf mein schlafendes Baby hinunter.
„Willkommen auf der Welt."
Flüsterte ich und streichelte sanft den Kopf des Babys entlang.
„Wie soll der kleine den heißen?"
Es ist ein...er?
Natürlich ist es ein er!
Mir hätte schon im ersten Moment auffallen müssen wie ähnlich er Taehyung sieht.
Die Augen, die Nase, die Lippen...
Alles Identisch.
„Wie viele Kinder willst du eigentlich?"
Kam es dann plötzlich unerwartet aus mir heraus und während ich geschockt über mich selbst war schmunzelte Taehyung nur.
„4 aber wenn wir genug Zeit haben dann 5."
„5?!"
Kam es überrascht aus mir heraus.
„Auf die passt du dann aber auf."
Kreuzte ich meine Arme vor der Brust und Taehyung lachte.
„Ich liebe Kinder also gerne, mach ich."
„Namen hast du bestimmt-"
Konnte ich nicht mal zu Ende reden da sprach Taehyung schon.
„Deji, Haw, Dae, Soo-Min und Ma-Ri falls es Mädchen werden und für Jungs Jinho, Jihoo, Minsoo, Junghee und So-Hee."
Ohne groß nachzudenken sprach ich dann einfach.
„Jinho."
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