Ace of Hearts

By MK_Roam

725K 21.5K 942

Band I -Eine Welt mit ihren Regeln- Zwei Mafiafamilien, welche um die Vorherrschaft kämpfen. Ein kalter Krieg... More

Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
Kapitel XXIV
Kapitel XXV
Kapitel XXVI
Kapitel XXVII
Kapitel XXVIII
Kapitel XXIX
Kapitel XXX
Kapitel XXXI
Kapitel XXXII
Kapitel XXXIII
Kapitel XXXIV
Kapitel XXXV
Kapitel XXXVI
Kapitel XXXVII
Kapitel XXXVIII
Kapitel XXXIX
Kapitel XL
Kapitel XLI
Kapitel XLII
Kapitel XLIII
Kapitel XLIV
Kapitel XLV
Kapitel XLVI
Kapitel XLVII
Kapitel XLVIII
Kapitel XLIX
Kapitel L
Kapitel LI
Kapitel LII
Kapitel LIII
Kapitel LIV
Kapitel LV
Kapitel LVI
Kapitel LVII
Kapitel LVIII
Kapitel LIX
Kapitel LX
Kapitel LXI
Kapitel LXII
Kapitel LXIII
Kapitel LXIV
Kapitel LXV
Kapitel LXVI
Kapitel LXVII
Kapitel LXVIII
Kapitel LXIX
Kapitel LXX
Kapitel LXXI
Kapitel LXXII
Kapitel LXXIII
Kapitel LXXIV
Kapitel LXXVI
Kapitel LXXVII
Kapitel LXXVIII
Kapitel LXXIX
Kapitel LXXX
Kapitel LXXXI
Kapitel LXXXII
Kapitel LXXXIII
Kapitel LXXXIV
Kapitel LXXXV
Kapitel LXXXVI
Kapitel LXXXVII
Kapitel LXXXVIII
Kapitel LXXXIX
Kapitel XC
Kapitel XCI
Kapitel XCII
Kapitel XCIII
Kapitel XCIV
Kapitel XCV
Kapitel XCVI
Kapitel XCVII
Kapitel XCVIII
Kapitel XCIX
Kapitel C
Fortsetzung

Kapitel LXXV

6.3K 212 3
By MK_Roam


Panik brach in mir aus. Gott was, wenn jemand die Email gesehen hat.
Oder noch schlimmer sich die Aufnahmen angehört hat. Ich stellte mich hin und nahm ein Handtuch um mich einzuwickeln.
Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass ich noch komplett nass und mit Saum bedeckt war stieg ich aus der Wanne und tapste zur Zimmertür.
Vorsichtig sah ich in den Flur und zum Glück war die Luft rein. Zum ersten Mal war ich dankbar, dass mein altes Zimmer nicht weit von unserem entfernt war.
Auf Zehnspitzen eilte ich über den Boden und griff nach meiner Türklinke. Gerade als ich die Tür öffnen wollte ertönte eine Stimme hinter mir. Wie denn auch sonst, natürlich erwischt mich jemand, während ich klatschnass und nur mit einem Handtuch bekleidet im Flur stehe.
"Geht es dir gut Liebes?" Valerias Stimme beruhigte meine aufkommende Panik und ich drehte mich zu ihr um.
"Ja alles gut, mir ist nur eingefallen, dass ich mein Handy im Zimmer vergessen habe." Gelogen hatte ich theoretisch ja nicht, denn ich wusste wirklich nicht wo ich dieses Teil liegen gelassen hab. Misstrauisch sah sie mich an, nickte dann aber.
"Ich meine wegen deiner Ohnmacht." Ach das. Na toll fast hätte ich mich selbst verraten.
"Ja es war nichts ernstes. Es geht mir gut." Wieder nickte sie und kam dann einige Schritte auf mich zu.
"Liebes, wenn du Fragen hast oder mit jemandem reden möchtest dann bin ich da." Bei ihren Worten bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Sie war so liebevoll und fürsorglich und ich log ihr direkt ins Gesicht. Mein schlechtes Gewissen drohte mich zu übermannen, aber ich drängte es in die hinterste Ecke meines Kopfes. Mütterlich drückte sie meine Hand und ging dann den Flur entlang in Richtung ihres Zimmers. Ich öffnete die Tür zu meinem alten Zimmer und trat gezielt zum Balkon rüber. Immer noch spärlich bekleidet ging ich nach draußen und fand meinen Laptop genau an der Stelle, an dem ich ihn zurück gelassen hatte.
Zu meinem Erstaunen war er zugeklappt und ich schätze dies habe ich Vlad zu verdanken.
Schnell schnappte ich mir das Gerät und verließ das Zimmer. Ich versteckte ihn in einer meiner großen Handtaschen, für den Fall, dass Dante früher zurück kommen sollte.
Danach duschte ich mich nur noch ab und ließ das Wasser aus der Wanne. Sehnsüchtig sah ich zu, wie das Wasser abgelassen wurde. Das Entspannungsbad werde ich dann wohl auf einen anderen Abend verschieben müssen.
Nachdem ich mir meine Schlafsachen angezogen hatte, nahm ich den Laptop wieder an mich und setzte mich aufs neue Bad. Die neue Matratze schmiegte sich an meinen Körper und ich deckte mich mit der, nach Waschmitteln riechenden, Decke zu.
Den Laptop parkte ich auf meinem Schoß und klappte ihn auf. Sofort sprang mir die Email entgegen, welche ich aber sogleich wegklickte. Ich war noch nicht bereit dazu den Inhalt zu erfahren.

Ich öffnete eine Word Datei und schrieb alle Informationen über die Entführung nieder, welche ich mit der Zeit von meinem Bruder oder unseren Angestellten erfahren hatte.
Zu meinem Bedauern war das nicht viel und jeder weiter Satz, den ich tippte, warf mehr Fragen auf, als er beantwortete.

Der 04.08.2014, der Tag unserer Entführung. Ich nutzte die Funktion des Programms, um die Zahlen dick hervorzuheben.
Der 06.08.2014, der Tag an dem meine Mutter erschossen wurde. Auch hier wiederholte ich den Prozess.
Und zur guter Letzt, der 07.08.2014, der Tag meiner Befreiung. Nach dem ich das letzte Wort geschrieben hatte erschauderte ich. Dieser Moment war vieles, aber weder eine Befreiung für mich, noch war es meine Rettung. Es war viel mehr der Beginn von acht qualvollen Jahren ohne Mutter und einem desinteressierten Vater.
Ich trug auch die Informationen zusammen, welche ich aus meinen bereits verblassten Erinnerungen zog.
Den Geruch meiner Zelle, die Lichtverhältnisse, sogar die Stimmlage der Männer, welche mit mir gesprochen hatten. All das hielt ich detailliert fest. Aber auch nachdem ich alles was ich noch wusste aufgeschrieben hatte, umfasste meine Zusammenfassung nicht einmal zwei Seiten. Frustriert lehnte ich mich mit dem Kopf ans Bettgestell und sah zur Zimmerdecke.

Meinen Gedanken ließ ich dabei freien Lauf und sie sprinteten durch meine Neuronen, so als hätten sie genau auf den Moment gewartet.
Meine Familie hatte die Entführer getötet. Die Kovacs waren tot. Wer war also die geheimnisvolle Person, welche mir diese Nachrichten schickte? Oder waren es mehrere?
Einer von ihnen war bereits tot und seit dem Vorfall hatte ich auch keine weiteren Informationen bekommen.

Die Email war eine Woche vorher versendet worden. Vielleicht führten alle Stränge zu dem verstorbenen Isaac Daly und ich wühlte bereits in einer Sackgasse, aus der es keinen Ausweg gab. Wenn der Issac Daly die geheimnisvolle Person war, dann schätze ich, dass das Spiel nun mit seinem Tod beendet war.

Aber eine Frage blieb dann immer noch offen. Was wusste er über den Tod meiner Mutter? Und wieso wollte er es mir erzählen?
Das alles ergab keinerlei Sinn und je mehr ich darüber nachdachte, desto undurchschaubarer wurde das ganze.

Ich klappte meinen Laptop wieder zu, nachdem ich die Datei passwortgesichert hatte und legte mich schlafbereit ins Bett.
Mitten in der Nacht spürte ich eine Hand an meiner Taille, welche mich an eine harte Oberfläche zog. Bevor ich erschrocken die Augen aufreißen konnte umhüllte mich Dantes Duft und ich entspannte mich augenblicklich in seinen Armen.
"Gute Nacht, Amore." Er hinterließ noch einen Kuss in meinem Nacken bevor wir beide in den längst überfälligen Schlaf fielen.

Am nächsten morgen herrschte absolutes Chaos im Haus der Martinellis. Seit den frühen Morgenstunden liefen die Bediensteten wie aufgescheuchte Hühner durchs Haus. Nachdem ich Dante zum hundertsten Mal versicherte, dass es mir gut geht und er mir das Frühstück nicht ans Bett bringen lass muss, gingen wir endlich runter ins Esszimmer.
Im Erdgeschoss war der Trubel noch größer, als auf unserer Etage. Männer und Frauen des Personals liefen mit Unmengen von Sachen auf dem Arm an uns vorbei. Einer von ihnen hatte einen Pfau auf dem Arm, einen verdammten Vogel!
Bei dem Anblick sind mir fast die Augen rausgefallen. Dante hingegen fand meine Reaktion unheimlich witzig, weshalb er es auch nicht für nötig hielt mich aufzuklären.
Immer wieder fragte ich ihn, was genau hier los war, doch er grinste nur hämisch und ließ mich im Dunkeln stehen.
Als wir das Esszimmer betraten verstand ich die Aufruhe. Valeria war voll und ganz in der Planung des Anwärterabends vertieft und schrie ihre Anweisungen dem Personal zu, welche sofort los rannten.
"Guten Morgen." Versuchte ich ihre Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, was mir zum Glück auch gelang. Wie ein Reh, welches man mit Fernlicht blendet, sah sie zu uns.
"Da seit ihr ja. Weißt du eigentlich was dein Vater mir hier zumutet? Wie soll ich in nur drei Tagen eine solche Veranstaltung planen?" Aufgeregt warf sie ihre Hände in die Luft, doch Sergio trank einfach genüsslich seinen Kaffee, mit dem er ein teuflisches Grinsen versteckte.
"Für unsere Hochzeit hattest du noch weniger Zeit." rechtfertigt mein Mann das Handeln seines Vaters, während wir Platz nahmen. Der Tisch war diesen morgen eher provisorisch gedeckt. Überall lagen Zeitschriften und Stoffe herum. Ich griff nach der Kaffeekanne, welche nicht weit von mir stand und goss mir etwas ein, bevor ich das selbe bei Dante tat. Dafür erhielt ich einen kurzen Kuss auf meine Lippen. Dieser schöne, wenn auch kurze, Moment zwischen uns wurde durch ein lautes Schnaufen unterbrochen.
Als ich mich umdrehte sah ich Leonora in einer Dienstmädchen Uniform. Dieser Anblick erwärmte mein Herz. So kann ein Tag doch starten.
Mit einem siegreichem Lächeln auf dem Lippen starrte ich sie an, bekam aber nur einen gehässigen Blick zurück.

"Ja, aber das war ja auch Kindergarten. Deine Hochzeit hab ich seit deinem fünfzehnten Lebensjahr vorgeplant. Ich musste nur noch den Startschuss geben. Aber das hier? Ich muss komplett bei Null anfangen." Beklagte sich Valeria weiter und sah ihren Mann zornig an.
Wow, sie hatte Dantes Hochzeit seit seinem fünfzehnten Jahr angefangen zu planen? Irgendwie machte mir diese Information angst.
"So ich kann nicht mehr. Lass das jemanden anders halten." Plötzlich tauchte Chiara unter einem Haufen von Stoff auf, welchen sie die ganze Zeit über gehalten hatte. Es war eine so große Menge, dass ich sie vorher gar nicht sehen konnte.
"Na toll und jetzt verlässt mich auch noch meine Tochter." traurig sah sie Chiara hinterher, welche fluchtartig das Esszimmer verlassen hatte. Dann fiel ihr Blick auf mich und ich erstarrte. Oh bitte nicht. Hilfesuchend sah ich zu meinem Mann, welche die selbe Taktik wie sein Vater befolgte und die Kaffeetasse an seinen Mund führte, um ein Grinsen zu verschleiern.
Nur blöd, dass ich es gesehen habe.
Dann kam mir eine Idee.
"Wenn du Hilfe brauchst, dann wird dir Leonora sicher gerne helfen." Bei diesen Worten musste ich ein Lachen unterdrücken, da ich mir vorstellte wie sie an Stelle von Chiara unter den Stoffen erdrückt wurde. Ich drehte mich zur der erwähnten um, welche mir nur einen finsteren Blick zuwarf.
"Ich denke das ist die passende Aufgabe für dich, da ich nicht davon ausgehen, dass du sehr fähig bist zu putzen oder zu kochen. Bis du diese Sachen erlernt hast kannst du dich so nützlich machen." Erklärte ich meinen Gedanken und auch wenn ich das ehrlich dachte, so war es dennoch ein gutes Gefühl ihr aufzuzeigen, dass sie nicht einmal für einen solchen Beruf wie der eines Dienstmädchens geeignet war.
"Was fällt d.." Weiter kam sie aber nicht, denn mein Mann drehte sich ebenfalls nach ihr um und sah sie mit einem warnenden Blick an.
Je schneller sie ihre Stellung in diesem Haus annimmt, desto besser wird es für sie sein.
"Sehr schön, dann wäre das geklärt. Leonora, bring diese Stoffe in den Salon. Ich werde mich erst einmal für das Dessert entscheiden."
Schnaubend folgte Leonora Valerias Befehl und sammelte die Stoffe ein.
Zufrieden lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und nahm einen Schluck von meinem Kaffee.

"Wenn ich gewusst hätte, dass dir das so viel Spaß bereitet, dann hätte ich sie schon viel früher dazu verdonnert." flüstere Dante mir ins Ohr.
Oh ich glaube das werden die spaßigsten drei Monate meines Lebens werden.




Continue Reading

You'll Also Like

3.1M 13.1K 9
- Abgeschlossen - Mafia | Drama ______ »Eine Frau ist das Spiegelbild, der Taten ihres Mannes.« _____ Ludovica Grasso wächst wegen eines tragischen...
75.8K 2.2K 34
Du liebst jemanden seit deiner Kindheit und kannst dir nichts sehnlicheres vorstellen als eine wunderschöne Zukunft mit dieser Person zu haben. Wahr...
666K 17K 37
Erster Teil Und wenn er kam, dann rannten sie, aber jeder wusste: Ihm entkommt man nicht. »Du dachtest doch nicht wirklich, dass du mir nachdem letz...
140K 4.5K 55
Normalerweise ist die Vergangenheit vergangenes und man sollte sie ruhen lassen, doch nicht, wenn sie einen riesigen Eingriff auf die Zukunft hat. A...