Liebe stirbt nicht!

By ElliElzbett

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-Wird überarbeitet- Wie viel würdest du aufgeben um deine Familie zu beschützen? Vor dieser Frage steht der... More

1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
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11. Kapitel
12. Kapitel
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30. Kapitel
31. Kapitel
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33. Kapitel
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35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
Epilog
Danke!

28. Kapitel

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By ElliElzbett

Zacks P.o.V.

Ich sah die Fragezeichen förmlich über seinen Kopf herum schwirren. Irgendwie ja verständlich, er hatte mir quasi befohlen mich von ihm fern zu halten und dann war er wütend abgezischt. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er mich heute noch mal sehen würde. Eine Sache würde er noch lernen müssen, einen Zack Anderson wird man so schnell nicht los. Das er mir die Tür nicht sofort vor der Nase zu knallte sah ich als positives Zeichen an.

„Es ist mir egal!" Ich bemühte mich meiner Stimme Entschlossenheit zu verleihen. Wenn es möglich war, dann sah er jetzt sogar noch verwirrter aus als zuvor.

„Es ist mir egal, ob du meine Hilfe willst oder nicht! Es ist mir egal, wie oft du sagt, ich soll gehen und dich in Ruhe lassen. Es ist mir egal, weil ich weiß, dass du gar nicht anders kannst, als mich von dir zu stoßen. Das ist dein natürlicher Schutzmechanismus, der dich davor bewahren soll verletzt zu werden.

Worauf ich hinaus will, du wirst mich nicht los, ich bleibe hier, bei dir. Denn ich weiß zwar nicht viel, und bestimmt nicht alles, aber ich weiß, dass du das, was auf dich zu kommt nicht alleine durchstehen kannst. Du brauchst mich, auch wenn dein Ego zu groß ist um das zuzugeben. Deshalb bleibe ich." Um meinen Standpunkt Nachdruck zu verleihen, verschränkte ich meine Arme vor der Brust.

Ich sah ihm durchdringend in die Augen, dieses Grau hatte mich von Anfang an fasziniert. Seine Lippen zeigten ein winziges Lächeln, als er fast schon beschämt zu Boden blickte. Was gäbe ich dafür, einen Einblick in seine Gedankenwelt zu erlangen.

„Meine Güte Luke, lass den Jungen endlich rein!" Ich konnte nicht genau einordnen aus welchem der Zimmer die weiche und freundliche Stimme kam, doch ich konnte mir denken zu wem sie gehörte.

„Die Chefin hat gesprochen." Murmelte Luke und trat einen Schritt zu Seite, damit ich eintreten konnte. Unschlüssig stand ich in dem kleinen Flur, musterte meine Umgebung. Die Wände wirkten karg, an einigen Stellen löste sich die beige Tapete, es hingen nur zwei Bilder dort. Das eine erkannte ich, es war das Porträt von Mia, das Luke im Kunst Unterricht gezeichnet hatte, das andere war eine Fotografie. Ich erkannte eine vielleicht drei Jahre jüngere Version von Luke und Caroline. Neben ihnen stand eine große braunhaarige Frau, ein breites und herzliches Lächeln zierte ihr Gesicht, auf dem Arm hielt sie ein kleines Mädchen, höchstwahrscheinlich Mia. Die Ähnlichkeit zwischen Caro und der Frau war verblüffend, sie besaßen beide diese natürliche Schönheit um die sie von anderen Frauen, wahrscheinlich furchtbar beneidet wurden. Es bestand kein Zweifel, dass das Lukes Mutter war.

„Du kannst deine Schuhe einfach unter die Garderobe stellen." Ich nickte leicht, wendete mich von dem Bild ab, um Lukes Anweisung zu folgen und mich meiner Schuhe und Jacke zu entledigen. Als ich fertig war drehte ich mich ihm wieder zu. Jetzt war er es der das Foto nachdenklich betrachtete. „Dieses Bild ist schon ein paar Jahre alt. Ich will damit nur sagen... Sie ist nicht mehr dieselbe wie auf dem Foto." Erklärte er mir leise, ohne seinen Blick von der Frau auf der Fotografie abzuwenden. Ich nickte erneut, auch wenn mir bewusst war, dass er mich nicht sah.

Wir standen beide dort im Flur und betrachteten stummschweigend die Abbildung der glücklich wirkenden Familie. Ein Räuspern, das aus einem der Räume zu kommen schien, unterbrach die bedrückende Stille. Mit einem Kopfnicken signalisierte Luke mir ihm zu folgen. Er öffnete eine der braunen Türen und betrat, dicht gefolgt von mir, den Raum, der wie es aussah als Schlafzimmer genutzt wurde. Außer einem großen Doppelbett das im Zentrum des Zimmers stand, befanden sich nur noch ein alter Sessel, eine Kommode und ein Nachtischchen darin. Inmitten des Bettes, in einem Meer aus zerwühlten Laken, saß eine Frau. Ihre Haut war blass, ihre Wangen eingefallen, dunkle Ringe lagen unter ihren Augen, auf dem Kopf trug sie ein Tuch mit buntem Blümchenmuster darauf. Ich versuchte diese Frau die nun direkt vor mir saß, mit der Frau auf dem Foto zu vereinen, doch es wollte mir nicht gelingen. Das einzige, das noch von der einst, so vor Glück und Gesundheit strotzenden Frau übrig geblieben war, waren ihre Augen. Dieses dunkle Braun, dass so viel Wärme und auch Geborgenheit ausstrahlte, war mir schon auf dem Bild aufgefallen.

„Wenn ich gewusst hätte, dass wir heute Besuch bekommen, dann hätte ich mich vorbereiten können. Ich sehe schrecklich aus." Ein freundliches Lächeln trat auf ihre Lippen wären sie sprach.

„Keines Wegs. Ich finde Sie sehen sehr gut aus." Da sprach der letzte Rest meiner guten Erziehung aus mir. „Danke, für die charmante Lüge!" erwiderte sie lachend. Es war ein sehr schönes Lachen. Automatisch lächelte ich, Luke schien es nicht anders zu gehen.

„Wie unhöflich von mir, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt! Ich bin Maria Carolina West." Wieder lächelte sie dieses aufgeschlossene Lächeln. Maria Carolina? Sie hatte die Namen ihrer Töchter von ihrem eigenen abgeleitet. Eine schöne Idee.

„Ich freue mich sehr Sie kennen zu lernen."

„Freut mich auch dich endlich kennen zu lernen. Luke hat so viel von dir erzählt, dass es mir fast vorkommt als würde ich dich bereits kennen."

„MAM!" empörte sich Luke, sein Mutter ignorierte ihn jedoch.

„Aber ich kann dir sagen, solltest du mich noch einmal Siezen dann bekommen wir Ärger miteinander! Und mit der Schwiegermutter sollte man sich besser gut stellen!" drohte sie mir scherzhaft.

„Ich merk es mir." Lachte ich.

„Luke? Würdest du unserem Gast etwas zu trinken holen?"

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch alleine lassen möchte..." äußerte Luke seine Bedenken. Doch nach einem strengen Blick seiner Mutter verließ er seufzend den Raum.

„Komm setzt dich zu mir. Ich komme mir so komisch vor, wenn du da so rumsteht." Auffordernd klopfte sie auf Matratze neben ihr. Ich kam ihrer Bitte nach und setzte mich an den Rand des Bettes, ihr zugewandt.

Ihre Stimme nahm einen ernsten Tonfall an, als sie begann zu sprechen.

„Weißt du Zack, ich hatte ein gutes Leben. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, wie bei jedem, aber alles in allem kann ich mehr als dankbar dafür sein. Der wohl größte Segen waren meine drei Kinder. Sie sind wundervoll."

„Sie sind wirklich einzigartig." Stimmte ich ihr zu. Sie lächelte.

„Ich kenne dich vielleicht noch nicht lange, aber ich kann diese Entschlossenheit in deinen Augen erkennen, ebenso die Liebe in ihnen, wenn du meinen Sohn ansiehst. Und nach deiner kleinen Rede gerade an der Tür, bin ich mir sicher, dass du es mit ihm ernst meinst. Deshalb solltest du wissen was auf dich zu kommt...

Ich nehme mal an, dass dir Luke nichts über meine Krankheit erzählte hat. Naja, die Kurzfassung: Ich werde sterben. Schon sehr bald. Ich habe alles soweit geregelt, dass Luke das Sorgerecht für Caro und Mia zugesprochen wird. Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich ihm viel Verantwortung anlaste, doch ich weiß, dass er das schaffen kann. Aber nicht alleine. Er braucht Jemanden auf den er zählen kann, er braucht Jemand der ihm hilf und ihn unterstützt ... Jemand wie dich!"

„Ich... Ich weiß nicht was ich darauf antworten soll." Gab ich wahrheitsgemäß zu.

„Versprich mir einfach, dass du ihn nicht alleine lässt."

Ich legte eine Hand leicht auf ihre kalten Finger, dann sah ich ihr lächeln in die Augen.

„Ich verspreche es."

„Gut." Erwiderte sie, musste dann aber gähnen.

„Ich sollte gehen, damit Sie... Äh ich meine, damit Du dich ein wenig ausruhen kannst." Sie schenkte mir ein dankbares Lächeln. Ich erhob mich und ging auf die Tür zu, kurz bevor ich ganz aus dem Zimmer verschwand, vernahm ich die leisen Worte Marias: „Du bist ein guter Junge, Zack."

Im Flur traf ich auf Luke, er kam aus der Küche und hielt eine Glas mit Wasser in der Hand.

„Du gehst schon?" leichte Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit.

„Ja. Es war ein langer Tag. Nicht nur für mich." Erklärte ich. Er nickte.

Während ich mir meine Sachen wieder anzog, huschte Luke in das Zimmer seiner Mutter und kam kurz darauf, ohne Wasserglas, wieder.

„Woher weißt du eigentlich wo ich wohne?" fragte er in die Stille hinein.

„Ähm... also..." nervös kratzte ich mir am Hinterkopf und wiche seinen Blicken aus.

„Bist du mir etwa gefolgt?" fragend zog er seine Augenbrauen in die Höhe.

„Äh... Nein!" log ich.

„Du bist ein noch schlechterer Lügner als ich!" lachte Luke. Mit einem Grinsen lauschte ich diesem schönen Klang. Es fühlte sich an als wäre es Ewigkeiten her, dass ich ihn lachen gehört hatte.

„Aber eine Sache verstehe ich noch nicht. Ich war schon mindestens eine viertel Stunde zuhause, bevor du geklingelt hast..."

„Jaa... Ungefähr die Zeit die ich gebracht habe um genügend Mut zu sammeln diese Klingel zu betätigen. Außerdem brachtest du erst einmal ein wenig Zeit um runter zu kommen. Ich wollte nicht so enden wie die arme Laterne vorhin."

Er verdreht bloß die Augen.

„Ich sollte dann wirklich mal gehen."

„Ich bring dich noch zur Tür." Grinste er. Gemeinsam überbrückten wir den halben Meter Richtung Tür.

Ein wenig unbeholfen standen wir uns gegenüber und wussten nicht recht wie wir uns verabschieden sollten. Ein Händedruck, käme irgendwie zu förmlich. Sollte ich ihn Umarmen? Oder sogar küssen? Das ging dann doch vielleicht ein wenig zu weit.

Eine sanfte Berührung auf meinen Lippen riss mich aus meinen Gedanken. Bevor ich irgendwie reagieren konnte, entfernte er sich auch schon wieder von mir.

„Danke." Es war kaum mehr als ein Flüstern.

„Wofür?" fragte ich, immer noch perplex von dem Kuss.

„Du weiß wofür." Er lächelte, dann war er weg und die Tür zu.

Auf meine Lippen schlich sich ein Grinsen. In meinem Bauch flatterten die tot geglaubten Schmetterlinge wild umher. In diesem Moment war ich so verdammt froh ihm gefolgt zu sein.

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