2025
Die letzten Wochen und Monate seit dem Finale vergingen viel zu schnell und sind gleichzeitig wie in Zeitlupe vor meinem inneren Auge abgelaufen. Ich habe die vergangene Zeit erlebt als wäre sie in Watte gepackt oder in eine Glaskugel gesteckt worden. Es ist als äße ich den ganzen Tag nur Schokolade und tränke dabei den besten Wein direkt aus Edens Garten. Ich laufe nicht mehr durch meine Wohnung, sondern schwebe. Wie auf Wolke 7 lebe ich in den Tag hinein und genieße dabei jede Sekunde. Außerdem teile ich jede einzelne davon mit Nico – meinem Verlobten. Ich kann gar nicht glauben, was alles passiert ist. Nicht nur bereiten wir gerade unsere Märchenhochzeit vor, wir arbeiten beide auch auf Hochtouren an unseren nächsten Alben. Wie sich herausgestellt hat, schreibt es sich als verliebter Mensch noch einfacher Songs als bei Liebeskummer. Außerdem arbeiten wir extrem gut im Team zusammen. Ich schreibe die meisten Texte während Nico die Musik dazu komponiert und produziert. Alles läuft traumhaft gut und wenn ich nicht wüsste, dass ich ein schönes Leben wirklich verdient habe und es mir niemand kaputt machen kann, würde ich mich vor der nächsten Talfahrt fürchten. Diese muss aber noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, denn jetzt ist die aktuelle Bergfahrt dran... und so schnell wird sie sicher nicht enden!
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„Es tut mir schrecklich leid Naya, aber wir haben ein Problem." Noch bevor ich meine beste Freundin ordentlich begrüßen kann, tritt sie mir mit einem bekümmerten Blick entgegen. Vor wenigen Minuten habe ich ihr neu eröffnetes Tanzstudio betreten und auf dem Weg zu meiner nächsten Trainingseinheit mit meiner Crew bin ich Janina in die Arme gelaufen. Sie trägt eine enge, schwarze Leggins und ein rotes Top, dass auch als Sport-BH durchgehen könnte. Vermutlich hat sie heute schon getanzt, denn ihre dunklen Haare, welche sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, stehen bereits in alle Richtungen ab. Oder aber die Organisation aller Kurse und Trainingseinheiten stresst sie dermaßen, dass sie in Schweiß ausgebrochen ist. Möglich wäre vermutlich beides, denn ähnlich wie ich ist auch Janina eine Perfektionistin und versucht immer alles mit 100% zu erledigen. Die Planung des Movedistrikts ist ihr dabei eine Herzensangelegenheit und in den vergangenen Wochen war sie seltener zu Hause als ich während meiner Europatour. Janina hat praktisch im Tanzstudio gewohnt, damit bei dessen Eröffnung alles Einwandfrei läuft.
„Wieso? Was ist los?" Janins Gesichtsausdruck ist noch immer sorgenvoll und ich lege ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, damit sie etwas herunterkommt. Momentan bin ich so voller Glück und Zufriedenheit, dass ich ihr gerne etwas davon abgeben möchte. „Ich bin mir sicher, wir finden eine Lösung!"
„Ach naja... da bin ich mir nicht so sicher. Die Papageno-Grundschule aus der Bergstraße hat mich heute früh kontaktiert und spontan angefragt, ob sie mit einer Klasse vorbeikommen können, weil sie gerade Bewegungs-Motto Woche haben. Das ist genau meine Zielgruppe und ich glaube, dass ich viele Kinder zum Tanzen motivieren könnte, wenn ich das heute gut mache!"
„Wow, wie toll! Das ist eine riesige Chance! Ich hoffe für dich, dass du sie sofort angenommen hast!" Augenblicklich beginne ich zu strahlen und werde dabei ganz hibbelig, weil ich spüre, wie wichtig diese Angelegenheit für Janina ist!
„Ja habe ich..."
„und wo ist dann das Problem? Ich versteh's nicht ganz."
„Das sind mehr als 30 Kinder... dafür brauche ich den großen Saal hinten links..."
„und?" noch immer bin ich vollkommen ratlos.
„Den habe ich doch dir versprochen. Ihr wolltet dort doch die Schritte für dein nächstes Musikvideo einstudieren." Dank purer Nervosität kaut Janina verlegen auf ihrer Unterlippe umher und wird dabei ganz blass. Offensichtlich ist ihr die Angelegenheit mehr als unangenehm, doch ich kann ihr die Angst nehmen!
„Na und! Ich kann auch in einem der kleineren Säle üben! Mensch Janina das ist doch für mich kein Problem und schon gar kein Grund so nervös zu sein!" Janinas Tanzstudio verfügt über mehrere Säle. Manche sind so groß wie Schulklassen, während es im hinteren Bereich auch größere gibt, damit auch große Gruppen zusammen trainieren könne. Alle sind jedoch hell gestaltet und mit großen Spiegelwänden ausgestattet. Manche verfügen sogar über Holzstangen, damit sogar Ballettunterricht angeboten werden kann. Janina hat echt an alles gedacht. Sogar ein Trainerpult steht in jeder Ecke, damit dort ein Laptop oder eine Musikanlage angeschlossen und für den richtigen Sound gesorgt werden kann.
„Trotzdem... ich hatte es dir doch angeboten und du hast ohnehin schon so viel für mich getan..." Ich merke zwar, dass etwas Anspannung aus Janinas Körperhaltung weicht, dennoch wirkt sie noch nicht gänzlich überzeugt und ich beginne zu lachen. Es ist wirklich süß, wie wichtig ich ihr bin und wie sehr sie auf mich und meine Bedürfnisse achtet! Das nenne ich wahre Freundschaft.
„Mach dir deshalb keinen Kopf. Ich werde mich heute sowieso erst mit den Grundschritten vertraut machen. Du kannst also davon ausgehen, dass ich heute noch keine weiten Luftsprünge machen werde. Die verschiebe ich einfach auf nächste Woche oder wann auch immer Platz im großen Saal ist. Ich bin flexible!" Um meine Antwort zu unterstreichen, umarme ich meine beste Freundin und schiebe dabei lachend ihre Mundwinkel nach oben. Kaum zu glauben, wie sehr sie sich um mich und das Tanzstudio kümmert! Bestimmt ist das Movedistrikt bald in aller Munde und Janinas Traum wird richtig erfolgreich!
„Gott Naya... Dankeschön!"
„Bitte gerne, gar kein Problem!"
„Du bist echt die Beste!"
„Ich weiß!" ich komme nicht drumherum einen kecken Kommentar hinterherzuschicken und dabei verschmitzt zu lächeln. Wahnsinn, so etwas hätte ich vor einem Jahr nicht gesagt!
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Der Tag war wirklich anstrengend gewesen. Tanzprobe, Studiosession und Vocaltraining. Ständig ermahne ich Janina weniger zu arbeiten und mehr auf sich zu achten und selber tue ich es ihr eins zu eins gleich. Obwohl als Arbeit kann man meinen Job nicht wirklich bezeichnen, allein schon während meiner Aufenthalte im Tonstudio lache ich mehr als so manch anderer in einer ganzen Woche. Zwar bringen mich mittlerweile nicht mehr Jakobs Tinder Geschichten zum Lachen, sein Liebesleben mit Kilian ist dennoch mehr als nur filmreif. Ständig berichtet er mir von aufregenden Dates, witzigen Foppas beim Liebesspiel oder Gesprächen, die er mit seinem Liebsten führt, während dieser Kleider für mich designed. Auch wie er sich mit teils absurden Mitteln gegen andere Manager, Radiostationen oder Organisatoren von Festivals oder Fernsehshows durchsetzt, zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Heute kann ich echt sagen, dass es karrieretechnisch die beste Entscheidung war, meinen Cousin als meinen Manager zu engagieren. Zusammen gehen wir nicht nur durch dick und dünn, wir leben auch unsere Träume und unterstützen uns gegenseitig. Ich liebe es!
Die beste Entscheidung auf privater Seite betrifft jedoch Nico. Ich kann von Glück sprechen, dass ich mich nach den Blinds zu ihm in die Garderobe geschlichen und meine Lippen auf seine gelegt habe. Rückwirkend war dies nämlich der erneute Beginn unserer Liebesgeschichte. Ach ja, und auch das ich seinen Heiratsantrag angenommen habe war klug! Ich liebe Nico so sehr, dass ich es kaum mehr abwarten kann auch auf dem Papier seine Frau zu sein. Noch liegt die Hochzeit aber in der fernen Zukunft und aktuell muss ich mich damit begnügen seine Verlobte zu sein und die Hochzeit zu planen. Ich freue mich schon darauf heute Abend wieder wild mit ihm über irgendein bellangloses Thema zu diskutieren. Bevor wir aber über unsere Hochzeit sprechen, will ich ihm die Fotos meines Albumshootings zeigen. Sie sind unglaublich geworden und ich kann es kaum abwarten, mein fertiges Albumcover in den Händen halten zu dürfen.
„Spinnst du? Du kannst mir doch nicht dein Hochzeitskleid zeigen!! Nicht vor der Hochzeit, das bringt doch Unglück!?" Wie von der Tarantel gestochen springt Nico auf und dreht alle Bilder um, welche ich ihm gerade gegeben habe. Ich derweil verstehe die Welt nicht mehr und habe keine Ahnung, was er meint.
„Wovon sprichst du? Welches Hochzeitskleid?"
„Na auf den Fotos! Ich will es noch nicht sehen! Es soll doch eine Überraschung sein!" verwirrt lasse ich mich auf der Couch nieder und hebe die umgedrehten Bilder auf. Habe ich ihm etwa falsche Portraits gegeben? Doch auch als ich die Bilder betrachte, verstehe ich seinen Aufruhr nicht.
„Das ist nicht mein Hochzeitskleid, das sind mögliche Cover für mein Album!" Ich beginne mich zu erklären und blicke in Nicos verwirrtes Gesicht, doch als ich nach und nach alle Bilder umdrehe, verstehe ich seine Gedanken. Beim Shooting habe ich ein hellblaues Kleid getragen und weil einige Abzüge der Bilder in schwarz-weiß ausgedruckt wurden, könnte man auch denken es sei weiß. Der Gedankengang meines Verlobten – wow, ich kann es immer noch nicht fassen – ist also nicht allzu weit hergeholt.
„Was? Ehrlich?"
„Ja, das Kleid ist in echt hellblau!"
„Ach Gottseidank!" theatralisch greift sich Nico auf die Brust, lässt sich wieder erleichtert auf das Sofa fallen und macht dabei entspannte Laute. Er atmet lautstark aus und ein und wischt sich imaginären Scheiß von der Stirn. Auch ich entspanne mich etwas und grinse ihn an. Mit so einer heftigen Reaktion hatte ich nicht gerechnet, doch sie ist sehr süß. Kurz hatte er offenbar wirklich Sorge, ich könnte unser gemeinsames Glück gefährden.
„Falls du echt geglaubt hast ich zeige dir mein Kleid, hast du dich geschnitten! Darauf musst du noch ein Weilchen warten mein Lieber!"
„Ich weiß und es ist die pure Hölle! Das kannst du mir glauben!" An dieser Stelle muss ich ihm einfach einen kurzen Kuss auf die Lippen drücken, weil er so herzig reagiert hat. Ich habe wirklich Glück mit diesem Mann! Weil ich an dieser Stelle aber unbedingt über die Fotos reden möchte, weiche ich dann zurück, um ein Ausarten des Kusses zu vermeiden – auch wenn es mir schwerfällt.
„Dann scheiden die Fotos in schwarz-weiß gleich aus, oder? Die Leute sollen ja nicht denken es sei mein Hochzeitskleid." Zwar haben wir unsere Beziehung in den sozialen Medien bestätigt, unsere Verlobung halten wir dennoch geheim. Erst nach der Hochzeit wollen wir Bilder von uns auf Instagram posten. So wollen wir wilde Gerüchte oder Schnüffeleine der Presse vermeiden.
„Wieso nicht? Irgendwie passt es zum Albumtitel und sendet ein einheitliches Bild!"
„Echt? Findest du?"
„Ja! Außerdem ist es scheißegal, was die Menschen denken. Mir gefällt es unheimlich!" Nicos Worte stimmen mich nachdenklich. Passt ein Kleid für mein Cover, welches den Anschein erwecken könnte, es sei mein Hochzeitskleid? Der Titel meines Albums lautet „Homecoming" und symbolisiert jedenfalls, dass ich mittlerweile angekommen bin. Sowohl privat bei Nico als auch Beruflich mit meiner Rolle als Couch und generell meinen Gedanken gegenüber den Medien. Ich bin gereift und momentan mehr als glücklich. Ich fühle mich in meiner Haut wohl und habe ständig das Gefühl zu Hause angekommen zu sein. Der Titel des Albums ist mir deshalb geistesblitzartig, während einer langen, heißen Dusche eingefallen und alle waren hellauf begeistert. Vielleicht hat Nico recht und gerade deshalb passt das Bild gut. Und seien wir mal ehrlich... selbst wenn die Medien oder die Fans davon ausgehen werden, dass es ein Hochzeitskleid ist, kann ich damit leben. Den Verkauf des Albums sollte es jedenfalls anspornen und auch wenn ich kein Fan von Marketingaktionen bin, will ich trotzdem, dass mein Album gut ankommt... und mal ehrlich. Mein Verlobter hat recht. Ich sehe auf den Bildern wirklich gut aus! Also schön... ich habe mich für ein Cover entscheiden! Es wird eines in schwarz-weiß werden!
Dann steht meiner Albumveröffentlichung also wirklich nichts mehr im Wege! Ich habe mich für ein Cover entschieden und alle Songs sind fertig produziert. Ich kann den Tag des Releases gar nicht mehr abwarten, denn ich bin mir sicher, dass meine Fans das neue Album lieben werden! Die Poetin in mir hat nach meiner neuerlichen Zeit bei The Voice nämlich einen wahren Coup gelandet und den perfekten Eröffnungssong geschrieben. „I think i'm in love again" erzählt meine Geschichte, wie ich mich nach vielen Endtäuschungen und heftigem Liebeskummer erholt und dennoch den Mut für eine neue Liebe nie verloren habe. Schlussendlich wurde ich belohnt und genau das schreie ich im Refrain heraus und lasse jeden wissen, wie verliebt ich bin!
Gerade weil die Liebe meines Lebens ebenfalls Musiker ist und über eine sagenhafte Stimme verfügt, war schnell klar, dass ich ein erneutes Duett mit Nico singen will! Der Text schrieb sich dann fast wie von selbst, denn wir beide sind uns sicher, dass wir immer für einander da sein werden, selbst wenn sich das Glück irgendwann gegen uns stellen und wir durch schlimme Zeiten gehen sollten.
Ein weiteres Highlight auf meinem Album ist außerdem das Duett mit Loic. Kurz nach Silvester habe ich Ihn in Holland besucht und während wir uns auf den neusten Stand in unseren jeweiligen Leben gebracht haben, entstand ein toller Song. Ein Song, der anders ist als meine bisherigen, weil Loic eine komplett andere Art hat an Songs heranzugehen. Auch die Musik ist einzigartig und kam mir anfangs seltsam vor. Nach mehrmaligem anhören und singen bin ich nun aber hin und weg. Ich liebe „Strangers" und weiß, dass der Song die deutsche Musikindustrie begeistern wird!
Die restlichen Songs handeln von meiner Reise und meinen Schritten zum Erwachsen werden. Ich erzähle, was es gebraucht hat, um zu Hause anzukommen und dass es sich lohnt nie aufzugeben und optimistisch zu bleiben! Man darf nie aufgeben und muss immer weiterkämpfen!
Ach und, der eine oder andere Song... oder sechs... handeln davon wie verliebt ich in Nico bin. Nicht selten habe ich während diverser Schreibsessions die rosarote Brille getragen und meine Liebe auf Papier geschrieben. Ich konnte gar nicht anders als alle meine verliebten Gedanken festzuhalten. Immer wieder sind mir neue Verse, Zeilen und Arten eingefallen wie ich meine Liebe ausdrücken kann. In „i love you" habe ich kein Blatt vor den Mund genommen und die schwierigen Worte sogar ausgesprochen, während ich in Songs wie „into you", „without you" oder „my live would suck without you" synonyme oder Metaphern verwendet habe. Meiner Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.
In „Lose you to love me" habe ich unseren schwierigen Weg noch einmal Revue passieren lassen und erkannt, dass alles genauso passieren musste, damit ich mich zuerst selbst lieben lerne. Ich musste vorher auf eine eigene Reise gehen, damit ich jetzt bereit und völlig offen für eine tiefe Beziehung bin.
Der letzte Song handelt schlussendlich davon, dass ich tief im inneren immer gehofft habe, dass Nico zu mir zurück – nach Hause – kommt. Obwohl ich es versucht habe, konnte ich ihn irgendwie nie ganz vergessen. Sein Platz ist schließlich bei mir und der Song rundet das Album perfekt ab. Es ist eine stimmige Geschichte und Nico hat recht, das Cover passt wie die Faust aufs Auge.
Ich freu mich schon auf die Veröffentlichung!
1.) I think i'm in love again
2.) When it goes down feat. Nico Santos
3.) The Story
4.) The Climb
5.) Strangers' feat. Loic Nottet
6.) Rise
7.) Without you
8.) Into you
9.) My life would suck without you
10.) Don't stop believing
11.) Believer
12.) Never be the same
13.) Lose you to love me
14.) I love you
15.) Come back home