La Reina de Mexico

By dingsdaaa

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Amara ist zurück. Und diesmal kennt sie keine Gnade. Sie will Miguel Jimenez vernichten und ihm zeigen, wer... More

- Kapitel 1 -
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- Kapitel 3 -
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- Kapitel 5 -
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- Kapitel 8 -
Kapitel 9
Kapitel 10
- Kapitel 11 -
- Kapitel 12 -
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- Kapitel 106 -
- Kapitel 107 -
- Klappe 108 -
- Kapitel 109 -
- Kapitel 110 -
- Kapitel 111 -
- Kapitel 112 -
- Kapitel 113 -
- Kapitel 114 -
- Kapitel 115 -
- Kapitel 116 -
Danksagung
Schwarz wie die Nacht
Sneak Peak

- Kapitel 97 -

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By dingsdaaa

Amara

"Miguel.", beginne ich.

"Hm?", antwortet er nebenbei, während er das Navi einstellt.

"Ich habe auch nie aufgehört dich zu lieben.", gestehe ich ihm.

Im Augenwinkel erkenne ich, wie sich ein Grinsen auf seine Lippen schleicht und seine Mundwinkel verräterisch zucken.
"Meine Gebete wurden erhört, muchas gracias!", ruft er laut und schickt Luftküsse in den Himmel.

Lachend haue ich ihm gegen den Oberarm.
"Hör auf, du Idiot."

"Idiot?", fragt er übertrieben schockiert und legt danach seine Hand auf meinen Oberschenkel um mich kurz zu zwicken.

"Aua!", lache ich laut und greife nach seiner Hand. Schnell umgreift er meine und zieht sie zu sich herüber, um mir einen Kuss auf den Handrücken zu hauchen.

Keiner von uns beiden ergreift wieder das Wort, stattdessen schmunzeln und grinsen wir beide vor uns hin.
Für einen kurzen Augenblick vergesse ich meine Geschäfte, meine Sorgen und mein Leben. Für einen Augenblick denke ich an nichts. Ich bin ruhig, zufrieden und irgendwie glücklich.

"Und? Hast du dir eine gute Strategie für unsere Verhandlung ausgesucht?", wechselt er das Thema und scheint mir ein wenig auf den Zahn fühlen zu wollen.

"Wirst du dann sehen, Jimenez.", kontere ich fix und schaue mir die Landschaft an.

Er schnaubt kurz lachend, dann reicht er mir wieder sein Handy.
"Such mal Musik aus.", bittet er mich.

"Ist dein Code noch immer-"

"1131", bestätigt er mir meine Vermutung.

"Hat er eine Bedeutung?", frage ich interessiert, während ich durch seine Playlisten stöber.

Miguel lächelt kurz, dann weicht er meinem Blick aus.
"Vielleicht."

"Und? Welche?", will ich neugierig wissen und schaue ihn extra lange an.

Miguel zuckt unwissend mit den Schultern.
"Du hast ja jetzt 7 Stunden Zeit, rate mal."

Lachend verdrehe ich die Augen. Er wird es mir schon sagen, wenn er den Zeitpunkt für richtig hält. Vermutlich ist es der Tag, an dem er ins Geschäft eingestiegen ist oder der Tag an dem er seinen ersten Feind umgelegt hat.

"Ist es ein Datum?", starte ich den ersten Versuch.

Er schüttel schnell den Kopf.
"No Princesa, kein Datum."

Miguel
15:02 Uhr

Amara hat ihren Kopf ans Fenster gelehnt und atmet gleichmäßig. In zwei Stunden sind wir da und ich bin froh, dass sie nach dem Mittagessen in den Schlaf finden konnte. Wenn ich eins gelernt habe, dann ist es Pause zu machen, wenn der Körper es braucht.

Alles andere führt dich in den Tod.

Ich weiß nicht, wann ich das letzt Mal so richtig Pause gemacht habe. Ich weiß nur, dass ich mich auf den Urlaub mit ihr freue, auch wenn es nur kurz sein wird. Ich bin froh, dass ich alle wichtigen geschäftlichen Themen erledigt habe und es im Moment ruhiger ist, sodass nur das Tagesgeschäft anfällt.

In der Vergangenheit habe ich gelernt, dass man diese Ruhephasen nutzen sollte, weil sie viel zu schnell wieder vorbei sind. Und meistens wird es danach noch hektischer, als es davor war.

Hin und wieder erinnere ich mich an unsere erste Begegnung zurück. Ich habe sie vorher zusammen mit Xavier etliche Tage beobachtet. Ihr Leben war normal, eintönig. Es passierte nicht viel, bis auf dass sie regelmäßig zum Sport ging, ihre Freunde traf oder gelernt hat. Das besondere war, dass sie in jeder Situation so unfassbar schön ausgesehen hat.

Eigentlich hätte mich das nicht beeinflussen dürfen, aber letztendlich hat es mich dazu gebracht, dass mit ihr persönlich in die Hand zu nehmen. Um solche banalen Dinge kümmert sich normalerweise Xavier oder wer gerade noch so Zeit hat. Der Plan war eigentlich, dass Xavier sich diesen blöden Bauplan holt und sie dann anschließend abknallt.

Irgendwo im Park, wo es keiner hört.

Ihr Tod wäre so oder so unausweichlich gewesen, immerhin hat sie einen Mord gesehen, einen Bauplan gefunden der verdammt wertvoll war und mich hätte hinter Gitter bringen können. 17-Jährige Mädchen tratschen gerne, sie hätte es so oder so ihrer besten Freundin erzählt.

Und dann hätte es nicht lange gedauert, bis man hunderte von verwesten Leichen im alten, stillgelegten Bergbauschacht in Chile gefunden hätte. Und man hätte erkannt, wer der Grund für die Toten ist.

Das wäre das Ende der Familie Jimenez gewesen.

Ich hatte Amara in der Nacht nur kurz gesehen. Sie hatte sich hinter einer Mauer versteckt, doch ihre blonden Haare hatten sie verraten. An dem Abend hatte ich keine Zeit mehr, ich musste los zu einem Termin nach Brasilien, deshalb habe ich sie vorerst in Ruhe gelassen.

Xavier sollte die nächsten Tage auf sie Acht geben und sie beschatten, solange bis ich das erste Bild von ihr gesehen hatte, das Xavier von ihr gemacht hatte. Bis heute habe ich es im letzten Fach meines Portemonnaies und auch wenn es schon geknittert ist und die Farbe nicht mehr so strahlt, will ich es nicht wegwerfen.

Sie war auf dem Weg zur Schule, mal wieder zu spät, so wie es damals häufig vorkam. Die weite Jeans, die sie trug, saß perfekt. Ihren schwarzen Hoodie hatte sie lässig über ihre Schultern gelegt, das weiße lässige Top unterstrich ihre gebräunte Haut. Ihren Rucksack trug sie immer nur auf einer Schulter, meistens war es die rechte.

Sie war immer lässig und sportlich gekleidet, sportlich aber irgendwie auch schick.

Sportlich gekleidete Frauen, waren eigentlich nie mein Typ. Aber woher auch?
Ich bin in einer anderen Welt aufgewachsen, bei uns trug jeder Anzug und meine Mutter, meine Schwester, meine Tanten, alle waren immer schick gekleidet. Die Schuhe waren immer sauber, die Blusen und Hemden immer gebügelt.

Die kindliche und Jugendliche Welt habe ich nie kennenlernen dürfen, viel zu früh war ich damit beschäftigt alles zu lernen, damit ich die Arbeit meines Vaters fortsetzen konnte.

Es ist sowieso eine Überraschung, dass ich mehr als eine Jogginghose und mehr als einen bequemen Pullover besitze.

Aber trotzdem hat mich Amara's Art und Lebensstil, der eigentlich so gar nicht zu meinen Ansichten gepasst hat, nicht abgeschreckt.

Im Gegenteil.

Sie war lustig und gut drauf, aber sie achtete genau darauf nicht zu viel von sich Preis zu geben. Ich hatte es das erste Mal schwer überhaupt irgendwas über sie zu erfahren. Das hübsche Mädchen auf dem Bild ging mir plötzlich nicht mehr aus dem Kopf und es regte mich tierisch auf, dass ich nicht alles über sie wusste.

Bis ich letztendlich Xavier von der Aufgabe abgezogen hatte und mich selber ins Auto gesetzt habe, um sie zu beobachten. Eigentlich hatte ich dafür keine Zeit, aber trotzdem wollte ich es selber übernehmen.

Ich will nicht behaupten, dass ich in meinen Beruf noch nie Fehler gemacht habe. Aber Amara hat mich dazu gebracht, meine Prinzipien über den Haufen zu werfen und sie mit zu mir in mein Anwesen zu nehmen.

Ich hatte darüber nicht nachgedacht, was es bedeutet, denn für mich war klar, dass ich sie sowieso irgendwann töten musste. Ich brauche also nicht freundlich sein und sie in Watte zu packen, sie sollte wissen was auf sie zukommt.

Als sie dann so hilflos und schwerverletzt in meinem Auto saß und sich weinend beschwert hat, dass ich ihr die Augen zubinde, ist mir noch gar nicht klar gewesen, was ich hier eigentlich tue. Es hatte mich nie interessiert, wie schwer verletzt jemand gewesen ist oder wie viel er geweint hat.

Irgendetwas in mir hatte sich geweigert sie wieder nach Hause zu bringen. Ich wusste, dass sie dort in Gefahr ist, immerhin hatte man auf sie geschossen. Tagelang habe ich mir eingeredet, dass ich sie nicht wieder nach Hause bringe, weil eventuell dann jemand anderes sie dazu drängt den Bauplan herauszugeben und weil ich nicht garantieren konnte, dass sie nicht doch zur Polizei geht.

Obwohl ich wusste, wie viel Angst sie vor mir hat.

Aber eigentlich wollte ich sie nicht gehen lassen, weil ich wusste das sie in Gefahr war. Nicht wegen dem Bauplan, den andere hätten vor mir kriegen können.

Nein.
Ich wusste, dass sie es zu Hause keinen Tag überleben wird.

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