POV: Aby
Heute ist der 26. Juli.
Mein 18ter Geburtstag.
Ich habe es extra niemanden gesagt, damit sie nicht alle an mir hängen, weil sie denken sie müssen es jetzt.
Ich steige also unmotiviert aus meinem Bett und ziehe wieder meinen schwarzen Rock, mit einem weißen langärmligen Oberteil an. Mein Make-up mache ich wie immer, also Concealer, Wimperntusche und ein wenig Rouge.
Ich steige die Wendetreppe hinunter und bleibe geschockt stehen. Unser ganzes Wohnzimmer ist voller Luftschlangen und Luftballons. Ich bin meinen Eltern seit dem Vorfall am Frühstückstisch aus dem Weg gegangen. Ich glaube das ist ihre Art sich gerade bei mir zu entschuldigen.
Nein, sie haben keine Ahnung wie fertig mich das gemacht hat und ganz sicher wissen sie auch nicht für was sie sich da gerade entschuldigen, außerdem will ich das alles gar nicht! Ich will nicht die riesen Torte mit 18 oben drauf. Ich will keine Geschenke.
Ich will Liebe. Einfach nur Liebe. Anerkennung, Fürsorge, Unterstützung und so viel mehr. Ich kann mir denken das genau das alles ihre weise ist mir zu zeigen wie lieb sie mich haben. Es fehlt nur leider der Rest.
Ich bin nicht undankbar. Ich bin ihnen sogar sehr dankbar das sie mir wenigstens das geben, aber trotzdem macht es mich traurig.
Ich gehe weiter ins Wohnzimmer. Dort warten auch schon meine Eltern auf mich. Nachdem sie mich entdecken, kommen sie mir mit offenen Armen und einem Happy Birthday auf mich zu. Mein Vater gibt mir noch einen Kuss auf den Scheitel.
"Gefällt es dir?" fragt mich meine Mutter mit einem fetten Grinsen
"Ja, danke!" versuche ich mit so viel freude wie nur möglich zu sagen.
"Ich glaubs gar nicht das mein kleiner Spatz jetzt erwachsen ist!"
"Ja ich auch.." gebe ich murmelnd zurück
"Wir müssen leider zur Arbeit, aber lade so viele Freunde ein wie du willst!"
"mhm"
Meine Eltern wissen was passiert ist, war auch schwer zu verbergen, wenn man fast alle 3 tage mit einem blauen Auge nachhause kommt. Deswegen weiß ich das das meine Mom extra macht, nicht um mir das Erlebte unter die Nase zu reiben, sondern um mir zu vermitteln das ich weiter machen soll.
"Ah, tesoro komm doch nochmal mit raus!"
"Ok?"
Mein Dad hat mich schon immer tesoro genannt. Irgendwann hab ich es aktzeptiert.
Ich folge meinen Eltern also nach draußen und könnte heulen! Da steht tatsächlich ein BMW M5!!!!
In matt schwarz und kleinen lila details.
Dann taucht eine Hand mit dem passenden Autoschüssel vor meinen Augen auf. Ich drehe mich um und springe meinem Dad förmlich in die Arme.
"Danke, danke, danke!"
Das ist mein absolutes Traumauto! Schon mit 10 wollte ich dieses Auto haben.
"Gerne doch" lacht er während er mir über den Rücken streichelt.
Dann mussten meine Eltern los, weswegen ich auf das Auto zu gehe was in unserer Einfahrt steht. Ich streiche über ihre Motorhaube, ja sie ist eine Sie. Leider kann ich heute damit noch nicht zur Schule fahren.... sonst wüsste jeder direkt was heute ist.
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Wie geplant merkt niemand was vom besagten Tag und somit mache ich mich auch schon wieder auf den weg nachhause. Das war der Plan. Dann sah ich Leon am Motorrad stehen. Stimmt heute ist ja Mittwoch, dann muss ich es wohl noch etwas länger verschweigen....
"Hey" begrüß ich ihn als ich bei ihm ankomme. Er mustert mich von oben bis unten. Wow, er versucht es noch nicht mal zu verstecken.
"Siehst gut aus."
"Danke?"
Warum gefällt mir das ihm mein Outfit gefällt?
Er gibt mir ohne ein weiteres Wort den Helm und ich ziehe ihn auf. Da es ihn ja so nervt wenn ich es nicht tu schlinge ich meine Arme um seinen Bauch der von einem schwarzen T-shirt bedeckt ist und drücke mich eng an seinen Rücken.
"Du lernst"
Ich kommentiere es nicht. Ja, ich lerne aus meinen Fehlern. Das erspart mir viel Schmerz.
Ich merke erst spät das wir schon lange los gefahren sind. Ich entspanne mich wieder und lehne meinen Kopf an seinen Rücken, weil mir es anders gerade zu anstrengend ist.
POV: Leon
Ihr versteht nicht wie schwer es ist sich zu konzentrieren, wenn sich so ein kleines hübsches Äffchen an dich klammert.
Sie sieht zu gut in diesem Rock aus das es ein Wunder ist das ich hier noch sitzte, aber immer das Image bewahren. Wir kommen bei ihr an und ich lasse sie zuerst runter steigen.
In der Einfahrt steht ein BMW der ziemlich krass ist.
"Hübsche Karre!" kommentiere ich das Auto
"Ach ja, sie ist eine Hübsche oder?" schwärmt sie förmlich.
"Ja gehört sie dir?"
Wir ignorieren das es eine Sie ist.
"Ja, allerdings" erzählt sie stolz
"Wieso fährst du dann Bus?" frage ich sie während sie die Tür aufsperrt
"Hab ich erst seit heute"
Also muss es ja einen Anlass geben, oder? Man bekommt doch nicht einfach so ein Auto geschenkt.
"Zu welchem Anlass?" frage ich also
"Fuck! Ähm also können wir das Referat wo anders machen, weil..."
Sie will gerade die Tür schließen, als ich mich schnell an ihr vorbei quetsche.
Als ich reingehe werde ich von Luftschlangen und Luftballons überfallen. Warum ist das alles hier.
Als ich dann die Torte auf dem Tisch sehe macht es klick. Sie hat Geburtstag!
Wieso hat sie das nicht erwähnt, so weit ich weiß wissen es die anderen auch nicht.
"Wieso hast du es denn niemanden gesagt das du Geburtstag hast!?"
"Ich hab meine Gründe" murmelt sie schulterzuckend.
Im nächsten Moment halte ich sie in meinen Armen. Ja ich umarme sie. Ich habe einfach das Gefühl sie braucht das. Leider hab ich es mir ja zur Aufgabe gemacht mich um sie zu kümmern. Nach kurzem zögern erwiedert sie die Umarmung und legt die Arme um mich und ihren Kopf auf meine Brust. Das fühlt sich so richtig und gut an.....
Mein Kinn landet sanft auf ihrem Kopf.
"Happy Birthday" beglückwünsche ich sie leise.
"Grazie" kommt es auf italienisch zurück
"Du musst aufhören Italienisch zu reden!"
"Warum?" frägt sie und hebt ihren Kopf um mich anschauen zu können. Wir stehen immer noch in der Umarmung, weswegen wir uns noch immer sehr nah sind und ich ihren Atem an meiner Backe spüre, aber ich möchte sie nicht loslassen, noch nicht.
Ich hab mir ehrlich gesagt nicht drum gedanken gemacht was ich antworten soll wenn sie nachfragt, aber egal wir sagen einfach die Wahrheit.
"Du hörst dich echt heiß an, wenn du Italienisch spricht"
Darauf fängt sie an zu Lachen, also so ein echtes und es ist wunderschön....
Sie legt ihre Stirn an mein Brust. Ich erkenne aber trotzdem das sie rot wird.
"Allora dovrei davvero lasciarlo"
(Dann sollte ich das wirklich lassen)
erwidert sie grinsend.
Ich verforme mein Augen zu schlitze
"Das bekommst du noch zurück"
"Jetzt hab ich aber Angst" sagt sie ironisch
Wir schauen uns noch einen langen moment in die Augen und haben einen stillen Starrkampf.
"Sry, das ich den fight unterbrechen muss, aber ich will diesen geilen Kuchen essen!" damit lasse ich sie sachte los.
Lachend läuft sie in die Küche und holt zwei Teller und Gabeln.
Wir setzten uns auf die Couch und verdammt schmeckt der Kuchen gut!
"Wow, das ist der beste Kuchen den ich je gegessen habe!"
"Ich glaube dir schmeckt so ungefähr alles!"
"Nein ich hasse Rosenkohl also ehrlich wer das essen kann...würg."
"Ich hasse Rosenkohl auch! Das ist das schlimmste was es gibt!"
"Ja ich stimme dir zu 100% zu. Wir sollten eine Demonstration für Rosenkohl starten!" sage ich mit ernster Miene.
"Bin dabei"
Wir schauen uns an und fangen dann beide gleichzeitig an zu lachen.
"Eine Demonstration?!" lacht Aby
Wir lachen so viel bis wir bäuche halten halb auf der Couch liegen.
Mir kommt eine Idee
"Lass uns heute feiern gehen!"
"Wait, es ist Mittwoch, morgen ist Schule und wir sind zu zweit." erklärt Hazel skeptisch
"Lass uns dann halt die anderen fragen ob sie auch wollen. Daniel kommt safe der ist es so Feier geil."
"Stimmt, wenn Daniel kommt, kommt Em auch."
"Oder andersrum"
"Wie meinst du das?" fragt jetzt Aby
"Der Spaßt hat sich Hals über Kopf in die verknallt"
"Perfekt, dann wird das ja was mit den zwei!"
"Alsoo stehts fest?"
"Ja, unter einer Bedigung" stellt Aby
"Die wäre?"
"Wir sagen keinem das ich Geburtstag habe!"
Ich warte, es ist irgendwie schade das sie ihren 18ten nicht feiern möchte, aber wenn sie nicht will.
"Ok"
Mit einem Grinsen in ihrem Gesicht schreibt sie Em.
Sie freut sich also doch darüber ihren Geburstag zu feiern.
Das wird bestimmt lustig.