Helping Angel - Julian Brandt

By _schlaflos_x

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Autounfall. Feuer. Eingeklemmt. Für den verunfallten Julian scheint es keinen Ausweg mehr zu geben. Zu seinem... More

Prolog
accident.
brave soul.
aftershocks.
confrontation.
clarity.
shock.
hope.
healing.
everyday.
surprise.
reveal.
past.
truth.
differences.
stroke of fate.
pain.
showdown.
victory.
miracle.
thoughts.
deeptalks.
heartbreak.
déjà-vu.
normality.
mistakes.
christmaslights.
christmas miracle.
loveletters.
feels.
short update!
mornings.
realization.
fire.
perpetrator.
treason.
brandt.
reunion.
changes.
issues.
betrayal.
escape.
reconciliation.
love.
damage.
grief.
peace.
future.
wonder.
epilogue.
DANKE.

unexpected.

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By _schlaflos_x

Anna PoV.:


Wieder einmal sind die Tage nach meinem Treffen mit Julian unspektakulär ins Land gezogen, bis auf den ganz normalen Wahnsinn auf Wache eben. Ich hatte ihn seitdem sogar noch einmal wiedergesehen. Der BVB hat erst vor kurzem eine Benefizveranstaltung für schwerkranke Kinder veranstaltet, zu der ich ein Kind aus dem Krankenhaus als medizinische Unterstützung begleitet habe. Und dort war auch Julian, das erste Mal dass ich ihn so herausgeputzt und fit gesehen habe. Vielleicht hat unser Gespräch tatsächlich was in ihm bewirkt. Man spricht auch schon von seiner Entlassung, was ihn vielleicht auch nochmal gepusht hat. Ich habe mich kurz auch mit ihm unterhalten, zwar nicht mehr als ein bisschen Smalltalk, aber es scheint als wäre das zwischen uns zumindest zum größten Teil aus dem Weg geräumt. Alex war das ganze merklich ein Dorn im Auge, doch in dem Moment war mir das mal wieder egal, denn ich habe ihm das bereits einige Male erklärt und irgendwann bin auch ich es satt, mich dafür immer wieder rechtfertigen zu müssen.


Alex wird ab nächster Woche auch wieder in den aktiven Dienst gestellt, sodass er jetzt wieder Teil unseres Teams ist. Die letzten Wochen hat er schon etwas gefehlt, was auch kein Wunder ist bei seiner Kompetenz und seiner Einsatzbereitschaft. Dennoch haben wir bisher selten Schichten miteinander, und diese meist noch entgegengesetzt, wodurch unsere Zeit zusammen in der letzten Zeit deutlich reduziert ist. Aber es kommen schließlich auch wieder andere Zeiten. Auf Wache sind zur Zeit alle in Weihnachtsstimmung, denn mit den ganzen Vorkommnissen fing die Zeit regelrecht an zu rennen, sodass wir mittlerweile auch schon Anfang Dezember haben. Eigentlich bin ich kein Wintermensch, aber die Vorweihnachtszeit hat trotzdem etwas besonderes an sich.


Aus diesem Grund sitzen auch gerade alle zusammen und planen die Weihnachtsfeier, die kurz vor Heilig Abend noch stattfinden soll. "Wer muss eigentlich heuer in den sauren Apfel beißen?" Marc schielt auf den Dienstplan an der Wand und versucht die Namen dort zu lesen, jedoch ohne wenig Erfolg. "Vielleicht solltest du dir mal ne Brille zulegen." scherze ich was er nur mit einem Augenrollen kommentiert. "Dieses Jahr hats mich wieder erwischt, aber ist ja halb so schlimm, hab gehört mit Kameraden auf Wache solls auch ganz schön sein." schmunzle ich. "Und meistens ruhiger an Silvester, also doch wieder Glück gehabt." hakt Max dann ein, der dieses Jahr an SIlvester Dienst hat. Letztes Jahr ging dieses Los an mich, was wohl einer der stressigsten Dienste im ganzen Jahr ist. Aber nichts was ich nicht ebenso gern tun würde. "Was sagt dein Angetrauter dazu? Bestimmt nicht so geil wenn du an Weihnachten weg bist und er muss bestimmt Silvester in München als Neuling direkt ran." Ich hebe meinen Kopf vom Kalender, der vor mir auf dem Tisch liegt und sehe Max fragend an. "Was? Wieso in München und was für ein Neuling?" Plötzlich sind alle Blicke auf mich gerichtet, und ich erkenne in diesen, was sich jeder von ihnen denkt. "Weißt du gar nichts davon?" "Von was?" Ich spüre mein Herz wieder gegen meine Brust klopfen, denn wenn ich eins und eins zusammenzähle weiß ich, was gleich passiert. "Na dass Alex nach München geht? Sie haben es ihm nochmal angeboten und er hat es direkt angenommen." Ich beiße mir fest auf die Lippe und versuche angestrengt meine Fassung zu halten. "Nein, mein Freund hielt es wohl nicht für nötig mich darüber zu informieren. Entschuldigt mich kurz." Ich stehe energisch von meinem Stuhl auf und verlasse schon fast fluchtartig den Raum, in meinem Rücken spüre ich die Blicke meiner Kameraden, von denen ich genau weiß wie sie aussehen.


Als die Tür hinter mir zugefallen ist muss ich erstmal tief durchatmen und mich sammeln. Schlimm genug, dass er anscheinend von hier weg will, aber noch schlimmer dass er das in keinem, nicht einem einzigen Ton erwähnt hat. Ich weiß, dass die letzten Wochen trotz dem dass alles abgeschlossen ist auch noch aufreibend für unsere Beziehung waren, aber dennoch kein Grund für das was hier gerade passiert. Wieso tut er das? Wieso hört er auf mit mir über Dinge zu sprechen? Und vor allem, wieso will er jetzt trotzdem nach München? Tausend Fragen, die durch meinen Kopf schwirren und auf die ich wirklich keine Antwort finde. Langsam steigt auch der Ärger in mir hoch. Als hätten die letzten Monate nicht gereicht, kommt jetzt sowas um die Ecke. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend steige ich die Treppe zur Leitstelle hoch, das hier kann nicht warten. Als ich durch die schwere Glastür komme, sehe ich, wie mein Freund gerade auflegt und gehe direkt auf ihn zu. Noch bevor ich ihn erreiche und ansprechen kann, dreht er sich um und steht auf. In den letzten Wochen hat er wieder sehr viel trainiert in Vorbereitung auf den Einsatzdienst, was man ihm jetzt auch ansieht. Sein T-Shrit spannt um seine Muskeln und allgemein würde ihm seine alte Größe nicht gerade schlecht tun. Ich versuche mich wieder auf das Eigentliche zu konzentrieren, doch er kommt mir schon zuvor. "Na du, was suchst du denn hier? Wolltet ihr nicht die Weihnachtsfeier planen?" Er lächelt sanft und ich fasse es kaum, wie er noch so hier stehen und sich so verhalten kann. Kurz sehe ich mich um und bedeute ihm dann mitzukommen. "Können wir kurz reden? Allein?" ich versuche möglichst ruhig zu bleiben, aber ich weiß ja dass Alex sofort erkennt, wenn etwas anders ist als sonst. "Klar." er nickt und folgt mir nach draußen. Im Flur angekommen ziehe ich ihn mit in den gegenüberliegenden Besprechungsraum, nachdem ich mit vergewissert habe, dass dieser leer ist.


"Anna was ist denn eigentlich los?" fragt er dann und mir kommt ein hämisches Lachen aus. "Das fragst ausgerechnet du? Das muss ich dich fragen!" "Was ist denn-" "Wann wolltest du mir sagen, dass du nach München gehst? Am Tag deiner Abreise vielleicht?" Sofort weicht sein Lächeln einer überraschten Mine. "Woher-" "Die anderen haben es mir mehr oder weniger erzählt. Sie sind aber davon ausgegangen ich weiß das schon. Scheiße nochmal Alex, was soll das? Wieso sagst du mir nichtmal einen Ton davon? Nichtmal dass die ihr Angebot nochmal gestellt haben?" Er seufzt und lehnt sich gegen einen der Tische, er weicht meinem Blick aus. "Schau mich verdammt nochmal an un sag mir, was das soll!" Ich bemühe mich darum leise zu sprechen, ich kann jetzt keinen brauchen der hier aufkreuzt und einen dummen Spruch reißt. "Weil ich genau wusste wie du reagieren wirst. Ich weiß, dass du nicht möchtest, dass ich gehe." "Natürlich will ich das nicht! Aber das ist dein Grund mir so ne lebensverändernde Entscheidung vorzuenthalten? Noch dazu ist das schon in drei Wochen, Alex! Was zur Hölle denkst du dir eigentlich?" Er schüttelt den Kopf und sieht mich schließlich an. "Ich muss hier weg, Anna. Und ich wollte nicht, dass du mich aufhältst." Mir fehlen die Worte und ich weiß nicht was mich gerade mehr trifft. "Wie ich- was ist los mit dir?" "Ich wollte das eigentlich wann anders und in nem anderen Umfeld besprechen." Ich starre ihn nur noch an, kann nicht glauben was hier gerade passiert. "Alex-" "Anna, ich liebe dich wirklich mehr als alles andere in diesem Leben, aber ich kann das nicht mehr. Ich gehe kaputt an dem was zwischen uns ist. Ich habe immer versucht, das vor dir zu verstecken, aber es geht nicht mehr." Plötzlich fühle ich mich wie in einem schlechten Film, mit mir in der schlechten Hauptrolle. "Ich verstehe kein Wort, Alex. Wieso redest du nicht mit mir?" "Ich habe mich nochmal darauf beworben, ja. Ich muss hier weg und das alles erstmal verarbeiten. Weißt du eigentlich was in den letzten Monaten los war? Wir haben ein Kind verloren, wir wurden in einem Gerichtsverfahren fast zerlegt und dann ist da noch deine ständige Abhängigkeit von diesem Brandt. Anna, du merkst das gar nicht, wie du alles und jeden vernachlässigst. Du kannst ihn nicht loslassen, egal wie oft du mir das noch versprichst. Es geht nicht, weil du ne Bindung zu ihm hast, auch wenn dir das selbst gar nicht bewusst ist." Mir steigen die Tränen in die Augen und ich kann nicht entscheiden ob es Verletztheit, Wut oder Trauer ist, die in mir hochkocht. "Du tust so als wäre mir das alles scheißegal! Ich habe das auch durchlebt, nein WIR haben das durchlebt und überstanden und jetzt? Haust du einfach ab ohne nur einmal mit mir geredet zu haben? Das ist nicht dein Ernst!" Ganz plötzlich sehe ich Julian vor mir, der mir auch die ganze Zeit nur etwas vorgemacht hat und am Ende die Bombe Platzen ließ. "Steht auf meinem Hirn 'Verarscht mich' oderwas? Ich kann nicht glauben was du hier tust! Du hast mir immer versprochen mit mir zu reden, wenn es dir zu viel wird!" Nun bin ich doch etwas lauter geworden, ich kann nicht verstehen was mit Alex los ist. "Es tut mir-" "Sag bloß nicht es tut dir leid, das tut es dir nicht! Sonst hättest du vorher mit mir darüber geredet! Aber wie du willst, bitteschön. Hau ab und lass dich nicht mehr blicken, echt! Von jedem hätte ich das erwartet aber nicht von dir! Und ich dachte die ganze Zeit du wärst der Richtige! Fuck off, Alex!" brülle ich ihn jetzt an, die Tränen stürzen nur so meine Wangen hinab und ehe er sich versieht landet meine Hand mit nicht wenig Schwung an seiner Wange. "Ich habe mich so in dir getäuscht." schluchze ich noch und bin im nächsten Moment schon aus der Tür.


Einmal mehr stürze ich die Treppen hinunter und verschanze mich direkt auf der Toilette, wo ich hoffe, dass mich erstmal keiner findet. Ich lege meinen Kopf auf meinen Knien ab und kann nicht anders als einfach zu heulen. So viel Schmerz musste ich in diesem Leben schon spüren und ich kann nicht begreifen, wieso es nicht einfach mal vorbei sein kann. Wieso muss immer wieder was passieren, das mich so verletzt? Ich weiß, dass das alles für Alex die Chance seines Lebens ist, aber er tut das nur um sich von mir trennen zu können, und alleine das ist das Schlimmste daran. Die letzte Zeit war schwer, doch ich war mir immer sicher, dass uns das noch enger verbindet und ich war wohl einfach zu naiv zu glauben, dass er mich wirklich liebt. All das kam so verdammt unerwartet und gerade das macht es so schmerzhaft.


Nach einer Weile höre ich ein leises Klopfen an der Tür. "Hau ab." gebe ich nur schluchzend zurück. "Anna willst du reden?" höre ich entgegen meiner Vorstellung Marcs Stimme vor der Tür. Schließlich öffne ich ihm, denn gerade kann ich Trost ganz gut gebrauchen. Als er mich sieht, wird sein Blick sofort besorgt. "Was ist denn schon wieder passiert?" "Ich- ich glaube Alex hat sich gerade von mir getrennt." schluchze ich dann und versuche vergeblich die Tränen von meinen Wangen zu wischen. "Was, bitte was?" ungläubig sieht er mich an und ich nicke langsam. "Er hat mir nicht von München erzählt, damit ich ihn nicht aufhalte. Er muss hier weg, meint er. Er hält es nicht mehr aus, mit mir, unserer Beziehung oder whatever." "Komm mal her." er zieht mich fest in seine Arme und ich nehme diese Umarmung dankbar an. Eine Weile heule ich in Marcs' T-Shirt und kann noch immer nicht begreifen, was gerade da oben passiert ist. "Willst du nicht nochmal mit ihm reden?" fragt er dann und ich schüttle den Kopf. "Erstmal nicht, meine Gedanken sind dafür nicht sortiert genug. Wahrscheinlich packt er grad sowieso seine Sachen, bis meine Schicht vorbei ist." Ich höre Marc seufzen und fasse mich dann. "Gehts wieder ein bisschen?" "Ich denke schon, ja." "Vielleicht sage ich Stefan lieber-" "Sag ihm nichts, er soll endlich Ruhe vor mir und meinen Geschichten haben. Die letzten zwei Stunden schaff ich schon noch." Ich muss mich jetzt einfach ablenken, und das geht nur wenn ich mich jetzt auf meine Arbeit konzentriere und Alex erstmal verdränge. Heute bin ich auf dem Noteinsatzfahrzeug eingesetzt, mit dem ich auch dem Notarzt assistieren und dabei schließlich voll bei der Sache sein muss.


Ich versuche noch etwas die Spuren meines Zusammenbruchs zu kaschieren, als ich den Piepser an meinem Gürtel höre. Sofort habe ich meine persönlichen Leiden beiseite geschoben und bin voll fokussiert auf die Einsatzmeldung. Doch das mit dem Fokus ist ganz schnell vorbei als ich die Adresse des Einsatzortes lese. Es ist eine Adresse am Phönixsee, und ich weiß dass es Julians ist, weil wir daran vorbeigegangen sind, als wir das Restaurant Richtung Parkplatz verlassen haben. Herr im Himmel, das kann es nicht geben. Nicht jetzt. Nicht heute. Schnell habe ich mich wieder und laufe nach unten, wo ich mir meine Jacke überwerfe und ins Auto hüpfe. Erstmeldung lautet auf Patient mit kardiologischen Problemen, Herzinfarkt, schießt es mir durch den Kopf. Julian und ein Herzinfarkt? Das kann es doch gar nicht geben. Sogleich habe ich die Statusmeldung abgesetzt und setze mich in Bewegung. In einem rasenden Tempo fahre ich zur Klinik, wo ich Patrick aufsammle. Ich bin ziemlich froh darüber, ihn heute als Notarzt zu haben, da ich mit ihm schon ein eingespieltes Team bin und wir bereits unseren eigenen Rhythmus zu arbeiten gefunden haben. "Patient mit sicheren Anzeichen auf Herzinfarkt, Anfang 50 wohl." liest Patrick seine Einsatzmeldung vor. Anfang 50? Doch nicht Julian, ist es doch ne andere Adresse? Muss ja so sein. Weiter denke ich mir allerdings nichts dabei und fahre zu der Adresse. Ich bin noch nicht aus dem Auto ausgestiegen, da sehe ich schon die beiden blonden Jungs, die in der Tür stehen oder besser gesagt sitzen. Kurz schließe ich gequält die Augen. Nein, nicht heute. Nicht er, nicht so.


Doch ich weiß, jetzt liegt es an mir, einmal mehr einem Menschen aus dieser Familie das Leben zu retten.



-------Hier bin ich wieder zurück aus der Versenkung, und direkt zurück mit einem Knall!Die letzte Wochen waren privat sehr aufreibend bei mir, weswegen etwas länger als gewohnt nichts kam. Sorry for that!Aber jetzt bin ich ja wieder da und sehr sehr gespannt auf eure Reaktion!


Daher freue ich mich sehr auf Rückmeldungen! xx

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