bittersüß - juzo

By iwannafartnow

15.8K 809 196

"Und wieder spürt Ju dieses beschissene Gefühl. Der bittere Nachgeschmack dieses viel zu süßen Kusses. Aber e... More

retter seines alptraums
roter eyeliner
brennende Berührung
wie ein dicke decke
verdammt nackt
eins. zwei. drei.
nochmal kosten
wütende schmetterlinge
dominosteine
einfach zu bitter
jetzt keine kraft
nichts schlimmes
die wucht des schildes
zu perfekt und real
sorry
plötzlich wieder
an der oberfläche
verschlüsselte daten
diggie

wie ein bumerang

744 37 2
By iwannafartnow

Nervös finden seine Augen andauernd etwas Neues zum Fixieren. Er hat so Angst und er kann es in seinem ganzen Körper spüren. Seine Finger kribbeln und sind nicht davon abzuhalten, wie wild an seiner Decke herum zu fummeln. Es ist unerträglich. Sein Herz schlägt viel zu wild und schnell gegen seine Brust, so dass er das Echo des Herzens in seinen Schläfen vibrieren fühlen kann. Er will das so nicht. Seine Beine jucken, als würden tausende an Ameisen über sie rennen. Er will, dass alles wieder okay ist. Sein Atem ist unregelmäßig und es fühlt sich an, als würde er ersticken, könnte er nicht mehr Sauerstoff in seine Lunge pumpen. Er hat Angst, dass es nie wieder okay sein wird. Seine Sicht verwischt. Er will das alles doch gar nicht.

Immer wieder ändert er seine Schlafposition. Aber sobald er nur Sekunden in einer liegt, plagen ihn immer mehr Gedanken und wenn er sich dann wieder umlegt verschwinden sie für Sekunden, bevor sie in einer doppelt so hohen Welle wie zuvor zurück schwappen und ihn wieder begraben. Es macht ihm Angst. Er wünschte, er könnte alles, was gerade passiert ist, löschen, so dass es nie passiert ist, einfach auslöschen. Nie wieder darüber sprechen, nie wieder darüber nachdenken. Er will einfach, dass die Angst verschwindet.

Unruhig wechselt er wieder seine Schlafposition und schaut plötzlich wieder in das friedlich schlafende Gesicht von Ju. Von jetzt auf gleich verschwinden seine Gedanken und aufmerksam treffen seine Augen auf Rezos Gesicht. Als wäre es das schönste der Welt, scannen seine Augen Rezos Gesicht. Erst schweifen sie über die geschlossenen und entspannten Augenlider, die wie dicke Schutzschichten über den blauen Augen liegen und sie mit langen dunklen Wimpern elegant wirken lassen. Danach findet er die Nase, sie ist dick aber nicht zu groß, eher rundlich als schlank, aber er liebt sie so, er könnte sich keine bessere vorstellen. Und zum Schluss fixiert er noch Rezos Lippen, schmal aber nicht zu dünn, hellrot nicht so farbig wie andere Münder, doch er liebt ihn sowie er ist.

Rezos Lippen sind das was er am zweitmeisten an Rezo mag, ganz oben steht aber Rezos Humor. Er liebt Rezos Humor, er könnte Stunden nur seinen dummen Wortwitzen zuhören. Naja, aber wenn er so nachdenkt, steht auch Rezos breites Lachen ganz weit oben und die Art und Weise wie Rezo argumentieren kann, wie er Sachen erklärt, wie er sich benimmt, wenn er von etwas begeistert ist, oder wie Rezo Ju anguckt. Naja, eigentlich steht Rezo ganz oben an den Dingen, die Ju am meisten liebt. Aber er darf das nicht.

Ein ekliges Gefühl legt sich über ihn und sofort schießt ihm das Wasser in die Augen. Er liebt Rezo. Er kann es nicht fassen; er liebt ihn wirklich. Schnell wischt er sich die austretende Flüssigkeit von seinen Augen, während er schluchzend in Rezos Gesicht blickt. Warum liebt er ihn, warum muss er ausgerechnet ihn lieben. Hätte es nicht ein Mädchen mit blauen Haaren sein können? Wieso Rezo? Sein Herz rast und macht es ihm noch schwerer einen klaren Gedanken zu fassen, denn mittlerweile fliegen diese einfach nur noch wahllos an ihm vorbei. Und die Gedanken, die ihm sagen wollen, dass er doch endlich jemanden liebt, derjenige es erwidert und es das Beste ist was passieren konnte, finden nie ihr Ziel, steuern stattdessen falsche Richtungen an.

Vorsichtig streckt er seine Hand zu Rezos Gesicht aus. Er will ihn spüren. Ein letztes Mal. Bevor er es nicht mehr kann. Immer näher kommen seine Fingerspitzen Rezos Gesicht, sie sind nur noch Millimeter entfernt, bis sie mit einem leichten Kribbeln die Haut berühren. Wie hypnotisiert streichen seine Fingerspitzen über die weiche Haut an Rezos Wange. Er liebt auch die weiche Haut. Er liebt die Wärme, die von ihr ausgeht, und das komische und lustige Gefühl, das durch seine Finger zuckt, wenn er die weiche Haut berührt.

Jus Finger findet Rezos Lippen. Sie sind rau, aber trotzdem so weich wie ein frisch bezogenes Kissen. Ob er sie jemals nochmal auf seinen eigenen fühlen kann? Wohl eher nicht. Langsam fühlt er den Weg hinunter zu Rezos Hals. Ein dunkles Lila schmückt einen runden Teil der Haut. Das war er. Er hat einem Mann ein Knutschfleck gegeben. Und wieder breitet sich das Gefühl in ihm aus, dass das alles hier falsch ist. Er hat doch wirklich einem Mann einen Knutschfleck gegeben. Seine Finger liegen auf der verfärbten Haut, bis er sie wieder weg zieht und die lustig piksende Flamme in seiner Brust erlischt.

Wieder fliegen seine Augen hoch in Rezos Gesicht und weitere Tränen bilden sich. Er hat sich in einen Mann verliebt. Wie konnte das nur passieren? Und seit wann? Das kann doch noch nicht länger so sein, oder doch? War er nur zu blind, weil es halt ein Mann ist und er nicht mal die Möglichkeit gesehen hat? Warum war er nur so blind und hat es zugelassen? Als würde jemand hartnäckig gegen seine Schläfen drücken, fängt sein Kopf an zu schmerzen. Ob es jetzt der Schlafmangel, die Tränen oder doch seine Gefühle sind, die das verursachen ist egal, aber er muss weg von hier.

Schnell wischt er noch die Flüssigkeit um seine Augen weg, bevor er die Decke von sich schlägt und seine Beine aus dem Bett zieht. Er braucht einen Schluck Wasser. Schnell berühren seine nackten Füße das kühle Parkett und viel zu schnell tragen sie ihn aus dem Raum raus, die Küche ansteuernd. Sein Herzschlag beruhigt sich langsam, als sich die Umgebung verändert und seine Gedanken so neue Erinnerungen und Gefühle auffischen. Doch dass er der Couch begegnet zieht ihn wieder in die tiefen der Gedanken. Er braucht dringend einen Schluck an Wasser.

Schnell reißt er ein Glas aus dem Küchenschrank und dreht das Leitungswasser auf, um nur in Sekunden sein Glas zu füllen. Wie ein Verdurstender schüttet er sich das volle Glas in den Mund und holt sich direkt Nachschub. Doch auch als die kühle frische Flüssigkeit seinen Hals hinunter fließt vergehen die Gedanken und Gefühle nicht, stattdessen ersticken seine Augen nur noch mehr an Tränenflüssigkeit.

Mit einem lauten Geräusch lässt er also das leere Glas auf die Ablage plumpsen und sucht mit großen Augen nach einer Flasche Gin. Vielleicht kann er ja damit seine Gedanken stillen? Vielleicht hören sie ihn ja dann auf zu beschuldigen? Vielleicht kann er ja damit einfach kurz wieder beruhigt einatmen?

Zu seinem Glück findet er schnell die Flasche und schüttet sich einen Teil des Inhaltes wieder in sein Wasserglas. Es ist nicht nur vielleicht sondern ziemlich sicher der falsche Weg mit sowas umzugehen, aber gerade der einzige der Ju einfällt. Obwohl Gin wirklich nie der bestausgewählte Drink dafür wäre. Trotzdem schüttet er sich gierig den Gin in nur ein paar Zügen den Hals hinunter. Mit einem brennenden Nachgeschmack macht er sich in Jus Körper breit.

Hektisch füllt er sich sein Glas nochmal nach und sieht sich mit einem schnell pochendem Herzen im Raum um. Sein Gedanken finden für ein paar Sekunden andere Themen, doch wie ein Bumerang fliegen sie nach kurzen Augenblicken auch schon wieder zurück zu Rezo. Seine Augen verlieren wieder Tränen, die schnell über seine trockene Wange fliehen. Warum muss er ausgerechnet derjenige sein, dem sowas zu schaffen macht? Wie kommt Rezo damit so gut klar? Warum kann er nicht mehr so sein wie er, Rezo ist perfekt. Kurz verliert er sich nichmal an dem Gedanken an Rezo. So perfekt. Bis er wieder in die Realität gerissen wird.

Hektisch senkt und hebt sich seine Brust, als er wieder sein Weg zu der Couch findet und sich schwer auf diese sinken lässt. Hier war er vorhin mit Rezo. Sie haben sich geküsst. So richtig. Mit Zunge und allem. Wieder breitet sich ein kribbeliges Gefühl in seinem Bauch aus. Er hat nur ihn gesehen und nicht die Folgen von dem, was sie machten und jetzt treffen sie ihn nur noch stärker. Es fühlt sich an wie ein heftiger Tritt in den Magen. Nur weil er so nachlässig war und die Gefühle zu ihm hatte kommen lassen.

Wieder nimmt er einen weiteren Schluck seines Getränkes. Und wieder breitet sich das Gefühl, dass er gerade so einiges falsch gemacht hat, in ihm aus. Mehr Tränen fließen. Er will doch nur, dass alles wieder so ist wie früher, dass alles wieder okay ist.

Durch ein lautes Geräusch schreckt Rezo aus dem Schlaf, es hat sich angehört, als wäre etwas zerbrochen. Sein Herz hämmert wie wild gegen seine Brust und er braucht ein paar Sekunden, bis er seine Atmung wieder unter Kontrolle bekommt. Doch auch dann steht er noch kurz unter Schock, weil er mit einem überraschten Atemzug feststellen muss, dass er nicht zuhause ist.

Aber nur in wenigen Sekunden prasseln die Erinnerungen wie ein Hagelsturm wieder auf ihn ein. Er war bei Ju. Er ist immer noch bei Ju. Und so viel ist passiert. Er hat Ju die Narben gezeigt. Sie haben sogar geküsst. Und Ju hatte eine Panikattacke. Sie haben noch länger geküsst. Es ist so viel passiert. Sofort zieht sich ein Lächeln über seine Lippen, als er sich an die Küsse erinnert. An das Gefühl, dass durch sein Körper gezogen war, als Ju seine Lippen auf Rezos gelegen hatte. Es war sein Traum und er war wahr geworden. Er hätte sich die Küsse nicht besser vorstellen können.

Seine Augen fixieren irritiert die Bettseite neben sich, denn sie ist nicht belegt. Niemand liegt dort. Hat sich Ju gar nicht zu ihm gelegt? Oder ist er schon wieder wach? Viele Fragen bilden sich und schlussendlich erinnert er sich wieder an den Grund für sein Aufwachen. Er hatte was gehört.

Schnell zieht er die Decke von sich runter und rutscht zum Bettrand, um nur in Sekunden aufrecht zu stehen. Er trägt weiterhin einen irritierten Gesichtsausdruck, während er aus dem Zimmer geht und durch die Wohnung läuft. Dem Geräusch nach muss etwas zerbrochen sein, auf jeden Fall hat es sich danach angehört. Ein mulmiges Gefühl breitet sich in seinem Bauch aus, als er dann endlich das Wohnzimmer erreicht. 

hey, ich bins wieder. ich wollte nur schonmal bescheid geben, dass das eines der letzten kapitel sein wird, heißt es kommen nicht mehr so viele oder sogar nur noch eins und weil ich morgen keine zeit zum schreiben habe, lässt das nächste vielleicht sogar ein bisschen länger auf sich warten. aber es muss nicht unbedingt heißen, dass die story dann schon aufhört, weil vielleicht – nehmen wir an ich hab bock und zeit – werd ich sie noch weiterführen. ps: daankee nochmal für die vielen reads, votes und commis, ich bin soo happy dass es so vielen lesen <3

Continue Reading

You'll Also Like

668K 33.7K 61
A Story of a cute naughty prince who called himself Mr Taetae got Married to a Handsome yet Cold King Jeon Jungkook. The Union of Two totally differe...
1.3M 58.9K 105
Maddison Sloan starts her residency at Seattle Grace Hospital and runs into old faces and new friends. "Ugh, men are idiots." OC x OC
67.7K 1.3K 47
*Completed* "Fake it till you make it?" A messy relationship with a heartbroken singer in the midst of a world tour sounds like the last thing Lando...
184K 5K 42
" She is my wife, stay away from her!" " Keep trying she will remain mine. " " Show me your scars, I want to see how many times you needed...