Noch immer wurde Annalena nicht gefunden, aber unsere beiden Finalisten verfolgen eine heiße Spur! Wer, wenn nicht Katja, könnte sonst noch dahinter stecken, Annalena aus der Show zu bekommen? Linda und Robert haben sich mittlerweile aufgeteilt, um Katja zu finden. Wer wohl als erstes Glück haben wird?
Robert läuft keuchend einige Treppenstufen hinauf. Er ist fast durch den ganzen Reichstag gerannt und mittlerweile mehr als reif für eine Pause. Aber er will Katja und damit auch Annalena unbedingt zuerst finden. Niemals würde er diesem Triumph Linda überlassen. Er ist Annalenas Retter und der Mann an ihrer Seite! Grün und Grün gehört zusammen, nicht Grün und Gelb.
Linda hat ihn in die Richtung der FDP-Fraktionsräume geschickt, in die Katja angeblich ab und an mal eingeladen wird. Sie selbst hat sich zu den FDP-Büros im ehemaligen Reichsinnenministerium begeben, die ganz schön weit ab vom Schuss liegen. Und noch dazu direkt neben Büros der AfD.
Vor den Fraktionsräumen angekommen, entdeckt Robert Christine Aschenberg-Dugnus, die an einer Säule lehnt und auf ihr Handy starrt.
"Haben Sie hier irgendwo Katja Suding gesehen?" fragt Robert sie, ohne sie zu begrüßen.
Die Liberale sieht in misstrauisch an, dann blickt sie wieder auf ihr Handy. "Die ist eben den Gang da entlang gelaufen." Sie deutet mit dem Kopf in die Richtung.
Robert hetzt also wieder los und sieht am Ende des Ganges noch eine Gestalt laufen.
"Stopp, Katja!" ruft er.
Die Gestalt erstarrt, sieht sich panisch um und hechtet dann hinter eine Zimmerpalme im Kübel, die als Deko im Gang steht.
Robert sprintet zu der Palme und wirft einen Blick dahinter. Da hockt tatsächlich Katja und sieht ihn erschrocken an. Der Klimaminister traut seinen Augen nicht.
"Was ist denn mit dir passiert?"
"Was meinst du?" fragt Katja.
Robert kratzt sich am Kopf. "Naja, du hast dich irgendwie verändert," antwortet er dann diplomatisch.
"Wie sagt man heutzutage: Jeder geht mit der Trennung von Bibi und Julian anders um. Oder ist das schon nicht mehr aktuell?" Katja richtet sich auf und tritt hinter der Palme hervor. "Ich will einfach nochmal etwas Neues probieren, mich neu erfinden. Mit Annalena ist es ja hoffnungslos, also habe ich die Reißleine gezogen und wage jetzt ein Leben als wilder Single."
"Das heißt, du hast Annalena nicht entführt?" fragt Robert.
"Annalena wurde entführt?"
"Naja, nicht so richtig...glaube ich," antwortet Robert. "Jedenfalls suche ich sie."
"Alleine?"
"Naja eigentlich mit Linda, aber die ist grade woanders nach dir suchen gegangen..." Plötzlich beschleicht Robert ein schrecklicher Verdacht. Was wenn Linda hinter all dem steckt?! Vielleicht war es ein perfides Spiel von ihr, Robert im Finale noch einmal richtig dumm dastehen zu lassen!
"Verdammt," stößt Robert aus. "Ich muss Linda finden."
Katja sieht ihm verwirrt hinterher, wie er lossprintet, jedoch bereits nach zwei Metern zu keuchen beginnt. Sie zuckt mit den Schultern, zupft an ihren Haaren und geht dann weiter.
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Linda eilt über den Platz vor dem Brandenburger Tor. Eigentlich hätte es einen kürzeren Weg gegeben, um vom Reichstag zur Dorotheenstraße zu kommen, doch die ständigen Bauarbeiten dort erschwerten das Durchkommen, sodass die die alternative Route gewählt hat.
Sie läuft unter dem Brandenburger Tor her, denkt kurz an Brandenburg und passiert dann die französische Botschaft, als ihr plötzlich etwas ins Auge fällt. Eine Frau, die mit auffälligem Hut und Sonnenbrille bekleidet ist. Oder besser gesagt, verkleidet ist. Sie sitzt am Tisch eines Cafés und unterhält sich mit jemandem.
Das ist doch Annalena! Und mit ihr am Tisch sitzt nicht Katja, sondern Kevin Kühnert?!
"Was macht ihr denn hier?" fragt Linda, die sich direkt zu ihnen an den Tisch gestellt hat.
Annalena und Kevin zucken zusammen.
"Linda?" fragt Annalena überrascht. "Was machst du denn hier?"
"Du und ich sollten grade eigentlich auf unserem letzten Einzeldate sein," sagt Linda vorwurfsvoll. "Stattdessen sitzt du hier mit dem Sozialisten Kühnert!"
"Was? Ich wusste gar nicht, dass heute ein Date stattfindet." Annalena nimmt die Sonnenbrille ab und sieht Linda entschuldigend an.
Plötzlich beginnt Kevin diabolisch zu lachen. "Ich hab euch alle verarscht, jeden einzelnen von euch!"
"Und warum?" fragt Linda genervt.
"Weil diese Show noch einen schwulen Mann brauchte! Wir waren unterrepräsentiert!"
"Die Bachelorette ist nun mal eine Frau, man kann es nicht allen recht machen!" fährt Linda ihn an.
"Doch!" brüllt Kevin zurück. "Es ist meine Aufgabe und mein Ziel alle Gruppen der Gesellschaft zusammenzubringen!"
Linda fasst sich an die Stirn. Das wurde ihr langsam alles zu dämlich. Sie sieht zu Annalena. "Willst du mit mir mitkommen?" fragt sie die Grüne.
Diese nickt und steht auf. "Das war echt unnötig, Kevin," murmelt sie.
Linda nimmt sie an der Hand und sie eilen in Richtung der FDP-Büros. Hoffentlich ist Robert noch eine Weile beschäftigt.
In dem Gebäude angekommen steuert Linda auf das Büro von Daniela Kluckert zu, da ihr eigenes in einem anderen Gebäude liegt. Daniela ist zum Glück grade nicht da und gehört zu denen, die oft vergessen abzuschließen.
"Ich habe mir echt Sorgen um dich gemacht," sagt Linda, sobald die Tür hinter ihnen zugefallen ist. "Wir dachten, dass Katja dich entführt hat."
"Niemand hat mich entführt, Kevin hat mir einfach richtig guten Kuchen versprochen. Da sagt doch niemand nein," erklärt Annalena.
Linda mustert Annalena einmal von oben bis unten und leckt sich dabei über die Lippen. "Ähm..." beginnt sie, doch sie weiß nicht, wie sie aussprechen soll, was sie denkt.
Annalena greift nach ihrer Hand. "Ja?"
"Es wird nicht lange dauern, bis Robert uns findet," beginnt Linda. Sie atmet tief durch. Die Zeit ist knapp und kostbar und sollte daher nicht wegen ihrer eigenen Schüchternheit verschwendet werden. "Ich will dir endlich näher kommen. Ich halte es nicht aus, dich nicht überall berühren zu dürfen."
Annalena beißt sich auf die Unterlippe, bevor sie ihre Arme um Linda schlingt und ihre Lippen an ihr Ohr bringt. "Dann tu es doch," flüstert sie mit warmem Atem, der Linda einen angenehmen Schauer durch den Körper fahren lässt.
Die Liberale blickt sich im Büro ihrer Kollegin um. Der Schreibtisch scheint ihr nicht sehr bequem. Bleibt nur noch die schmale, durchgesessene Ledercouch in der Ecke. Die würde es wohl tun müssen.
Linda zieht Annalena mit sich. Das Möbelstück ist so schmal, dass Linda nur auf, nicht aber neben Annalena liegen kann. Aber so schlecht ist das eigentlich nicht.
Die beiden Frauen küssen sich genauso leidenschaftlich, wie bei ihrem Date in Lindas Wohnung. Es dauert nicht lange, bis Lindas Hände unter Annalenas Kleid wandern und dieses immer weiter nach oben schieben. Sie streicht über Annalenas Schenkel und ihren Hintern, was Annalena ein zufriedenes Seufzen entlockt.
Annalenas Hände wandern unterdessen zu Lindas Bluse und öffnen einen Knopf nach dem anderen. Linda streift sich die Bluse von den Schultern und hilft Annalena danach dabei das Kleid am Rücken zu öffnen. Linda trägt jetzt nur noch ihre Stoffhose, während Annalena nur noch in Unterwäsche vor oder eher unter ihr liegt.
Die Liberale grinst. "Du bist echt unverhältnismäßig schön," sagt sie.
"Ich bin eben ein echter Ausnahmezustand," antwortet Annalena verführerisch.
"Hm ja, einer mit dem ich ausnahmsweise gerne flirte," gibt Linda zurück, bevor sie Annalena auch noch den BH auszieht.
Sie beginnt damit, erst ihren Hals, dann ihre Brüste mit Küssen zu übersähen. Annalenas Atmung wird unruhiger und Linda spürt, wie ihre Hüfte sich immer fester gegen ihr Knie drückt.
Dann macht sich die Grüne am Knopf ihrer Hose zu schaffen. Linda kann ein Stöhnen nicht unterdrücken, als sie Annalenas Hände zwischen ihre Beine wandern. Sie zieht Annalenas Slip zur Seite und berührt Annalena im gleichen Moment dort, wo sie auch die Finger der Außenministerin bei sich spürt.
Und dann gibt es zielführende Koalitionsgespräche! Und diesmal wedelt niemand mit dem Stangensellerie!
Grade als Linda und Annalena sich wieder halbwegs angezogen haben, klopft es an der Tür. "Hey, ich weiß, dass ihr da drin seid!"
Robert. Den hat Linda ja schon komplett vergessen. Als ihr wieder einfällt, dass dies möglicherweise das einzige und letzte Mal war, dass sie mit Annalena geschlafen hatte, wurde ihr flau im Magen.