Till the end of the Line

By CaptainJungkookie

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Lisa zieht mit ihrem Stiefvater nach Süd Korea und kämpft sich durch das letzte Jahr der Oberschule. Probleme... More

Ein Ritter in glänzender Rüstung
Scharfe Tteokbokki

Aller Anfang ist Schwer

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By CaptainJungkookie

Till the End of the Line

Kapitel 1

„Aller Anfang ist schwer"

Nervös und voller Aufregung stand Lisa vor der Schule. Aus allen Richtungen strömten bereits Schüler nach und nach in das Gebäude. Heute war es so weit, das neue Schuljahr begann und somit auch ihr Leben in Korea. Zusammen mit ihrem Vater war sie vor 6 Tagen nach Seoul gezogen. So viele neue Eindrücke und sie hatte noch keine Zeit alle zu verarbeiten. Langsam und mit zittrigen Händen ging Lisa durch die große Glastüre. Schüler drängelten sich durch den Gang, auf dem Weg zu ihren Spinden. Die Schule war lichtdurchflutet und es roch nach Putzmittel. Mit einem Bauchkribbeln blickte sie sich um, auf der Suche nach einem Schild in Richtung Sekretariat. Lisa hatte den Brief, den sie von der Schule bekommen hatte in ihrer Hand. In diesem stand das sie bitte am ersten Tag ins Sekretariat kommen solle, um ihr alle nötigen weiteren Schritte zu erklären. Wie eine Maus tippelte sich das blonde kleine Mädchen durch die Menschenmenge, leise und vorsichtig, um ja keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch sie spürte den Blick mancher Schüler in ihrem Nacken, wie die Sonne an einem heißen Sommertag. Klar, für Koreaner war ein blondes Mädchen mit blauen Augen ein absoluter Ausnahmefall an der Schule. Wenn es sich Lisa nicht anders denken konnte, war sie wahrscheinlich die Einzige auf der Schule, die so aussah. Aber sie ignorierte gekonnt die Jungen und Mädchen, deren Köpfe sich drehten, als sie an ihnen vorbei ging. Mit leicht schwitzigen Händen klopfte sie kräftig an der Tür des Sekretariats und als sie ein „Herein" hörte drückte sie die schwere Türklinke und trat in den Raum. Drinnen war es hell, wie im Rest der Schule. Ein kleiner Schreibtisch stand vor dem großen Fenster, das geöffnet war, um die warme Frühlingsluft hineinzulassen. Eine kleine, freundlich dreinblickende, rundliche Frau saß an ihrem Computer und telefonierte gerade. Sie deutete Lisa mit einer Geste an, vor ihr auf dem Stuhl Platz zunehmen. Lisa verbeugte sich respektvoll und nahm Platz. Während die Dame noch im schnellen Koreanisch am Telefon redet, ließ Lisa ihren Blick nochmals durch den Raum schweifen. Zahlreiche Urkunden und Bilder beschmückten die Wände. Die Schule schien an vielen Wettbewerben teilzunehmen, denn sie sah Auszeichnungen für Kunst, Theater, Gesang und sogar Kampfsport. Ihr Vater ging auch auf diese Schule und er wusste das sie gut genug für seine Tochter sein würde. Lisa hörte wie die Frau das Telefon zurückstellte und wurde aus ihren Gedanken gerissen.

„Park Lisa? Ist das richtig?" fragte die Frau mit einem freundlichen Lächeln.

Lisa brachte nur ein Nicken zustande.

„Mein Name ist Sung Yeijn, ich bin die Sekretärin der Schule und werde dir erstmal alles Wichtige erklären. Dein Vater meinte bereits das du Koreanisch beherrscht. Das ist doch schon mal ein guter Anfang.", schloss sie und kramte ein paar Unterlagen aus ihrem Schreibtisch.

Nervös rutschte Lisa auf ihrem Stuhl hin und her. Natürlich sprach sie die Sprache dieses Landes perfekt, aber dennoch hatte sie Angst einen Fehler zu machen und etwas falsch auszusprechen. Wenigstens hatte sie jedes Wort verstanden was Sung Yeijn ihr sagte. Sie legte die Unterlagen vorsichtig vor Lisa auf den Tisch.

„Das ist einmal deine Spind Nummer und der dazugehörige Code, bitte verliere diesen nicht, wenn du nicht möchtest das deine Besitztümer in die falschen Hände gelangen.", erklärte sie Lisa freundlich, aber im strengen Ton.

Lisa brachte ein leises „Ja" zustande und nickte dabei. Sie passte immer auf ihre Sachen auf, meistens jedenfalls. Ihr Vater war da anderer Meinung, aber das tat hier nichts zur Sache.

„Deine Klassenlehrerin ist Chang Yun. Sie unterrichtet dich in den Fächern Koreanisch und Koreanische Geschichte. Außerdem besteht deine Klasse aus 29, mit dir jetzt natürlich 30 Schülern. Und keine Sorge" sagte sie liebevoll, als sie Lisas erschrockenen Blick sah „Du wirst dich schnell einleben. Wir legen einen Wert auf Höflichkeit.", schloss sie mit einem Lächeln.

29 neue Menschen, die Lisa in den nächsten 10 Minuten kennenlernen sollte. Ihr Herz raste und schien beinah aus ihrer Brust zu springen. Sung Yeijn gab ihr noch den Stundenzettel, auf dem all ihre Fächer eingetragen waren. Vorsichtig blickte sie mit ihren blauen Augen über die einzelnen Fächer. Sie entdeckte neben Koreanisch und Koreanische Geschichte noch Mathematik, Sozialkunde, Wissenschaften, Sport, Gesellschaftskunde, Musik und Englisch. Die Sekretärin sah Lisas neugierigen Blick.

„Neben den Hauptfächern, kannst du natürlich noch Wahlfächer wählen, wenn du möchtest oder du trittst einem unseren zahlreichen Clubs bei. Aber lass dir dabei Zeit und komm erstmal an" fügte sie noch hinzu.

Lisa bedankte sich und steckte den Stundenplan und die Spind Nummer in ihren Rucksack. Den Code steckte sie in die Tasche ihrer Schuluniform.

Sung Yeijn begleitete Lisa noch zu ihrer Klasse. Auf den Gängen war es still und alle Schüler waren bereits im Unterricht. Sie blieben vor einer schmalen Holztür stehen und die rundliche Frau blickte Lisa an.

„Bereit?" fragte sie.

Lisa nickte nur, ihr Herz schlug so fest, dass es beinahe weh tat. Die Sekretärin klopfte an die Klassenzimmertüre und drückte die Klinke runter. Drinnen war es hell und es roch nach frischen Büchern. Die komplette Klasse schaute neugierig auf das fremd aussehende Mädchen, welches gerade in die Klasse trat. Allesamt gespannt auf die neue Mitschülerin welche von heute an ein Teil ihrer Klasse sein sollte. Lisa trat vor die Klassenlehrerin und verbeugte sich tief.

Die Lehrerin stellte sich als Chang Yun vor. Sie ermutigte Lisa ihren Namen der Klasse mitzuteilen und genau davor hatte sie Angst. Sie hasste es vor vielen Leuten zu sprechen und sie konnte jetzt schon merken, wie ihr Gesicht sich rot färbte. Man hätte auch einen Hydranten vor die Klasse stellen können und keiner hätte einen Unterschied bemerkt.

„Hallo, mein Name ist Park Lisa. Ich bin ab sofort eure neue Mitschülerin" sagte sie im perfekten koreanisch.

Die Schüler schienen überrascht und doch auch beeindruckt von ihrer Sprachkenntnis zu sein.

Die Sekretärin verabschiedete sich und Lisa verbeugte und bedankte sich zum Abschluss noch einmal.

„Erzähl doch etwas über dich" forderte die Klassenlehrerin Lisa auf.

Sie drehte sich nervös zu Klasse, ihre Hände waren schwitzig und ihre Lippen trocken.

„Ich heiße Park Lisa, aber das wisst ihr schon" kam es ihr aufgeregt über die Lippen.

„Ich bin 18 Jahre alt und komme aus Deutschland. Ich bin mit meinem Vater hierhergezogen und spreche neben Koreanisch, fließend Deutsch und Englisch" sprudelte es aus ihr heraus.

Die Klasse blieb still und einige tauschten Blicke untereinander aus. Lisa dachte sich nur, Boden tu dich auf und lass mich versinken. Die Lehrerin bemerkte ihre Verlegenheit und bat sie in der vorletzten Reihe auf einem leeren Stuhl Platz zu nehmen. Unbeholfen glitt sie leise an ihren Mitschülern vorbei uns setzte sich auf den einzigen freien Platz im Klassenraum. Neben ihr saß ein hübsches Mädchen mit braunen Haaren.

„Hallo, ich bin Min Milu, freut mich dich kennenzulernen" sagte sie im perfekten deutsch.

Lisa dachte erst sie hörte nicht richtig und stammelte: „Du sprichst Deutsch?"

Verwundert blickte sie das Mädchen namens Milu an. Mit Jemanden in ihrer Klasse, der deutsch sprach, hätte sie zuallerletzt gerechnet. Schon jetzt fühlte sich Lisa ein klein wenig wohler. Jemand der ihre Muttersprache sprach und dann auch noch perfekt.

„Ja, ich" wollte Milu anfangen, doch die Lehrerin kam dazwischen und bat sie doch bitte die Unterhaltung auf nach Unterrichtsende zu verschieben. Milu und Lisa entschuldigten sich, lächelten sich aber beide an.

Die erste Stunde war Koreanische Geschichte und Lisa hatte sich das ganze etwas anders vorgestellt. Doch Milu zeigte und half ihr bei Fragen und Unverständnis.

Der Vormittag glitt dahin und Milu hatte sich zu einer Art Sicherer Hafen für Lisa entwickelt. Nach Koreanischer Geschichte war Mathematik dran und wie Lisa feststellte war das Fach genauso der Horror für Milu wie für sie selbst. Sie hatten einen lustigen, kauzigen Lehrer Namens Kim Haeyong, der Zahlen mehr als alles zu lieben schien. Mathe auf Deutsch fiel ihr schon nicht leicht und jetzt Gleichungen und Berechnungen auf Koreanisch erklärt zu bekommen, schien ihren Kopf rauchen zu lassen.

Als Lisa und Milu den Klassenraum für Mathematik verließen und sich Richtung Cafeteria aufmachten, um zu Mittag zu essen, sah man förmlich den Rauch aus ihren Köpfen aufsteigen.

„Der Mann scheint mit den Zahlen verheiratet zu sein" stieß Milu hervor und rieb sich die Stirn.

„Es klingt schon fast poetisch, wenn er davon erzählt, wie man diese und jene Gleichung löst" sagte Lisa und musste dabei ein Lachen unterdrücken. Sie war neugierig darauf mehr von Milu zu erfahren, doch wollte sie nicht unhöflich erscheinen. In Korea begegnete man sich zu Anfang stehts mit distanzierter Höflichkeit, aber Lisa brauchte dringend eine Freundin. Also nahm sie ihren Mut zusammen und fragte Milu, wie sie dazu kam so perfekt und fließend Deutsch zu sprechen.

„Meine Mutter. Sie ist Deutsche. Wir sind nach Korea gezogen, da war ich gerade zwei. Mein Vater ist Koreaner und arbeitet bei einer Auto Firma." Erwiderte sie in einem Satz. „Meine Mutter spricht mit mir hauptsächlich nur auf Deutsch" fügte sie noch mit einem Achselzucken hinzu.

Die beiden setzten sich mit ihrem Mittagessen an einen leeren Tisch in der Ecke der Cafeteria.

„Und wie ist es bei dir?" fragte sie Lisa, während sie genüsslich und mit einem lauten Schlürfer ihre Ramen in den Mund zog.

„Ehm, Mein Vater, bzw. Stiefvater ist Koreaner, aber ich kenne ihn schon seit ich denken kann" gab sie zur Antwort und zog ihren Teller mit Ramen näher an sich heran.

„Ah das erklärt auch dein Aussehen" bemerkte Milu. „Ich mein du siehst so gar nicht koreanisch aus. Nichts für ungut"

Lisa nickte nur zustimmend, den die Ramen schien ihren Mund zu verbrennen und nicht nur weil sie heiß waren, sondern auch scharf. Sie verzog das Gesicht und Milu musste lachen.

„Was ist mit deiner Mutter?" wollte sie wissen und schaufelte sich weitere Ramen in den Mund.

Wie schaffen die Leute das? Erstens waren sie unglaublich heiß und zweitens schmeckte es so als hätte jemand 20 Chilischotten in die Ramen gegeben, aber Milu schien das nicht zu interessieren. Genüsslich aß sie ihre Ramen, als wären sie das mildeste was sie je zu sich genommen hätte.

„Meine Mutter ist letztes Jahr gestorben" flüsterte Lisa leise. Sie legte die Stäbchen weg, da sie ihre Mutter mit jedem Tag mehr und mehr vermisste. Milu bemerkte das sie einen wunden Punkt getroffen hatte und entschuldigte sich sofort.

„Du musst dich nicht entschuldigen, es ist okay. Es ist schon ein Jahr her. Trotzdem ist es noch schwierig." gab Lisa immer noch leise von sich. Milu versuchte ihr Verständnis mitzuteilen und tätschelte vorsichtig ihre Hand, während die kleine Brünette Lisa aufmunternd anlächelte.

„Weißt du" warf sie dazwischen. „Du brauchst eine Beschäftigung."

Lisa blickte sie verdutzt an. „Eine Beschäftigung?"

„Ja" nickte Milu. „Du musst in einen Club! Ich bin im Musik-Club und spiele Klavier. Kannst du singen? Wir suchen noch eine Sängerin"

„Wenn du willst das die Fensterscheiben zerspringen, wenn ich singe, dann ja" gab Lisa mit einem schelmischen Grinsen zurück.

Milu prustete in ihre Ramen. „Ich nehme das mal als ein Nein."

Sie legte den Kopf schief und schien zu überlegen. „Nun ja, es gibt noch einen Theater-Club"

Lisa schüttelte den Kopf.

„Hauswirtschaft?

Lisa zog eine Augenbraue hoch. „Ein absolutes Nein"

Milu seufzte und überlegte. Sie zählte noch weitere Clubs auf, unteranderem den Taekwondo-Club, den Literatur-Club und den Kunst-Club. Letzteres erweckte Lisas Aufmerksamkeit.

„Es gibt einen Kunst-Club? Das würde mich interessieren!" sagte Lisa begeistert. Sie zeichnete und malte für ihr Leben gerne. Einige Kunstwerke hatte ihr Vater sogar mit nach Korea genommen. Sie waren sogar das erste was er in der neuen Wohnung aufgehängt hatte. Lisa war richtig gut darin und sie glaubte auch dass es das Einzige war, was sie wirklich konnte.

„Dann eben der Kunst-Club. Du kannst die Tage mal vorbeischauen und fragen, wie du teilnehmen kannst." Meinte Milu und schob sich den Rest ihrer Ramen in den Mund. „Ich begleite dich natürlich auch."

Beide Mädchen aßen ihr Mittagessen und als der Gong zur nächsten Unterrichtsstunde läutete, machten sie sich mit vollen Magen auf den Weg.

„Ich glaube als nächstes haben wir zusammen mit einer anderen Klasse Englisch Unterricht" murmelte Milu in ihren Stundenplan mehr zu sich selbst als zu Lisa.

Der Klassenraum für Englisch befand sich im 1. Stock des Schulgebäudes. Englisch fiel Lisa leicht und das war mit Abstand eins ihrer Lieblingsfächer, doch nun wieder von Koreanisch auf Englisch umzudenken würde etwas schwierig werden, da Deutsch und Englisch sich mehr ähnelten. Als die beiden im 1. Stock ankamen, hörten sie laute Musik aus dem Klassenzimmer. Verdutzt blickten sich beide Mädchen an und überprüften nochmals die Nummer des Englischklassenraums. Doch sie hatten den richten Raum gefunden. Immer noch verwirrt blickten die beiden zur Tür. Milu öffnete sie und beide konnten kaum glauben was sie da sahen. Alle Tische waren zur Seite gestellt, laute Musik dröhnte aus einer Anlage und die Schüler jubelten. Sie standen alle um einen einzelnen Tisch, der in der Mitte des Raumes aufgestellt war und auf welchem ein junger Mann tanzte. Er bewegte sich im Takt und schien die anderen kaum wahrzunehmen. Es sah so aus, als hätte sich der Tanz-Club im Englischklassenraum niedergelassen und würde eine fette Party feiern. Lisa blickte von dem Jungen, der sich mit schnellen Moves von der Musik leiten ließ, zu Milu. Sie blickte ebenfalls unglaubwürdig zurück und zuckte mit den Achseln.

„Ich glaub der Musik-Club ist hier" schrie Milu Lisa über die Lautstärke der Musik zu.

„Ach was du nicht sagst" gab Lisa sarkastisch als Antwort.

Sie konnte nicht glauben, was hier passierte. Die Menge feuerte den jungen Mann an, der komplett in seiner eigenen Welt zu sein schien. Seine Haare waren honigbraun, Lisa sah sofort, dass sie gefärbt waren. Kein Koreaner der Welt hatte solch eine Naturhaarfarbe. Sie flogen im Takt mit und Lisa fand, dass er aussah wie eine Kokosnuss.

„Weißt du wer das ist?" fragte sie Milu im Chaos.

Sie nickte und sagte nur: „Jeon Jungkook"

Jeon Jungkook, leicht außer Atem und verschwitzt, kam zum stillstand und drehte sich in Richtung Klassenzimmertür. Seine braunen Augen trafen Lisas Blick. Lisa fand das er irgendwas Arrogantes ausstrahlte, aber sie konnte sich auch irren, dennoch, als er sie direkt ansah zog sie aus Reflex eine Augenbraue hoch.

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