Bevor wir aus deren Haus waren, schrie Glenn mir noch hinterher das ich die UNO Karten mitnehmen soll.
Carl:" Ich vermisse die Zeiten. Wo wir damals im Gefängnis ohne großer Sorge einfach mit Glenn und Maggie spielen konnten"
Ich:" Jap, das waren Zeiten. Vielleicht ist es bald wieder möglich"
Carl:" Ich hoffe"
Während er zu Abraham und Rosita ging, verschwand ich kurz in der Kirche.
Ich war erstaunt das es hier eine gab und freute mich darüber.
Und ich hatte so eine Ahnung wen ich dort finden würde.
Ich:" Hey Gabriel"
Er zuckte kurz zusammen.
Gabriel:" Tut mir leid ich hab dich nicht kommen sehen"
Ich:" Alles gut. Hat mich der Herr nicht angekündigt? "
Er sah mich mit einem Blick an den ich nicht deuten konnte.
Ich:" Tut mir leid, an meinem Humor könnte ich noch arbeiten"
Gabriel:" Dann sind wir ja schon zu zweit"
Ich lächelte ihn an.
"Was hältst du von diesem Ort?" Fragte ich ihn.
Gabriel:" Noch kann ich nicht viel dazu sagen. Ich bin froh das es hier eine Kirche gibt. Als ich meine Kirche verließ, dachte ich es wäre die letzte die ich in meinem Leben gesehen habe"
Ich:" Ja. Glaubst du, du könntest hier Gottesdienste führen?"
Er sah mich verwirrt an.
Gabriel:" Würde das denn jemand wollen?"
Ich:" Ich! Das wäre doch der Hammer!"
Gabriel:" Vielleicht denke ich drüber nach"
Er lächelte mich an. Wir unterhielten uns noch ganz kurz und dann musste ich auch schon raus zu Carl.
Es dämmerte schon als wir fertig waren.
Zusammen liefen wir dann lachend die Straße runter während die Sonne unterging.
Für diese paar Sekunden hatte sich das Leben...gut angefühlt. Für kurz konnten wir alles vergessen durch was wir je durchgegangen sind.
Rick:" Ihr wart lange weg"
Ich:" Joa, haben uns bei Maggie und Glenn ein wenig aufgehalten"
Rick:" Na los rein mit euch, es wird dunkel. Atlas, Daryl hat eure Sachen rein gebracht"
Ich:" Perfecto"
Bevor ich aber ins Haus ging fiel mir noch was auf.
" Moment" sagte ich langsam während ich mich zu Rick umdrehte.
Ich:" Dein Gesicht sieht anders aus"
Irgendwas sah da anders aus. Bin ich dumm?!
Ich:" Dein Bart! Scheiße er ist weg!"
Rick:" Ich hatte Angst du kommst nie drauf"
Ich:" Verdammt du siehst komplett anders aus"
Im Wohnzimmer entdeckte ich Dad und ging zu ihm.
Es dauerte auch nicht lange bis die anderen eintrafen. In kürzester Zeit war Rick's Wohnzimmer voll.
Überall lagen Kissen und Decken. Genauso wie bei einer Klassenfahrt.
Dad und ich saßen auf einer tiefen Fensterbank. Wohl eher er, ich saß nur auf seinem Schoß.
Vor uns stand Judith's Bett wo Rick sie gerade rein legte. Wie schön wäre es wenn sie hier wirklich aufwachsen könnte.
Ich hoffe es. Dieser Ort könnte klappen. Hier könnte man hoffentlich leben und erwachsen werden.
Daryl:" Da passt du sogar noch rein"
Er deutete auf Judiths Bett.
"Das will ich sehen" lachte Carl.
Ich:" Ja...ich auch"
Zu 99,9 Prozent war ich mir sicher,das man mir die Hälfte meiner Körpergröße weg nehmen könnte, und ich würde trotzdem nicht rein passen.
Ich legte mich auf den Boden direkt neben das Bett und, Überraschung, von meinen füßen aus hatte das Bett nur die länge bis zu meinen Oberschenkeln.
Ich:" Ich könnte da nicht Mal drinne sitzen"
Daryl:" Ich hab doch nur Spaß gemacht Atlas, komm wieder her"
Ich:" Im Moment ist der Boden ziemlich gemütlich und ich bin Faul. Ich bleibe hier"
Daryl:" Pff"
Erst als jemand an der Tür klopfte sah ich auf und rutschte rüber zu Dad.
Es war nur Deanna.
Deanna:" Rick ich-"
Sie starrte auf sein Gesicht.
Deanna:" Wow. Ich wusste nicht was da runter steckt"
Sogar sie hat es mit seinem Bart sofort bemerkt.
Deanna:" Hören Sie ich möchte Sie nicht stören. Ich komme nur vorbei um zu sehen wie Sie sich hier arrangieren"
Sie sah zu uns allen in die Runde.
Ehehe.
Deanna:" Du meine Güte. Sie bleiben alle zusammen. Clever."
Rick:" Das ist doch nicht verboten?"
Deanna:" Sie sagten sie wären eine Familie. Das sagten Sie. Absolut erstaunlich für mich wie Menschen mit völlig verschiedenen Vergangenheiten, die nichts gemeinsam hatten das werden können. Finden Sie nicht auch? "
Rick:" Die anderen sagten sie hätten Jobs bekommen"
Ich und Carl grinsten uns an.
Deanna:" Mhm. Ja das ist so bei uns. Scheint so als hätte der Kommunismus doch gewonnen"
Rick:" Mir haben Sie noch keinen gegeben"
Deanna:" Doch das hab ich. Ich habe es Ihnen nur noch nicht gesagt. Genau wie Michonne. Ich weiß schon ungefähr was Sasha tun könnte und ich versuche immernoch Mister Dixon zu durchschauen aber werde ich"
"Darauf können Sie lange warten" sagte ich nur halblaut so das es nur Dad verstehen konnte.
Deanna:" Sieht gut aus"
Sie ging dann auch wieder.
Ich hatte noch Zeit um mit Carl, Glenn und Maggie Uno zu spielen. So lange bis Rick sagte es sei schon spät und wir langsam die Lichter ausmachten.
Manche hatten ein Platz auf dem Sofa oder den Sesseln bekommen, unter dessen auch ich. Auf einem Sessel.
Das einzige was eigentlich im Sessel war, war mein Hintern und ein Teil meines Rückens. Meine Beine auf der einen Lehne runter hängend und mein Kopf auf der anderen Lehne genauso. Das werden so starke Nackenschmerzen.
Die Arme hatte ich ineinander verschränkt.
Die erste Nacht seit langem ohne irgendwelche Sorgen.
Bevor ich endgültig einschlief dachte ich noch darüber nach ob es ein Morgen gibt.
Und zu meiner Überraschung, gab es ihn. Als ich, als einer der ersten die Augen öffnete am Morgen, war jeder von uns noch hier.
Wow. Dieser Ort muss ein echtes Paradies sein.
Vielleicht eine Stunde später, sobald alle wach waren und ihren Weg gingen fand ich mich mit Dad auf der Veranda wieder.
Carl ging mit Judith los, um sich den Ort anzusehen.
Daryl:" Warum gehst du nicht mit Carl raus?"
Ich:" Ich bleibe lieber bei dir. Hab gestern schon einiges gesehen"
Daryl:" Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen"
Ich:" Ist mir egal. Ich lass dich nicht hier so alleine hocken"
Er schmunzelte.
Rick:" Aaron sagt wir sollen alles erkunden also machen wir es"
Daryl:" Nein ich bleibe hier"
Ich:" Ich bleib bei ihm"
Rick:" Ist Okay"
Er ging ebenfalls los.
Ich:" Halt mich ruhig für verrückt aber manchmal bin ich froh das dieser Virus ausgebrochen ist"
Dad sah mich an.
Ich:" Naja...Dank der Seuche konnte ich aus meinem früheren Leben fliehen. Wäre diese Seuche nicht ausgebrochen würde ich immernoch bei meinen damaligen Eltern leben weißt du? Ich hätte dich nie kennengelernt. Eltern klingt komisch, ich nenne sie lieber Monster"
" Ich verstehe was du meinst" meinte er nickend.
Ich:" Du warst schon von Anfang an mehr für mich da als diese Monster es je gewesen sind. Das ich dich kenne und dich meinen Dad nennen darf hab ich nur der Seuche, Rick und Glenn zu verdanken. Dieser Virus...hat mich aus dem Horrorhaus befreit. Es hat mich... gerettet. Auch wenn es dafür Opfer bringen musste. Viele"
Dad legte einen Arm um mich und drückte mich an sich.
Daryl:" Es ist alles gut jetzt. Du hast mich und die anderen jetzt. Du bist in Sicherheit Atlas"
I wouldn't have made it if i didn't had you holding my hand.
Ich:" Bei dir sowieso. Du bist einfach der beste"
Es fühlt sich manchmal einfach nicht real an. Ich hab ehrlich Angst aufzuwachen, in meinem alten Bett und dann zu realisieren das alles ein Traum war. Das nie ein Virus ausgebrochen ist und ich immernoch bei den Monstern lebe. Das ich Daryl, nie kennengelernt habe.
Ich:" Manchmal frage ich mich auch, was wäre wenn diese Monster überlebt hätten? Was wäre wenn wir alle es zum Camp in Atlanta geschafft hätten und ich bei denen immernoch gefangen wäre?"
Daryl:" Früher oder später hätte ich dich da raus geholt"
Ich:" Man womit hab ich dich verdient?"
DARYL'S SICHT:
Das selbe frage ich mich ständig auch. Voralldingen wenn ich dich lachen sehe, du aus Angst zu mir kommst oder wenn du mir dein Gesicht anvertraust.
Atlas weiß doch garnicht wie sehr sie auch mein Leben besser macht.
Ich schätze wir haben einander einfach gebraucht auch wenn wir es anfangs nicht wussten. Sie wurde mir schnell wichtig. Ich hab sie gebraucht und ich wusste das sie mich braucht.
"Ich weiß es nicht" antwortete ich ihr. "Vielleicht hast du es einfach verdient glücklich zu sein"
Sie grinste und ich zog sie zu mir.
Jap, das ist mein Kleiner Soldat.