KEEP BREATHIN'

By Elizabeth_Letter

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Affäre, Eifersucht, Liebesdrama... über Naya wird tatsächlich viel in der Presse berichtet, doch neben all di... More

Blind Audition
Die Battles Teil 1
Die Battles Teil 2
Sing Offs
Die Entscheidung
Love is in the air
Halbfinale
Finale Teil 1
Finale Teil 2
Finale Teil 3
Albtraum
Herzschmerz
Keep breathin'
Deutscher Fernsehpreis
Nächster Nummer-1-Hit
Drivers License und Kuss Foto
Wincent Weiss
Erstes Album "Just keep breathin'"
Benefizkonzert
Panikattacke
Love me or leave me
2022
so what
Nächtlicher Besuch
Die letzten Vorbereitungen für die Tour
TOUR Teil 1
TOUR Teil 2
TOUR Teil 3
Clarissa
Wenn die Musik spricht
Shout out to my Ex
DER KNALL
Kuba
Notice
Treat Myself better Teil 1
Treat Myself better Teil 2
Ordinary Girl und Janinas Album
Safe
Sexy Naya
Speechless
Like I love you
Woman's World
Loic und Pläne
Streit Kuss Gespräch
Nicos drittes Album „HONESTY"
Dangerous Woman
MYSELF
MYSELF TOUR
Comeback (home)
The Voice of Germany 2024
Hass, Liebe und alles dazwischen
Für die Geschichtsbücher
3. Album „HOME COMING"
DRAMING (Nicos 4. Album)
FAQs und DANKESCHÖN
Neue Story - Vom Feind verführt!

Sie ist zurück!

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By Elizabeth_Letter

14. März 2023


Oh mein Gott, ... obwohl ich langsam, aber sicher daran gewöhnt sein dürfte ständig unter Strom zu stehen, bin ich schon wieder unglaublich aufgeregt. Mein Herz rast und ich bin mir sicher, dass mein Puls genauso hoch ist, wie damals im The Voice Finale, wenn nicht sogar höher. Aber egal... ich kann an der Situation ohnehin nichts mehr ändern... ich kann nicht wieder fliehen... nicht, wenn ich gerade erst von meiner letzten Flucht zurückkomme.

Eigentlich hatte ich geplant, dass ich unauffällig und ohne irgendjemanden in meine Pläne einzuweihen still und heimlich zurück nach Berlin komme. Ich wollte in Ruhe überlegen, wie es weitergeht und an niemanden gebunden sein. Vor allem die Medien sollten auf gar keinen Fall Wind davon bekommen... tja, ... so viel zu meinem Plan. Die Katze ist aus dem Sack und in der Sekunde, in der ich das schützende Flugzeug verlasse, brüllen mir zig Journalisten und Fotographen entgegen. Anfangs habe ich mich zwar kurz geärgert, denn dank der vielen Fotos würde ich bestimmt von dem einen oder anderen Magazincover lächeln, doch da ich niemanden in meine Pläne eingeweiht hatte, muss die Presse zufällt hier sein. Vermutlich hatten sie auf irgendjemand anderes gewartet oder einfach mit Glück am Flughafen spekuliert. Immerhin bin ich in Berlin gelandet und gerade hier ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, irgendwann auf einen Promi zu treffen. Also was solls... wenn die Presse schon hier ist und mich mit Pauken und Granaten empfängt, kann ich ihnen wenigsten ein unschuldiges Lächeln schenken. Schließlich könnte gerade mir nach meiner monatelangen Abstinenz ein wenig gute Publicity ganz guttun. Zumindest Simon wäre bestimmt dieser Ansicht... apropos Simon.


Von Janina weiß ich, dass er im Studio immer noch als mein Manager ein und ausgeht und Checks mit hohen Geldbeträgen entgegennimmt. Vermutlich hat er den oberen Etagen nichts von seiner Kündigung erzählt... es kam für ihn offensichtlich ziemlich praktisch, dass sein einziger Zeuge – Ich – auf einem anderen Kontinent abgetaucht ist. Vermutlich hat er mich auch aus diesem Grund nicht gesucht – oder suchen lassen. Nur so konnte er seinen gewohnten Machenschaften nachgehen und mich den Wölfen zum Fraß vorwerfen... aber damit ist jetzt Schluss..., wenn es sein muss, werde ich ihn ein zweites Mal feuern und endgültig vor die Tür setzten!

Zumindest war das Taimis einzige Bedingung, um mich gehen zu lassen! Während einer langen und äußerst emotionalen Verabschiedung hat sie darauf bestanden, dass ich alle negativen und zwielichtigen Menschen aus meinem Leben streichen muss und ich habe heulend zugestimmt... Mensch, alleine bei dem Gedanken an die letzten Minuten in Lora kommen mir die Tränen. Taimi, Cleo, Rawi und alle andern waren so süß zu mir, dass ich beinahe dort geblieben wäre... aber ich konnte nicht! Nicht mehr! Irgendetwas hat mir gesagt, dass es an der Zeit ist nach Hause zurückzukehren und eigentlich will ich mich auch nicht länger verstecken! Trotzdem kann ich nicht leugnen, dass mir meine kubanische Familie schon jetzt fehlt und ich es kaum erwarten kann, sie wieder zu besuchen! Denn das werde ich! Die Menschen in Lora haben einen festen Platz in meinem Herzen eingenommen und ich weiß, dass ich dort immer willkommen sein werde!


Zwanzig Minuten später sitze ich dann im Taxi und überlege, wo es nun hingehen soll. Eigentlich will ich in meine Wohnung und Janina überraschen... andererseits wird sich die Nachricht meiner Rückkehr wie ein Lauffeuer verbreiten und dann hat Simon Zeit um angesprochen zu reagieren. Er könnte zu den Chefs von Universal Music gehen und ihnen sonst etwas auftischen... also, falls er das nicht schon getan hat.

Nein, es reicht. Ich habe mich lange genug rausgehalten. Es ist Zeit, dass ich mich meinen Dämonen stelle und zum Label fahre!

Gesagt, getan!


Nur wenige Stunden nach meiner Landung betrete ich erneut ungewisses Terrain. Anders als sonst steuere ich heute aber nicht aufs Tonstudio zu. Nicht einmal Simons Büro ist mein Ziel... heute muss ich bis nach ganz oben in den obersten Stock fahren. Immerhin beginnt die Schlange am Kopf zu stinken und wenn ich mein Problem nachhaltig beseitigen will, muss ich mich an die großen Bosse wenden.

„Mr. Horner, darf ich sie kurz stören?"

„Na sieh an, welche Ehre wird mir den hier zu Teil, dass sie sich auch wieder einmal bei uns blicken lassen?" augenblicklich bekomme ich sämtliche Aufmerksamkeit des Geschäftsführers von Universal Deutschland und nehme mit einem mulmigen Gefühl im Magen war, wie er seinen Laptop zusammenklappt, mich ansieht und energisch aufsteht. „Simon hat mir gar nicht erzählt, dass du wieder im Land bist."

„Er weiß auch nichts davon..." sofort schnellen die Augenbrauen des Bosses hoch und er sieht mich verwirrt an. „...genau deshalb bin ich auch hier."

Kurz und knapp versuche ich anschließend Mr. Horner die Geschehnisse der letzten Wochen vor meiner Abreise zu schildern und beende meine Aufzählung mit Simons Kündigung.

„Also verstehe ich sie richtig? ... Obwohl sie vertraglich an uns gebunden sind, verschwinden sie von heute auf morgen für mehrere Monate spurlos und jetzt kommen sie zurück und verlangen von mir, meinen besten Mann zu entlassen?" Obwohl mir der blonde Mann um die 50 aufmerksam zu gehört hat, kann er mein Anliegen offenbar nicht verstehen und konfrontiert mich stattdessen mit seiner Auffassung der Dinge.

„Sie müssen ihn nicht gleich entlassen, aber ich werde nicht weiter mit ihm zusammenarbeiten!"

„Mrs. Zimmerman, darf ich Sie daran erinnern, dass sie vertraglich an uns gebunden sind? Ich bin ihr Boss!"

„Stimmt! Ich bin an Universal Music gebunden... nicht an Simon!"

„Ja aber deinen ganzen Erfolg hast du ihm zu verdanken."

„Nein habe ich nicht! Bei allem Respekt Mr. Horner, aber das ist völliger Bullshit! Verzeihen sie meine Ausdrucksweise, aber jeden einzelnen Song auf meinem Album habe ich ganz geschrieben. Jedes Interview habe ich gegeben, ohne von ihm entsprechend darauf vorbereitet zu werden. Simon war weder bei den Aufnahmearbeiten zum Album noch bei den Tanzproben oder den Rehearsal dabei. Nicht einmal bei der Tour hat er sich öfter als zwei Mal blicken lassen. Selbst mit meinem Designer Kilian Kerne habe ich stehts telefoniert und die Outfits für meine Auftritte geplant. Ich bin für meinen Erfolg verantwortlich... ich und das Label Universal Music!" so... das musste raus. Zwar hatte ich diesen Monolog gar nicht geplant, aber er musste gesagt werden und wenn ich auf Kuba eins gelernt habe, dann das ich für mich eintreten muss! Und genau das habe ich getan. „Auch wenn ich gerade vielleicht den Anschein erwecke als wäre ich unzufrieden oder abgehoben... das bin ich nicht! Ehrlich! Ganz im Gegenteil. Mr. Horner ich liebe das Label und alle dazugehörigen Mitarbeiter! Angefangen bei den Backgroundtänzer während der Tour bis hin zu meinem Produzenten Patrick. Ich will nicht aus dem Vertrag. Alles was ich will ist ein anderer Manager!"

„und wenn ich nicht zustimme?"

„Dann verkaufe ich mein Album, dass ich auf Kuba geschrieben und produziert habe an Sony!" fuckkkkkk

Erstens habe ich gar kein fertiges Album, nur ein paar unfertige Songtexte. Zweitens habe ich erst 3 Songs fertig produziert und drittens kenne ich kein Schwein bei Sony.

Noch während ich überlege, ob ich nicht doch zu hoch gepokert habe, mir mein Herz bis an die Kehle hämmert und ich in Schweiß ausbreche, lässt sich mein Boss gemütlich auf den Bürosessel fallen. Sachte öffnet er seinen Laptop und beginnt darauf herumzutappen. Hä? Verfasst er gerade meine Kündigung oder ist ihm eingefallen, dass er noch Alice Mertons E-Mail beantworten muss??

„Aktuell habe ich keinen Manager, den ich ihnen an Simons Stelle zur Seite stellen könnte." und? Was genau heißt das? „Aber da sie so rigoros in meinem Büro aufgetaucht sind, haben sie doch bestimmt bereits irgendjemanden im Hinterkopf, oder? Stellen Sie ihn mir bitte bis zum Ende der Woche vor, dann kann ich die entsprechenden Papiere vorbereiten."

„Ehrlich??? Heißt das, ich bin Simon los?" Viel zu plötzlich zähle ich 1 und 1 zusammen und stoße einen Jubelschrei aus. Habe ich mich gerade tatsächlich erfolgreich vor dem wichtigsten Mann von Universal Deutschland behauptet? ICH? Naya Zimmerman? Gänsehaut bildet sich auf meinem ganzen Körper und ich verspüre dasselbe Glücksgefühl, das ich die ganze Zeit über auf Kuba verspürt habe und dass obwohl ich in Deutschland bin! Scheint als sei ich demnach also wirklich auf dem richtigen Weg!

„Wann glauben sie, kann ihr neues – auf Kuba produziertes – Album veröffentlicht werden?" noch während ich Mr. Horner den Rücken zu wende, greift er auf meine zuvor ausgesprochene Lüge zurück... den das war sie... noch habe ich kein fertiges Album und an seinem Augenzwinkern erkenne ich, dass er mich längst durchschaut hat.

„In ein paar Monaten..." verlegen und mit einem scharmanten Lächeln schmiere ich ihm daher Honig ums Maul und hoffe das Beste. Daraufhin winkt mich Mr. Horner mit einem amüsanten Lächeln vor die Tür und ich weiß, dass er zu den guten gehört.



So weit so gut! Ich habe mich gerade erfolgreich gegen einen der mächtigsten Männer in der Musikindustrie behauptet, da müsste es doch ein leichtes für mich sein, mich auch endgültig wieder mit meiner besten Freundin zu vertagen! Also los... Naya du schaffst das. Komm schon öffne einfach diese verdammte Haustüre.

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„Hallo?" Ist jemand zu Hause?" gespannt schleiche ich durch den Flur und werfe dabei unachtsam meine Jacke auf die Garderobenmöbel. Auch die Schuhe lasse ich unordentlich stehen. Selbst meinem Koffer widme ich gerade keine Aufmerksamkeit... viel lieber würde ich endlich in Janinas fröhliches Gesicht blicken. Aber halt....

Genau in dem Moment, in dem ich unser Wohnzimmer betrete, erstarre ich. Janina liegt auf der Couch... und ist in Gesellschaft! Über ihr kniet ein Mann... ein nackter Mann... O Gott.

Sofort ziehe ich mich zurück, doch es ist zu spät. Janina hat mich längst entdeckt.

„NAYAAA???? OMG!!!!" Ich erreiche nicht einmal mein Zimmer, da kommt mir meine Freundin schon entgegen. Janina hat offenbar nicht lange gezögert, denn Mann von sich gestoßen, sich in eine Decke gehüllt und fällt mir in diesem Moment hysterisch in die Arme. „Wieso hast du mir nicht gesagt das du wieder kommst? Ich hätte dir eine Willkommensparty geschissen!"

„Genau deshalb!" lachend drücke ich sie fest an mich und blinzle die aufsteigenden Tränen weg. Wenn ich eines vermeiden will, dann das alle ein großes Tamtam um meine Rückkehr veranstalten! Viel lieber sind mir diese überraschten Reaktionen und die echten Emotionen! Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass ich Janina bei meiner langersehnten Rückkehr in flagranti auf dem Sofa erwische.

„Dann hast du niemandem bescheid gesagt?" mit großen Augen schenkt mir die dunkelhaarige Schönheit einen überraschten Blick.

„Nein... niemanden. Und trotzdem haben mich die Paparazzis am Flughafen fast überrannt!"

„Ehrlich?... aber kannst du es ihnen verdenken? Wäre ich einer von Ihnen hätte selbst ich mich am Flughafen versteckt und auf das Erscheinen der Pop-Prinzessin gewartet." Haha, offensichtlich hat auch Janina ihren Humor während der letzten Wochen nicht verloren und ich verpasse ihr einen empörten Klaps auf den Hinterkopf. „Nein, aber jetzt mal ehrlich... auch wenn du niemanden von deinen Plänen erzählt hast, bedeutet dass trotzdem das du wieder fix hier in Berlin bist, oder? Bitte sag mir nicht, dass du nur kurz zu Besuch bist! Ich habe dich in den letzten Monaten so sehr vermisst!" Noch bevor sich eine tiefe Traurigkeit auf Janinas Gesicht ausbreiten kann, winke ich ab und versichere ihr das ich gekommen bin, um zu bleiben!

„Ich habe die Zeit auf Kuba wahnsinnig genossen, aber es war an der Zeit. Ich wollte endlich wieder nach Hause!"

„Wie cool! Ich will alles wissen!" augenblicklich beginnt Janina zu strahlen und wackelt aufgeregt von einem Bein aufs andere. Mit dieser hyperagilen, neugierigen Haltung erinnert sie mich irgendwie an ein kleines Kind zu Weihnachten und ich weiß wieder, wieso sie meine beste Freundin war. Ihre lebensfrohe Art ist super ansteckend und sie bringt mich wirklich immer zum Lachen!

„Vielleicht solltest du dir vorher allerdings etwas anziehen und mich mit dem nackten Mann in unserem Wohnzimmer bekannt machen!"

„uhhh ja stimmt. Das ist Flo... mein Freund!" völlig beiläufig und als wäre es das normalste der Welt erfahre ich von Janinas großer Liebe und bekomme sofort Schuldgefühle. Meine beste Freundin hat sich in den letzten Monaten verliebt und ich war nicht da um sie zu unterstützten... hachhh... auch wenn ich weiß, dass meine Zeit auf Kuba richtig war, dreht sich mein Magen um und ich verfluche mich für dieses ultraschlechte Timing. Nichtsdestotrotz freue ich mich für Janina und notiere ihre leuchtenden Augen! Sie scheint bis über beide Ohren verliebt zu sein und auch wenn ich währenddessen nicht dabei war, kann ich wenigstens jetzt eine gute Freundin sein und sie über jedes noch so kleine Detail ausfragen.

Sehr zu meinem Missfallen setzt Janina Flo aber sofort nach einer kurzen Vorstellrunde vor die Tür.

„Ihr habt noch genug Zeit euch besser kennen zu lernen, aber ich musste die letzten 4 Monate ohne meine beste Freundin zurecht kommen... also haben wohl wir an erster Stelle einiges nachzuholen. Schatz du verstehst doch bestimmt, dass ich und Naya jetzt alleine sein müssen!" und zack... schon zieht sich Flo zurück und ich bleibe mit meinen Fragen zurück. Aber Janina hat recht, zuerst sollten wir beide über eine Menge Dinge sprechen und dabei würde Flo vermutlich stören. Auf Freundschaftlicher Ebene ist es demnach echt süß von Janina, dass sie mich an erste Stelle stellt.

„Also fang an. Was habe ich in deinem Leben verpasst! Lass ja nichts weg!" Keine zwei Sekunden später machen wir es uns auf der Couch gemütlich und ich berichte von meiner Reise. Ich beginne mit meiner überstürzten Flucht und komme dann zu meinem Zusammenbruch im Hotel in Havanna und komme schließlich zu meiner zufälligen Ankunft in Lora. Danach spreche ich lange und sehr ausführlich von meiner Zeit dort und obwohl sie schon weiß, dass ich in einem Haus von Taimi geschlafen und mit ihrer Tochter Cleo die eine oder andere wilde Nacht verbracht habe, gehe ich auch darauf noch einmal ein. Selbst Rawi, die Touristen aus den USA und Jimmy Fallon lasse ich nicht aus. Rückblickend habe ich wirklich einiges erlebt und auch Janina kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Zwischendurch stellt sie immer wieder Fragen, lacht oder macht großen Augen. Vor allem die Geschichte mit Jimmy Fallon stimmt sie neidisch und als ich ihr schließlich von meinem heutigen Gespräch mit Mr. Horner erzähle, bleibt ihr schlussendlich die Spucke weg.

„Das hast du zu ihm gesagt????"

„Yes!"

„Wer bist du und was hast du mit der schüchternen Naya gemacht?"

„Die ist auf Kuba geblieben!" Tja, so kitschig es sich auch anhören mag, aber es stimmt. Die Zeit auf dem Inselstaat hat mich wirklich verändert und ich fühle mich jetzt besser denn jäh!

„Wow... Naya ich bin so stolz auf dich!" Wieder umarmt mich Janina fest und ich bin mir sicher, dass ihre Augen kurz glasig geworden sind! „Du hast wirklich alles gesagt, was gesagt werden musste!"

„Jupp! Nie wieder Speechless!"


„Warte... mir fällt gerade etwas ein! Das muss ich mir aufschreiben!" Noch während ich ins Gespräch mit Janina vertieft bin, trifft mich plötzlich der Blitz und ich habe eine neue Song Idee! Sofort bereue ich es, dass ich meinen Koffer nicht umgehend ausgepackt habe und krame zittrig mitten im Flur in meinem Koffer herum, bis ich schließlich mein grünes Notizbuch finde.


"I won't be silenced
You can't keep me quiet
Won't tremble when you try it
All I know is I won't go speechless"

"'Cause I'll breathe
When they try to suffocate me
Don't you underestimate me
'Cause I know that I won't go speechless"


So schnell wie selten zuvor verfassen meine Hände Sätze und noch während ich die Zeilen niederschreibe, beginnen meine Finger zu kribbeln und mein Mund wird trocken. Sofort ahne ich, dass ich gerade vor meiner nächsten Single sitze. Eine Single, die anders ist als alles was ich bisher veröffentlicht habe. Risikoreich und dennoch wichtig. Schon jetzt weiß ich, wie das Musikvideo dazu aussehen könnte und obgleich ich bisher nur einen Refrain geschrieben habe, setze ich mich sofort ans Klavier. Janina muss jetzt warten... denn irgendwie habe ich das Gefühl als säße ich gerade vor etwas Großem.

Bleibt also nur noch zu hoffen, dass ich bis Ende der Woche einen neuen Manager finde, der den Mut hat mit mir meine Ideen umzusetzen!


~


16. März 2023


Das ist echt die bescheuertste Idee seit langem. Wirklich Naya, was hast du dir nur dabei gedacht? Was soll ich überhaupt sagen und wie wird er reagieren? Ich habe ihn zuletzt vor über vier Monaten gesehen und arg... ich hätte nicht herkommen sollen!

Docht! Ich muss mit ihm reden! Ich schulde ihm eine Entschuldigung und weil sich die Nachricht meiner Rückkehr in den letzten Tagen ohnehin wie ein Lauffeuer verbreitet hat, weiß er sowieso, dass ich hier bin. Er wird sich denken, dass ich bald vor seiner Tür aufkreuzen werde.... Aber rechnet er wirklich so früh mit mir? hach...

Ohne noch länger zu überlegen, klopfe ich an Wincents Tür und überlege fieberhaft, wie ich anfangen soll. Wincent allerdings öffnet bereits nach wenigen Sekunden und mir verschlägt es die Sprache. Fuck...

„Naya.... Hey! Was machst' du denn hier?"

„Ich... ähm, naja... ich will mit dir reden." Obwohl ich völlig neben mir stehe, bringe ich nach kurzem Gestammel doch noch einen Satz heraus und lächle schüchtern.

„Ok, willst du reinkommen?" Ich kann gar nicht sagen wie oft ich in dieser Wohnung ein und aus gegangen bin und dennoch fühlt es sich an als wäre alles fremd. Ich gehöre hier eindeutig nicht mehr her und alles hat sich verändert. „Also, was ist los?" Keine zwei Sekunden nachdem wir Wincents Küche betreten haben, wirft er mir erneut den Ball zu und überfordert mich damit komplett. Wieso bin ich noch einmal hergekommen?

„Ähm... ich habe mich von meinem Manager Simon getrennt und brauche dringend einen Neuen. Ich dachte du kennst vielleicht jemanden..." ufff... komm schon Naya, deshalb bist du nicht gekommen! Sei nicht so feige und sag ihm die Wahrheit. „Kannst du mir dabei helfen?"

„Ist das dein Ernst?" erst jetzt fällt mir Wincents angespannte Haltung und sein gequälter Gesichtsausdruck auf. Auch ihm scheint die Situation mehr als nur unangenehm zu sein. Außerdem erkenne ich ärger in seinem Gesicht und ich fühle seine Abneigung. Scheiße.

„Du verschwindest für Monate und jetzt da du zurück bist, ist das deine erste Frage an mich?" Winc ist entsetzt... seine Augen sind groß und seine Stimme viel lauter als normal. Außerdem wendet er sich von mir ab und geht ein paar Schritte Richtung Wohnzimmer und ich weiß sofort was los ist. Ich kenne Wincent viel zu gut als dass ich nicht wüsste, dass er gerade einfach nur endtäuscht, ist. Offensichtlich hat er mit einer anderen Aussage meinerseits gerechnet und wenn ich die Situation nicht sofort stabilisiere, setzt er mich vor die Tür! Zu 100 Prozent!

„Nein, Winc warte... das wollte ich dich gar nicht fragen. Eigentlich bin ich gekommen, weil ich mit dir reden will. Ich bin nur viel zu nervös als dass ich gerade deutlich sprechen könnte... und ich habe Angst."

„Du hast Angst??? Vor mir?"

„Nein nicht direkt... eher vor deiner Reaktion..." nervös plappere ich vor mich hin und drücke dabei das eine oder andere falsch aus und gestikuliere dabei wild mit meinen Händen. Außerdem gehe ich ein paar Schritte auf ihn zu und zwinge ihn sich wieder zu mir zu drehen. Und es funktioniert. Wincent sieht mich zwar wieder an, doch in seinen Augen erkenne ich Unsicherheit. „Ich will mich bei dir entschuldigen und ich muss ein paar Dinge ansprechen, die alles verändern könnten, ... und das macht mir Angst. Du bist einer meiner besten Freunde und ich will dich nicht verlieren!"

„Aber?" Wincent ist momentan wieder ruhiger und seine Stimme gespenstisch leise.

„Wir sind Freunde... nicht mehr und nicht weniger, doch du hast mir in den Wochen vor meiner Abreise des Öfteren das Gefühl gegeben, als würdest du mehr von mir wollen." Himmel... noch nie zuvor sind mir gewisse Worte so schwer über die Lippen gekommen wie diese. Meine Augen werden glasig und es bricht mir fast das Herz, doch ich muss meine wahren Gedanken aussprechen, wenn ich unsere Freundschaft retten will. Auch wenn ich bei jedem meiner gesprochenen Worte mehr und mehr erkenne, wie schnell die Farbe aus Winc Gesicht weicht...

„Wäre das denn so schlimm?"

„Dann ist es wahr?... du... du hat Gefühle für mich?" Auch wenn ich es geahnt habe, tut seine Gegenfrage trotzdem weh und ich sehe wie meine Welt auseinanderbricht.

„Aktuell weiß ich es nicht, aber vor deiner Abreise... ja. Natürlich hatte ich damals Gefühle für dich Naya..."

„Aber du hast es mir versprochen. Du hast zugestimmt, dass niemals Gefühle ins Spiel kommen und du mich nicht in eine Ecke drängst." Nun bin ich etwas wütend und schneide ihm unhöflich das Wort ab. Zu groß ist die Angst, dass sich Wincents Geschichte jener von Nico ähnelt und sich alles wiederholt. Nein das darf auf gar keinen Fall passieren.

„Gott Naya wie stellst du dir das vor? Glaubst du ich kann kontrollieren in wen ich mich verliebe? Du bist bildhübsch, eine wahnsinnig gute Musikerin und wir hatten ständig Sex... natürlich war ich in dich verleibt!" Nein, nein, nein... das darf nicht wahr sein. Sofort verkrampft sich mein Herz und mir bleibt die Luft weg. Ich kann nicht schon wieder jemanden verlieren. Und schon gar nicht Wincent!

„Aber keine Sorge, ich weiß, dass es bei dir anders aussieht. Das hat mir deine Abreise damals deutlich gemacht." Das ist zu viel. Ich kann nicht... ich weiß nicht was ich sagen soll... doch Wincent hat recht, ich bin nicht in ihn verliebt und weil er trotzdem ein perfekter Mensch ist, blutet mein Herz und Tränen laufen über meine Wangen. Sofort schlage ich die Hände vors Gesicht und versuche mein trauriges Gesicht zu verbergen, weil ich nicht fassen kann, was ich ihm mit meinen Tränen antue. Er gesteht mir seine Liebe und ich beginne zu schluchzen... Wieso passiert so etwas immer mir? Mein Leben wäre viel einfacher, wenn ich seine Gefühle erwidern könnte. Stattdessen tue ich ihm weh.

„Naya... hhhh... ist schon gut. Ich hab' mich damit abgefunden." Sofort kommt Wincent auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Augenblicklich beginnt er mich zu trösten und ich beginnen noch mehr zu weinen.

„Es tut mir leid... ich..."

„Sssscht... alles ist gut. Ich wusste, worauf ich mich einlasse... Du hast von Anfang an gesagt, dass du nicht bereit bist. Zwar war ich zwischenzeitlich etwas naiv und dachte ich könnte dich im Sturm erobern, aber ich verstehe dich. Du musst dir keine Sorgen um mich machen. Mit ein bisschen Liebeskummer komme ich schon zurecht." Wäre die Situation nicht so schmerzlich für mich, könnte ich dank seiner Worte vielleicht sogar lachen, doch weil ich weiß, wie schlimm Liebeskummer sein kann, bringe ich immer noch kein Wort über meine Lippen. „Naya bitte hör auf zu weinen, zwischen uns wird sich nichts verändern!" Sorgsam streicht er mir übers Haar und flüstert mir durchwegs positive Worte ins Ohr und weil ich wirklich hoffe, dass alles beim Alten bleibt, bekomme ich mich langsam in den Griff. Meine Tränen werden weniger und mein Schluchzen leiser. Auch meine schrecklichen Gedanken verschwinden und ich werde ruhiger.

„Wenn du aufhören kannst zu weinen, verspreche ich dir, keine weiteren Eroberungsversuche zu starten, ok!"

„ok." Leise, aber dennoch zuversichtlich stimme ich ihm zu und erwidere endlich seine Umarmung. Vielleicht wird ja doch noch alles gut und unsere Freundschaft übersteht diese Situation. Immerhin hat er recht, denn Wincent ist nicht Nico und dieses Mal sind auch die Umstände völlig anders. Eventuell meint es das Leben einmal gut mit mir und ich kann einen guten Freund behalten. Zumindest hoffe ich es sehr!


„I'm on an island
Even when you're close
I think it's pretty plain and simple
We gave it all we could
It's time I wave goodbye from the window
Let's end this like we should and say we're good"

„We're not meant to be like sleeping and cocaine
So let's at least agree to go our separate ways
Let's end it like we should and say we're good"



~


18. März 2023


Als ich aus Kuba zurückgekommen bin, habe ich mir einige Dinge fest vorgenommen. Ich wollte mich mit Janina und Wincent vertragen und einen neuen Manager finden und obwohl ich die ersten beiden Punkte bereits abhacken kann, bereitet mir der dritte Punkt noch enorme Magenschmerzen. Doch die Betonung liegt auf noch... ich bin festentschlossen, denn ich weiß, dass irgendwo da draußen jemand ist, der mich angemessen managen kann. Jemand der mich sieht und nicht nur den Erfolg... Gott... schade, dass ich dafür keine normale Werbeanzeige in der Zeitung schalten kann, denn meine Ideen sind beinahe völlig erschöpft. Weder Wincent noch Janina konnten mir weiterhelfen und weil ich auch das Label nicht Hilfe bitten kann, fehlen mir mögliche Alternativen.


Doch darum kümmere ich mich später, jetzt bin ich vorerst mit Jakob verabredet! Wir treffen uns in einem Kaffee um die Ecke und weil ich auch ihn schon ewig nicht mehr gesehen habe, freue ich mich wie ein kleines Kind. Und Jakob scheint es ähnlich zu gehen, denn unsere Begrüßung fällt extrem lange aus und seine Umarmung ist fester als ich sie in Erinnerung habe.

„Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr du mir gefehlt hast! So lange waren wir noch nie getrennt!" Wie zu erwarten war, darf ich mir danach außerdem ein paar Schimpfwörter gefallen lassen, weil ich einfach abgehauen bin, aber damit komme ich klar. Ich weiß, wie wichtig ich ihm bin und dass er sich Sorgen macht! Trotzdem muss er auch verstehen, wie wertvoll diese Reise für mich wahr und dass ich viel Erfahrung gesammelt habe! Glücklicherweise freut sich mein Cousin aber auch für mich und während ich ihm jedes kleine Detail von meinem Leben in Lora erzähle, hängt er an meinen Lippen wie ein Blutegel an menschlicher Haut.

„Du überrascht mich wirklich immer wieder Naya!" Jakob ist begeistert und ich erwidere sein strahlendes Lächeln. Genauso hatte ich mir seine Reaktion vorgestellt! Denn Erinnerungen sind zwar gut und schön, doch wenn sich jemand für dich freut, ist es dennoch noch einmal wundervoller!

„Jetzt aber zu dir! Ich wette auch dein Leben in Gelsenkirchen war alles andere als langweilig!" Jakob kennt mich, doch auch ich kenne ihn wie meine Westentasche und wenn ich eines weiß, dann dass er mindestens so viel zu erzählen hat wie ich! Und wie immer täuscht mich mein Bauchgefühl nicht, denn während wir unseren Kaffee genießen, erfahre ich, dass mein Cousin in den letzten Wochen einen hübschen Mann aus einer Marketingagentur aus Dortmund gedatet hat.

„Und warum hat du dann schon wieder Schluss gemacht?" Manchmal verstehe ich Jakob echt nicht, zuerst erzählt er mir 10 Minuten von seiner neuen Liebschaft und dann in zwei Sätzen, dass es dennoch schon wieder vorbei ist... typisch.

„Weil der Mann eine Dramaqueen ist! Ständig hat er mir erzählt, wie schwierig sein Job ist und wie viel er arbeiten muss... bla bla bla" Es ist so weit, ich kann mir ein Lachen nicht mehr verkneifen... Jakobs Erzählungen sind einfach zu köstlich.

„und deshalb schießt du ihn gleich ab?"

„Ja klar... jeder Mensch arbeitet hart, da muss ich mir von meinem Betthasen nicht auch noch anhören, dass er Kopfschmerzen hat, weil er viel über eine Marketingstrategie nachgedacht hat... dabei kann es doch nicht so schwer sein einen BMW zu vermarkten... das könnte ich bestimmt mit links!" Habe ich schon einmal erwähnt, dass Jakob äußerst selbstbewusst ist? Und reden kann er auch gut! In dieser Hinsicht erinnert er mich gerade sehr an Simon... warte... fuck, ich habe eine Idee!


„Sei mein Manager!" sofort und ohne nachzudenken spreche ich meine Gedanken aus und bringe damit nicht nur mich, sondern auch ihn zum Staunen.

„Was?"

„Ich habe dir doch erzählt, dass ich Simon gefeuert und noch keinen Ersatz für ihn gefunden habe! Das wäre doch der perfekte Job für dich!"

„Naya spinnst du? Ich habe über normale Marketingjobs gescherzt, nicht über echte Manager!" Sofort wird Jakob verlegen und richtet sich kerzengerade auf. Nervös kratzt er sich am Hinterkopf und entkräftigt seine vorlauten Worte von vorhin.

„Na und? Trotzdem scheint der Job wie für dich gemacht! Du kannst gut reden, bist selbstbewusst und hast ein Planungstalent! Außerdem machst du jetzt auch nichts anderes!" je länger ich darüber nachdenke umso besser finde ich meine Idee! Alleine der Gedanke daran, dass ich meinen Cousin in Zukunft öfter um mich herumhaben könnte, verzaubert mich!

„Schatz ich glaube du verwechselt gerade etwas! Ich leite ein kleines Restaurant in der Provinz. Ich verkaufte Pommes und Döner und manage keinen Star!"

„Ach so viel unterschied ist da nicht! Du bist „nur" dafür zuständig, dass ich von einem Interviewtermin zum nächsten husche und Songs veröffentliche! Ich habe in den letzten Jahren viel von Simons Arbeit mitbekommen. Ich kann dir anfangs helfen! Zusammen kriegen wir das hin!"

„Ich weiß nicht..." Jakob wirkt immer noch unsicher, doch für mich ist die Sache glasklar! Er ist der perfekte Kandidat dafür und genau deshalb werde ich jetzt alles daran setzten, ihn zu überzeugen.

„Die wichtigste Aufgabe eines Managers besteht darin, dafür zu sorgen, dass es seinem Schützling gut geht... und genau daran ist Simon gescheitert. Ihm war egal wie es mir geht, Hauptsache die Songs verkauften sich gut und die Chartpositionen stimmten! Und genau das ist dein größter Pluspunkt Jakob! Du kennst mich! Du weißt wann es mir zu viel wird oder was du sagen musst, damit ich nicht komplett den Verstand verliere! Erinnerst du dich an meinen Nico-Liebeskummer? Nur du konntest mich aus meinem Schneckenhaus ziehen! Jakob ich weiß, dass das ein ungewöhnlicher Schritt ist, aber ich fühle, dass es der Richtige ist! Bitte sag ja und erobere mit mir die Musikindustrie!"


~


25. März 2023


"Kein Wunder, dass du nach Kuba abgehauen bist... diese Zeitpläne sind der absolute Horror! Ich glaube dir aufs Wort, dass du damals überfordert warst!" Ja... es ist tatsächlich passiert! Jakob hat mein Jobangebot angekommen und ist für mich nach Berlin gezogen! Noch am selben Tag hat er seinen alten Job an den Nagel gehängt und sich wie ein Tier auf den neuen gestürzt. Auch heute sitzt er wieder über meinen alten Terminplänen und beschäftigt sich mit meinem Leben. Zum Glück hat Simon ein paar alte Notizbücher zurückgelassen und ich hoffe, dass Jakob ein Gefühl für den Beruf bekommt, wenn er diese und meine Zeitpläne studiert. Fotoshooting, Fitting, Interview, Tonstudio, Rehearsal und Komponier-Session. Jakob muss wissen, womit ich mich in den letzten Jahren beschäftig habe und wie viel Aufwand hinter einem Album steht, aber ich bin mir sicher, dass er es schaffen wird!

„und du willst das wirklich genauso veröffentlichen?" Beeindruckt sieht Jakob von den Notenzeilen, die ich zu „Speechless" geschrieben habe auf und wirft mir einen überraschten Blick zu. Sofort weiß ich, dass er auf den mutigen Songtext anspielt und meine Ideen für ein Musikvideo hinterfragt. Doch ich bleibe dabei... ich weiß, was ich will und nur weil es vor mir noch nie jemand in Deutschland so gemacht hat, muss das nicht heißten, dass es falsch ist. Ich finde, dass gewisse Dinge angesprochen gehören und der richtige Zeitpunkt dafür ist nun gekommen! „Simon hätte dich das niemals veröffentlichen lassen!"

„Ich weiß... und genau deshalb hast du jetzt seinen Platz eingenommen!" Mit einem breiten Lächeln gebe ich Jakob einen Daumen nach oben und versuche ihn so zu überzeugen!

„Ich weiß nicht, ob ich geschmeichelt sein oder schreiend davonlaufen soll!" melodramatisch wie immer kommentiert Jakob meine Pläne und ich erinnere ihn daran, dass er genau aus diesem Grund mit seinem Ex Schluss gemacht hat. Schließlich sind es die Mutigen, die in die Geschichtsbücher eingehen... zumindest versuche ich mir meine Pläne so schönzureden. Natürlich weiß auch ich wie risikobehaftet meine nächste Single ist und dass ein falscher Schritt das aus bedeuten kann. Und trotzdem will ich diese Single veröffentlichen. Schließlich habe ich Simon vor die Tür gesetzt, weil er nur auf den Erfolg ausgerichtet war und so will ich auf gar keinen Fall werden und sollte sich „Speechless" als Knieschuss entpuppen, weiß ich wenigstens, wie weit ich gehen darf.


Die nächsten Tage verbringe ich dann fast ausschließlich im Studio, um den Song aufzunehmen und fertig zu produzieren. Natürlich mit von der Party ist mein Produzent Patrick und auch Kamille und Toni die mir ab und zu bei der perfekten Formulierung weiterer Songs helfen, weichen mir nicht von der Seite. Die nächste Single nimmt immer mehr Form an und ich weiß, dass sie von meinen Fans geliebt werden wird! Was die Radiostationen und die Kritiker hingegen sagen werden, kann ich gar nicht einschätzen... und dennoch steht meine Entscheidung! „Speechless" wird im April veröffentlicht werden und davon hält mich niemand ab! Auch Nico Santos nicht... von ihm wird mir nämlich ein entgangener Anruf auf meinem Handy angezeigt... offensichtlich hat also auch er bemerkt, dass ich wieder in Deutschland bin, doch für ihn habe ich momentan keinen Kopf. Ich weiß, dass ich mit ihm reden muss, doch die Single hat Vorrang. Momentan muss ich meine gesamte Energie auf die riskanteste Single meines Lebens lenken, denn in Kuba habe ich gelernt, dass ich mich in meinem eigenen Leben an erste Stelle setzten muss. Um Nico kümmere ich mich danach, denn schon jetzt weiß ich, dass ich mich ihm und meinen Ängsten stellen muss.

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