Codeworld

By heartdefect

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Ich versuchte mich zu beeilen, doch nichts tat sich. "Fuck!" fluchte ich, als mir plötzlich die zweckentfremd... More

Prolog
Kapitel #001
Kapitel #002
Kapitel #003
Kapitel #004
Kapitel #005
Kapitel #006
Kapitel #008
Kapitel #009
Kapitel #010
Kapitel #011
Kapitel #012
Kapitel #013
Kapitel #014
Kapitel #015
Kapitel #016
Kapitel #017
Kapitel #018
Kapitel #019
Kapitel #020
Kapitel #021
Kapitel #022
Kapitel #023
Kapitel #024
Kapitel #025
Kapitel #026
Kapitel #027
Kapitel #028
Kapitel #029
Kapitel #030
Kapitel #031
Kapitel #032
Kapitel #033
Kapitel #034
Kapitel #035
Kapitel #036
Kapitel #037
Kapitel #038
Kapitel #039
Kapitel #040
Kapitel #041
Kapitel #042
Kapitel #043
Kapitel #044
Kapitel #045
Kapitel #046
Kapitel #047
Kapitel #048
Kapitel #049
Kapitel #050
Kapitel #051
Kapitel #052
Kapitel #053
Kapitel #054
Kapitel #055
Kapitel #056
Kapitel #057
Kapitel #058
Kapitel #059
Kapitel #060
Kapitel #061
Kapitel #062
Kapitel #063
Kapitel #064
Kapitel #065
Kapitel #066
Kapitel #067
Kapitel #068
Kapitel #069
Kapitel #070
Epilog
Danksagung
Überarbeitung

Kapitel #007

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By heartdefect

Ich wartete geduldig, während die Frau mit leicht verängstigten und nervösen Blick den Raum verließ.

Eigentlich dürfte ich ihr nicht vertrauen, immerhin könnte sie auch einfach einen Oberarzt rufen, der mich still legt, aber irgendwie wusste ich, das sie das nicht tun wird. Keine Ahnung, aber sie wollte aus irgendeinem Grund auf keinen Fall verpetzt werden.

Trotzdem war ich natürlich etwas angespannt, behielt die Tür genau im Auge und lauscht auf sich nähernde Schritte.

Ich war gespannt, wo ich war, wer mich gerettet hatte, was dieser Fynn meinte mit 'Ich soll sie aus diesem Alptraum heraus holen'. Was war an mir nur so besonders?

Eigentlich begann alles an dem Tag, an dem ich meinen Code in die Hand tätowiert bekommen hab. Ich erinnerte mich noch genau. Meine Eltern waren beide arbeiten, deswegen hatte mein Bruder mich begleitet und die ganze Zeit meine Hand gehalten. Ich war unglaublich nervös, aber James hatte immer versucht mich zu beruhigen. Nur kurz war er nicht da gewesen - um mit den Tätowierer irgendetwas zu besprechen. Aber dann war er auch schon wieder neben mir und hielt meine rechte Hand, meine linke wurde ja tätowiert.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich die Tür öffnete und Blondie wieder rein kam. Leise schloss sie die weiße Tür hinter sich und... schloss ab?!

"Was wird das?" fragte ich misstrauisch, als sie Augenverdrehend auf mich zukam.
"Wir wollen doch nicht gestört werden" erklärte sie, setzte sich neben mich aufs Bett und streckte mir ihre sauber manikürierte Hand hin "Ich heiße übrigens Cathrin, aber du kannst mich Cat nennen".
Ich schüttelte ihre Hand "Lucy".
"Ich weiß" erwiederte Cat mit einem Zahnpastalächeln, das jedoch genauso schnell verschwand, wie es aufgetaucht war.

"Also, Lucy. Was möchtest du denn wissen?".

Ich musste nicht lange überlegen, was ich wissen wollte "Wo bin ich hier?".
"In der St-Christobal-Krankenstation*" antwortete Cat wie aus der Pistole geschossen.
"Hab ich noch nie gehört, wo ist das?" hakte ich nach.
"In einem Gängesystem unter der Stadt. Daher nennen wir sie auch 'Unterstadt'. Bewohnt wird sie-".
"-von Rebellen, Flüchtlingen und Ausgestoßenen" vollendete ich schockiert ihren Satz und riss die Augen auf.

Jetzt wurde mir alles klar.

Damals auf der Straße (ich weiß nicht, wie viele Tage seit dem vergangen sind) war ich wahrscheinlich von einem Polizisten verfolgt worden und ein Rebell oder so hatte mich gerettet.

Oder gefangen genommen?
Ich weiß nicht, wie sie mich hier behandeln werden...

Währenddessen hatte Cat auf meine Aussage genickt und fuhr fort "Genauer genommen hat dich ein Rebell gerettet. Er wird dich später sicher noch sehen wollen".

Jetzt war es an mir, zu nicken. Die nächste Frage lag auf der Hand "Wie geht es meinen Eltern und wo sind sie?".
"Soweit ich weiß geht es ihnen ganz gut und sie sind noch bei uns. Die Rebellen Anführer wollten mit dir über sie sprechen, sobald du wach bist" erklärte die Blonde ruhig, doch ich fuhr sie giftig an "Lasst meine Eltern sofort frei! Ihr habt mich jetzt ja! Lasst sie frei und wehe ihnen wurde ein Haar gekrümmt!".

Beschwichtigend hob Cat die Hände "Wurde ihenen nicht, keine Angst. Aber es liegt nicht an mir, ob und wann sie befreit werden. Da musst du schon mit den Führenden Rebellen reden".
Ich atmete tief durch "Okay, nächste Frage: Was wollt ihr von..."

Ich wurde durch ein lautes Klopfen an der Tür unterbrochen. Dann kurz Stille, danach ein noch lauteres. Die Tür vibrierte unter den heftigen Schlägen.

Dann rief eine männliche Stimme "Hey! Sofort aufmachen! Sonst treten wir die Tür ein!".

Mein panischer Blick flog zu Cat, die inzwischen so weiß wie die Wände um sie herum geworden ist. Dann schaute sie zu mir und erwiederte meinen Blick.

Na super. Wir waren am Arsch.

Fragend sah mich Cat an und ich nickte zögerlich.

Tief atmete sie durch, dann drückte sie sich von meinen Bett ab und lief langsam auf die Tür zu. Direkt vor ihr blieb sie stehen, musterte das weiße Material misstrauisch und streckte dann vorsichtig die Hand nach dem Schlüssel aus, der noch im Schloss steckte.

Als könnte er bissig sein.

Schließlich umschlossen ihre lackierten Fingernägel das silbern glänzende Metall und drehten es herum. Mit einem leisen 'klick' wurde die Tür entriegelt und nur einen Atemzug später aufgerissen.

Ein großer, breitschuldriger Mann stürmte in den weißen Raum und schmiss dabei fast Cat um, die wie ein kleines, verschrecktes Reh mit großen Augen in der Tür stand.

Verwundert schaute der Mann, der mit seiner pechschwarzen Uniform einen krassen Gegensatz zur schneeweiß strahlenden Frau bildete, auf sie herab.

"Ich wusste nicht, dass jemand bei ihr" - an dieser Stelle warf er mir einen prüfenden Blick zu - "ist. Ich dachte, sie hätte vielleicht irgendjemandem den Schlüssel entwendet und...".
"Alles gut, Herr Oberstleutnant" unterbrach Cat schließlich seinen Redefluss "Ich war bei ihr, es ist alles in bester Ordnung. Sie ist aufgewacht. Ich nehme an, Sie wollen sie mitnehmen...?".

Der Mann, der vielleicht höchstens drei Jahre älter als ich war, aber anscheinend schon ein ganz hohes Tier im Militär, nickte knapp und sein Blick wanderte zu mir. Interessiert fuhren seine Augen über meinen Körper und ich fühlte mich plötzlich unwohl in dem Krankenhaus Kittel, unter dem ich nur Unterwäsche trug.

"Kommen Sie, Miss Winter" sagte er, nachdem einige Sekunden verstrichen waren und nickte mit dem Kopf Richtung Tür.

Möglichst würdevoll zog ich die Nadeln, über die Flüssigkeit in mich gepumpt wurde, aus meiner Armbeuge und kurz wurde mir schwarz vor Augen. Das Gerät neben mir piepte in einem schrillen Ton.

Cathrin stützte auf mich zu, doch ich hatte mich schon wieder gefangen, schwang meine Beine aus dem Bett und stellte mich. Kurz schwankte ich und ließ zu, das Cat mich stützte.

"Danke" murmelte ich, als ich plötzlich merkte, wie sie mir unauffällig einen Zettel in die Hand drückte "Falls du mich nochmal brauchst" hauchte sie nur, dann ließ sie mich los und trat einen Schritt zur Seite. Wieder spürte ich den Blick des deutlich größeren Leutnants auf mir und ich wäre am liebsten wieder unter die Decke geschlüpft.

Dann wandte er sich endlich ab und sagte nur "Folgen sie mir".

Kaum hatte er mir den Rücken zugedreht, nutzte ich die Chance und schob Cat's Zettel in meinen Bh, dass erst beste Versteck, das mir eingefallen war.

Danach lächelte ich der Blondine noch kurz zu, bevor ich dem Mann barfuß in den Gang folgte.

"Wer sind Sie?" fragte ich den Oberstleutnant, der vor mir lief, herausfordernd.
Abrupt wandte er sich um und streckte mir seine Hand hin "Entschuldigung, wie unhöflich. Ich bin Sven Stevens, Oberstleutnant der Rebellen. Ich werde sie jetzt zu unserem Anführer bringen. Dieser informiert Sie dann über die Lage und... ihre Eltern".

Zögerlich ergriff ich seine Hand und schüttelte sie. Dabei beobachtete ich ihn. Die kurz Pause, die er vor 'ihre Eltern' gemacht hat, machte mich misstrauisch.

Doch er ließ von meinem abweisenden Blick nicht einschüchtern und kaum hatte er meine Hand losgelassen drehte er sich wieder um und lief mit eiligen, großen Schritten voran, so dass ich fast rennen musste, um mit ihm Schritt halten zu können.

Und schon wieder so ein riesiges Labyrinth aus weißen Gängen die alle gleich aussahen. War das momentan modern oder warum hatte das jeder? Auch hier waren keine Fenster zu sehen und somit hatte ich schon wieder keine Ahnung, wie spät es war, beziehungsweise wo ich war. Daher wusste ich auch nicht, wie lange ich bereits Stevens breitem Rücken durch dieses ewige Gägesystem Folge.

Doch als wir plötzlich durch eine Tür traten, veränderte sich etwas. Die Wände waren nicht mehr so steril weiß sondern jetzt aus matten, rostigen Metall. Unsicher schaute ich mich um und folgte dem inzwischen langsamer laufenden Oberstleutnant. Immer wieder sah man stellen, wo die Metallplatten, die die Wände bedeckten, zusammengeschweißt waren. Da ich barfuß war, waren meine Füße vor Kälte schon ganz taub und ich spürte sie kaum noch. Auch sonst fror ich in dem dünnen Krankenhaus Kittel.

Doch das war jetzt Nebensache.

Meine ganze Konzentration lag auf den eisernen Wänden. Warum war hier Metall und da wo ich her kam, nicht? Was hatte sich verändert?

Plötzlich blieb Stevens vor einer unscheinbaren Tür stehen und bedeutete mir, sie zu öffnen.

Gerade wollte ich die Klinke hinunter drücken, als ich plötzlich hinter der Tür eine Stimme wahrnahm, die mir sehr bekannt vorkam.

Ich riss die Tür auf und trat in den Raum, immer noch in der Hoffnung, ich hatte mich getäuscht und die Stimme gehörte jemand anderes. Doch als meine Augen ihn erblicken, erlosch dieser kleine Funken Hoffnung.

"Dennis?!" flüsterte ich, doch es kam mir vor, als hätte ich geschrien.

Eine Welle von Trauer, Wut, Enttäuschung und Schock überrollte mich. Außerdem das unglaubliche Gefühl, verraten worden zu sein. Meine Augen füllten sich mit Tränen, als ich eins und eins zusammen zählte.

Wenn er bei den Rebellen war, hieß das, dass er an der Entführung meiner Eltern beteiligt war? War er von Anfang an informiert? Wie konnte er mich nur die ganze Zeit so hinterhältig anlügen?!

"Lu..." sagte er leise und versucht Blickkontakt mit mir aufzunehmen "Es ist nicht so, wie du denkst. Ich hab nicht-".
Mit einer Handbewegung brachte ich ihn zum schweigen "Sei still. Ich will es nicht hören".
"Aber..." fing Dennis wieder an, wurde dieses mal jedoch nicht von mir unterbrochen, sondern von einem männlichen Lachen.

Erst dachte ich, es wäre dieser Stevens, der mich hier her gebracht hatte, aber das Lachen war heller, jünger.

"Ach, die Liebe. Immer so dramatisch und herzzerreißend. Ich weiß schon warum ich mich nicht verliebe... es macht einen kaputt" sagte die gleiche Stimme, die eben gelacht hatte und ich suchte den Raum nach ihr ab.

Dann erblickte ich ihn.
Ein vielleicht gerade Mal fünfzehnjähriger Junge in dunkelgrünen Pullover und Jeans kam auf mich zu und schaute amüsiert zwischen Dennis und mir hin und her.

Ich verschränkte die Arme. Was mischte sich dieser Typ der jünger und sogar wenige Zentimeter kleiner als ich war, ein?

"Auf deine Ratschläge kann ich verzichten, Zwerg" meinte ich trocken. Ich hörte wie Stevens und Dennis hinter mir nach Luft schnappten, doch der fremde Junge lächelte nur milde und sagte "Kein Problem. Woher soll sie es auch wissen".

"Woher soll ich was wissen?" fragte ich jetzt vollends verwirrt.

Inzwischen war der Junge bei mir angekommen und streckte mir seine Hand hin "Darf ich mich vorstellen: Colin Hawkins. Anführer der Rebellen".

___________________
*die St-Christobal-Krankenstation war nicht meine Idee. Ich hab sie vom dem supergruseligen Spiel 'Alien Isolation' geklaut :D nur damit das geklärt ist... ihr könnt es euch wenn ihr wollt mal antun, aber nichts für schwache Nerven ;)

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Er kam mir immer näher doch bei jedem Schritt den er auf mich zu machte machte ich einen zurück bis ich auf einmal die Kälte Wand hinter mir spürte...