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By lovingmotorsports

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Der 21.6.22... Er startete als ganz normaler Dienstag für Liam. Liam, der, der Gefühle für seinen ehemaligen... More

🩵 Vorwort 🩵
Eins 🩵
Zwei 🩵
Drei 🩵
Vier 🩵
Fünf 🩵
Sieben 🩵
Acht 🩵

Sechs 🩵

199 26 128
By lovingmotorsports


Stille.

Nichts anderes als Stille füllt den Raum und ich fühle mich, als würde ich gleich platzen.
Aber vor Erleichterung.

Ich hatte recht.
Ich hatte wirklich recht.

Es war Selbstschutz von Jüri.
Der ihm aber auch eine Menge Ärger einbrockt hat.

Die Begründung würde Red Bull auf keinen Fall umstimmen.

„Li..Liam?"

Jüris Stimme zittert gefährlich und in dem Moment fällt mir ein, dass ich ja an der Reihe bin, zu antworten.

„Oh Gott Jüri. Bitte denke jetzt nichts falsches. Das ist doch vollkommen okay. Ich habe nur einen Moment gebraucht, um es zu realisieren.",rede ich sofort drauf los.

„Ich wollte dir auch wirklich nicht damit wehtun. Es ist einfach rausgerutscht, weil..."

Wieder hält Jüri inne, aber irgendwie habe ich dieses Mal nicht das Gefühl, dass er so von Gefühlen überwältigt ist, dass er nicht sprechen kann.
Da ist etwas anderes.

„Weil...?", werde ich doch nun schon neugierig, denn wenn er den Satz angefangen hat, dann soll er ihn auch bitte zu Ende bringen.
„Erkläre ich dir morgen okay?",nuschelt Jüri weiter und ich nicke verständnisvoll.

Wenn er sich gerade nicht im Stande dazu fühlt, dann morgen.

„Du musst es mir auch gar nicht erzählen. Ich zwinge dich zu nichts.",mache ich ihm sofort klar, denn ich will nicht, dass er sich eingeengt fühlt oder denkt, dass er mir etwas erzählen muss.

„Ich weiß Liam, und deshalb bin ich dir auch unendlich dankbar".

Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.

„Das ist kein Problem und in meinen Augen einfach nur selbstverständlich.",murmle ich leise,"Wie wärs? Noch einmal versuchen zu schlafen?"

So langsam merke ich nämlich, wie meine Augenlieder doch schwer werden und mein Körper immer mehr nach Schlaf schreit.

„Der Schlaf wird uns gut tun, bei all dem, was auf uns zukommt in den nächsten Tagen",rede ich weiter auf Jüri ein, welcher sich mucksmäuschenstill näher an mich kuschelt.

„Auf mich. Es ist nicht dein Problem",schiebt sich ein helles Augenpaar in mein Blickfeld.

Ein wenig rot sind die Augen noch, jedoch funkeln sie auch ein wenig.
Aufmerksam mustern sie mich.

Hab euch schon erwähnt, wie schön die diese Augen sind.
Sie wirken so warm und immer, wenn ich mich in ihnen verliere, breitet sich so ein Gefühl von zuhause in mir aus.

„Darüber reden wir auch morgen Jüri. Nur eins sollst du wissen. Ich lasse dich nicht im Stich. Niemals. Und noch eine Sache kann ich dir versichern.
Nicht nur ich stehe hinter dir. Da sind noch so viele andere dort draußen Jüri."

„Danke Liam, aber denkst du dass das reicht? Das es genug ist, damit ich ab jetzt immer noch das Leben führen kann? Ich habe es selber versaut und eigentlich auch verdient, dafür bestraft zu werden. Auch habe ich deine Fürsorge nicht verdient. Was habe ich schon verdient?"

„Du hast die Welt verdient Jüri, gerade nach heute. Falls du dich irgendwann im Stande dazu fühlst, das, was du mir gerade erzählt hast, der großen, weiten Welt zu erzählen, dann werden sie verstehen. Die erste Zeit wird schwer Jüri, aber du verdienst die Unterstützung und ich sage dir, es wird besser werden. Es werden jetzt aber erstmal schwere Tage kommen, aber du hast mich, deine Familie, deine wahren Freunde...Es wird wieder werden Jüri. Das verspreche ich dir."

„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie dankbar ich bin, dass ich dich habe Liam, und das du gerade hier bist. Vermutlich wäre ich wirklich vom Balkon gesprungen".

„Na Gott sei Dank habe ich dich dann jetzt hier bei mir. Da gefällst du mir um Welten besser, als unter dem Balkon."

Ups.
Vielleicht ist das jetzt wenig zu eindeutig gewesen, aber wieso soll ich lügen? Ich hätte es mir wohl nie verziehen, wenn Jüri sonst was getan hätte nach dem Rauswurf.

„Danke, das bedeutet mir echt viel",gibt Jüri zu, gähnt dann einem herzhaft.

„Ich glaube, wir sollst wirklich versuchen, einzuschlafen",lächle ich und kann es nicht lassen, einmal kurz durch das kurze, verstrubbelte Blondhaar zu fahren.

„Fin..finde ich auch",gähnt Jüri erneut,"Du bleibst bei mir?"

„Solange du willst",verwuschle ich seine Haare noch ein wenig mehr.

„Okay".

Langsam lässt er seinen Kopf auf meiner Brust Nieder, rückt diesen einmal hin und her, bleibt dann ruhig und ist keine zehn Minuten später eingeschlafen.

So schnell kann's gehen.

Auch ich versuche mich ein wenig tiefer hinzulegen, damit ich morgen keine Nackenprobleme bekomme.
„Schlaf schön Jü. Wie gesagt, ich bleibe jetzt erstmal bei dir. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass du noch hier bist, wie viel es mir bedeutet, dass du mich an dich heran lässt. Ich hoffe, ich kann es dir irgendwann so zurückgeben, wie du es dir verdienst."

Sanft lege ich meine Lippen auf die kühle Stirn des Esten, hinterlasse dort einen federleichten Kuss.
Als Reaktion bekomme ich ein zufrieden klingendes Brummen, was mir zeigt, dass auch ich mich wirklich hinlegen kann.

Also schließe ich schnell meine Augen und falle nach wenigen Minuten in meinen verdienten Schlaf.

☀️ N ä c h s t e r M o r g e n ☀️

Als ich meine Augen zum wiederholten Male öffne, merke ich, wie die Sonne nun wirklich aufgegangen ist.
Erschöpft lasse ich mich in die Kissen fallen.

Die Nacht ist nicht einfach gewesen, aber was habe ich auch erwartet?

In den acht Stunden, die wir hätten durchschlafen können, ist Jüri fast jede eineinhalb Stunden aufgewacht.

Zweimal waren wir im Bad, da er sich erneut übergeben musste, die anderen Male waren es einfach Alpträume, die dem Älteren und mir auch unseren wohlverdienten Schlaf geraubt haben.

Sanft blinzle ich Gegen die schon lange aufgegangene Sonne an, welche mich im ersten Moment schon ein wenig zu viel blendet.

Auch Jüri, welcher es sich immer wieder auf meiner Brust bequem gemacht hat, regt sich langsam und öffnet nach einigen Momenten auch seine Augen.
Klein und verklebt wirken sie auf mich und Jüri sieht alles andere als fit aus.

„Guten Morgen Jüri",streiche ich sanft durch seine Haare.

„Sag mir bitte, dass das alles nur ein Traum gewesen ist",murmelt dieser und schon merke ich, wie sich erneut Tränen in seinen Augen bilden.

„Ich wünschte ich könnte es",hauche ich betreten.

Jüri sieht so fertig aus.

„Es ist doch einfach scheiße.", weint der Este erneut los.
Sanft, aber bestimmt ziehe ich ihn an mich heran, versuche ihm, so gut ich es kann, Halt zu geben.

„Das ist es, aber wir schaffen das.

Wenig überzeugt werde ich gemustert.

„Wenn wir das nur könnten..."
Die Hoffnungslosigkeit in seiner Stimme bricht mir einfach das Herz.

„Wie gestern gesagt, es sind nicht nur wir. Es stehen noch so viele andere Menschen hinter dir."

„Aber du musst meine Probleme nicht zu deinen machen. Das meinte ich gestern ja auch schon",geht Jüri dagegen an.

„Das mache ich aber gerne, denn du bist mir unendlich wichtig und dich so zu sehen...Ich kann das mental nicht. Dich so am Boden zu sehen und nichts machen zu können meine ich. Lieber Stecke ich all meine Kraft und Energie in dich, als gar nichts zu tun. Ich kann es anders einfach nicht."

Wenn Jüri nicht ganz bescheuert ist, dann hat er jetzt genau verstanden, was ich mit diesen Worten hoffentlich nicht allzu schlecht umschrieben habe.

„Danke Liam, du bist mir auch wichtig",lässt Jüri sich wieder auf meine Brust sinken.

Tief atme ich einmal ein und wieder aus.

„Wie wärs, frühstücken?",schlage ich vor, denn Jüri muss irgendwas zu sich nehmen, ob er nun will oder nicht.

Die einzige Reaktion ist ein Kopfschütteln.
Na toll.

Das war definitiv nicht der Plan.

„Du...",will ich anfangen, werde jedoch direkt unterbrochen:"Ich weiß, dass ich muss, aber ich habe einfach keinen Appetit.",schaut Jüri mich ein wenig trotzig, aber auch entschuldigend an.

„Aber wie du meintest, du musst. Egal was. Ich besorge es auch",versuche ich ihn zum Essen zu bewegen.

„Ich will aber, dass du hier bleibst",drückt Jüri sich ein wenig enger an meine Brust und versteckt dadurch sein Gesicht.

Seufzend hebe ich den Kopf des Älteren wieder an.

„Wenn du danach wenigstens eine Kleinigkeit isst...oder ein bisschen Smoothie, was hältst du denn davon?"

Jüris Miene verzieht sich.
Er scheint tatsächlich darüber nachzudenken.

„Okay"

Erleichtert atme ich aus.
Na Gott sei Dank.

„Aber wir bleiben noch ein wenig liegen".

„Ja, werden wir Jüri, dass habe ich dir ja auch versprochen",nicke ich und schon fällt Jüris Kopf wieder auf meine Brust.
Sanft schließt er seinen Augen.

„Wenn du noch ein wenig Schlaf brauchst, dann ruhe dich aus, ich bleibe bei dir, das weißt du",lasse ich ihn wissen, denn er ist wirklich müde, das scheint man ihm an.

„Wäre das okay? Also nicht, dass es für dich unangenehm ist?".

„Das denkst du doch wohl nicht wirklich? Wir haben die ganze Nacht schon gekuschelt und es war..."

„Es war toll",murmelt Jüri schon im Halbschlaf, bevor er endgültig wegnickt und mich mit roten Wangen und einem schwummrigen Kopf zurücklässt.
„Es war toll...", wiederhole ich leise seine Worte, denn sie sind ja wahr.

Nur hätte ich nicht gedacht, dass Jüri das ebenfalls so sieht.

Sie aus seinem Mund zu hören ist immer noch etwas anderes, etwas besonderes.

Langsam und vorsichtig finden meine Hände ihren Weg in Jüris Haare, ganz wie von selber und fahren durch diese.

Wirklich konzentrieren kann ich mich jedoch nicht.

Hat das etwas zu bedeuten?

Hoffentlich hat es etwas zu bedeuten.

Aber sollte ich so stark hoffen?

Vielleicht.

Vielleicht hilft mir diese ganze Situation ja sogar.

Ich meine ja nur.

Ja, es ist eine Ausnahmesituation in die keiner von uns geraten wollte, aber vielleicht ist sie ja der Anfang von etwas ganz Großem, etwas wirklich wirklich Gutem.

🩵

Dann hoffen wir alle mal, dass sich der letzte Satz bestätigt 🩵 und wie es sich in den letzten beiden Kapiteln hier noch entwickeln wird ☺️

Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und wünsche euch einen schönen Start in die neue Woche 🩵

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