EDGE OF GLORY ǁ ᵞᴼᴼᴺᴶᴵᴺ

By gologel

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❝I'm on the edge of glory and I'm hanging on a moment with you❞ Irgendwann hat Yoongi sich wohl aufgegeben un... More

[Prolog]:[ein Donnerstagabend]
[Charaktere]
[1]:[Vorteile einer Schlampe]
[2]:[Flüssigkeiten zum Ertränken]
[4]:[Min Yoongi]
[5]:[was Yoongi verdient]
[Epilog]:[kleiner Vollmond]
[Extra - Madame Filth]:[24th at the Grande Glass Palace]

[3]:[Kim Seokjin]

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By gologel

Yoongi zögerte nicht lange und wartete auch nicht darauf, dass alle Auftritte vorbei waren. Kat Candy verschwand hinter den Vorhängen, atmete fünfmal tief ein und als ihr Madame Filth nur eine auffordernd gehobene Augenbraue schenkte, stolzierte sie mutigen Schrittes zurück in den Raum.

Einige Zuschauer wandten sich ihr zu, doch der Großteil konzentrierte sich wieder auf seine Drinks oder die Freunde vor ihnen. Beflissentlich nahm die Queen die wenigen Scheine an, die ihr noch entgegengesteckt wurden, ihre Augen stets nur auf einen Mann gerichtet - der gerade verdächtig seine Brieftasche zückte.

"Hey Fremder, schon wieder zum Aufbruch bereit?" Sie schwang sich auf den Barhocker zu seiner Linken, die Beine überschlagen und mit ihrem gesamten Körper ihm zugewandt.

Bei dem Blick, den ihr der unbekannte Schönling zuwarf, hätte sie ihm wohl wie die Engel den Hirten verkünden können, dass er sich nicht fürchten müsse. Zumindest sprachen das seine Augen, denn ansonsten zeichnete sich keine Regung an ihm ab - obwohl, sein Geldbeutel verharrte in der Luft. Er starrte die Queen vor sich lediglich sekundenlang an. Im Augenwinkel nahm Yoongi war, wie Hongjoong ein Glas polierte und sie interessiert beobachtete.

"Whiskey? Guter Geschmack, wenn auch etwas ungewöhnlich für unsere Gäste", fuhr die Dragqueen unbeeindruckt weiter. Wer konnte einem Mann schon sein Schweigen bei einer solch hübschen Gestalt vor ihm verübeln?

"Ich glaube, ich bin insgesamt ein ungewöhnlicher Gast solcher Einrichtungen", antwortete ihr der Fremde endlich mit einem ganz zarten, kaum sichtbaren Lächeln auf seinen Lippen und steckte seine Brieftasche langsam wieder in die Tasche seines Jacketts. 

"Wohl wahr", bestätigte Kat Candy, "aber auch mein Lieblingsgast." Sie stützte ihren Kopf auf dem auf der Theke liegenden Arm und ihre Mundwinkel zuckten kurz zu einem verdächtigen Grinsen. Der Mann im Anzug schüttelte seinen Kopf, um sein Lächeln zu verbergen und wandte sich der Bar zu, an deren verspiegelter Rückwand alle möglichen alkoholischen Flaschen ausgestellt waren.

"Ich hätte gerne das Teuerste, was wir haben", trug sie Hongjoong dreist auf und warf einen prüfenden Blick zu dem Schönling neben ihr, der daraufhin dem Barkeeper sofort mit einem kurz angebundenen Nicken zeigte, dass das klar ginge. Hongjoong hielt sich betont zurück, doch Yoongi kannte ihn gut genug um zu wissen, dass dieser im Inneren wie verrückt grinste.

Dann sah sie wieder den Mann neben sich an und nahm seine Gesichtszüge ohne das Scheinwerferlicht, das sie sonst blendete, wahr. Er besaß eine lange, gerade Nase und trotz seiner vollen Lippen zogen seine warmherzigen Augen mit den schwach ausgeprägten Tränensäcken, die markanten Augenbrauen und die freigelegte Stirn ihre Augen magisch an. Gott, wie konnte ein Mann nur so attraktiv sein?

Der unbekannte Schönling wandte sich nun auch Kat Candy zu, sah ihr tief in die Augen, bevor sein Blick ganz kurz an ihr herunterwanderte und dann wieder ihren Blick auffing.

"Ich mag Euren experimentellen Look", fing er diesmal das Gespräch an, "aber das Kleid gestern ist wohl mein neuer Favorit."

"Es ist keine besonders geschickte Konversationsführung, erst ein Kompliment zu machen und es dann aber einzuschränken." Die Queen schenkte ihm unerbittlichen Augenkontakt. Nervös und auch etwas blamiert lachte der Mann auf, blickte auf die Theke.

"Dir kann ich einen solchen Fauxpas jedoch verzeihen. Bisher scheint dir ja doch noch jeder meiner Looks gefallen zu haben." Wenn es eins gab, das Kat Candy noch mehr liebte als gutaussehende Männer, dann waren das gutaussehende, verlegene Männer. Sie hatte Ego genug - zurecht - und brauchte nicht auch noch einen Mann, der - unrechtmäßig - ein massives Ego besaß.

"Und ich dachte, ich wäre unauffällig und in der Masse untergegangen."

Nichts an fünf Hundertdollarscheinen, die jeden Donnerstag in einer Trinkgeldkasse landeten, war unauffällig. "So ein attraktiver Mann kann in der Masse nicht untergehen."

Zum ersten mal zog sich ein richtiges Lächeln über das Gesicht des Mannes - es war spitzbübischer Natur und verriet Kat Candy, dass der Mann wusste, wie gut er aussah. Sobald seine Mundwinkel wieder nach unten sanken, sah er die Queen vor sich erneut an. In seinen Augen lag so ruhige, selbstbewusste Intensität und eine Ehrlichkeit, von der Kat Candy auf einmal nicht sagen konnte, was sie bedeutete und was sie vor ihr verborg, das ihre zielgenaue Kühnheit für einen Moment ins Schwanken geriet.

Das Geräusch eines abgestellten Glases riss die Queen aus der sie ergreifenden Starre und dankbar sah sie auf das Getränk vor ihr - es war der Whiskey, der bereits auch vor dem Fremden stand. Nur das Teuerste also - Yoongi liebte Männer mit Geld, in der Theorie zumindest.

"Was arbeitest du?", fragte Kat Candy also den Mann neben sich, der ihr dabei zusah, wie sie regungslos zwei Schlucke des angenehm brennenden Getränks zu sich nahm.

"Ich bin der COO einer E-Commerce-Firma", erklärte er kurz.

"COO?"

"Die direkte Hand des CEOs, sozusagen der zweitwichtigste Mann im Unternehmen", erwiderte er und trank ebenfalls einen Schluck von seinem Whiskey, bevor er die Körpersprache der Queen spiegelte und sich ihr offen zuwandte.

"Oh, also ein hart arbeitender, aufstrebender Emporkömmling?"

"Nein", er lachte ein freudloses Lachen, "der privilegierte Sohn einer reichen Familie."

"Also nur hart arbeitend?"

"Ja, zumindest das." Er nahm einen weiteren Schluck seines Whiskeys und deutete Hongjoong, diesen nachzufüllen.

"Und dann klingt man seinen Abend aus, indem man in einem Dragclub Alkohol trinkt, der weit unter den eigenen Möglichkeiten liegt?" Vielleicht ging Yoongi damit etwas zu weit, aber es war einfach zu ungewöhnlich, dass der Fremde an einem Freitagabend in seinem Anzug hier an der Bar saß.

"Nein", antwortete der Fremde einsilbig und kurz glaubte die Dragqueen, Traurigkeit in seinen Augen schimmern zu sehen.

"Was tut man dann? Sich den Kummer schön trinken? Oder kunstvolle Frauen bewundern?"

"Warum nicht beides?" Der unbekannte Schönling wandte sich von seinem Glas der Dragqueen zu, die vorherige Intensität seines Blickes abgelegt. Doch Yoongi spürte, dass die undurchsichtige Ehrlichkeit ihm näher kam.

"Stimmt, schließt sich nicht aus." Für einen Moment sahen sich die beiden nur an, als müssten sie zusammen beschließen, in welche Richtung sie dieses Gespräch nun laufen lassen würden.

"Nun, ich schenke gerne attraktiven Männern in Anzügen meine Aufmerksamkeit. Sollte deine Zunge also eine gewissen Freizügigkeit verspüren..." Die plumpen Lippen seines Gegenübers verzogen sich wieder sanft nach oben.

"Es gibt nicht viel zu sagen. Nur dieselben Lebenszweifel mit 32, wie ich sie schon mit 25 hatte."

"Und woran zweifelst du in deinem Leben?" Kat Candy nahm einen weiteren Schluck von ihrem Getränk, während sie den Mann vor sich aufmerksam musterte. Dieser schien mit seiner Antwort nicht im geringsten zu hadern.

"Ob ich den richtigen Weg für mich oder für meine Familie gewählt habe." Er schüttete den restlichen Whiskey in seinem Glas mit einer schnellen Handbewegung seinen Hals hinab.

Anscheinend schienen Zweifel an der Lebensentwurfsplanung nicht nur Dragqueens mit Minusgeschäften zu plagen. "Und welcher Weg fühlt sich in solchen Situationen als dein richtiger an?"

Sanfte Verträumtheit schlich sich auf das Gesicht des Mannes. "Ich wäre gerne Erdbeerfarmer geworden."

"Erdbeerfarmer?", fragte die Dragqueen überrascht und konnte nicht verhindern, dass ihr ein ungläubiges Grinsen über das Gesicht huschte.

"Ja, mein Onkel hatte eine Erdbeerfarm und ich habe sie immer geliebt. An solchen Abenden frage ich mich, ob ich in Selbstzweifeln baden würde, wenn ich unendliche Reihen an Erdbeerpflanzen hätte." Sehnsucht füllte die offenherzigen Augen des Fremden und er blickte die Dragqueen freudig an. Kat Candy konnte daraufhin gar nicht anders, als sein herzliches Lächeln zu erwidern.

"Vielleicht kannst du ja noch einfach eine Erdbeerfarm gründen", schlug sie vor, doch der Mann vor ihr winkte ab.

"Der Gedanke wird bald wieder vergehen. Ich kenne diese Zweifel und ich weiß, dass sie wieder verschwinden werden."

"Und dann wieder auftauchen?"

"Und dann wieder verschwinden." 

"Und solange sie noch nicht verschwunden sind, kommst du in diesen Club, setzt dich an einen der Tische, trinkst einen Cocktail und genießt die Performances der Queens?"

"Nein, ich genieße die pure Existenz lediglich einer Queen."

Die Worte des Schönlings betäubten wie süßes Gift Kat Candys Sinne - Yoongi spürte sich wieder mit stärkerem Bewusstsein. Sie waren nicht schockierend neu, aber sie fütterten Yoongis hungriges Verlangen und ein kleiner Teil in ihm erbebte, als hätte der Fremde eine Liebeserklärung und keinen geschickten Flirt ausgesprochen.

"Wie heißt du?", war das einzige, was der junge Koreaner von sich geben konnte, als der Ältere wieder seine Brieftasche hervorholte.

"Kim Seokjin. Und du?"

"Kat Candy natürlich." Das Gift berauschte sie, doch es benebelt sie nicht, und so schenkte sie dem Mann ein verschmitztes Grinsen, der daraufhin nur geschlagen lächelte.

"Hier." Kim Seokjin holte fünf Hundertdollarscheine aus seinem Portemonnaie und legte noch einen sechsten dazu.

Kat Candys normale Reaktion wäre gewesen, die Scheine dankbar anzunehmen, zu lächeln, eine freche oder anzügliche Bemerkung zu machen und sich dann über die unglaubliche Summe im Hinterzimmer zu freuen. Doch Yoongi spürte das Pochen in jeglicher Faser seines Körpers - heute Nacht wollte er nicht nur Scheine von dem nun bekannten Schönling. 

"Was? Ich schenke dir ein offenes Ohr und meine wertvolle Aufmerksamkeit und du willst mich wie eine billige Nutte lediglich mit Geld dafür entlohnen?", provozierte sie, richtete sich dem Mann ihr gegenüber herausfordernd auf. 

Nicht jeder hätte verstanden, doch sie wusste, dass er es tat. Er steckte seine Geldbörse zurück in sein Jackett und strich die Anzugsjacke glatt. "Holt Euren Mantel, draußen ist es kalt."

Yoongi müsste ihm die Höflichkeitsformen wohl noch abgewöhnen.


❀❀❀


Yoongi wusste, dass seine Gewohnheit mit irgendwelchen Fremden, die ihm nach fünf Minuten sympathisch genug waren, zu vögeln, nicht wirklich gesund war. Nicht in dem Sinne, dass er sich sämtliche Geschlechtskrankheiten holen würden, nein, er verhütete immer. Es war schlecht für seine Psyche, denn er versuchte Unsicherheiten zu kompensieren, indem er sich genau von diesen steuern ließ.

Es war ein endloser Kreislauf, bei dem er versuchte Leid zu verhindern und dadurch nur mehr desselben Leids schaffte - und noch schlimmer: es war ihm vollends bewusst. Aber der Rausch der Gewohnheit hatte sich schon in ihm festgesetzt und irgendwann würde Erkenntnis schon der erste Schritt zur Besserung sein.

Jeongguk hatte einmal, in einem Anflug von wütender Verzweiflung, gesagt, dass Yoongi sich dadurch eines Tages nur unendlich verletzen würde. Und was hatte Yoongi darauf erwidert? Nichts. Und nachdem er stundenlange darüber nachgedacht hatte, das kühle Wasser der Dusche auf ihn hinuntergeprasselt war, da hatte er immer noch keine Antwort darauf gewusst.

Zum einen, weil Jeongguk wohl recht hatte. Zum anderen, weil es ihm beinahe egal war. Das Leben bestand nun mal darin, hin und wieder auch verletzt zu werden und er war schon so oft verletzt worden, dass er das nächste mal auch überstehen würde.

Vielleicht war es die in seiner Jugend verweigerte Zuneigung gewesen oder der erste Freund, der ihn wegen der fehlenden sexuellen Offenheit verlassen hatte oder die ganzen Männer danach, die ihm nur dann Aufmerksamkeit geschenkt hatten, wenn er sich ihnen sexuell hingegeben hatte.

Was genau es gewesen war, war Yoongi eigentlich auch egal. Er war jetzt nun mal so und er konnte sich damit arrangieren; er hatte guten, manchmal sogar phänomenalen Sex, band sich an keinen dieser Partner emotional so sehr, dass er ihnen nachtrauerte, und befand sich für eine kurze Zeit im berauschenden Hoch der Wertbestätigung anderer.

Lediglich an den Abenden, an denen ihn diese erbärmliche Selbsterkenntnis traf, konnte er sich damit nicht ganz so gut arrangieren. Dann dachte er an die Tage, an denen er sich noch für jemanden gehalten hatte, den man schwer bekam, für den man sich Mühe geben müsste und der sich nur mit dem Besten abgab, denen, die ihn von Kopf bis Fuß verwöhnten. Aber daraufhin schlief er ein und in Kat Candys Heels sah die Welt schon wieder anders aus. 

Als Yoongi in die Umkleideräume gelaufen war und noch schnell seine Jacke und die Tasche geholt hatte, war er von den anderen mit sehr vulgären, zuneigungsvollen Sprüchen hinausbegleitet worden. Natürlich hatte Jimin es ihnen sofort erzählt, sobald er den Raum betreten hatte. Wenn Yoongi ehrlich mit sich war, dann hatten viele der Queens vermutlich schon darauf gewartet oder sogar Wetten aufgesetzt, wann er mit seinem Mäzen ins Bett steigen würde. Vermutlich hätten sie es sogar selbst versucht, wenn er ihnen die Möglichkeit dazu geboten hätte.

Während er so neben Seokjin saß, seine dünnen, brav zusammengerückten Beine neben den breit gespreizten, vom Anzugsstoff verhüllten Beinen Seokjins, musste er daran denken, was Jimin einmal, vor wenigen Wochen, als der nun bekannte Fremde das dritte Mal aufgetaucht war, zu ihm gesagt hat.

"Reiche, etwas ältere Männer sind die besten, die du abbekommen kannst. Sie verletzten dich vielleicht genauso, aber dafür überhäufen sie dich mit Geschenken zu jedem möglichen Zeitpunkt und ficken ihren gesamten Lebensfrust an dir heraus."

Yoongi hatte keinen Verwöhn-Kink, noch musste er zwingend hart genommen werden, aber er hatte gegen keins von beidem etwas einzuwenden. Und sollte er ihn dennoch verletzen, so hatte Seokjin zumindest schonmal deutlich mehr Kohle als all die Kerle vor ihm und wäre es also mindestens genauso wert wie diese.

Die Lichter der nächtlichen Stadt zogen am Taxifenster vorbei und irgendein Pop-Song, der diese Woche die Charts dominierte, lief leise im Radio. Der Taxifahrer hatte nichts zu ihnen gesagt außer als er nach der Adresse gefragt hatte. Er war solche Kundschaft gewöhnt - zumindest Yoongi, aber einem offensichtlich einflussreichen Mann wie Kim Seokjin stellte man keine unqualifizierten Fragen.

Seit sie im Taxi saßen, hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen. Seokjin starrte zum Fenster hinaus und Yoongi betrachtete mal ihn, mal die Lichter von draußen. Es wirkte fast so, als wäre der Schönling auf einmal abermals schüchtern und zurückhaltend geworden. Bis er wieder aufsprach.

"Die erleuchtete Stadt erinnert mich nachts an das Edge of Glory." Seine Stimme war rau, als wäre er gerade aus einem Traum zurückgekehrt.

Leise brummte Yoongi zustimmend. 

"Nur ist die Stadt viel einsamer als das Edge of Glory. Hier verschlucken dich die Lichter und spucken dich am nächsten Tag auf den grauen Asphalt mit Schädel zersprengenden Kopfschmerzen und unfreundlichen Worten als Begrüßung aus." Seokjin verließ ein stumpfes Lachen, das mehr an ein verpönendes Schnauben erinnerte.

Yoongi verpönte seine Worte jedoch nicht. Er wusste ganz genau, wie wahr sie doch waren. Durch die jahrelange Umarmung des Edge of Glorys hatte er vergessen, wie es hier draußen auf den unbarmherzigen Straßen, die dich nur solange liebten, bis du ihnen keinen Wert mehr brachtest, war.

Sanft berührte er den Oberarm des Mannes neben sich, der sich sofort zu ihm wandte. Es war das erste Mal, dass Yoongi ihn anfasste. "Vielleicht warst du gar nicht nur wegen einer Queen da, sondern weil dir auch das Edge of Glory etwas bietet."

Auch wenn sie saßen und Seokjin nur wenige Zentimeter größer als Yoongi war, blickte der Ältere leicht auf ihn herab. Ein schwaches, von Zuneigung getränktes Lächeln strahlte in dessen Augen und legte sich auf seinen Lippen ab, dass Yoongi für einen Moment vergaß, wie man atmete. 

"Nein. Und das wüsste Kat Candy auch", erwiderte er kryptisch. Er traf die Wahrheit damit mitten ins Schwarze.

Das Taxi verlangsamte sich, fuhr an die Straßenseite heran und parkte vor einem der Hochhäuser, das in schwindelerregende Höhen hinaufstieg. Der Eingang war hell erleuchtet und die Dragqueen konnte zwei Sicherheitsmänner an den Seiten zum Gang mit den Fahrstühlen erkennen. Sie hatte per se kein Problem damit, in ihrer Aufmachung queere safe spaces zu verlassen, aber so fühlte sie sich doch etwas ausgeliefert.

Die Autotür öffnete sich und galant bot Seokjin seine Hand als Stütze an. Kat Candy ergriff sie und stand nun neben dem hochgewachsenen Mann, neben dem sie ohne Heels kleiner gewesen wäre, immer noch mit ihren Augen auf der drohenden unangenehmen Situation. Der Mann im Anzug folgte ihrem Blick.

"Keine Sorge", sagte er an sie gewandt, "diese Männer werden praktisch dafür bezahlt, ihre Arbeit schweigsam zu verrichten. Die haben außer einem 'Guten Morgen, Sir' oder einem 'Guten Abend, Sir' noch nie ein Wort verloren, seitdem ich hier wohne. Außerdem", zum ersten Mal in dieser Nacht lag so etwas wie Selbstgefälligkeit in seiner Stimme, "gehört mir dieses Gebäude und sollten sie ein Wort oder auch nur einen falschen Blick auf dich werfen, sind sie ihren Job los."

Oh, das war heiß gewesen. Yoongi spürte, wie ihn eine Hitze überfiel und konnte sich ein schüchternes Lächeln nicht unterdrücken. Selbst wenn er sich hätte bessern wollen: wie sollte er schon einem solchen Mann schon widerstehen können?

Wie Seokjin prophezeit hatte, ließen die beiden Sicherheitsmänner sie ohne jegliche Regung passieren. Sie waren darauf ausgebildet, nur stur ihrer Arbeit nachzugehen und sonst im Hintergrund zu verschwinden. Obwohl - einer der beiden drehte sich noch ganz kurz um, als er wohl dachte, dass der Besitzer des Hauses und seine Begleitung nicht mehr auf ihn achten würden. Doch Kat Candy hatte ihn genauestens im Blick und schenkte ihm ein freches Zwinkern, als er zu ihr sah. Sofort schnellte sein Kopf wieder nach vorne und die Dragqueen grinste in sich hinein.

Dann erklang das Ding des Fahrstuhls und die Tür zu Kim Seokjins Welt öffnete sich.

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