TURKISH MAFIA

By bombayim

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๐™€๐™›๐™จ๐™–๐™ฃ๐™š ๐™”๐™–๐™ฃ๐™ข๐™–๐™ฏ. Genau wie ihr Name ist sie eine lebende Legende. Mutter tot und vom eigenen Vater... More

๐Ÿ–ค
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71. Kapitel
๐Ÿ–ค
Danksagung
TR

43.Kapitel

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By bombayim


Lasse die Erdbeere in meiner Hand los und schlucke den Bissen runter, den ich nicht gekaut habe. Hassan. Ich habe ihn vergessen. Ich habe ihn einfach vergessen. Meinen besten Freund. Oh Gott. Was bin ich für eine Freundin? Ich fühle mich schlecht. So schlecht.

Schüttele mit dem Kopf. ,,Werde ich bald machen." antworte ich und muss meinen Blick nicht heben, um zu gucken, ob Atakan es interessiert über wem Hakan redet. Spüre seinen brennenden Blick auf mir. Off. Bitte, er soll nicht schon wieder seine eifersüchtige Seite zum Vorschein bringen. Es soll ein guter Tag werden und Atakan kann ihn mit einer seiner Handlung zerstören. Hebe kurz den Blick und sehe, dass er seine Brauen zusammen gezogen hat und angespannt ist. Die Tasse in seiner zerbricht ja gleich. ,,Am Besten du solltest ihn jetzt gleich anrufen. Er stirbt schon fast vor Sorge." macht Hakan weiter und grinst etwas. Mein Hand zuckt verdächtig, doch ich habe mich unter Kontrolle. Gucke zu Atakan, der die Tasse etwas laut auf den Tisch knallen lässt. ,,Gel. Arıyalım." (Komm. Wir rufen ihn an.) fordert er mich kühl auf und steht von seinem Platz auf. Schluckend mache ich es ihm nach, werde noch einen vernichtenden Blick zu Hakan und laufe ihm nach. Wahrscheinlich in sein Büro. ,,Bist du eigentlich komplett behindert?" höre ich noch Bolat hinter mir leise fragen. Ja, Hakan. Bist du eigentlich gestört? Hast du dein Ziel erreicht?

Still versuche ihm hinterher zu kommen, doch er ist einfach schneller und geht in sein Büro rein. Gehe auch rein und zucke zusammen, als er die Tür lautstark zu knallt. ,,Hassan ist nur ein guter Freund." kommt es recht schnell aus mir und mit einem ängstlichen Unterton. Atakan stellt sich vor mich und holt sein Handy raus. ,,Tipp seine Nummer ein und mach auf Lautsprecher." befehlt er kalt. Nein, er soll nicht so reden. Er soll so bleiben wie gestern, wie vor einer Stunde. Nicht so. Und ich will nicht neben ihm mit Hassan reden. Nehme das Handy entgegen und versuche mich an seine Nummer zu erinnern. Was für Atakan wohl zu lange dauert. ,,Mach jetzt!" ,,Warte doch." murmele ich und fange an die Zahlen einzugeben. Die Nummer habe ich jetzt geschrieben, doch bevor ich ihn gleich anrufe, will ich das Atakan raus geht. Ich gucke in seine Augen und er in meine. ,,Kannst du vielleicht rau-" ,,Nein." unterbricht er mich und nickt auf das Handy. ,,Ruf an." ,,Aber wieso willst du unbedingt mithören?" Genervt atmet er aus.
,,Ruf. An." Damit er nicht weiter sauer wird, rufe ich ihn an und warte bis Hassan abhebt. Gucke unsicher zu Atakan, der keine Sekunde von mir wegguckt.

,,Alo?" kommt die Stimme von meinem besten Freund aus der anderen Leitung.
,,Hassan? Hier ist Efsane." sage ich zögerlich und höre ihn im nächsten Moment Luft schnappen. ,,Ey, das ist jetzt nicht wahr oder? Efsane? Bist du es echt?" ,,Ja, ich bin es. Wie geht es dir?" ,,Lan. Warte kurz. Ich bin immernoch unter Schock, lass mich mal kurz Wasser trinken." Lächele klein und höre, wie er wirklich etwas trinkt und Atakan leise gereizt ausatmet. ,,Ey, Mädchen. Wo bist du man? Was machst du? Was hast du die letzten Wochen gemacht, Fräulein? Meldest dich nicht, schreibst mir ni-" ,,Okay. Okay. Chill." unterbreche ich ihn und kann mir schon vorstellen, wie er in seinem Haus hin und her läuft. ,,Nein, ich werde nicht chillen. Und diese ganzen Menschen erzählen rum, dass du geheiratet hast! Vorallem mit diesem Mafia Typen diggah. Stimmt das?!" ,,Hassen jetzt beruhig dich mal! Und..." gucke kurz zu Atakan, bevor ich weiterspreche. ,,...ja ich hab geheiratet." beende ich meinen Satz fast flüsternd. ,,Vayy. Du heiratest und gibst mir nicht mal Bescheid. Eyvallah, Mädel, eyvallah. Merke ich mir. Und? Wie ist es so die Frau von einem Mafia Boss zu sein?"

Ich drehe mich von Atakan um. ,,Jetzt sei doch mal leise, Hassan. Mir geht es...gut. Wie geht es dir?" ,,Naja, hätte mich Hakan nicht angerufen, dann wäre ich vor Sorge gestorben, aber sonst alles gut. Wie geht es deinen Brüdern?" ,,Ihnen geht es auch gut."
antworte ich und schließe die Augen, als mich Atakan aufs Sofa dirigiert und sich auf den Couchtisch vor mir hin setzt. ,,So wenn wir diesen kleinen Smalltalk beendet haben. Erzähl mich jetzt alles." Atme aus. ,,Was willst du wissen? Ich beantworte dir alles."
,,Hast du schon mit deinem Ehemann geschlafen? Wenn ja, wie war er so?" Nicht sein Ernst! Hassan man! ,,Nein! Natürlich nicht!" kreische ich schon fast und spüre wie die Wärme an meinen Wangen. Auf keinen Fall gucke ich jetzt Atakan an.

,,Hä Mädchen, warum nicht? Willst du nicht wissen, wie er fi-" ,,Hassan!" unterbreche ich ihn mit verdammt heißen Wangen und atme hysterisch aus. ,,Zügel dich." ,,Yerim seni, wie schamhaft du doch bist, Baby." (Ich esse dich doch auf.) sagt er belustigt und ich spüre, wie sich der Körper vor mir noch mehr anspannt und wie Atakan seine Finger knacksen lässt. Eine Gänsehaut bildet sich auf meiner Haut.

,,Bro so am Handy können wir nicht reden. Ehrlich jetzt. Lass treffen."
Ich überlege, ob das eine gute Idee ist, doch gucke dann zu Atakan, der mit einer Handbewegung meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. ,,Morgen." ,,Was morgen?" frage ich Atakan und stelle das Handy auf stumm. ,,Das verfickte Treffen ist morgen."
Achso. Warte mal. Er lässt es zu? Ich darf mich mit Hassan alleine treffen? Brauche paar Sekunden um es zu realisieren, bevor ich mit Hassan weiter rede.

,,Passt für dich morgen?" ,,Klar. Komm wann du willst. Ich warte auf dich." antwortet er und lässt mich kurz lächeln. ,,Außerdem bin ich wütend auf dich nh, nur damit du es weißt."
Verständlich. ,,Ich weiß." murmele ich. ,,Gut. Dann backe mir etwas und vielleicht verzeihe ich dir." Presse die Lippen zusammen, als Atakan mit einem Mal aufsteht und hin und her läuft. Er ist sauer.
,,Ist gut. Wir sehen uns dann morgen."
,,Tschaui. Und liebe Grüße an deinen Ehemann." ,,Tschüss, Hassan. Tschüss." verabschiede ich mich rasch und lege auf. Lege tief ausatmend das Hand auf den Tisch und wage es mich nicht zu erheben.

Minuten vergehen. ,,Ich hätte nicht gedacht, dass du es zulässt, dass ich mich mit Hassan treffen darf." fange ich leise an und spiele unruhig mit der Fingerhaut von meinem Daumen. ,,Ich werde mitkommen." sagt er dann plötzlich, weshalb ich hochgucke und zu ihm blicke. Ziehe die Braune zusammen. ,,Was?" ,,Dachtest du, du darfst dich alleine mit diesem Hassen treffen?" dabei spricht er den Namen von meinem besten Freund so verachtend aus. Atakan lehnt sich an seinen Schreibtisch und verschränkt seine Arme vor seine Brust. Off.
Das hätte mir doch klar sein sollen.
,,Atakan-" ,,Nein." sagt er. ,,Du weißt doch nicht mal was ich sagen will." sage ich beschwerlich. Er soll mir zuhören und nicht sofort Nein sagen. ,,Doch, weiß ich." widerspricht er mir, umrandet seinen Schreibtisch und setzt sich auf seinen Stuhl.
,,Geh jetzt raus." fordert er mich kühl auf.

Ich balle meine Hand zu einer Faust und atme frustriert aus. Das darf ich nicht, das darf ich nicht. Was darf ich denn noch?
Verdammt nochmal. Er nervt. Atakan nervt mit seinen dummen Regeln. Die machen gar kein Sinn. Ich will das nicht mehr. Ich will machen was ich will. Ohne Erlaubnis von einem Atakan. So kann und will ich nicht länger bleiben. ,,Ich werde alleine gehen." bestimme ich entschlossen und stehe auf. Warte darauf, dass er was dagegen sagt, doch das macht er nicht. Er blickt auf die Papiere in seiner Hand hinab und beachtet mich nicht. Ist das sein Ernst? ,,Ich nehme an, dass du einverstanden bist, weil du ja nichts sagst." Laufe auf die Tür und öffne sie, halte aber inne, als seine kalte Stimme ertönt. ,,Du weißt, dass du nicht alleine gehen wirst. Ich werde mit dir nicht diskutieren." ,,Verdammt nochmal, lass mich doch machen, was ich will. Hassan ist mein bester Freund und er würde nichts falsches tun. Was ist dein dummes Problem?" kommt es ungewollt lauter als gedacht aus mir.

,,Siktir git, Efsane." (Verpiss dich.)

Bleibe stehen. Halte meinen Atem an. Was? Was sagt er da? Schlucke. Okay. Okay. So wie er will. Ich verpisse mich. Ist gut. Merke nicht wie meine Augen feucht werden. Unterdrücke das komische verletzte Gefühl in mir und gucke kurz in seine Augen, die mich mustern und gehe raus. Knalle dabei gewollt die Tür laut zu und versuche mich zu sammeln. Siktir git. Siktir git. Siktir git.
Das war gemein. Das war böse von ihm. Ebenfalls verletzend. Genau die selben Wörter, die mein Vater zu mir auch gesagt hätte. Zwei Wörter. Nur zwei Wörter.

Kopfschüttelnd laufe ich die Treppen runter, nachdem ich mein Gesicht gewaschen habe und keine nassen Augen mehr habe. Gehe ins Wohnzimmer und sehe, dass meine Brüder auf der Couch sitzen. ,,Abla? Alles gut?" Nein. ,,Ja. Alles gut." antworte ich Bolat und setze mich zu ihm. ,,Wie geht es Hassan Abi?" fragt Muso interessiert. ,,Gut." sage ich knapp und meine Laune ist gesunken. Es sollte doch ein guter Tag werden. Meine Hoffnungen zerplatzen. Schade, wirklich schade. Wem soll ich jetzt die Schuld für meine geben? Hakan? Atakan? Mir? Ich weiß es nicht.
Massiere mir die Schläfe und spüre die Blicke von meinen Brüdern. ,,Kizdi mi sana?" (War er wütend auf dich?) fragt mich Bolat leise. Ich bleibe stumm. Ignoriere den stechenden Blick von Hakan auf mir.

,,Abla? Mir ist langweilig." sagt Muso und stellt sich vor mich. Halil nickt zustimmend. Seufze. ,,Ihr könnt doch in den Pool rein." schlage ich vor und streichele Musos kleine Hand, auf die ich ein Kuss drauf setze.
,,Später vielleicht, jetzt haben wir kein Bock." Hm. Na gut. Mir fällt eine Idee ein.
,,Wenn ihr Lust habt, können wir auch Sport machen." Seine Augen fangen an zu strahlen, Halil fängt schon an sich zu freuen.
,,Bestimmt gibt es hier so etwas wie ein Fitnessstudio." sagt Muso. ,,Nein man. Safe gibt es so ein XXXXL Fitnessstudio hier." komm es aus Halil schon zappelt. Ich gucke mir kurz ihre Kleidung an und stelle fest, dass sie auch mit das was sie anhaben Sport machen können. ,,Dann los."

▪︎▪︎▪︎

20:20 Uhr

Streiche mir meine Haare nach hinten und genieße den Wind, der mittelstark weht. Gucke mir den Sonnenuntergang an und bewundere das wunderschöne Bild vor mir.
Orange. Geld. Rot. Ein schöner Kontrast. Sehr schöner. Ich liebe dieses Bild. Am liebsten würde ich es mir stundenlang angucken und analysieren. Greife nach meinem schwarzen Tee mit Zucker und nehme einen kleinen Schluck von der heißen Flüssigkeit.

Lausche den Stimmen von meinen Brüdern, die über ein neues Lied von einem deutschen Rapper reden. Nehme an der Unterhaltung nicht teil, da ich lieber etwas abdrifte. Befinden uns im Garten, auf der grünen Wiese. Wir sitzen auf dem Gras, trinken Çay und essen dabei Sonnenkerne. Es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Es gefällt mir. Der Sport wurde im Untergeschoss gemacht, das Abendessen wurde gegessen und jetzt sitzen wir hier. Freundlicherweise hat uns Zehir geholfen und war die ganze Zeit dabei. Meine Brüder hatten natürlich als Erstes Angst gehabt als sie ihn gesehen haben, aber jetzt nicht mehr so. Weder Atakan noch Hakan habe ich seitdem Frühstück gesehen, was auch besser so war. Diese zwei Personen sind immer diejenigen die meine Laune zerstören. Es hat gut getan sie für paar Stunden nicht zu sehen. Mit Bolat, Halil und Muso hatte ich heute eine schöne Zeit. Wir haben uns gut amüsiert und hatten Spaß. Sie haben mir sehr gut getan und meine Herz verkrampft sich, wenn ich daran denke, dass sie morgen schon wieder gehen werden.

,,Labber doch net. Ezhel macht viel bessere Lieder als Mero. Mero hören nur kleine Kinder, wie du." höre ich Bolat sagen, was Halil nervt. ,,Ich bin nicht klein man. Muso ist hier der Kleine, nicht Ich." Im nächsten Moment zischt er auf, als Muso ihn von der Seite schubst. Oh man. ,,Ich bin nicht klein! Ich bin größer als du!" ,,Trotzdem bin ich der Ältere und du der Jungere, du Spast."
,,Abla!! Er beleidigt mich!" ,,Machst du doch immer, hä?" sagt Halil verwirrt. ,,Jungs. Reicht jetzt." Nehme einen weiteren Schluck von meinem Tee. ,,Außerdem finde ich auch, dass Ezhel bessere Lieder macht als dieser Mero." stimme ich Bolat zu und wir geben uns lächelnd die Faust, da wir wieder mal die gleiche Meinung haben. Halil stöhnt genervt und greift nach paar Sonnenkernen.  Der Mero- Fan mag es natürlich nicht sowas zu hören. Gucke ihn kopfschüttelnd an und lege den Kopf in den Nacken. Schließe die Augen. ,,Das Wetter ist so toll." schwärme ich und genieße den perfekten Wind. Ich liebe es. Ich will, dass nichts und niemand diese schöne Atmosphäre zerstört.

Plötzlich fällt mir ein Rhythmus von einem
alten Lied ein. Spüre wie Bolat seinen Kopf auf meinen rechten Oberschenkel ablegt und sich auf die Wieso hinlegt. Streiche über seine Schulter und bewege meinen Kopf im Takt hin und her. ,,Pembe bir mezarlik gördüm rüyamda." singe ich leise vor mich hin und habe mich endlich an das Lied erinnert. ,,Aşik cesetler, şekerden Tabutta. Gezinirken ciğerim doldu bir anda, çürük çilek kokusuyla." singe ich weiter und kriege Bolats Aufmerksamkeit. ,,Kalbim atan ölü bedenlerdi hepsi, hepsinin başinda birer ölüm perisi." singt er diesmal leise und hat sich auch an das Lied erinnert. ,,Soluk birer pembe gül kokluyorlar, karanlikta." sage ich diesmal und die nächsten Zeilen singen wir zu zweit. Und das etwas laut. ,,Affet, bu gece ölmek istedim. Pembe bir mezarlik olmak istedim. Karanlığı elimle bölmek istedim, seni çok özledim." Die nächsten Zeilen schreien wir gefühlt mit Halil und Muso zusammen. ,,Çok istedim bu gece kendimi asmak, ellerimle kendi mezarimi kazmak."
Ich wollte diese Nacht so gerne mich erhängen, mit meinen eigenen Händen mein Grab ausgraben. ,,Elimden gelen oturup evimde sana şarkilar yazmak." Lachen zusammen und wiederholen das ganze Lied von vorne. Es macht so Spaß. Auch wenn das Lied sehr traurig ist, man singt gerne mit oder besser gesagt, schreit gerne mit. Wie wir. Genau wie wir.

Wir lachen und haben den Spaß unseres Leben gerade. Wir könnten wirklich Sänger werden mit unseren kratzigen Stimmen.
,,Kein Sänger oder Rapper toppt uns, ganz ehrlich. Nicht mal Mero." gibt Halil zu und lacht danach, weshalb wir auch nochmal lachen. Dieser Junge. Wir erholen uns langsam. Ich trinke mehrere Schlucke von meinem Tee und trinke es aus. Sehe das Bolats Glas auch leer ist, weshalb ich danach greife und aufstehen will. Bolat nimmt seinen Kopf weg, erhebe mich und laufe mit den leeren Gläsern ins Haus Richtung Küche. Während ich die Gläser wieder mit der Teekanne fülle, höre ich hinter mir leise Schritte. Drehe meinen Kopf dahin und gucke schnell wieder weg. Ich ignoriere ihn, greife zu den gefüllten Gläsern und will durch die Tür laufen, wäre da aber nicht eine bestimmte Person, die nicht aus dem Weg geht. Ich mache eine Kopfbewegug, die deutet, dass er weggehen soll, um meinen Mund nicht zu öffnen. Aber er macht es nicht. ,,Mach Platz." kommt es kalt aus mir. Mein Kopf ist gerade, doch meine Augen gucken ihn nicht an. Nach paar Sekunden macht er einen Schritt nach hinten, weshalb ich endlich durch kann.

,,Hier." sage ich zu Bolat und stelle seinen Tee vor ihm ab. ,,Dankeschön." bedankt er sich und ich lächele ihn leicht an. Setze mich neben ihn und greife nach paar Sonnenkernen. Betrachte weiterhin den Sonnenuntergang und nehme langsam einen Schluck und ich verziehe im nächsten Moment mein Gesicht. Oh man. Ohne Zucker. Ich habe vergessen etwas rein zu machen. Will schon aufstehen, aber bleibe doch sitzen, als sich plötzlich Atakan neben mich setzt und den Zuckerstreuer in der Hand hält. Er macht so viel rein, wie ich es immer mache und legt es dann auf das Gras ab. Meine Brüder sind kurz gestummt, doch fangen dann wieder an zu reden. Deutlich leiser als davor. Was macht er denn jetzt hier? Jetzt fühle ich mich nicht wohl und nicht mehr gelassen. Toll. Ich werde ihn einfach nicht beachten. Siktir git. Verpiss dich. Er wollte doch, dass ich mich verpisse. Was macht er jetzt hier? 

Unauffällig rutsche ich mehr zu Bolat rüber und lehne meine Schulter an seine. ,,Diese Mira...wie alt ist sie?" frage ich ihn und trinke einen Schluck. Höre wie er leicht schluckt, was mich grinsen lässt. ,,15...Abla." antwortet er leise und nimmt ausversehen einen großen Schluck und hustet danach.
,,Bolat!" sage ich erschrocken und sehe, wie er schnell aufsteht. ,,Ich gehe schnell was kaltes trinken." sagt er und rennt schon fast rein. ,,-Ich auch." rufen Halil und Muso gleichzeitig und rennen auch rein. Diese...
Atme genervt aus. Das ist doch jetzt nicht deren ernst. Wieso lassen sie mich mit ihm alleine?! Nö. Ich gehe jetzt auch rein. Stehe auf, doch plumpse, wegen seiner Hand, wieder auf meinen Po. ,,Ne yapiyorsun ya?!"
(Was machst du da?!" rufe ich wütend und will erneut aufstehen, aber er greift nach meinem Handgelenk und zieht mich an seine Brust. ,,Bak bana." (Guck mich an.) befehlt er. Stur schüttele ich mit dem Kopf. Werde ich nicht. Ich bin irgendwie wütend auf ihn. ,,Efsane!"

,,Siktir git, Atakan!"

sage ich lauter und wütender als gewollt, bereue es aber kein bisschen. Hat er verdient. Reiße mich aus seinem Griff und gehe mit schnellen Schritten rein. Ich habe ihm kein einziges Mal in die Augen geguckt.
Gut. Gut so.

▪︎▪︎▪︎

,,Wieso schläfst du denn nicht, Musom?" frage ich nachdenklich und fahre durch seine braunen Haare. Bolat und Halil schlafen schon tief und fest. Hakan habe ich auch schlafen gesehen, doch mein jüngster Bruder kann nicht schlafen. Er zuckt mit den Schultern. ,,Bin nicht müde." sagt er. Hm. Das merke ich. Er hat doch heute sehr viel gemacht und viel Power verbraucht. Wieso ist er denn nicht müde? ,,Soll ich dir eine warme Milch mit Kakao machen?" schlage ich ihm vor und schon grinst er glücklich. ,,Ja!" ,,Dann komm mal mit." Ich greife nach seiner Hand und stehe vom Bett auf. Leise laufen wir aus dem Zimmer raus, um die anderen nicht aufzuwecken.

In der Küche angekommen setze ich ihn auf eines der Barhocker und hole eine Packung Milch aus dem Kühlschrank. Okay. Jetzt brauchen ich noch Kakao, aber ob es das hier gibt? Durchsuche die Schränke, finde aber nichts. Gucke Muso schon traurig an, doch höre danach, wie die Eingangstür zugemacht wird. Ziehe leicht die Brauen zusammen. Wer ist das denn? Meine Pupillen weiten sich bisschen, als ein verschwitzter Atakan reinkommt. ,,Was macht ihr hier?" fragt er und blickt erst mich dann Muso an, bevor er wieder zu mir guckt. Schlucke und drehe mich zu den Schränken. ,,Suche nach Kakao." murmele ich und spüre ihn auf einmal hinter mir, weshalb ich zusammenzucke und einen Schritt nach links machen.

Werfe einen Blick über meine Schulter und sehe, wie Muso uns mustert und mit seinen Fingern spielt. ,,Atakan." warne ich ihn leise und deute mit meinen Augen auf Muso. Es regt sich aber nichts in seinem Gesicht. Emotionslos guckt er mich und greift oben in den Schrank. Guckt mir immernoch in die Augen. Was hat er gemacht, dass er so verschwitzt ist? Er holt eine Packung Kakao heraus und stellt sie auf die Theke ab.
,,Wofür?" ,,Ich werde Muso Milch aufheizen. Er kann nicht schlafen." antworte ich ihm liese und will zur Packung greifen, doch er macht das schon. ,,Setz dich." fordert er mich auf und öffnet einen Schrank. Er holt einen kleinen Topf raus und greift nach der Milch. Warte mal. Will e-er es etwa machen?
,,Ich mach das schon." ,,Setz dich." sagt er nochmal ausdrücklicher und macht Milch in den Topf rein. Na gut. Soll er doch machen.

Ich setze mich neben Muso, der mit einer erstaunlichen Miene Atakan beobachtet. Streiche ihm über den Kopf und drücke einen Kuss auf die Stirn. Wippe mit dem Fuß und sehe wie Atakan nach paar Minuten zwei Gläser vor uns abstellt. Zwei? Hebe fragend den Blick, den er nicht erwidert, sondern die Milch in den Kühlschrank stellt. Ist das Glas für mich? Hat er für mich auch eins gemacht?
,,Ist...das andere Glas für mich?" frage ich verwundert. Er nickt leicht. Wäre es falsch abzulehnen? Muso trinkt schon zügig seine Milch und guckt mich fordernd an. Na schön. Zögerlich greife ich nach dem Glas und trinke daraus. Sehe wie Atakan geht, doch ich stoppe hin.

,,Danke."

●●●

Das Lied ist anders geil. Wirklich.

Wie viele Punkte würdet ihr Atakan von 10 Punkten geben? Wehe ich sehe etwas falsches...

(Unbearbeitet)

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