TURKISH MAFIA

By bombayim

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๐™€๐™›๐™จ๐™–๐™ฃ๐™š ๐™”๐™–๐™ฃ๐™ข๐™–๐™ฏ. Genau wie ihr Name ist sie eine lebende Legende. Mutter tot und vom eigenen Vater... More

๐Ÿ–ค
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๐Ÿ–ค
Danksagung
TR

44.Kapitel

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By bombayim

Sonntag, 17:07

,,Passt auf euch auf, okay? Lernt schön und macht keinen Blödsinn." sage ich und gucke meine Brüder kurz warnend und dann leicht lächelnd an. Gerade verabschieden wir uns voneinander, da sie gleich ins Internat gefahren werden. Nachdem ich Halil und Muso umarmt habe, umarmen Bolat und ich uns noch kräftig, bevor die drei in den schwarzen Van einsteigen. Wuschele nochmal kurz durch die Haare von Muso, was ihn grinsen lässt.

Jetzt kommen wir zu Hakan, der gerade einsteigen wollte, doch ich packe ihn mit einer Hand am Kragen und drücke ihn an die Tür vom Beifahrerplatz. Erschrocken guckt er mir in die Augen, ich bleibe ruhig und gucke ihn mit kalten Augen an. Schon seit gestern ignoriert er mich und wir haben nichts geklärt. Es nervt mich. Und ich will nicht das er jetzt einfach geht, ohne sich von mir zu verabschieden. Eine Entschuldigung wäre auch sehr gut, erwarte ich aber nicht.
,,Ich hoffe du siehst deinen Fehler ein und verzeihst mir die Ohrfeige. Ich werde mich nicht nochmal entschuldigen, denn das habe ich schon oft genug getan." sage ich leise und sanft. Erstmal.

Doch die plötzliche Wut überkommt mich. Drucke ihn fester gegen die Tür, weshalb seine Augen sich weiten. ,,Ich schwöre dir Hakan, ich fetze dich, wenn du mich weiterhin ignorierst und mich so behandelst, als ob ich etwas schlimmeres getan habe als du. Denk mal darüber nach, was du getan hast." zische ihn an und bedrohlich nähere ich mich ihm.
,,Und jetzt geh zu deiner Pamuk." Lasse seinen Kragen los und umarme ihn, bevor ich mich entferne und sehe, wie er schluckt.
Er nickt nur und geht schnell ins Auto. Ein Mann im Anzug schließt die Tür und setzt sich ans Steuer.

Atme tief aus und sehe dem Auto hinter her, dass den Springbrunnen umkreist und Richtung Tor fährt. Als sie außer Sichtweite sind, drehe ich mich um, ehe ich in das Gesicht von Atakan gucke. Beachte ihn nicht und laufe rein. Durch die Schritte hinter mir, stelle ich fest, dass er mir folgt. Ich habe noch etwas Hunger, weshalb ich ins Wohzimmer laufe und mich an den Tisch setze. Der Tisch ist immernoch gedeckt, weil meine Brüder noch vor paar Minuten das Abendessen gegessen haben. Ich greife nach dem Löffel und fange an die Suppe zu essen.
Das sich Atakan auch wieder hinsetzt, ist mir etwas komisch, doch ich sage nichts dazu.

,,Wenn du fertig gegessen hast, ziehst du dich um und wir fahren dann los." sagt er und lehnt sich an den Stuhl. Hebe meinen Blick und gucke geradewegs in seine Augen, die mich mustern. Ziehe die Augenbrauen leicht zusammen. ,,Ich werde alleine gehen, Atakan. Bitte respektiere meine Entscheidung." entgegne ich und lasse den Löffel los. Trinke was von dem Wasser. Seine Stimme ertönt, die mich seufzen lässt.
,,Wirst du nicht, Efsane. Fang nicht damit schon wieder an." Wieso kann er es nicht respektieren? ,,Sturer Mann." murmele ich und nehme etwas von dem Eisbergsalat in den Mund. Er atmet aus, was ich ihm nachtue. ,,Weshalb muss ich mich umziehen?" frage ich und blicke kurz auf mein Outfit. Ein luftiger roter Rock mit weißen Punkten bis zu meinen Knien und ein figurbetonendes Oberteil.

,,Weil ich es so will. Nichts was dein Körper betont und keine freie Haut." Gucke ihm entgeistert ins Gesicht und lache auf. ,,Das meinst du nicht Ernst." meine ich und gucke ihn belustigt an, doch die Belustigung vergeht, als er mich Ernst anschaut. ,,Du-Du meinst das Ernst?" Er nickt leicht als Antwort. Oh Gott. Ist der bescheuert? ,,Du hast mir nichts zu sagen, wie ich mich anziehen soll." ,,Efsan-" ,,Halt die Klappe." Ehe ich mich versehen kann, steht er mit einem Mal auf und packt kräftig meinen Kinn. Legt meinen Kopf in den Nacken und blickt mich wütend. ,,Du tust was ich sage. Ohne wenn und aber. Hast du mich verstanden?" knurrt er und ich spüre wie er mehr Druck ausübt. Verdammt, tut das weh. Er wird immer so aggressiv, wenn man nicht sofort tut was er sagt. ,,Tamam, Atakan. Tamam." murmele ich schnell, damit er seine Hand wegnimmt. Zum Glück macht er es auch nach paar Sekunden und setzt sich wieder auf den Stuhl. Streiche kurz über mein pochendes Kinn und gucke ihn nicht an. Arschloch.

Ohne ein Wort stehe ich auf und verlasse das Wohnzimmer. Mein Hunger ist mir vergangen. Im Schlafzimmer angekommen
ziehe ich mir den Rock schonmal aus und laufe unter nur mit einer Unterhose ins Bad. Schließe ab, erledige mein Geschäft und wasche mir danach die Hände. Betrachte mich kurz im Spiegel, bevor ich hinaus gehe und im Ankleidezimmer mir etwas anderes zum tragen aussuche. Soll ich mir eine Jogginghose anziehen? Es geht doch sowieso nur zu Hassan. Uh! Es gibt auch hier einen Jogginganzug in grau. Wie schön. Dagegen kann Atakan nichts sagen. Ich hole noch einen schwarzen Sport BH raus und ziehe den BH aus, den ich gerade anhabe. Stoppe in meiner Bewegung als ich plötzlich höre, wie die Tür aufgemacht wird. Reiße leicht die Augen auf und atme hektisch aus. Ist das Atakan? Nein, Nein. Eda. Bestimmt Eda. Aber Eda würde doch anklopfen! Off! Als ich höre, wie die Schritte näher kommen schnappe ich nach Luft. ,,Gelme!"(Komm nicht.) rufe ich laut und schnappe schnell was und drücke es über meinen Oberkörper. Er war doch gerade unten! Was macht er hier? ,,Ich ziehe mich gerade um." sage ich und fühle mich etwas gekränkt. Höre sein Ausatmen und Schritte, die sich entfernen. Gut. Sehr gut.

In Lichtgeschwindigkeit ziehe ich mich schnell um und streiche mir die Haare nach hinten. Betrachte mich im länglichen Spiegel. Passt. Gemütlich und sieht gut aus. Zögerlich werfe ich einen Blick ins Schlafzimmer und sehe, wie er im Balkon steht und eine lilane Red Bull Dose in der Hand hält. Der Geschmack fällt mir ein und ich schlucke meine Spucke, die sich gesammelt hat. Ich mochte es nicht so, aber es ist deutlich besser als andere Red Bull Sorten. Zum Beispiel Kokosnuss. Urgh. Nein. Einfach Nein.

Er dreht seinen Kopf nach hinten und blickt mir in die Augen, bevor er rein kommt und mich kopfschüttelnd mustert. ,,Dein Ernst?"
Verständlos guckt ich ihn an. ,,Was denn? Es ist gemütlich und mir gefällt." sage ich ihm meine Meinung. Er schnaubt, was ich ignoriere und nach dem Handy greife auf dem Nachttisch, dass er mir gekauft hat. Die Nummer von Hassan habe ich schon eingespeichert und haben auch gestern zusammen ein bisschen geschrieben. Jetzt werde ich ihm eine Nachricht schreiben.

,,Hey. Wir kommen dann jetzt. Bist du Zuhause?" schreibe ich und schicke es ab.
Sofort wird es blau, weshalb ich leicht lächele.

,,Wir? Uhh. Dein Mann kommt also auch. Soll ich den roten Teppich holen? ;)" Verdrehe belustigt meine Augen. Ach Hassan.

,,Tabi canim. Am Besten verteilst du noch überall rote Blüten." (Klar.)

,,Alles was die Prinzessin will. Noch irgendwelche Wünsche?"

,,Verhalte dich bitteee anständig neben Atakan. Keine perversen Witze oder Kommentare. Bitte."

,,Atakan also. Vay be. Was ein Name diggah. Der schreit doch schon, dass Gefahr kommt. Jetzt bin ich aber aufgeregter."

,,Versprich mir, dass du anständig bleibst."

,,Nahhhh. Ich kann dir nichts versprechen, Baby." Atme etwas gestresst aus und sehe aus dem Augenwinkel, wie Atakan zu mir rüber kommt. Hebe den Kopf und senke meine Hand mit der ich das Handy halte.
Kritisch guckt er mich an, bevor er zur Tür nickt. ,,Mach schnell. Bin im Auto." Nicke sofort und er geht endlich raus. Mir gefällt es nicht, dass er so kalt zu mir ist. Was kann ich aber schon tun.

,,Er kann schnell sauer werden, verhalte dich daswegen anständig, tamam?"

,,Vielleicht."

,,Hassan!"

,,Kommt drauf an, wie lecker mir dein Kuchen schmeckt." Dieser Typ...

,,Tschüss..." schreibe ich noch, bevor ich das Hand in meine Hosentasche stecke und nach unten laufe. Meine Beine führen mich zur Küche, wo ich den Schokoladenkuchen, den ich heute mir Bolat gemacht habe, in den Kuchenbehälter rein mache. Gehe damit zur Eingangstür und öffne sie. Betrete das Auto und die Tür wird von einen der ganzen Männer zu gemacht. Da die Klimatisierung eingeschalten worden ist, ist es kühl im Auto, was gut ist bei diesem Wetter. Schnalle mich an und wortlos startet er den Motor.

Zupfe an dem Jogginganzug herum und bin mir jetzt plötzlich unsicher. Findet er es hässlich? Mag er das Outfit nicht? Er hat mich doch meistens mit einer Jogginghose gesehen, da hat er nichts gesagt. Wieso sagt er jetzt dagegen was? Außerdem hat er mir doch den Jogginganzug gekauft! Was meckert er jetzt rum? ,,Findest du sehr, dass mir das nicht steht?" nuschele ich gegen meinen Daumen und werde in den Sitz gedrückt, als er schneller fährt. ,,Nuschele nicht und wiederhole was du gesagt hast." fordert er mich mit einem normalen Ton auf ohne mich anzugucken. ,,Findest du wirklich, dass der Jogger mir nicht steht?" frage ich deutlicher und lasse meinen Blick auf meinen Oberschenkel gesenkt.

Jedoch will ich wissen, wie er reagiert, weshalb ich doch lieber den Blick hebe und sein attraktives Seitenprofil angucke. Die Sonne strahlt ihn an und lässt auf eine Weise schöner aussehen. Er hat eine schwarze Sonnenbrille an und ist wieder ganz in schwarz angezogen. Seine Haare wieder so gut gemacht und kein einziges Haare an seinen straffen Wangen. Seine gerade Haltung, führt dazu, dass ich mich auch gerade hinsetze und versuche so zu bleiben. Da die Sonne genau auf seine goldene, breite Rolex strahlt, funkelt sie stark und lässt mich die Augen kurz schließen.

Er antwortet mir nicht, was mich traurig macht. Wieso antwortet er mir nicht?
,,Atakan..." sage ich betrübt und mache einen Schmollmund. Er wirft mir einen kurzen Seitenblick zu und zieht die Brauen zusammen. ,,Was heulst du jetzt, Mädchen?"
fragt er gestresst und umfasst das Lenkrad fester. ,,Ich heule nicht. Antworte mir doch bitte." streiche mir über meine feuchten Augen und lehne mich etwas zu ihm.
,,Off Efsane, Off." murmelt er. Nicke vor mich hin. ,,Dir gefällt mein Outfit also nicht. Okay." stelle ich fest und will ihn nicht mehr sehen.

,,Güzel-" ,,Sus, konuşma. Anladim ben." (Sei leise, rede nicht. Hab es verstanden.) unterbreche ich ihn beleidigt und verschränke meine Arme vor meine Brust. Ziemlich genervt er atmet aus und boxt mit seine geballten Hand gegen das Lenkrad und murmelt vor sich hin. Ich will von ihm nichts hören. Will ihn auch nicht sehen.

Minuten vergehen. Spüre plötzlich etwas an meinem Unterleib und leichte Schmerzen. Was ist- Nein! Oh Nein! ,,Halt an, Atakan!" sage ich rasch und verziehe mir das Gesicht.
,,Warum?" ,,Bitte halte einfach an einer Tankstelle an." höre mich einfach wie ein kleines Kind an. Oh man. Okay. Jetzt verstehe ich auch meine Stimmungsschwankungen. Atakan biegt nach rechts und stoppt den Wagen an einer Tankstelle. Lege den Kuchen auf seinen Schoss, schnalle mich ab und steige aus. Laufe auf die Toiletten und gehe in eine Kabine. Jap. Genau wie ich es vermutet habe, habe ich meine Tage bekommen. Toll. Sehr gut, perfektes Timing. Ob es hier Binden gibt? Ich habe aber kein Geld bei mir. Und Atakan werde ich nicht nach Geld fragen. Wickele einfach Toilettenpapier um meine Unterhose und ziehe sie mir wieder hoch. Nicht die beste Option, aber besser als gar nichts.

Nachdem ich mir die Hände gewaschen habe und wieder ins Auto gestiegen bin, erwidere ich Atakans Blick, der mich  analysiert. ,,Wir können los." sage ich leise und greife zum Rücksitz auf dem der Kuchen ist. Stumm fährt er los und fragt nicht nach.

▪︎▪︎▪︎

Tief atme ich nochmal aus, bevor ich es Atakan nachmache und aussteige. Zum Glück wohnt Hassan nicht an einem Ort, wo viele Menschen leben. Denn sonst würden die ganzen Menschen über uns tuscheln und das will ich nicht. Werfe ein Blick auf das Hochhaus in dem Hassan wohnt und Atakan deutet mit einem Kopfnicken, dass ich vorlaufen soll. Dicht hinter mir spüre ich ihn hinter mir und schlucke. Oh man.

Da die Kingel nicht funktioniert, gehen wir ohne zu klingeln in das Hochhaus und laufen die Treppen hoch. Spüre die immernoch leichten Schmerzen in meinem Unterleib und halte kurz inne. Im dritten Stock bleibe ich stehen, weshalb er auch stehen bleibt. Bevor ich anklopfe, werfe ich noch einen kurzen Blick über meine Schulter, um in das emotionslose Gesicht von ihm zu gucken. Als auf einmal die Tür aufgeht, gucke ich dahin. Hassan!

,,Vay vay vay. Hoşgeldiniz." begrüßt er uns in einem weißen Tank Top und grinst von einem Ohr bis zum anderen. Ein kleines Lächeln bildet sich auf meinen Lippen als ich meinen besten Freund angucke. Würde ihn gerne umarmen, jedoch würde das dem angespannten Atakan nicht gefallen. Da bin ich mir sicher. ,,Hoşbulduk." sage ich leise, ziehe mir die Schuhe aus und gehe in die Wohnung rein. ,,Du hast den geilen Kuchen mitgebracht. Ich küsse doch deine weichen Wangen." bedankt er sich plötzlich und ich überreiche ihm den Kuchen. Rechne nicht damit, als er mir einen Kuss auf die Wange gibt und mich grinsend anguckt. Ich schlucke, während mir das gereizte Ausatmen von Atakan in die Ohren kommt. Während Hassan den Kuchen in die kleine Küche bringt, gucke ich zu Atakan rüber, der immernoch am gleichen Fleck steht.
Gucke ihn auffordernd an, weswegen er sich ohne die Schuhe auszuziehen die Wohnung betritt. Schließe die Tür und laufe ins Wohzimmer, was er mir nachmacht.

Sehe ihm dabei zu, wie er mit einer kalten Miene jedes einzelne Detail hier betrachtet und sich vorerst nicht hinsetzt. Ich merke, dass Hassan aufgeräumt hat, obwohl er der unordentlichste Mensch ist den ich kenne. Nett von ihm. Hassan kommt in die Wohung rein und guckt zu Atakan, der ihm den Rücken zugekehrt hat. Mein bester Freund streicht sich über seinen gewachsenen Bart und beißt sich auf die Lippen. Er macht stumm eine erstaunte Miene, während er aufs Atakans Bizeps zeigt. Mit seinen Lippen formt er ein 'Çüş' und nickt anerkennend.
Als sich Atakan jedoch plötzlich umdreht, hört er sofort auf und zeigt auf das Sofa.
,,Setzt euch doch." bittet er und ich setze mich. Während Hassan sich im Schneidersitz neben mich setzt, setzt sich Atakan breitbeinig auf das Einzelsofa.

,,Und? Wie geht's?" fragt Hassan. ,,Gut dir?" ,,Joa auch." antwortet er zurück und werft einen kurzen Blick zu Atakan. Leicht nähert er sich mir. ,,Dein Mann will mich glaube ich töten." Atme aus und gucke auch kurz zu ihm. Oh man. Atakan mag ihn wirklich gar nicht, obwohl er ihn nicht einmal kennt. Ich gucke Hassan entschuldigend an.

,,Was ist mit eurem Haus eigentlich passiert? Wie ist das passiert?" fragt er auf einmal und lehnt sich nach hinten. Wenn ich ihm jetzt die Wahrheit erzählen würde, würde er nur weitere Fragen stellen, die ich nicht beantworten kann und es würde wahrscheinlich Atakan nur noch mehr reizen. ,,Es...es war ein Unfall. Wir leben dort nicht mehr." ,,Sicher, dass es ein Unfall ist? Manche sagen, dass es jemand extra getan hat." ,,Ja, Hassan. Es war ein Unfall. Niemand kann was dafür." Er nickt paar Mal, bevor er anfängt leicht zu grinsen.
,,Und wann habt ihr geheiratet? Wieso wurde ich nicht eingeladen?" Keine Ahnung, wann wir geheiratet haben, will ihm das auch sagen, jedoch kommt mir Atakan zuvor. ,,15.Juni" antwortet er. Oh. Er hat sich das gemerkt. Interessant. Hätte ich nicht erwartet. ,,Ich war sehr im Stress und habe es vergessen. Tut mir Leid." entschuldige ich mich bei Hassan, der mich misstrauisch mustert.

Ich fühle mich gerade wirklich unwohl, hier zu sitzen und dabei Atakans Blick zu spüren. Neben Hassan bin ich gelegentlich ganz gelassen, aber heute nicht. Jetzt nicht. Nicht neben Atakan. ,,Ich schneide mal den Kuchen." lasse ich die beiden alleine und gehe mit schnellen Schritten in die Küche. Ob es gut ist die beiden alleine zulassen? Nein, ich glaube nicht.

Greife nach einem Messer und hole drei Teller mit drei Gabeln raus. Schneide drei Stücke vom Kuchen und mache sie jeweils auf die Teller. Ich gucke im Kühlschrank, ob es noch etwas zu trinken gibt und finde Traubensaft. Noch nicht geöffnet. Lächele und realisiere, dass Hassan es für mich gekauft hat. Ich liebe Taubensaft und das weiß er auch. Schenke ein Glas für mich ein und zwei Gläser mit Wasser. Auf das große Tablett mache ich alles drauf und will damit raus, als plötzlich ein ohrenbetäubender Schuss ertönt und ich stark zusammen zucke. Reiße die Augen auf und stelle das Tablett sofort zurück, um in das Wohnzimmer zu rennen.

Nein, Nein, Nein, Nein! Ich habe sie doch nur paar Minuten alleine gelassen. Das hat Atakan nicht gemacht. Mit offenem Mund gucke ich zu Hassan, der schmerzvoll aufstöhnt, am Boden liegt und sich am rechten Oberschenkel festhält. Atakan ist etwas über ihn gebeugt und hält die Knarre an seine Schläfe. Sehe, dass er in der Nähe seines Ohres ihm etwas zuflüstert und Hassan dann mit verzerrtem Gesicht mehrmals nickt und Schmerzen hat.
,,Atakan!" rufe ich laut und schubse ihn zur Seite, um nach Hassan zu sehen.

,,Ne yaptin sen?!" (Was hast du getan?!) rufe ich hysterisch und will nach Hassans Hand, doch er versucht sich von mir zu entfernen und guckt mich mit großen Pupillen an.
,,Geh Efsane!" sagt er und haltet sich an seinem blutigen Oberschenkel. Es...es fließt immer mehr Blut. Ich muss ihm doch helfen! ,,Was?" ,,Geh, Geh, Geh einfach. GEH!" brüllt er schon fast und ich zucke zusammen. ,,Lass-lass mich dir helfen, Hassan..." ,,Ich brauch deine...deine...Hilfe nicht, geh ei-einfach." stottert er schmerzhaft. Will der mich verarschen?! Er verblutet! Ist der bescheuert?! ,,Has-" ,,Geh man und komm nie wieder!" brüllt er endgültig und ich spüre einen Griff an meinem Oberarm. Wie gelähmt reagiere ich nicht mehr und lasse mich von Atakan mitziehen.

Draußen angekommen und schnappe ich nach Luft. Das...ist das gerade wirklich passiert? Oh Gott. Hassan würde niemals so etwas machen. Er würde mir gegenüber seine Stimmt nicht heben. Was sollte das? Atakan war das! Er hat das getan! Er hat das Hassan befehlt und Hassan hatte natürlich keine andere Chance, als sein Befehl umzusetzen. Wütend drehe ich mich zu Atakan um, der ganz entspannt ist. So als ob er gerade keinen Menschen angeschossen hatte. Wie kann er so kaltblütig sein?

,,Was bist du für ein Mensch?" hauche ich und nähere mich ihm. Er steckt seine Hände in seine Hosentasche und presst die Lippen aufeinander. Versuche etwas in seinen Augen zu erkennen, doch erfolglos. ,,Wieso zum Teufel hast du meinen besten Freund, den Mann den ich als Bruder sehe, angeschossen?" knurre ich und schubse ihn etwas nach hinten mit meinen Händen.
,,Antworte mir!" rufe ich sauer und spüre wie meine Augen feucht werden. Die Unterleibschmerzen versuche ich zu ignorieren.

,,Du bist ein ekelhafter Mensch, Atakan! Hast du etwas wie Gefühle?! Wie kannst du einfach einen Menschen anschießen? Bist du bescheuert? Wie, sag mir, WIE?!" verzweifelt schlage ich mit meinen Händen auf seine Brust und spüre eine Träne die mein Auge verlässt. ,,Du-du hast meine einzige...F-Freundschaft be-endet du scheiss A-Arschloch." Ich bin verloren in einem Gefühlschaos und weiß nicht wie reagieren soll. Ich weine für die jahrelange Freundschaft, die gerade zerbrochen wurden ist. Spüre seine Hände an meinen Handgelenken, die mich stoppen und mich mit einem Ruck näher an sich ziehen. Lehne meine Stirn an seine Brust und lasse die Tränen fallen.

,,Du zerstörst alles, Atakan. Einfach alles."

●●●

Also... *räuspert sich * ...ich verstehe, dass ihr traurig seid und vielleicht ein kleines bisschen sauer wegen dem Kapitel weil ihr erwartet, dass die beiden sich näher kommen... doch ich liebe es hihihihi

Bei mir fängt wieder bald die Klausurphase an, jetzt denkt ihr bestimmt, dass ich eine Pause einlege, aber da ich so extrem schlauuuuu bin habe ich schon mal vorgeschrieben. Ein Applaus biddddeeee

Das wärs dann. Wir sehen uns im nächsten Kapitel oder in den Kommentaren.

(Unbearbeitet)

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